Durch Kündigung! Gut, das klang jetzt etwas unsozial. Es war auch nicht so kalt gemeint. Lassen Sie mich die ganze Geschichte erzählen. Sie ist etwas länger. Und sie beginnt viel früher.
Am Anfang stand ein überforderter Makler, der manche Aufgaben einfach nicht mehr bewältigen konnte. Irgendwann war die Überforderung so groß, dass der Schritt zum eigenen Mitarbeiter unvermeidlich war. Während der Makler im Kundensuchen Erfahrung hatte, war er im Mitarbeitersuchen Dilettant. Weder die zu erledigenden Aufgaben standen eindeutig und schriftlich fest noch wurden die Kernanforderungen beschrieben, die der Mitarbeiter unbedingt erfüllen musste. Irgendwann war aber jemand da, ob zufällig oder in einem der Bewerbergespräche. Und siehe da, es erfolgte der Zuschlag. Und das Problem schien gelöst.
Die Einarbeitung war kurz und schmerzlos – schließlich wird das Geld draußen verdient. Und alles Weitere wird sich finden. Ganz zu Beginn musste sich der Makler ja auch durchkämpfen. Mit etwas Engagement klappte das. Mangelnde Führung hatte aber falsche Prioritäten zur Folge. Falsche Prioritäten führten nach einiger Zeit zu schlechten Gewohnheiten. Und schlechte Gewohnheiten wurden irgendwann fest wie Beton.
Was können Sie tun? Rein vorsorglich können Sie sich schon einmal dafür entscheiden, aus Ihren Erfahrungen zu lernen. Noch sollten Sie Ihrem Mitarbeiter aber eine Chance geben.
Vermitteln Sie Ihre Erwartungshaltung!
Ihr Mitarbeiter weiß im Zweifel gar nicht, woran genau Sie ihn messen, welche Aufgaben Sie genau von ihm erwarten. Klären Sie das sachbezogen und unmissverständlich!
Erfragen und verstehen Sie die Sicht Ihres Mitarbeiters!
Interessieren Sie sich für die Sicht Ihres Mitarbeiters. Zum Zusammenarbeiten und zum Führen gehört, die Beweggründe des anderen wirklich nachvollziehen zu können.
Erfragen Sie, ob Ihr Mitarbeiter sich Ihren Erwartungen stellen kann und will!
Kann Ihr Mitarbeiter Ihrer Erwartungshaltung gerecht werden und ist er bereit, Ihre Zielstellungen zu erfüllen?
Erfragen Sie, welche Hilfestellungen notwendig sind!
Einzigartige Manager haben das Zeug dazu, mittelmäßige Mitarbeiter zu überdurchschnittlichen Leistungen zu führen. Dazu gehören der stärkengerechte Einsatz und die Entwicklung notwendiger Fähigkeiten Ihres Mitarbeiters.
Eliminieren Sie Störfaktoren für beste Leistungen!
Was hält Ihre Mitarbeiter zurück? Erfragen und eliminieren Sie Rechtfertigungsgründe. Sorgen Sie für beste Rahmenbedingungen!
Wertschätzen Sie Erfolge und benennen Sie Fehler!
Ihr Mitarbeiter braucht Feedback und weiter Anleitung. Komplett selbstständige Mitarbeiter sind selten und kleine Unternehmen werden schnell von ihnen abhängig.
Sie haben alles getan, vielleicht sogar mehrfach? Und alles hat nichts gebracht? Wie können Sie sich dann von Ihrem Mitarbeiter trennen? Durch Kündigung! Formulieren Sie Ihre Entscheidung sachbezogen und vorwurfsfrei, vor allem gleich zum Start des Gesprächs. Erläutern Sie dann Ihre Gründe. Ein Gespräch dieser Art macht keinem Chef Spaß. Aber es ist wichtig. Seien Sie konsequent!
Alle Informationen zum Jungmakler Award unter jungmakler.de.
Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.
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