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18. Mai 2022
Wenn Dr. Google mehr Vertrauen genießt als die Krankenkasse ...
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Wenn Dr. Google mehr Vertrauen genießt als die Krankenkasse ...

Die Gesundheitsservices von PKV und GKV gehen laut einer Assekurata-Umfrage oft am Bedarf vorbei und sind zu wenig in der Bevölkerung bekannt. Dass dies auch Auswirkungen auf das Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Krankenversicherer hat, wird ebenfalls deutlich.

Private und gesetzliche Krankenversicherer sind nicht mehr nur reine Kostenerstatter, wenn es um Arztrechnungen geht. Längst positionieren sie sich als Dienstleister mit zahlreichen digitalen und sonstigen Services rund um das Thema Gesundheit. Dass diese Services aber oft am Bedarf vorbeigehen und in der Bevölkerung bei Weitem noch nicht so bekannt sind, wie die Anbieter es gerne hätten, das hat eine Untersuchung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH vor Kurzem herausgefunden, an der sowohl PKV- als GKV-Versicherte beteiligt waren (AssCompact berichtete). Dabei ging es auch um das Thema Vertrauen. Die Ergebnisse dazu hat Assekurata in einem Blogbeitrag veröffentlicht.

Fehlende Bekanntheit führt zu mangelndem Vertrauen

Demnach deutet alles darauf hin, dass es auch im Hinblick auf die Vertrauensbildung für die Krankenversicherer dringend angesagt ist, ihre Gesundheitsdienstleistungen unter ihren Kunden bekannter zu machen. Denn: Was man nicht kennt und weiß, dem kann man schlecht Vertrauen entgegenbringen ...

Wenig überraschend: Ärzte sind die Vertrauenssieger

Wem vertrauen die Krankenversicherten also am meisten, wenn sie vor Fragestellungen stehen, wie: „Wo finde ich einen guten Rücken-Spezialisten?“ oder „Ist die Knie-OP wirklich notwendig?“ Wenig überraschend stellt der Arzt die höchste Vertrauensinstanz in puncto Gesundheitsfragen dar. Laut der Assekurata-Befragung erhalten die Ratgeber in weiß in der PKV mit knapp zwei Dritteln voller Zustimmung mehr Zuspruch als in der GKV mit gut der Hälfte. Ob dies wohl daran liegen mag, dass Ärzte ihren privat Versicherten Patienten aufgrund der höheren Vergütung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) mehr Zeit und eventuell auch mehr Aufmerksamkeit widmen?

Doch überraschend: Dr. Google vertrauenswürdiger als Krankenversicherer

Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz zwei das Vertrauen in die eigene Rechercheleistung und erst dahinter kommen die privaten und gesetzlichen Krankenversicherer. Man befragt also lieber Dr. Google, als sich an die Gesundheitsexperten seiner Versicherung oder Krankenkasse zu wenden ... Und es kommt noch dicker: Wie die Assekurata-Umfrage auch ergibt, haben die Kostenträger aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren auch noch am meisten an Kundenvertrauen eingebüßt. Gewinner sind hier auch eindeutig die Ärzte, die sowohl bei gesetzlich als auch bei privat Versicherten deutlich an Vertrauen zulegen konnten. Ob dies daher rührt, dass die Ärzte und das Pflegepersonal mit ihrem Einsatz in Sachen Corona-Bekämpfung und der damit einhergehenden großen medialen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit insgesamt präsenter waren?

GKV vs. PKV

In Sachen Vertrauen in die Krankenkasse und den Krankenversicherer geht die Assekurata-Umfrage dann noch ins Detail und zeigt die Vertrauensunterschiede zwischen PKV- und GKV-Versicherten auf: Die GKV-Versicherten schenken ihrer Krankenkasse mit 67,8% mehr Vertrauen als die privat Krankenversicherten (53,6%). Möglicherweise haben die privaten Krankenversicherungen hier aufgrund der direkten Leistungsregulierung mit dem Versicherten, die bisweilen mit Leistungskürzungen verbunden ist und damit nicht immer zur Zufriedenheit der Kunden ausfällt, einen schwereren Stand, so Assekurata.

Weitere Informationen und Umfrageergebnisse gibt es hier. (ad)

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