Quads sind eine Art vierrädrige Geländemotorräder, die ursprünglich aus den USA stammen. Schon lange hat der Trend Deutschland erreicht. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat nun herausgefunden, dass das Risiko bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden, mit einem Quad rund zehnmal höher ist als mit dem Pkw. Dabei verursachen Quad-Fahrer gut 85% der Unfälle, in die sie verwickelt sind, selbst.
Vor allem die Fahreigenschaften und Bedienung des Quads, gepaart mit Übermut, lassen viele junge Fahrer schwer verunglücken, erklären die Unfallforscher die Gründe für die negative Unfallstatistik und fordern beispielsweise ein serienmäßiges Differenzial für die Fahrzeuge oder verpflichtende Einweisungsfahrten für die Fahrer.
Mehr als 150.000 Quads waren 2013 auf deutschen Straßen unterwegs, klären die Experten der UDV auf. Die genaue Zahl kennt allerdings niemand, weil sich unter Quads verschiedene Fahrzeuggattungen tummeln: Kleine Quads mit Versicherungskennzeichen und Führerscheinklasse AM (ab 16 Jahre), große Quads mit Zulassung, Auto-Nummernschild und Pkw- Führerschein, sowie ATVs (All-Terrain-Vehicles), die in der Regel als land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschinen (LoF) mit den Führerscheinklassen L (bis 40 km/h) oder T (bis 60 km/h) bewegt werden können.
In der amtlichen Statistik wurden Unfälle mit Quads bisher nicht ausgewiesen. Erst ab 2014 sollen sie bundesweit erfasst werden. Für die nun vorliegende UDV-Studie wurden knapp 500 Quad-Unfälle der Jahre 2009 bis 2012 aus Bayern sowie rund 140 schwere Quad-Unfälle aus den Unfallakten der Versicherer analysiert. (Weitere Informationen auf www.udv.de. )
Bei Versicherern sind Quads nicht sehr beliebt. Manche Gesellschaften lehnen Quads - zumindest solche ab 50ccm - ab. Innerhalb der Haftpflicht- und auch der Kaskoversicherung werden die vierrädrigen Motorräder von den Versicherungsgesellschaften völlig unterschiedlich zugeordnet, abhängig jeweils von der Zulassung als LoF (Landwirtschaftliche Zugmaschine), vierrädriges KFZ oder Zugmaschine. Entsprechend sind die Beitragsunterschiede.
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