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28. August 2020
Wirecard-Skandal: Die nächste Runde ist eingeläutet

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Wirecard-Skandal: Die nächste Runde ist eingeläutet

Erste Gläubigerversammlung vor der Tür

Der Termin für die erste Gläubigerversammlung steht derweil. Am 18.11.2020 soll sie nach derzeitigem Stand als Präsenztermin im Löwenbräukeller in München stattfinden – allerdings mit begrenzter Teilenehmerzahl aufgrund der Covid-19 Hygienevorschriften. Der Berichtstermin ist nicht öffentlich und steht daher nur den Insolvenzgläubigern offen. Diese können jedoch auch einen Vertreter zur Teilnahme schriftlich bevollmächtigen.

Ansprüche bis 20.10.2020 anmeldbar

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können die Gläubiger nun auch in den jeweiligen Verfahren ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter zur Insolvenztabelle anmelden. Das zuständige Amtsgericht München bestimmte dafür eine Frist bis zum 20.10.2020. Ein Formular zur Forderungsanmeldung steht unter www.jaffe-rae.de zum Download zur Verfügung.

Aktionäre „unbedingt mit an den Tisch“

Die Schadensersatzansprüche und Gläubigerversammlung im November hat auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bereits im Visier. Die Aktionäre des Zahlungsdienstleisters gehören dort „unbedingt mit an den Tisch“, fordert DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Sie müssten sogar „als größte Gläubigergruppe im Gläubigerausschuss vertreten“ sein.

Konkreter Schaden muss benannt werden

Zwar sind Aktionäre im Normalfall nicht Teil der Gläubiger. Aufgrund der Verletzung von Adhoc- und anderer Publizitätspflichten liege im Falle von Wirecard aber ein Schadensersatzanspruch seitens der Aktionäre vor. Er könne allerdings nur angemeldet werden „wenn der konkrete Schaden in Euro definiert wird“, so Tüngler. Ein einfacher Hinweis auf Schadensersatzanspruch reiche nicht.

DSW baut europäische Plattform auf

Da die Anleger selbst aktiv werden müssen, baut die DSW derzeit eine europäische Plattform auf. So sollen möglichst viele Anleger zusammengefasst und auf Augenhöhe mit den verschiedenen Anspruchsgegnern verhandeln können. Zu diesem Zwecke würden bereits Gespräche mit internationalen Prozessfinanzierern laufen. (mh)

Bild: © laplateresca – stock.adobe.com

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