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13. Mai 2025
Grundsteuer: Eine Reform mit weitreichenden Folgen

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Grundsteuer: Eine Reform mit weitreichenden Folgen

Grundsteuer: Eine Reform mit weitreichenden Folgen

Eine große Grundsteuer-Umfrage mit über 46.000 Fällen hat ergeben: Zwei Drittel aller Grundstückseigentümer zahlen nach der Reform mehr. Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser und unbebaute Grundstücke. Doch wer profitiert – und wer nicht? Entscheidend ist oft die Berechnungsmethode.

Die Grundsteuerreform betrifft rund 36 Millionen Grundstücke – und sorgt vielerorts für Unmut. Viele Eigentümer empfinden die neuen Steuerbescheide als ungerecht. Eine große Umfrage von „WISO Steuer“ mit 46.801 Fällen zeigt: 66,5% zahlen mehr, nur 26,7% werden entlastet. Beim Rest verändert sich nichts. Die Belastung variiert je nach Bundesland, Grundstücksart und Bewertungsmodell. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Verteilung und decken alle Bundesländer ab, so die Studienherausgeber.

Die Grundsteuerreform, die aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts notwendig wurde, sorgt aber nicht nur für höhere Kosten, sondern auch für breite Kritik: Die Hälfte der Befragten empfinden die Reform als ungerecht.

 

Regionale Unterschiede und starke Verlierer

 

In allen 16 Bundesländern ist die Grundsteuer im Schnitt gestiegen. Besonders stark trifft es Eigentümer in Berlin, Baden-Württemberg und Brandenburg – dort hat sich die Abgabe teils mehr als verdoppelt. Doch selbst in Ländern mit vergleichsweise moderatem Anstieg, etwa um die Hälfte, wie in Schleswig-Holstein oder dem Saarland, fällt die Belastung deutlich höher aus.

Gewinner der Reform sind Eigentümer von Eigentumswohnungen in Baden-Württemberg, die im Durchschnitt um 10,6% entlastet werden – eine Ausnahme im gesamtdeutschen Vergleich. Eigentumswohnungen verzeichnen insgesamt die geringste Mehrbelastung. Dagegen sind Einfamilienhäuser bundesweit überdurchschnittlich belastet.

Die größten Verlierer sind Eigentümer unbebauter Grundstücke, insbesondere in Hamburg, wo die Grundsteuer im Schnitt um 1.500% steigt. Zwar betrifft dies nur wenige Fälle, doch zeigt es die extreme Spreizung der Reform. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin müssen Eigentümer unbebauter Flächen beziehungsweise land- und forstwirtschaftlich genutzter Grundstücke teils deutlich höhere Steuern zahlen.

Nahezu in allen Bundesländern – mit Ausnahme von Bremen und Niedersachsen – steigen die Steuern für Einfamilienhäuser stärker als für Mehrfamilienhäuser. Besonders hohe Belastungen treffen unbebaute Grundstücke sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen.

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