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12. April 2023
Weniger Menschen befassen sich mit ihrer Altersversorgung
Senioren mit Taschenrechner berechnen Kosten der Finanzierung von Pflege und Altersvorsorge

Weniger Menschen befassen sich mit ihrer Altersversorgung

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland erwartet, sich im Alter finanziell einschränken zu müssen – doch viele tun zu wenig dafür, um dies zu ändern. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken.

Die gestiegenen Energiepreise und die insgesamt anhaltend hohe Inflation machen den Bundesbürgern zu schaffen. Zwar bewerten laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken 63% der Erwerbsfähigen sowie 59% der Rentner ihre derzeitige wirtschaftliche Situation noch als „gut“. Insgesamt sei diese Einschätzung allerdings gegenüber den vergangenen Jahren erkennbar zurückgegangen, so die Studienautoren.

Für den Ruhestand sehen sich viele künftige Rentner finanziell schlecht aufgestellt. Das geben 45% der Befragten, die sich aktuell noch nicht im Ruhestand befinden, an. Laut der Studie hat diese Befürchtung in den letzten Jahren vor allem unter den 18 bis 29-Jährigen zugenommen.

Fast zwei Drittel (64%) der Befragten gehen davon aus, dass sie sich im Alter finanziell stark einschränken müssen, um über die Runden zu kommen.

40% der über 50-Jährigen kennt nicht einmal ungefähre Rentenhöhe

Trotz der Befürchtungen vieler Deutschen, im Alter nicht genug Geld zur Verfügung zu haben, scheinen viele die Scheuklappen aufzuhaben, wenn es um das Thema geht. So geben 50% der Befragten zwischen 18 und 29 an, sich bisher „kaum“ oder „gar nicht“ mit ihrer Altersversorgung beschäftigt zu haben. Unter den 30- bis 59-Jährigen sind es 27% und auch unter den über 60-Jährigen, die noch nicht in Rente sind, sind es noch 21%. Nur 35% der erwerbsfähigen Befragten stimmen der Aussage „voll“ zu, sich ernsthaft mit ihrer finanziellen Vorsorge für das Alter befasst zu haben. Im Jahr 2020 waren es laut den Studienautoren noch 56%.

Vier von zehn über 50-Jährigen geben zudem an, nicht einmal die ungefähre Höhe ihres späteren Alterseinkommens zu kennen.

Positiv sieht die Studie das Wachstum der betrieblichen sowie der privaten Altersversorgung. So geben 44% der Befragten über 50 Jahren an, über eine betriebliche und 41% über eine private Zusatzversicherung zu verfügen. Bei denjenigen, die sich bereits im Rente befinden, sind es nur 32% bzw. 15%.

Viele wünschen sich mehr Bildung bereits in der Schule

Viele bemängeln auch fehlende finanzielle Bildung – 40% wünschen sich mehr Informationen, wenn es um die Themen Finanzen, Geldanlage und Altersversorgung geht. Unter den Jüngeren ist es sogar jeder Zweite (51%). So fänden 53% der Befragten es gut, wenn bereits in der Schule mehr zu diesen Themen gelehrt würde. Die Hälfte wünscht sich mehr Informationen von Banken, 37% von den Medien und 35% von der Politik.

Mehrheit findet, Staat sollte private Altersversorgung stärker fördern

Mehr als die Hälfte der Befragten (51%) findet außerdem, der Staat solle die private Altersversorgung stärker fördern als bisher. Von einer von Bundesfinanzminister Christian Lindner vorgeschlagenen staatlich geförderten Aktienrente – dem sogenannten „Generationenkapital“ – haben 41% der Befragten bereits gehört. Die Mehrheit derjenigen (35%), die sich bei dem Thema ein Urteil zutrauen, sind dem Vorhaben positiv gestimmt, während 19% es nicht gut finden. Knapp jeder Zweite (46%) gibt an, dies aktuell nicht beurteilen zu können.

Insgesamt wissen Befragte, die selbst Wertpapiere besitzen, öfter über das „Generationenkapital“ Bescheid und sind auch positiver dazu eingestellt. (js)

Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com