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29. September 2022
Bessere Kfz-Typklassen für rund 4,8 Millionen Autofahrer
Cars in the parking lot. Parking passenger cars.

Bessere Kfz-Typklassen für rund 4,8 Millionen Autofahrer

Der GDV hat die neue Kfz-Typklassenstatistik vorgelegt. Während es für rund 29,3 Millionen Autofahrer bei der Typklasse des Vorjahres bleibt, ändert sich für rund 13 Millionen die Einstufung. Um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten geht es aber laut GDV nur für wenige Modelle.

Welche Fahrzeugmodelle werden höher eingestuft, welche niedriger? Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat nun die neue unverbindliche Typklassenstatistik für rund 32.000 verschiedene Automodelle bekannt gegeben. „Für rund 8,1 Millionen Autofahrer gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 4,8 Millionen von besseren Typklassen profitieren“, erläutert Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Für 70% beziehungsweise rund 29,3 Mio. Autofahrer bleibt es indes bei der Typklasse des Vorjahres. „Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten“, sagt Asmussen.

Zahlreiche SUVs mit hohen Typklassen

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Mercedes S 350 CDI (Typ 221, seit 2013) und der Hyundai Santa Fe 2.2 CRDI ALLRAD (Typ TM, seit 2018) hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Citroën C3 Picasso 1.4 (Typ SH, 2008–2012) oder der Seat Mii Electric (Typ AA, 2019–2021) eher niedrige Klassen, erklärt der GDV.

Ersparnis bis zu rund 341 Euro möglich

Insgesamt verbessert sich beispielsweise nach GDV-Angaben der Škoda Kamiq 1.5 TSI (Typ NW, seit 2019) gleich um drei Klassen (siehe auch Grafik unten), wohingegen sich der Audi Q7 3.0 TDI (Typ 4L, seit 2015) um zwei Typklassen verschlechtert.

Bessere Kfz-Typklassen für rund 4,8 Millionen Autofahrer

Beispielberechnungen des Online-Vergleichsportals Check24 wiederum werden konkreter: Demnach profitieren Halter eines teilkaskoversicherten Ford Edge 2.0 EcoBlue Bi-Turbo besonders deutlich, denn der Versicherungsbeitrag werde durch die niedrigere Typklasse um rund 341 Euro im Jahr im sinken, so Check24. Wer hingegen einen Toyota Prius 1.5 VVT-i Hybrid fährt, muss laut Vergleichsportal im nächsten Jahr deutlich mehr für seine Teilkaskoversicherung zahlen. In der Check24-Beispielrechnung steigt der Versicherungsbeitrag nur durch die gestiegene Typklasse um knapp 194 Euro.

Zur Typklassenstatistik des GDV

 Die Beitragshöhe der Kfz-Versicherung ist von verschiedenen Merkmalen abhängig – unter anderem auch vom Modell des Fahrzeugs. Um Kfz-Versicherern die risikogerechte Kalkulation ihrer Beiträge zu erleichtern, werten die GDV-Statistiker einmal jährlich die Schadenbilanzen aller hierzulande zugelassenen Automodelle aus. Die Typklassenstatistik des GDV umfasst fast 32.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2019 bis 2021.

Die neue Typklasseneinstufung des GDV ist für die Versicherer unverbindlich und kann ab sofort für Neu- und bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 01.01.2023. Die Typklasse allein lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu.

Verbraucher können die neuen Typklassen aller zugelassenen Automobile hier online abrufen. (as)

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Bild: © Tanya Rozhnovskaya – stock.adobe.com