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1. Mai 2023
Zulassungsrekorde: Der Oldtimer-Markt boomt

Zulassungsrekorde: Der Oldtimer-Markt boomt

Eine einfache Kfz-Versicherung reicht für Autoklassiker nicht aus. So ist beispielsweise der Wert eines Old- oder Youngtimers deutlich höher als sein Zeitwert. Der Assekuradeur OCC ist langjähriger Spezialist auf diesem Gebiet und räumt mit einigen Mythen rund um die Oldtimer-Versicherung auf.

Ein Artikel von Marcel Neumann, Chief Sales & Product Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei OCC

Es ist erstaunlich, welche Fahrzeuge der eigenen Kindheit mittlerweile schon Kultstatus erreicht haben. Wer hätte in den Jugendjahren ahnen können, dass Alltagsautos wie Golf, Audi 80 oder Mercedes 190 heute für sentimentale Gefühle, Freude und sogar Enthu­siasmus sorgen?

Deswegen Vorsicht: Wer ein Kind der 80er ist, könnte sich bei diesen Zeilen vielleicht alt fühlen. BMW 3er Cabrio (Baureihe E36), Ford Mondeo oder Fiat Punto rücken derzeit in die automobile „Hall of Fame“ und begehren das H-Kennzeichen als Kulturgut.

Das alles hat gute Gründe. Zunächst die Fakten: Der Markt für automobile Klassiker boomt und es gibt derzeit keinerlei Anzeichen, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Ganz im Gegenteil: Die Zulassungszahlen für Oldtimer stiegen um 8,4% im Vergleich zu 2022. Das Kraftfahrtbundesamt registrierte zum Stichtag des 01.01. dieses Jahres 793.589 Oldtimer. Insbesondere die positive Entwicklung beliebter Modelle unterstützt dabei viele Autolieb­haber in ihrer Entscheidung, Geld in Garagengold zu investieren.

Aber auch die Sorgen vor Infla­tion, Krisen oder die verlockende Aussicht, wenigstens im Oldtimer künftig noch den Klängen von Sechs- oder Achtzylindern zu lauschen (Stichwort: das von der EU geplante Verbrenner-Aus).

Versicherung für die Schätze der Garage

Fahrzeugmodelle mit Kultcharakter (z. B. VW Käfer oder Citroën Ente 2CV) und insbesondere Fahrzeuge in gutem Zustand oder geringer Stückzahl, mit belegbarer Historie oder Originalität sind heute gefragter denn je. Diese Fahrzeuge werden heutzutage in der Regel nicht mehr im Alltag genutzt und können teilweise enorme Wertzuwächse erfahren haben. Um die passgenaue Versicherung für die Schätze der Garage anbieten zu können, hat sich OCC als Erfinder der Oldtimer-Versicherung bereits 1984 mit dem Thema befasst.

Heutzutage geht das OCC-Portfolio deutlich weiter und umfasst grundsätzlich alle klassischen Automobile. Von beliebten Youngtimern wie BMW Z3, Mercedes-Benz SLK oder Mazda MX-5 bis hin zu millionenschweren Supersportwagen wie Bugatti Chiron oder Koenigsegg Jesko, die mit Lockerheit über die 400-km/h-Marke fliegen.

Sieben Mythen über die Oldtimer-Versicherung

Bei Oldtimer-Veranstaltungen und auf Stammtischen ist die rich­tige Klassiker-Versicherung ein heiß diskutiertes Thema. Es gibt viele selbst ernannte Experten und leider noch viel mehr Halbwissen, das inzwischen auch im Netz umherschwirrt. Deshalb gilt es, mit den gängigsten Mythen über die Old­timer-Versicherung aufräumen.

Mythos 1: Für einen Versicherungswechsel benötigt man immer ein aktuelles Wertgutachten.

Bei OCC können Fahrzeuge bis zu einem Wert von 100.000 Euro einfach mit einem digitalen Wertnachweis versichert werden. Aufgrund der großen Fahrzeug-Datenbank kennt OCC den Großteil der Marktwerte schöner Klassiker. Dieser Service ist kostenfrei an, zudem wird auch bei der Findung des richtigen Wertes mit dem hauseigenen Know-how geholfen.

Mythos 2: Eine normale Kfz-Ver­sicherung reicht doch für den ­Old- oder Youngtimer.

