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4. Juli 2022
KRAVAG bleibt auf Wachstumskurs
European truck vehicle on motorway with dramatic sunset light. Cargo transportation and supply theme.

KRAVAG bleibt auf Wachstumskurs

Die KRAVAG-Gesellschaften haben hinsichtlich des angelaufenen Geschäftsjahres Bilanz gezogen – und die wichtigen Kennzahlen befanden sich allesamt auf einem Wachstumskurs. Allerdings traf das auch auf die Belastungen infolge von Elementarschäden zu. Der Ausblick auf 2022 ist gemischt.

Trotz eines schwierigen Marktumfelds haben die zur R+V Versicherungsgruppe gehörenden KRAVAG-Gesellschaften laut einer Pressemitteilung das Geschäftsjahr 2021 mit einem gutem Ergebnis abgeschlossen. Sowohl die KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG als auch die KRAVAG-ALLGEMEINE Versicherungs-AG steigerten ihre Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Zusammen hatten die beiden Versicherer der R+V-Gruppe am Jahresende zwei Millionen Kraftfahrzeuge im Bestand. Auch 2022 blickt der Versicherer zuversichtlich nach vorne. „Aktuell stehen die KRAVAG und ihre Kundinnen und Kunden aus dem Verkehrsgewerbe vor großen Herausforderungen“, sagt Klaus Endres, Vorstandsvorsitzender der KRAVAG-Gesellschaften, anlässlich der Delegiertenversammlung am 30. Juni. „Die stark von der Corona-Pandemie belastete deutsche Wirtschaft muss nun zusätzlich die Folgen des Ukraine-Kriegs und der Inflation verkraften.“

Die Kennzahlen im Überblick

Bei den gebuchten Bruttobeiträgen legte die auf gewerblichen Güterverkehr spezialisierte KRAVAG-LOGISTIC 2021 um 3,3% auf 977 Mio. Euro zu. Die Zahl der versicherten Fahrzeuge stieg um 30.000 auf 725.000 zum Jahresende 2021 an. Mit Bruttobeitragseinnahmen von 605 Mio. Euro wies auch die KRAVAG-ALLGEMEINE Versicherungs-AG eine Steigerung um 6,6% auf. Die Zahl der versicherten Kfz kletterte in dieser Sparte zum Jahresende auf 1,3 Millionen. Insgesamt erhöhten sich die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle um 9,3% auf 452,8 Mio. Euro. Die bilanzielle Schadenquote stieg um 1,9% auf 74,8%. Die Combined Ratio erreichte den Wert von 90,5% und lag damit ebenfalls über dem Vorjahr (2020: 88,2%). Die KRAVAG-ALLGEMEINE schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem Überschuss von 36,7 Mio. Euro ab (Vorjahr 26,4 Mio. Euro).

Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle gingen in der der KRAVAG-LOGISTIC um 4,5% auf 732 Mio. Euro zurück. Die bilanzielle Schadenquote verbesserte sich auf 75% (Vorjahr 81%), die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sank auf 91,3% (Vorjahr 97%). Der Jahresüberschuss lag 2021 bei 39,1 Mio. Euro (Vorjahr: 10,2 Mio. Euro).

Höhere Schäden aus Naturgefahren

Außergewöhnlich hoch war 2021 die Belastung durch Elementarschäden mit 28,5 Mio. Euro (Vorjahr 3,1 Mio. Euro), berichtete die KRAVAG. Eine wesentliche Rolle spielte dabei die Flutkatastrophe infolge des Unwettertiefs Bernd. In der Kfz-Versicherung stiegen die Schadenhäufigkeiten und auch die Durchschnittsschäden wieder an, nachdem sie im Jahr zuvor coronabedingt zurückgegangen waren. Diesen Belastungen standen aber auch entlastende Effekte in der Transportsparte gegenüber, denn Veranstaltungsausfälle und Reisrücktritte waren 2021 deutlich geringer ausgeprägt.

Weiterentwicklung der Produktpalette

Unterdessen wurde weiter an der Verbesserung der Produktpalette gefeilt. So wurde bspw. das Serviceangebot „LKW b+a“ (LKW bergen + abschleppen) ausgeweitet. Von diesem Service profitieren nun seit diesem Jahr Kunden aller R+V-Gesellschaften. Bei Unfällen mit Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen, die vollkaskoversichert sind, übernimmt die Kfz-Versicherung die kompletten Bergungs- und Abschleppkosten bei Unfällen und steuert die gesamte Schadenabwicklung – ohne Aufpreis.

Ausblick

Die Entwicklung im laufenden Jahr werde nun wesentlich durch den Krieg in der Ukraine geprägt, heißt es von der KRAVAG. Die dadurch verschärften globalen Lieferengpässe würden sich auch in den KRAVAG-Zahlen niederschlagen. „Lkw, die nicht gebaut werden, können wir auch nicht versichern. Damit hat die gedrosselte Nutzfahrzeug-Produktion unmittelbare Auswirkungen auf unser Neugeschäft“, erklärt Endres. Gleichzeitig treibt die Inflation die Schadenaufwendungen in die Höhe. Lange Lieferzeiten bei Ersatzteilen führen in Verbindung mit stark gestiegenen Preisen zu deutlich höheren Reparaturkosten. „Außerdem beobachten wir einen Anstieg des Verkehrsaufkommens und rechnen für 2022 mit Schadenquoten auf Vor-Corona-Niveau“, erläutert Endres. (as)

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