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5. November 2025
„Durchdachtes Versorgungskonzept ist strategische Investition“
„Gut gestaltetes Versorgungskonzept ist strategische Investition“

„Durchdachtes Versorgungskonzept ist strategische Investition“

Xempus setzt daran, betriebliche Vorsorge für alle Beteiligten zu vereinfachen. Im Interview im Rahmen der DKM 2025 erklären Martin Bockelmann und Malte Dummel, Co-CEOs von Xempus, welche Rolle digitalen Lösungen zukommt, um die bAV weiter zu verbreiten – und warum die DKM Impulsgeber ist.

Interview mit Martin Bockelmann, Gründer und Co-CEO der Xempus AG, und Malte Dummel, Co-CEO der Xempus AG
Herr Bockelmann, Xempus begleitet die DKM schon seit etlichen Jahren. Was zeichnet die Messe Ihrer Ansicht nach aus?

Martin Bockelmann: Die DKM ist für uns ein zentraler Treffpunkt der Branche. Sie bringt Menschen zusammen, die Vorsorge gestalten – Vermittlerinnen und Vermittler, Produktanbieter sowie Technologiepartner. Der persönliche Austausch ist wertvoll, weil er zeigt, was die Branche bewegt. Für uns ist die DKM ein Impulsgeber: Wir nehmen konkrete Rückmeldungen mit, die direkt in die Weiterentwicklung unserer Lösungen einfließen.

Herr Dummel, wie erleben Sie den persönlichen Austausch mit den Fachbesuchern? Und welche Impulse erhalten Sie darauf für Ihr Angebot und Ihre Services?

Malte Dummel: Der Dialog auf Augenhöhe ist für uns entscheidend. Vermittlerinnen und Vermittler berichten uns, wie sie mit dem XEMPUS advisor beraten und wo sie sich noch mehr Unterstützung wünschen. Diese Gespräche helfen uns, unsere Lösungen noch besser auf die Praxis abzustimmen – verständlich, effizient und skalierbar.

In den vergangenen „DKM-Jahren“ hat sich bei Xempus viel getan. Was waren im Rückblick besondere Meilensteine?

Martin Bockelmann: In den vergangenen Jahren haben wir die ganzheitliche Beratung der betrieblichen Vorsorge konsequent weiterentwickelt. Vermittlerinnen und Vermittler beraten heute mit dem XEMPUS advisor die betriebliche Altersversorgung, die betriebliche Krankenversicherung und die betriebliche Arbeitskraftabsicherung – verständlich, digital und in einem Prozess. Mit dem Budget-Berater lässt sich gemeinsam mit dem Arbeitgeber ein Versorgungskonzept entwickeln, das alle Bausteine berücksichtigt. Damit alle Beteiligten den vollen Mehrwert erhalten, sollte der gesamte Prozess einfach, effizient und digital ablaufen – von der Bedarfsermittlung über den Abschluss bis zur Verwaltung. Daran arbeiten wir.

Wie sehen Sie das Unternehmen heute aufgestellt und wo liegen die Schwerpunkte?

Malte Dummel: Xempus ist heute breit aufgestellt. Vermittlerinnen und Vermittler nutzen unsere Lösungen, um betriebliche Versorgungskonzepte verständlich und effizient umzusetzen – von der Bedarfsermittlung über die Beratung bis zur Verwaltung. Arbeitgeber profitieren von klaren Prozessen und einfacher Administration. Und Versicherer von automatisierten Prozessen. Der Fokus liegt auf der weiteren Automatisierung. KI-gestützte Datenintegration, zentrale Schnittstellen und vernetzte Systeme schaffen die Grundlage für skalierbare Beratung und digitale Verwaltung. So wird Vorsorge für alle Beteiligten einfacher – und zukunftssicher.

Auch wenn die Bedeutung der bAV immer wieder betont wird, stagniert die weitere Verbreitung in den vergangenen Jahren, vor allem bei kleinen Unternehmen. Worin bestehen nach wie vor die größten Hürden?

Martin Bockelmann: Viele kleine Unternehmen scheuen den Aufwand und die Komplexität. Genau hier setzen wir an: Mit digitalen Lösungen, die einfach zu nutzen sind und die Verwaltung erleichtern. Wenn die bAV verständlich erklärt und unkompliziert umgesetzt wird, steigt die Bereitschaft zur Einführung deutlich.

Mit dem Zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetz soll die bAV ausgebaut und breiter etabliert werden.
Fachleute sehen Licht und Schatten. Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht zu begrüßen, wo gehen die vorgesehenen Maßnahmen nicht weit genug?

Martin Bockelmann: Es ist positiv, dass die Politik die betriebliche Altersversorgung weiter stärken will. Die gesetzlichen Vorgaben zu Opting-out und die verbesserte Geringverdienerförderung sind wichtige Schritte. Gleichzeitig braucht es mehr Wahlfreiheit und Flexibilität als bisherige Lösungen, damit die bAV bei Arbeitgebern und Mitarbeitenden an Akzeptanz gewinnt.

In den vergangenen Jahren sind die betriebliche Krankenversicherung (bKV) und die betriebliche Arbeitskraftabsicherung (bAKS) zunehmend in den Fokus gerückt. Wie beurteilen Sie hier die Entwicklungen?

Martin Bockelmann: Arbeitgeber erkennen zunehmend, wie wichtig es ist, betriebliche Vorsorge ganzheitlich zu denken. Die Kombination aus bAV, bKV und bAKS hilft, Versorgungslücken zu schließen und die Belegschaft langfristig zu binden. Entscheidend ist, die Vorteile zu verstehen und zu wissen, wie sich Vorsorge einfach und kostengünstig finanzieren lässt.

Ein gut gestaltetes Versorgungskonzept ist eine strategische Investition. Es hilft, Kosten durch Vakanzen, Krankheitstage oder Kündigungen zu reduzieren. Je besser die Bausteine ineinandergreifen, desto stärker wirkt Vorsorge als Wettbewerbsvorteil. Digitale Lösungen helfen in der Beratung, die Vorteile aufzuzeigen und mit dem Arbeitgeber ein ganzheitliches Versorgungskonzept zu erstellen und das notwendige Budget dafür zu verteilen.

Digitale Prozesse spielen in der Vorsorgeberatung eine immer größere Rolle und sollen sie einfacher und transparenter machen. Sehen Sie die Branche hier ein gutes Stück vorangekommen?

Malte Dummel: Ja, definitiv. Die Digitalisierung hat die Beratung verändert – sie ist heute schneller, verständlicher und effizienter. Aber es bleibt noch viel zu tun. Wir als Branche müssen weiter daran arbeiten, Prozesse zu vereinfachen und Medienbrüche zu vermeiden. Wir leisten gerne unseren Beitrag dazu.

Welchen Stellenwert hat die Beratung angesichts der zunehmenden Digitalisierung?

Malte Dummel: Beratung bleibt zentral. Digitale Tools unterstützen, aber sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch. Vermittlerinnen und Vermittler sind entscheidend, wenn es darum geht, komplexe Themen verständlich zu machen und Vertrauen aufzubauen. Unsere Lösungen stärken sie in dieser Rolle.

Übernimmt diese Aufgabe vielleicht schon bald die KI?

Malte Dummel: Künstliche Intelligenz wird die heute etablierten Abläufe maßgeblich verändern – beispielsweise bei der Analyse von Daten oder der Vorbereitung von Gesprächsinhalten. Dennoch bleibt Vorsorge für viele ein Vertrauensthema und somit die persönliche Beratung unverzichtbar. In Kombination mit KI wird sie auf ein neues Level gehoben.