Im Rahmen einer Online-Pressekonferenz sind Experten von Catella Investment, GARBE Industrial, HIH Invest und Metroplan der Frage nachgegangen, wie sich der Logistikimmobilienmarkt 2026 zwischen Leerstand und neuen Nachfragetreibern ausrichtet. Der Logistikimmobilienmarkt stehe vor einer Phase moderater Stabilisierung, während sich zugleich neue strukturelle Nachfragetreiber zeigen würden. Die fundamentalen Kostentreiber im Markt wie vor allem die Bau- und Grundstückspreise sowie die Finanzierungskosten sind zwar leicht rückläufig, dürften sich aber nicht auf dem Niveau von vor 2020 normalisieren.
Die Renditen und Mieten entwickeln sich stabil, Deutschland weist im internationalen Vergleich einen Leerstand auf einem niedrigen Niveau auf. Nur vereinzelte Märkte wie Berlin und Leipzig würden wegen erheblicher spekulativer Entwicklungsvolumina derzeit steigende Leerstände aufweisen. In den großen etablierten Logistikregionen wie Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart sind moderne Flächen nach wie vor vollständig vermietet.
E-Commerce als Wachstumstreiber
Als Impulsgeber sorgt der E-Commerce, dessen Umsätze nach einer pandemiebedingten Sättigungsphase wieder zulegen und mittlerweile zu ihrem strukturellen Wachstum zurückgekehrt sind, wie es von den Experten heißt. Vor allem internationale Akteure erweitern das Feld der Anbieter und etablierte Marktteilnehmer erhöhen ihre Aktivitäten wieder, was vielerorts für eine steigende Flächennachfrage sorgt.
Als weiteren Wachstumsbereich nennen die Fachleute von Catella Investment, GARBE Industrial, HIH Invest und Metroplan den Verteidigungsbereich. Laut GARBE Industrial könnten die europäischen Verteidigungsanstrengungen bis 2030 ein Flächenpotenzial von 7,5 bis 14,9 Mio. Quadratmetern für den privatwirtschaftlichen Logistik- und Industriebereich erzeugen. Noch befinde sich der Markt in einer frühen Phase, erste Anmietungen gebe es aber bereits.
Energieversorgung von Logistikstandorten rückt ins Blickfeld
Immer stärker rückt das Thema Energieversorgung in den Mittelpunkt. Die Elektrifizierung von LKW-Flotten, der steigende Energiebedarf durch Automatisierung sowie Anforderungen von Mitarbeitern und Kunden sorgen dafür, dass die Verfügbarkeit von Stromverfügbarkeit zu einem entscheidenden Standortfaktor wird. So würden viele Bestandsobjekte noch nicht über ausreichende Netzkapazität verfügen, um umfangreiche Ladeinfrastrukturen zu betreiben.
Mit Blick auf das Jahr 2026 zeigen sich die Experten vorsichtig optimistisch. Sie halten einen dynamischen Aufschwung aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen für unwahrscheinlich. Eine leichte Belebung der Transaktionsmärkte und die Rückkehr wichtiger Nachfragegruppen würden auf eine Marktphase hindeuten, die Investoren wieder mehr Planungssicherheit biete, so das Fazit aus der Runde weiter. Es komme nun darauf an, die entsprechenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zugleich warnte die Runde davor, dass bei steigender Nachfrage zu geringe Fertigstellungszahlen für erneute Engpässe und klassische Zykluseffekte führen könnten. (tik)
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