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28. Februar 2024
Was hat ein Vermittler davon, seinen Kunden Gold anzubieten?

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Was hat ein Vermittler davon, seinen Kunden Gold anzubieten?

Was hat ein Vermittler davon, seinen Kunden Gold anzubieten?

Gold als Geldanlage – vor allem in Krisenzeiten erfolgt unter Anlegern gerne der Rückgriff auf das altehrwürdige Aurum. Doch welche Vorteile bringt Gold im Portfolio eigentlich? Und ist es auch aus Vermittlersicht sinnvoll, Gold im Beratungs­repertoire zu haben? Tobias Kascha von philoro EDELMETALLE klärt auf.

Ein Artikel von Tobias Kascha, Geschäftsführer von philoro EDELMETALLE

Je höher die Staatsschulden, desto niedriger oft das Länderrating. Im Spätsommer 2023 hat Fitch Ratings die Bonitätsnote der USA gesenkt – von AAA auf AA+. Die internationale Ratingagentur zeigte damit, dass es nicht zum Besten steht mit den Finanzen der größten Volkswirtschaft. Damit verbunden ist auch: Vertrauen in den US-Dollar. Aktuell schauen Investoren wieder genauer auf das geopolitische und ökonomische Umfeld. Ukraine- und Israel-Krieg, Taiwan-Konflikt und viele weitere weltweit – geopolitische Krisen gibt es reichlich. Sie werden uns langfristig begleiten. Auch im Herzen Europas ist ein Umbruch zu spüren. Rechtspopulisten sind stark in vielen Ländern – nicht zuletzt in Deutschland. Selbst wenn so das Leben hier im Lande mittelfristig nicht zu stark negativ beeinflusst wird, ein Problem bleibt sicht- und spürbar: Inflation.

Inflation zerstört angesparte Werte

Die Geldentwertung wird erwartungsgemäß deutlich über den Notenbankzielen von 2% bleiben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für die Inflationstreiber eine Verlagerung von externen zu inländischen Quellen gesichtet – von hohen Preisen für Energie und Nahrung hin zu steigenden Löhnen und Dienstleistungspreisen. Immer höhere Leitzinsen dagegenzusetzen, ist eine Konjunkturbremse. Politiker halten steuerrechtlich dagegen; Staaten verschulden sich immer höher – dadurch werden oft ihre Ratings schwächer und Kredit- und Finanzierungskosten größer. Das spüren sowohl normale Bürger als auch Zentralbanken. Die Lage und Experten sprechen dafür, bis zu 15% des liquiden Vermögens in Edelmetallen zu halten. Es ist das wertstabilste Gut der Welt. Bei Bedarf kann es kurzfristig in Papiergeld eingetauscht werden.

Ende der Dollar-Ära?

Bürger dürften oft Inflation als Bedrohung für die künftige Kaufkraft ihres Ersparten nennen. Die Währungshüter lässt meist etwas anderes zum Gold greifen: Unsicherheit durch den US-Dollar als Leitwährung. Es ist abzusehen, dass die noch bestehende Weltordnung mit sehr starken USA aufgebrochen wird. Selbst in den USA wird die Bewegung „Sound Money“, gesundes Geld, immer stärker. So haben viele US-Bundesstaaten ihre Gesetze geändert und Gold von Umsatzsteuer befreit. Gold als Wertspeicher für Geld erlebt dort eine Wiedergeburt. Das strahlt auch auf Privatanleger aus. Sie entdecken Gold als Anlage und Absicherung neu.

In unsicheren Wirtschaftszeiten sind Menschen auf der Suche nach sicheren Häfen. Ohne die Weltuntergangsmelodie zu singen oder Verschwörungserzählungen zu teilen, bleiben Wechselkursschwankungen und die Endlichkeit von Währungen Herausforderungen. Keine andere Papiergeldwährung hat den Ruf des Dollars. Jede Weltwährung der vergangenen Jahrhunderte wurde abgelöst! Wann der Zeitpunkt da ist, kann keiner vorhersagen. Jedoch ist es gut, wenn man – ein Stück weit – vorbereitet ist.

Unordnung im Weltwährungssystem – neue Weltwährungsordnung?

In Zeiten anstehender Währungsunordnung gibt es nur eine Konstante: Gold. Es hat alle Weltleitwährungen überlebt. Dabei konnte Gold seine Kaufkraft erhalten. Ob Ägypter vor 3.000 Jahren, Griechen, Römer, Azteken oder Inkas: Alle wussten, dass Gold etwas ganz Besonderes ist. Sie nutzten es als Wertaufbewahrung und Tauschmittel – wie Geld. Auch Silber erfüllte über Jahrhunderte den gleichen Zweck. Nach einer Zeit, in der Edelmetalle von Anlegern oft unbeachtet blieben, gelang Gold und Silber in den letzten 20 Jahren eine starke Rückkehr. Seit den Ausverkaufskursen 2002 schnellte der Goldpreis um 600% hoch. 2022 kauften Zentralbanken eine Rekordmenge an Gold. In der ersten Hälfte 2023 ging der Aufkauf weiter. Das „wertstabilste Gut der Erde“ ist gefragt wie lange nicht. Der Edelmetallmarkt ist bei Weitem noch nicht ausgereizt. Er soll weltweit bis zum Jahr 2030 auf 403 Mrd. US-Dollar wachsen; also 5,6% Jahreswachstum im Schnitt.

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Ein Artikel von
Tobias Kascha