Reaktionen aus der Politik zur Run-off-Diskussion in der Versicherungsbranche haben nicht lange auf sich warten lassen. In einer am Donnerstag, den 09.11.2017 veröffentlichten Pressemitteilung hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sich auf die Seite der Verbraucher geschlagen. Sie mahnt an, dass durch den Verkauf nicht mehr rentabler Bestände von Versicherten und das Einstellen des Neugeschäfts das Vertrauen von Verbrauchern durch einzelne Versicherer schwer beschädigt würde.
Brinkmann: Auswirkungen auf Diversifikation und Liquidität
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, betont, dass er das Thema der Run-offs in der aktuellen Wahlperiode deshalb zu einem Regulierungsthema machen will: „Wir werden uns sehr genau anschauen, welche Nachteile das möglicherweise für die Verbraucherinnen und Verbraucher mit sich bringt. Langfristig können durch die Abwicklung und die Einstellung des Neugeschäfts sowohl Auswirkungen auf die Diversifikation, als auch auf die Liquidität entstehen.“ Dabei vertraut Brinkmann auch auf die Aufsicht durch die BaFin.
„Verhalten schadet der Branche insgesamt“
Dass es bisher nur einzelne Versicherer sind, die einen Verkauf in Erwägung ziehen, ist der Fraktion bewusst. Dennoch schade das Verhalten laut Brinkmann der Branche insgesamt: „Fast nirgendwo sonst ist Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher so wichtig wie beim Abschluss einer Lebensversicherung. Wer bei einem bestimmten Versicherer einen Vertrag abgeschlossen hat, verlässt sich auf eine lange – teilweise lebenslange – Bindung.“ (tos)
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