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16. Dezember 2025
Private Altersvorsorgereform: Warum der Teufel jetzt im Detail steckt

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Private Altersvorsorgereform: Warum der Teufel jetzt im Detail steckt

Private Altersvorsorgereform: Warum der Teufel jetzt im Detail steckt

Am Mittwoch, den 17.12.2025, will das Kabinett den Referentenentwurf zur privaten Altersvorsorge aus dem Finanzministerium verabschieden. Mit dabei: Eine Reform der Riester-Rente und ein Altersvorsorgedepot – ein Überbleibsel der Ampel-Koalition. AssCompact hat sich bei Versicherern und einem Makler umgehört, wie sie sich auf die Reform vorbereiten.

Die Sicherung der Rente – für die aktuelle Regierung eine der wichtigsten Aufgaben, und zwar nicht nur die gesetzliche Säule. Vor knapp zwei Wochen hat das Finanzministerium unter Lars Klingbeil (SPD) einen Referentenentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge vorgelegt. Und der ist gar nicht so unähnlich zum Entwurf der Ampel-Koalition aus dem vergangenen Jahr. Ein Altersvorsorgedepot, welches (manche würden sagen: „endlich“) ermöglicht, mit staatlicher Förderung am Kapitalmarkt zu investieren, sowie eine Ablösung der mittlerweile nur wenig beachteten Riester-Rente sind geplant.

Einige Stichworte: Ein Standarddepot mit einer Kostendeckelung von 1,5%; Verteilung der Abschlusskosten und Vertriebsgebühren auf die gesamte Vertragslaufzeit; mögliche Senkung der Beitragsgarantie auf 80%; Auszahlplan bis zum 85. Lebensjahr. Über die Details zum Entwurf hat AssCompact bereits berichtet.

Am Mittwoch, den 17.12.2025, soll es endlich soweit sein: Das Kabinett will den Entwurf diskutieren und auf den Weg in den Bundestag bringen. Vorbehaltlich des dortigen Beschlusses und der Absegnung durch den Bundesrat soll die Reform dann am 01.01.2027 „live“ gehen. Wie planen die Versicherer mit solch einer Reform? Und wie ordnet ein auf Altersvorsorge spezialisierter Makler diese ein? AssCompact hat nachgefragt.

Versicherer begrüßen Handeln der Politik

Der Konsensus unter den Versicherern scheint zu sein: Es ist positiv zu bewerten, dass überhaupt Bewegung in das Reformvorhaben kommt. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) kommentiert: „Der GDV begrüßt, dass nach Jahren der Diskussion nun endlich ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch liegt.“

Denn dass die gesetzliche Rente künftig nicht mehr reichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten, darüber sprechen unter anderem die Versicherer bereits seit Jahren. „Ich halte es für sehr gut, wenn die Politik den Bürgern aufzeigt, wie dringend notwendig es ist, privat vorzusorgen, und dies auch aktiv fördert“, so Stefanie van Holt, Vertriebsvorständin der VOLKSWOHL BUND Versicherungen.

Auszahlplan erntet Kritik

Und wie sehen die Versicherer den Entwurf im Detail? Laut LV 1871-Vorstand Hermann Schrögenauer geht er „in die richtige Richtung“. Doch natürlich gibt es auch Kritik aus den Reihen der Versicherungsunternehmen. Vor allem der angedachte Auszahlplan schmeckt den Unternehmen nicht – doch das war zu erwarten. Versicherer und Aktuare betonen immer wieder die Bedeutung einer lebenslangen Rente.

Die höhere Flexibilität, die eine Absenkung der Garantien mit sich bringen würde, sehen die Versicherer positiv. Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter Lebensversicherung, Dr. Guido Bader, wünscht sich „sinnvolle Modifikationen und Verbesserungen des bestehenden Riester-Produkts. Insbesondere geringe Garantien halten wir für sinnvoll und können diese mit unseren Produkten sehr gut abbilden.“

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