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30. April 2025
Private Pflegeabsicherung günstiger als viele annehmen
Private Pflegeabsicherung günstiger als viele annehmen

Private Pflegeabsicherung günstiger als viele annehmen

Die private Pflegeabsicherung ist hierzulande immer noch wenig verbreitet, und das trotz der hohen Kosten, die bei Pflegebedürftigkeit drohen. Viele scheuen sie, weil sie zu hohe Beiträge erwarten. Eine aktuelle Assekurata-Studie zeigt auf, dass Absicherung bereits für moderate Prämien möglich ist.

Den wenigsten Menschen in Deutschland dürfte neu sein, dass die Pflege in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Neben dem Fachkräftemangel, setzt der demografische Wandel, der die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren massiv anwachsen lassen wird, die gesetzliche Pflegeversicherung unter großen finanziellen Druck.

Das hat sich in den letzten Jahren immer höheren Eigenanteilen für Pflegebedürftige ausgewirkt – Tendenz weiterhin steigend. Bei stationärer Pflege liegt der Eigenanteil, je nach Bundesland und Einrichtung, derzeit zwischen 2.665 Euro und 3.603 Euro. Das zeigt eine aktuelle Marktanalyse der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband).

Vermeintlich hohe Prämien halten von Eigenvorsorge ab

Trotz dieser signifikanten Zuzahlung haben nur sehr wenige Menschen in Deutschland eine Pflegezusatzabsicherung abgeschlossen. Ein Grund für die Kaufzurückhaltung ist die vermeintliche finanzielle Belastung der Absicherung – und das obwohl der Großteil der Bevölkerung weiß, dass die soziale Pflegeversicherung im Allgemeinen eher schlecht oder sehr schlecht für den Pflegefall absichert. Gleichzeitig machen sich viele Sorgen um ihre finanzielle Situation, sollten sie selbst einmal pflegebedürftig werden.

Jedoch schätzen die Menschen in Deutschland den Betrag, der für eine Pflegezusatzversicherung fällig wird, meistens als zu hoch ein, so die Studie. So erwarteten Befragte laut einer Umfrage des Allensbach-Instituts aus dem Jahr 2023 eine durchschnittliche Prämie von 236 Euro monatlich für eine Pflegezusatzversicherung.

Tarife je nach Eintrittsalter deutlich günstiger als Erwartungen

Die Marktanalyse von Assekurata zeigt jedoch, dass die Absicherung, je nach Eintrittsalter, deutlich geringer ausfallen könnte. Die reinen Pflegekosten bei stationärer Unterbringung betragen derzeit durchschnittlich 1.764 Euro pro Monat. Eine volle Absicherung durch ein monatliches Pflegegeld in Höhe von 1.800 Euro könnte eine 25-jährige Person beispielsweise ab 32 Euro monatlich absichern, so die Analyse. Bei Versicherungsbeginn im Alter von 35 Jahren wäre eine Absicherung ab 47 Euro monatlich möglich, für 45-Jährige sind Tarife ab 71 Euro im Angebot (siehe Grafik).

 

Private Pflegeabsicherung günstiger als viele annehmen

 

Risikoadverse Menschen können die gesamte Pflegelücke von derzeit etwa 3.200 Euro komplett schließen. Hier starten die Kosten für einen 25-Jährigen bei 56 Euro pro Monat, im Alter von 55 Jahren gehen die Prämien bei 198 Euro monatlich los. Grundsätzlich gelte, je früher die Pflegezusatzversicherung abgeschlossen wird, desto günstiger ist sie insgesamt für den Kunden, so die Marktanalyse.

PKV-Verbandschef drängt auf politisches Handeln

Politisch sind die Herausforderungen in der Pflege aktueller denn je. Der Entwurf des Koalitionsvertrags der Union und der SPD sieht eine große Pflegereform vor. Unter anderem soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe Anreize zur eigenverantwortlichen Vorsorge prüfen.

Direktor des PKV-Verbands, Florian Reuther, drängt auf ein schnelles Handeln. „Noch reicht die Zeit, um vorzusorgen, bevor unserer alternden Gesellschaft die Pflegekosten über den Kopf wachsen“, so Reuther. „Aber die Politik muss endlich anfangen, die zusätzliche kapitalgedeckte Eigenvorsorge zu stärken. Nur so können wir die Steuer- und Beitragszahler vor Überlastung schützen.“ (js)