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2. Juni 2020
Wenn dem Dativ der Genitiv ... oder wie war das auf Arabisch?

Wenn dem Dativ der Genitiv ... oder wie war das auf Arabisch?

Wie sagte einst der Philosoph Ludwig Wittgenstein: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Und so war das auch, damals ... Aber heute, im Rahmen der Globalisierung ist jeder mit jedem via E-Mail, WhatsApp oder Skype vernetzt, wir fliegen innerhalb weniger Stunden von einem Kontinent zum nächsten, und Unternehmen aus den verschiedensten Ländern kollaborieren um gemeinsam gewaltige Projekte zu stemmen.

Viele Hürden wurden genommen und unzählige Grenzen überwunden, aber ein Thema bleibt nach wie vor eine Herausforderung: die Sprache und somit auch die Kommunikation.

Dominanz der Weltsprachen – ein Vorteil für die Businesswelt

Durch die Kolonialisierung und die Notwendigkeit, eine gemeinsame Sprache zu finden, was die geschäftliche Kommunikation angeht, ist es der englischen Sprache gelungen, sich extrem weit zu verbreiten und somit auch zur internationalen Geschäfts- und Kommunikationssprache zu avancieren. Ganze 1,5 Milliarden Menschen sprechen Englisch, davon aber nur ca. 375 Millionen als Muttersprachler. Ein Fakt, der sehr interessant ist, bedenkt man, dass doch eigentlich Chinesisch die meistgesprochene Sprache der Welt ist, gefolgt von Englisch, Spanisch, Hindi und Arabisch.

Die sogenannten Weltsprachen, also Sprachen, die auf mehreren Kontinenten als Amtssprachen verwendet werden, sind Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch und Portugiesisch. Und so könnte man endlos weiter Rankings erstellen nach Nutzung, Verbreitung, Bedeutung, Abstammung etc., haben wir doch sagenhafte 6.500 – 7.000 verschiedene Sprachen auf der Welt. Aber am Ende des Tages ist die Rechnung ganz einfach, denn in der Geschäftswelt werden nur wenige Sprachen genutzt. So decken Englisch, Mandarin, Deutsch, Spanisch, Französisch und Arabisch über 90% des Auftragsvolumens einer Übersetzungsagentur ab. Der Rest der Welt muss und kann sich, wenn er im internationalen Geschehen mitmischen will, daran orientieren, und das bedeutet nur eins: kategorisch Übersetzen! Auf diese Weise setzt sich eine riesige Maschinerie in Gang, durch die jeden Tag unzählige Websites, Computerprogramme, Nachrichten, Apps, Fachartikel, Bedienungsanleitungen und andere Texte übersetzt werden. Das klingt zwar sehr aufwendig und nach viel Planung, aber auf der anderen Seite auch „pretty straight forward“, wie der Engländer sagen würde – ist es aber nicht. Denn jede Sprache hat so ihre Kniffe und Feinheiten, weswegen sich Übersetzungsprogramme wie Google Translate seit Jahren die Zähne an der Genauigkeit ihrer Übersetzungen ausbeißen.

Übersetzungen als Basis des Geschäftserfolges

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Ansätze für die Maschinelle Übersetzung (MÜ): Die Arbeit mit einem statischen System, welches anhand von bereits bestehenden Übersetzungen nach den passenden Textpassagen sucht und diese wiedergibt – und das regelbasierte System, welches den Text analysiert und dann den programmierten Sprachregeln folgend eine Übersetzung liefert. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, da ein Programm einfach nicht die Komplexität eines menschlichen Gehirns wiedergeben kann und so gewisse Dinge einfach nicht passend übersetzt werden. Deswegen braucht Google Translate, welches mit dem statischen System arbeitet, zum Beispiel mehrere zehn Millionen Wörter als Basis für nur eine einzige Sprache.

Aber dies ist nur eines der vielen Probleme, die sich jeden Tag beim Übersetzen stellen. Denn die meisten Übersetzungen werden immer noch „von Hand“ erstellt und verlangen absolutes Fachwissen und Fingerspitzengefühl bei jedem Text. Stellt doch jede Sprache und somit oft einhergehend eine andere Kultur nicht nur das Sprachwissen, sondern auch die Kenntnisse der jeweiligen Kultur auf die Probe. Man kann eine Sprache einfach nicht wörtlich übersetzen und so sind gewisse Wortspiele, Metaphern und Redewendungen in einem anderen Land oft ganz anders und müssen im Kontext und nicht wortgetreu übersetzt werden, sonst werden sie nicht verstanden. Das fängt schon mit dem Unterschied zwischen US-amerikanischem und britischem Englisch an, wenn es um die Schreibweise gewisser Wörter oder die Nutzung von bestimmtem Begriffen geht. Das heißt, eine Übersetzung muss ganz spezifisch auf den Zielmarkt abgestimmt werden, damit es hinterher nicht zu Missverständnissen oder peinlichen Verwechslungen kommt. Auch Details wie Maßeinheiten und die theoretisch simple Schreibweise des Datums fallen in diese Kategorie.

Ein anderes Hindernis beim Übersetzen sind die arabischen Schriften, die zum Beispiel nicht von links nach rechts, sondern von rechts nach links laufen oder auch Sprachen, die keine lateinischen Schriftzeichen verwenden. So nehmen wir Chinesisch (Han-Schrift), dessen Texte in der Übersetzung plötzlich viel kürzer werden und den Übersetzer aus ganzen 87.000 Schriftzeichen wählen lassen. Wobei man hierzu sagen muss, dass im täglichen Gebrauch nur etwa 3.000 – 5.000 Zeichen genutzt werden; was für eine Erleichterung für den Übersetzer!

Im Fazit und aus betriebswirtschaftlicher Sicht bedeutet dies, dass das Übersetzen jeglicher Medien mit sehr viel Sorgfalt und Köpfchen betrieben werden muss, da unsere Sprachen einfach so komplex und vielfältig sind, dass man wirklich nur den Fachmann und Muttersprachler mit diesen Dingen betrauen sollte. Dieser kennt die Tücken und Gepflogenheiten seiner Kultur und somit Sprache und weiß, wie er die Dinge fachgerecht übersetzen muss, damit später ein erstklassiges Resultat, das sich sehen lassen kann, dabei rauskommt. Solche professionellen Übersetzer, die spezifischen Anforderungen, wie das Übersetzen eines speziellen Dialekts oder eine Bearbeitung direkt im CMS (Content Management System) einer Website oder in einem Grafikprogramm wie InDesign, gerecht werden, kann man am Besten über eine zertifizierte Übersetzungsagentur finden und buchen.