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16. April 2020
Zinstief kostet deutsche Sparer weitere 9,1 Mrd. Euro

Zinstief kostet deutsche Sparer weitere 9,1 Mrd. Euro

Das Niedrigzinsdilemma kennt auch in Corona-Zeiten keine Auszeit. Im ersten Quartal 2020 haben deutsche Sparer aufgrund der niedrigen Zinsen in Kombination mit der Inflation erneut 9,1 Mrd. Euro eingebüßt. Pro Kopf bedeutet das einen Verlust von 109 Euro.

Niedrige Zinsen und Inflation führten auch im ersten Quartal 2020 zu realen Verlusten für Sparer in Deutschland. 9,1 Mrd. Euro insgesamt und 109 Euro pro Kopf haben ihre Spareinlagen an Wert verloren, pro Kopf sind das 109 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt der quartalsweise erscheinende comdirect Realzins-Radar, der gemeinsam mit Barkow Consulting ermittelt wird.

Realzins von –1,5%

In den ersten drei Monaten 2020 lagen die Zinssätze für Tages- und Festgelder, Girokonten und Spareinlagen bei durchschnittlich 0,14%. Die Inflationsrate betrug im Quartalsdurchschnitt 1,64%. Daraus ergibt sich ein Realzins von minus 1,50%. „Die Vorbehalte der Deutschen vor Wertpapieren dürften sich angesichts der jüngsten Börsenturbulenzen noch einmal verstärkt haben“, prognostiziert sagt Frauke Hegemann, Vorstandsvorsitzende von comdirect.

143,7 Mrd. Euro Verlust seit Ende 2010

Dabei sind auch Spareinlagen schon lange keine Garantie mehr für Erträge. Die reale Verzinsung von Spareinlagen lag laut comdirect seit 2003 in mehr als der Hälfte der Monate im negativen Bereich. In den letzten drei Jahren gab es sogar in keinem einzigen Monat einen positiven Realzins für Erspartes. In der langfristigen Betrachtung wird der Wertverlust besonders deutlich. Seit Ende 2010 haben die deutschen Sparer durch Niedrigzins und Inflation bereits 143,7 Mrd. Euro verloren. Pro Bundesbürger sind das 1.747 Euro. (mh)

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