Der Goldpreis rangiert nun schon seit geraumer Zeit auf einem sehr ansehnlichen Niveau – am Mittwochnachmittag notiert die Feinunze bei rund 2.944 Euro. Das ist zwar nicht das Rekordniveau, die 3.000 Euro wurden im Frühling geknackt, aber dennoch ein stattlicher Wert, der sich jetzt schon seit einiger Zeit hält.
Mit ein Antreiber davon sind die Notenbanken, denn diese statten sich schon seit ein paar Jahren mit überdurchschnittlich viel Gold aus. Und in den nächsten Monaten wird sich daran wohl wenig ändern, wie eine Befragung des World Gold Council unter den Zentralbanken ergeben hat.
Mehr Interesse an Gold bei Zentralbanken
Laut World Gold Council hätten die Zentralbanken in den letzten drei Jahren jeweils über 1.000 Tonnen Gold – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Durchschnitt von 400 bis 500 Tonnen im vorangegangenen Jahrzehnt. Diese deutliche Beschleunigung erfolge vor dem Hintergrund geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, die die Aussichten sowohl für Reservemanager als auch für Investoren getrübt hätten.
Einschätzung der Zentralbanken
Die Zentralbanken haben laut der Umfrage weiterhin positive Erwartungen an Gold. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (95%) geht davon aus, dass die weltweiten Goldreserven der Zentralbanken in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. 43% der Befragten sagen dasselbe über ihre eigenen Goldreserven im selben Zeitraum. Einen Rückgang seiner Goldreserven erwartet keiner.
Zwei große Punkte, die die Investitionen in Gold attraktiver machen dürfte, sind die Diversifikation und die damit einhergehende Absicherung, u. a. gegen den schwächeren US-Dollar. Die Mehrheit der Befragten (73%) erwartet nämlich in den nächsten fünf Jahren moderate oder deutlich geringere US-Dollar-Bestände an den globalen Reserven und gehen zudem davon aus, dass der Anteil anderer Währungen wie dem Euro oder dem chinesischen Renminbi sowie von Gold im gleichen Zeitraum steigen wird. Auch zeigte die Umfrage einen Anstieg der Teilnehmer, die ihre Goldreserven aktiv verwalten, von 37% im Jahr 2024 auf 44% im Jahr 2025. Während die Steigerung der Rendite weiterhin der Hauptgrund dafür war, überholte das Risikomanagement den taktischen Handel als zweithäufigsten Grund.
Über die Umfrage
Die Umfrage des World Gold Council zu den Goldreserven der Zentralbanken wurde vom 25.02.2025 bis 20.05.2025 durchgeführt. Er erhielt auf die Umfrage 73 Antworten, was die höchste Zahl seit Beginn der Umfrage vor acht Jahren sei und sehr repräsentativ für die gesamte Zentralbankgemeinschaft sei. (mki)
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