Normale, herkömmliche Kfz-Versicherungen versichern Fahrzeuge nach ihrem Zeitwert (Schwacke-Wert). Das wäre bei einem Oldtimer oder Youngtimer ein schwerer Fehler, da diese deutlich wertvoller sind als ihr Zeitwert nach Schwacke-Liste. Viele Klassiker legen mit der Zeit weiter an Wert zu, und diesen tatsächlichen Liebhaberwert gilt es zu versichern. Dieser Wert liegt oftmals weit über dem alten Listenpreis, was bei einem Schadenfall zu Problemen führen könnte.

Mythos 3: Für eine Oldtimer-­Versicherung braucht es immer ein H-Kennzeichen.

Auch ein weitverbreiteter Mythos. Nur ein praktisches Beispiel: Eine BMW Isetta kostet ohne H-Kennzeichen 76 Euro Steuern pro Jahr. Mit einem H-Kennzeichen unterliegt das Auto der sogenannten Pauschalsteuer und kostet somit 192 Euro pro Jahr (Stand 2022). Dennoch ist für OCC die Isetta ein toller Old­timer. Daher wird nicht explizit unterschieden, ob ein 30 Jahre altes Fahrzeug eine historische Zulassung hat oder nicht.

Mythos 4: Mit dem Oldtimer dürfen nur wenige Kilometer im Jahr gefahren werden.

OCC hat standardmäßig eine Fahrleistung von 10.000 Kilometer im Jahr in den Tarifen festgelegt. Das reicht für alle Fahrten mit einem Klassiker vollkommen aus und kann bei Bedarf auch reduziert werden.

Mythos 5: Es braucht zwingend ein Alltagsfahrzeug.

OCC akzeptiert auch Fahrzeuge, die nicht auf den Besitzer des Old­timers zugelassen sind, zum Beispiel Dienstwagen oder Fahrzeuge vom Ehepartner oder Familienmitgliedern. In den Metropolregionen wird auch die Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) akzeptiert.

Mythos 6: Es werden sowieso nur Autos versichert.

Oldtimer sind nicht nur Pkws. Bei OCC können neben Autos auch Motorräder, Mopeds, Lkws, Wohnwagen und Wohnmobile, die mindestens 20 Jahre alt sind, versichert werden.

Mythos 7: Eine Oldtimer-­Versicherung ist kompliziert.

Eine moderne Oldtimer-Ver­sicherung ist heute so einfach wie nie zuvor. Weshalb das so ist? Weil deutlich weniger Angaben bei der Versicherung benötigt werden als beim Alltags-Pkw. Eine elektro­nische Versicherungsbestätigung kann bei OCC heutzutage mit wenigen Angaben bereits digital erzeugt werden.

Extra-Absicherung für Werkstätten und Händler

Als Spezialist mit einer langen Erfahrung in der Oldtimer-Community kann OCC immer wieder schnell Speziallösungen entwickeln, die Wettbewerber nicht anbieten können. Dies liegt oft am fehlenden Know-how bei dieser speziellen Klientel und vermeintlich hohen Schadenszenarien. Somit sind bei den meisten Versicherern eigentlich Fahrzeuge, die älter als 20 Jahre alt sind, ausgeschlossen. Aber auch Höchstversicherungssummen machen die Angebote der meisten Anbieter nicht attraktiv.

Ein Beispiel aus der Praxis: Nach erfolgter Reparatur eines Kundenfahrzeugs unternahm der Mechaniker eine Probefahrt mit dem Sport­wagen. In einer Kurve brach ihm das Heck aus. Der Wagen stellte sich quer und rammte dabei ein entgegenkommendes Fahrzeug. An beiden Fahrzeugen entstand ein nicht unerheblicher Sachschaden. Sowohl der Schaden am fremden Pkw als auch der Schaden am Wagen des Kunden wurden von der OCC- Handel- und Handwerkversicherung der Werkstatt übernommen (Haftpflicht-Schaden am fremden Fahrzeug, Vollkaskoschaden am Fahrzeug des Kunden).

Fort- und Weiterbildung für Vertriebspartner

Übrigens: OCC teilt sein Spezialwissen gern mit seinen Vertriebspartnern. Mit der OCC-Akademie wird seit 2022 ein breites Programm an Fort­bildungen angeboten. Zuletzt wurde die Akademie erweitert. Dazu gehören nun auch regelmäßig Live-Programme und Expertentalks zu Themen wie Wertentwicklung bei Oldtimern, Fahrzeugwissen und digitalem Vertrieb.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2023, S. 40 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Bittner KAUFBILD.de – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Marcel Neumann