Welche Herausforderungen treten bei der Standardisierung und Anbindung von Geoinformationen auf – und wie lassen sie sich lösen?
Die größte Herausforderung im Umgang mit Geoinformationen ist die Datenfragmentierung: Für räumliche Informationen herrschen unterschiedliche Formate und inkompatible Systeme. Standards und eine gemeinsame Sprache fehlen. Viele Unternehmen scheitern an der Integration von Geodaten in Bestands- oder CRM-Systeme, weil Prozesse manuell, fehleranfällig und komplex sind. Sind unterschiedliche Ebenen, etwa Adressdaten, GPS-Koordinaten oder Kartenausschnitte, nicht eindeutig und systematisch aufeinander abbildbar, artet jeder Versuch der Integration zum Kraftakt aus. Und je größer die Organisation, desto schwieriger das einheitliche Management von Datenstandards und Zugriffsrechten.
Wir lösen diese Herausforderung mit der sogenannten Across-Layer-Inkonsistenz. Governance begegnen wir mit einem modularen, rollenbasierten Systemansatz. Dazu zählen wir historisierbare Daten, dokumentierte Änderungen und dynamische Objektstrukturen.
Wie unterstützt die Technologie denn ESG-Ziele, zum Beispiel in Bezug auf Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung?
Wer den Energieverbrauch, Flächenversiegelung, Wasserbedarf oder CO₂-Ausstoß in puncto Zeit und Raum präzise erfasst, bewertet und optimiert, erzeugt Transparenz statt grober Schätzungen. In der Landwirtschaft lassen sich beispielsweise durch den Einsatz von Area Seals nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien mit weniger Düngemittel, geringerer Erosion und höherer Effizienz entwickeln. In der Stadtentwicklung helfen unsere Tools, versiegelte Flächen zu analysieren, urbane Hitzeinseln zu erkennen und grüne Infrastruktur zu fördern. Unsere Plattform erlaubt eine objektive Bewertung von Risiken, Infrastrukturqualität und Zugangsmöglichkeiten. Beim Thema Governance bereiten wir durch standardisierte, dokumentierbare und rückverfolgbare Datenstruktur den Boden für transparente Berichterstattung, regelkonforme Nachweise und verlässliche ESG-Kennzahlen.
Zur Person
Prof. Dr. Roman Brylka ist Gründer und Geschäftsführer der THE GREEN BRIDGE GmbH. Der erfahrene Ingenieur und Professor für Management und Business überführt komplexe globale Herausforderungen in standardisierte, skalierbare Lösungen. Seine Arbeit verbindet fortschrittliche Geotechnologien mit Nachhaltigkeit und Business Intelligence. Sie fördert die Effizienz und Compliance von Organisationen weltweit.
Bild: © THE GREEN BRIDGE
Seite 1 „Geobezogene Daten eröffnen neue Horizonte“
Seite 2 Welche Herausforderungen treten bei der Standardisierung und Anbindung von Geoinformationen auf – und wie lassen sie sich lösen?
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können