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16. März 2022
VTB will Robo-Depots liquidieren
Office worker attack robot who replace his job. Depicts automation, future job market and artificial intelligence. Concept of Human vs Robot. Isolated vector cartoon illustration.

VTB will Robo-Depots liquidieren

Die europäische Tochter der russischen VTB Bank wird ihren Robo-Advisor einstellen. Das berichtet das Branchenmagazin finanz-szene.de. Die Kunden werden demnach vor die Wahl gestellt, ihr Depot liquidieren zu lassen oder es auf den DJE-Robo Solidvest übertragen zu lassen.

Bei der russischen Bank VTB handelt es sich um eines der Finanzinstitute, die aus dem Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen wurden (AssCompact berichtete). Die Maßnahme war ein Bestandteil der westlichen Wirtschaftssanktionen, die aufgrund von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängt wurden.

Sanktionen treffen VTB-Tochter indirekt

Das europäische und in Frankfurt ansässige Tochterunternehmen, die VTB Bank (Europe) SE, ist von den Sanktionen hingegen nicht direkt betroffen. Doch auch an dem Frankfurter Geldhaus gehen die Sanktionen gegen den Mutterkonzern nicht spurlos vorüber.

VTB-Robo wird eingestellt

Nachdem man bereits das Kundentelefon abgeschaltet hat, weil man den Anfragen nicht mehr Herr wurde, und die BaFin der Bank mittlerweile verboten hat, neue Einlagen einzusammeln, wird nun auch der angebotene Robo-Advisor „VTB Invest“ eingestampft. Das berichtet das Branchenmagazin finanz-szene.de.

Übertrag auf DJE-Robo Solidvest

Den Kunden, die über den ETF-Robo investiert haben, wird wahlweise entweder eine Liquidation des Fondsguthabens oder ein Übertrag auf den DJE-Robo Solidvest angeboten. Da die depotführende Bank im Hintergrund bei beiden Anbietern die Baader Bank ist, sind größere technische Hindernisse bei diesem Schritt nicht zu erwarten. Nach Informationen von finanz-szene.de handelt es sich bei den Betroffenen um eine niedrige bis mittlere vierstellige Kundenzahl.

Liquidation birgt steuerliche Nachteile

Bei Aktien bzw. Fondsanteile handelt es sich um Sondervermögen, das bei einer etwaigen Insolvenz des Instituts ohnehin Eigentum des Kunden bleiben und nicht der Insolvenzmasse zugeschlagen würde. Eine Liquidation des Depots könnte jedoch steuerliche Nachteile für Kunden mit sich bringen und erscheint im aktuellen Bärenmarkt ohnehin nicht attraktiv.

Einlagen bis 750.000 Euro geschützt

Einlagen der Kunden wiederum sind bei der europäischen VTB-Tochter nicht nur bis zur gesetzlichen Grenze von 100.000 Euro abgesichert, sondern sogar bis zu 750.000 Euro. Das liegt daran, dass das Institut auch Mitglied im Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken ist. (tku)

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