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17. Januar 2023
Insgesamt mehr Frauen in Führungspositionen

Insgesamt mehr Frauen in Führungspositionen

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft, im öffentlichen Dienst und den Gremien des Bundes wächst laut der Jährlichen Information der Bundesregierung. Aber sie zeigt auch deutlich: Es gibt noch viel Luft nach oben.

Die 6. Jährliche Information der Bundesregierung zeigt die Entwicklung der Frauenquote seit der Einführung des Führungspositionengesetzes im Jahr 2015. Während die Zahlen zum Geschäftsjahr 2019 einen kontinuierlichen Anstieg verzeichnen, waren Frauen vor allem in Unternehmensvorständen und im Bereich des öffentlichen Dienstes noch stark unterrepräsentiert.

Wenige weibliche Unternehmensvorstände

In Aufsichtsräten der Privatwirtschaft saßen demnach zum Geschäftsjahr 2019 23,6% Frauen, eine kontinuierliche Steigerung von 18,6% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2015. In börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Gesellschaften stieg der Anteil in diesem Zeitraum sogar von 25% auf 35%, und überstieg damit die seit 01.01.2016 festgelegte Mindestquote von 30% für diese Unternehmen. Der Frauenanteil in Unternehmensvorständen – wo es keine Vorgabe zur Mindestquote gibt – blieb allerdings weiterhin auf sehr geringem Niveau. Zwar stieg er von 6,1% in 2015 auf 8,7% im Jahr 2019, dennoch gaben mehr als drei Viertel der untersuchten Unternehmen an, im Geschäftsjahr 2019 keine Frau in ihrem Vorstand gehabt zu haben.

Situation im öffentlichen Dienst verbesserungswürdig

Auch im Bereich des öffentlichen Dienstes besteht laut Bericht noch „deutlicher Verbesserungsbedarf“. So lag der Anteil der Frauen auf Führungsebene der obersten Bundesbehörden 2021 bei 39% – verglichen mit 33% 2015. Laut der zuständigen Ministerien sei diese Entwicklung „nicht zufriedenstellend“, da 52% aller Beschäftigten der Bundesverwaltung zu diesem Zeitpunkt weiblich waren.

Die wesentlichen Gremien und Aufsichtsgremien des Bundes waren mit 48,1% Frauenanteil Ende 2020 nahezu paritätisch besetzt. Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) gab allerdings zu, dass das Tempo noch erhöht werden müsse, um die für 2025 angestrebte gesamte Parität im öffentlichen Dienst des Bundes zu erreichen. „Dasselbe erwarte ich von der Privatwirtschaft“, sagte Paus.

Bundesjustizminister: Kulturwandel auf dem Weg

Bei den 51 Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes lag der Frauenanteil in den Überwachungsgremien bei 43,2%, Geschäftsführungspositionen in diesen Unternehmen wurden zu 26,8% von Frauen besetzt. Der Gesamtanteil von Frauen in Überwachungsgremien aller unmittelbaren Bundesbeteiligungen stieg auf 39,9%. „Der Kulturwandel ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber wir sind auf einem guten Weg“, so Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP). (js)

Der gesamte Bericht ist hier zu finden.

Bild: © MandriaPix – adobe.stock.com