46% der befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland geben in der aktuellen KMU-Studie der Gothaer an, Schwierigkeiten zu haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und an ihr Unternehmen zu binden. Dies entspricht einem Anstieg um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2021. Nachwuchs- und Fachkräfteengpässe verschärfen sich demnach gegenwärtig stark. Doch welche Maßnahmen implementieren KMU im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte bevorzugt?
bAV mit Zugewinnen – Weiterbildungsmöglichkeiten fallen ab
Angesichts der zu erwartenden wachsenden Rentenlücke bei den Menschen bieten laut der aktuellen Umfrage rund 30% der KMU ihren Mitarbeitern mittlerweile eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) an; ein Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresstudie von immerhin zwei Prozentpunkten. Die bAV rückt damit auf Platz 4 vor und überholt die Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die auf Platz 5 zurückfallen und im Vergleich zum Vorjahr drei Prozentpunkte verlieren.
Das weiterhin beliebteste Instrument zur Personalgewinnung bleibt die Zusage flexibler Arbeitszeiten (44%), gefolgt von Home-Office (38%) und einem attraktiven Gehalt (37%).
bKV auf dem Vormarsch
Signifikant gestiegen ist hingegen der Anteil der KMU, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) zur Verfügung stellen. Waren dies im letzten Jahr noch 10% der Unternehmen, sind es in diesem Jahr bereits 13%. Sie liegt – gleichauf mit dem Jobticket und Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung – noch vor der betrieblichen Unfallversicherung (11%) auf Platz 7 der bevorzugten Instrumente zur Gewinnung von Fachkräften. „Insbesondere bei der bKV wissen wir um das Potenzial. Hier gilt es, weiter an der Bekanntheit sowohl auf der Seite der Unternehmen als auch auf der Seite der Mitarbeiter zu arbeiten. Gerade in Zeiten der Inflation ist eine bkV attraktiv, da sie Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei Gesundheitsleistungen unmittelbar finanziell entlastet“, so Dr. Sylvia Eichelberg, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung AG.
Wunsch nach Speise- und Getränkeangebot stark ausgeprägt
Auf Obst, Snacks oder kostenlose Getränke setzen der Studie zufolge insgesamt 22% der Unternehmen, ein Zuwachs von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. 13% der Arbeitgeber setzen auch auf Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung wie Sport oder Entspannungskurse, die im Vorjahr noch von 2% mehr der befragten Unternehmen angeboten worden sind. Dabei sind es häufig diese Gesten, mit denen Arbeitgeber bei ihren Mitarbeitern punkten können, wie eine weitere Studie der Gothaer zur Gesundheit und Vorsorge bestätigt: Gemäß dieser wünschen sich 40% der befragten Beschäftigten ein Essens- oder Getränkeangebot von ihrem Arbeitgeber. 35% würden sich über Angebote zur Stressprävention und immerhin noch 24% über Sport- und Bewegungskurse freuen.
Über die Studie
2022 befragte die Gothaer Versicherung bereits zum achten Mal deutsche KMUs in einer Online-Befragung nach aktuellen Trends und Meinungen. Im Zeitraum vom 17.01. bis 28.01.2022 haben 1.000 Personen teilgenommen, die in ihren Unternehmen für das Thema Versicherungen (mit-)verantwortlich sind. Durchführendes Institut war die HEUTE UND MORGEN GmbH mit Sitz in Köln. (as)
Bild: © Nuthawut – stock.adobe.com
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Leserkommentare
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MA-Motivation
Ich habe täglich mit dem Thema zu tun und bin schockiert, wie gleichgültig viele AG dieses Thema nehmen.
Gerade Konzerne schnappen sich die besten MA, weil die ganz einfach tolle Lösungen für die MA anbieten.
Im Jammern sind die Unternehmen in D groß, im Handeln leider nicht.
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