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6. Juli 2022
Marktausblick 2022: Damit müssen Anleger (noch) rechnen

Marktausblick 2022: Damit müssen Anleger (noch) rechnen

In einem Ausblick auf das zweite Halbjahr 2022 hat sich JPMorgan AM der Frage gewidmet, wie es um den Zustand der Weltwirtschaft bestellt ist. Das Fazit des Vermögensverwalters dürfte Anlegern Mut machen. Es beinhaltet kein weiteres deutliches Abwärtsrisiko.

JPMorgan Asset Management (AM) hat sich an einen Ausblick auf das zweite Halbjahr 2022 gewagt. Im Zentrum des Investment-Ausblicks der Vermögensverwalter-Tochter von JPMorgan Chase & Co. steht die Beurteilung des drohenden Rezessionsrisikos. Gerade hier macht der Asset Manager Anlegern aber Mut.

Wie viel ist in den Kursen eingepreist?

Denn der Konjunkturausblick habe sich zwar seit Jahresbeginn merklich eingetrübt. Die Gründe sind bekannt: Inflationssorgen, Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und zuvorderst der Angriff Russlands auf die Ukraine. Doch die Frage laute nun, ob die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte noch schlechter sein wird, als es der Markt mittlerweile eingepreist hat. Und daran meldet der Asset Manager begründete Zweifel an.

Basisszenario ohne globale Rezession

Das zentrale und somit in den Augen von JP Morgan AM wahrscheinlichste Szenario geht davon aus, dass ein starker globaler Abschwung abgewendet werden könne – dank finanzpolitischer Unterstützung und zurückhaltender geldpolitischer Straffung durch die Notenbanken. Außerdem haben die wichtigsten Märkte bereits Rückgänge im zweistelligen Bereich verzeichnet, was das weitere Abwärtspotenzial für Risikoanlagen begrenze.

Welche Unternehmen sind/werden attraktiv?

Die Unternehmensgewinne in den Industrieländern wiederum, werden nach Ansicht des Vermögensverwalters 2022 zwar leicht zulegen, aber deutlich hinter den aktuellen Erwartungen der Unternehmen zurückbleiben. Für die Entwicklung der Aktienkurse der einzelnen Unternehmen werde die Robustheit der Margen entscheidend sein. Sofern sich die Wirtschaftstätigkeit widerstandsfähig gegenüber höheren Rohstoffpreisen und Zinssätzen erweist, könne auch die Outperformance von Value- gegenüber Growth-Titeln noch eine Weile fortgesetzt werden.

Negative Anlegerstimmung dürfte anhalten

Da die Sorge der Anleger vor einer Stagflation aber noch anhalten dürfte, bis die Inflation abklingt, erachtet JP Morgan AM aktuell gerade alternative Anlagen wie Kerninfrastrukturwerte und Immobilien sowie Aktien mit robusten hohen Dividenden als relativ attraktiv. Zur Diversifikation des Portfolios gerade im Hinblick auf extremere Negativszenarien (z.B. Eskalation im Ukraine-Krieg) sind laut Marktausblick auch Staatsanleihen zunehmend geeignet. (tku)

Bild: © Lewis Tse Pui Lung – stock.adobe.com