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16. Dezember 2022
Womit Versicherer als Arbeitgeber punkten können
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Womit Versicherer als Arbeitgeber punkten können

Fast ein Drittel der Befragten der Studie «Talents for Insurance 2022» kann sich vorstellen, für einen Versicherer zu arbeiten. Allerdings rät das Forschungsinstitut Organomics, die Arbeitgeberattraktivität mithilfe von inhaltlichen und emotionalen Stärken noch zu erhöhen. Womit punktet die Branche?

32% aller Schüler, Studenten und jüngeren Berufstätigen können sich gut vorstellen, zukünftig für einen Versicherer zu arbeiten. Das besagt die Studie „Talents for Insurance 2022“ des Kölner Forschungs- und Beratungsinstituts Organomics. Vor allem mit Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit und der Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten im Home-Office steht die Branche demnach gut dar.

Im „War for Talents“ mit beziehungsorientierten Stärken punkten

Allerdings müsste laut Studie im „War for Talents“ mehr in puncto inhaltliche, emotionale und beziehungsorientierte Stärken als Arbeitgeber getan werden. Denn so könnte die Arbeitgeberattraktivität noch gesteigert werden. Ehrlichkeit (37%) und Wertschätzung (40%) etwa erreichen bei der Einschätzung der Attraktivität der Branche als Arbeitgeber keine hohen Werte. Im Vergleich zu 2019 zeige sich Organomics zufolge aber ein positiver Entwicklungstrend. Bekanntheit und Attraktivität betreffend liegt die Allianz in der Branche ganz vorne. Weitere Versicherer sind unter anderem HUK-COBURG, ERGO, R+V, AXA oder Öffentlich-Rechtliche.

Es geht nicht um „Gefühlsduselei“

Dr. Thomas Bittner, Geschäftsführer der Organomics GmbH in Köln, rät: „Es gilt, neue Talente stärker auch auf der inhaltlichen und emotionalen Ebene zu erreichen – mit Qualitäten, die den Bewerbern besonders wichtig sind, der Versicherungsbranche bisher aber oft noch nicht zugeschrieben werden. Dabei geht es nicht um Gefühlsduselei, sondern darum, den potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ansprechendes, wertegeleitetes und stabiles Beziehungsangebot zu machen.“

Viele wollen Entscheidungen über Arbeitsort und Arbeitszeiten selbst treffen können

Zu den Themen „New Work“ und „New Normal“ befragt kann sich zwar gut jeder dritte potenzielle Bewerber vorstellen, die Hälfte seiner Arbeitszeit im Home-Office zu verbringen. Die klassische Arbeit im Büro ist aber ebenfalls weiterhin beliebt, z. B. zum persönlichen Austausch. Mehr als jeder Zweite will die Entscheidungen über Arbeitsort und Arbeitszeiten selbst treffen können. „Die Versicherungsbranche muss sich noch stärker darauf einstellen, mit unterschiedlichen – und teils auch gegenläufigen – Erwartungen und Wünschen der Bewerber konfrontiert zu werden“, so Bittner.

Zielgruppen haben unterschiedliche Präferenzen

Eine Schlussfolgerung daraus für das Personalmarketing: Da unterschiedliche Bewerbergruppen teils sehr unterschiedliche Anforderungen und Wünsche haben, müssen verschiedene Zielgruppen sorgfältig differenziert werden. Zu beachten seien dabei z. B. Lebensalter, Geschlecht, unterschiedliche Ausbildungsrichtungen, bereits vorhergehende Berufserfahrung und Generationen- und Sozialisationsunterschiede. Aktives und eigeninitiatives Ansprechen wird von einer Mehrheit der Befragten positiv bewertet. Die Branchen-, Unternehmens- und Arbeitgeberimages sollten außerdem weiter verbessert werden, um nicht als spröde, langweilig, intransparent und zu konservativ zu gelten, so ein weiteres Fazit.

Über die Studie

Für die Studie wurden rund 4.750 Schüler, Studenten und Berufstätige im Alter zwischen 16 und 45 Jahren zur Arbeitgeberattraktivität der Versicherungsbranche insgesamt, zu einzelnen Versicherern sowie zu ihren grundlegenden beruflichen Erwartungen, Wünschen und Präferenzen befragt. Weitere Infos zur Studie gibt es hier. (lg)

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