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2. Februar 2023
Wie gut ist frauenspezifische Beratung?
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Wie gut ist frauenspezifische Beratung?

Das Thema „Altersarmut bei Frauen“ wurde vor Kurzem wieder aufgerollt. Klar ist: Frauen müssen gut vorsorgen. Was können frauenspezifische Beratungsangebote und Finanzprodukte dabei wirklich leisten? Die Bürgerbewegung Finanzwende will dem auf den Grund gehen.

Jede dritte Frau in Deutschland könnte trotz Vollzeitarbeit nach 40 Arbeitsjahren eine Rente von weniger als 1000 Euro pro Monat bekommen. Diese Nachricht ging Anfang des Jahres durch die Medien. Hervor ging dies aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Linken-Anfrage, auf die etwa das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) Bezug nahm. Für eine Nettorente von 1.000 Euro oder mehr müsste man in Deutschland mehr als 2.800 Euro brutto verdienen, hieß es da. Besonders Frauen könnten somit in eine Altersarmut abrutschen.

Bürgerbewegung Finanzwende will Beratung für Frauen prüfen

In der Finanz- und Versicherungsbranche wird schon lange auf diese Problematik hingewiesen. Es gibt viele etablierte Beraterinnen und Berater, die sich teils auch auf die finanzielle Beratung speziell von Frauen – und hier besonders auf die Altersvorsorge – konzentrieren. Der Verein „Bürgerbewegung Finanzwende e. V.“ stellt nun die Frage und will untersuchen, ob nicht auch einige auf diesen Trend aufspringen, um das „vertrauenserweckende ‚Frauen-Label‘ auszunutzen, um nachteilige Produkte, Dienstleistungen oder Beratungsangebote auf den Markt zu bringen“, heißt es auf der Website. Denn von solchen Beratungsformaten gebe es immer mehr auf dem Markt.

Frauen sollen Erfahrungen schildern

Finanzwende sieht darin eine mögliche Gefahr und hat daher einen Aufruf gestartet, bei dem Frauen ihre Erfahrungen mit frauenspezifischen Beratungsangeboten oder Finanzprodukten schildern können. Die Auswertung erfolgt dann laut Finanzwende anonymisiert. Der Fokus soll bei den Berichten darauf gelegt werden, wie die Frauen auf das Angebot aufmerksam geworden sind und ob sie das Gefühl hatten, dass ihr Interesse bei der Beratung im Vordergrund stand, ob potenzielle Risiken besprochen wurden und wie sie sich heute damit fühlen. Auch Belege sind erwünscht, um falsche Anschuldigungen auszuschließen. So will sich der Verein einen Überblick über den Markt frauenspezifischer Finanzberatungs- und Produktangebote verschaffen. (lg)

Bild: © New Africa – stock.adobe.com