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9. Juli 2025
Ärztehäuser und MVZs im Investorenfokus
Ärztehäuser und MVZs im Investorenfokus

Ärztehäuser und MVZs im Investorenfokus

Savills hat die Aktivitäten am Investmentmarkt für Gesundheits- und Sozialimmobilien im ersten Halbjahr 2025 beleuchtet. Während viele Investoren besonders bei Pflegeheimen skeptisch bleiben, zeigt sich ein wachsendes Interesse an Ärztehäusern, Medizinischen Versorgungszentren und Bildungsimmobilien.

Laut der Immobilienberatung Savills betrug das Transaktionsvolumen mit Gesundheits- und Sozialimmobilien im ersten Halbjahr 2025 knapp 920 Mio. Euro. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres entspricht dies einem Anstieg um mehr als 130%. Diese deutliche Zunahme sei laut Savills aber maßgeblich auf den Verkauf eines Pflegeheimportfolios zurückzuführen, auf den mehr als ein Drittel des Gesamtvolumens im bisherigen Jahresverlauf entfällt. Trotz des starken Anstiegs gegenüber dem Vorjahr wurde der zehnjährige Durchschnittswert aber um 3% verfehlt.

In den vergangenen zwölf Monaten hat Savills knapp 60 Transaktionen registriert, was etwa dem Niveau der Vorjahreszeitraums entspricht. Die Spitzenrendite für Pflegeheime lag im Vergleich zum Vorquartal unverändert bei 5,2% – und somit auf dem Vorjahreswert.

Interesse ausländischer Investoren wächst

Max Eiting, Director und Head of Healthcare Operational Capital Markets bei Savills in Deutschland, äußert sich zum Marktgeschehen wie folgt: „Während sich einheimische Investoren weiterhin zurückhaltend zeigen, nimmt das Interesse ausländischer Kapitalgeber an deutschen Gesundheits- und Sozialimmobilien deutlich zu. Hinter vielen Ankäufen der vergangenen Monate stand internationales Kapital, unter anderem aus Australien, Hongkong und Spanien. Insgesamt hat der Markt jedoch noch nicht zu der Dynamik zurückgefunden, die er vor einigen Jahren aufwies.“

Zurückhaltung bei Pflegeheimen

Laut Eiting seien Investoren vor allem bei Pflegeheimen weiterhin skeptisch. Demgegenüber lässt sich bei Kapitalgebern ein zunehmendes Interesse an Ärztehäusern, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Bildungsimmobilien feststellen. „Der politische Wille zur Stärkung der ambulanten Versorgung sowie das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Infrastrukturpaket dürften hier langfristig für Wachstumsimpulse sorgen“, meint Eiting.

Trotz der Investorenskepsis dominierten Pflegeheimtransaktionen den Markt im ersten Halbjahr. Auf sie entfielen gut 750 Mio. Euro bzw. vier Fünftel des Gesamtvolumens. Ärztehäuser kamen auf einen Umsatz von 112 Mio. Euro und damit einem Plus von 50% gegenüber der Vorjahresperiode. Alle anderen Objekttypen spielten eine deutlich untergeordnete Rolle. (tik)

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