Dr. Klein ermittelt jeden Monat die standardisierte Rate für ein Immobiliendarlehen für einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro mit 2% Tilgung und 80% Beleihungsauslauf, um das Zinsniveau widerzuspiegeln. Im August ist diese Standardrate noch einmal unter dem Tiefststand von Juli gesunken. Mit 394 Euro ist nicht nur erneut unter der 400-Euro-Marke, sondern sogar noch einmal um 2 Euro gesunken. Anfang des Jahres betrug die Standardrate noch 460 Euro. Und auch das war historisch gesehen bereits ein extrem niedriger Wert.
Durchschnittsvolumen von 262.000 Euro
Grund sind die historischen Niedrigzinsen, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt den Geldhahn noch einmal kräftig aufgedreht hat. Die Immobilienpreise steigen dagegen immer weiter und damit auch der finanzielle Bedarf der Bauherren. Für die eigenen vier Wände nahmen Immobilienkäufer im August durchschnittlich einen Kredit in Höhe von 262.000 Euro auf. Das bedeutet im Vergleich zum Vormonat zwar ein kleines Minus von 1.000 Euro. Vor einem Jahr waren es aber nur 230.000 Euro, vor zwei Jahren sogar nur 200.000 Euro.
Hohe Tilgungen und lange Zinsbindungen
Die Immobilienkäufer nutzen die niedrigen Zinsen für eine hohe Tilgung und lange Zinsbindungen. Wer im August eine Immobilie finanziert, entscheidet sich für eine Anfangstilgung von durchschnittlich mit 2,91%. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2018. Auch die Länge der Zinsfestschreibung nimmt zu. Kreditnehmer sichern sich die Zinsen derzeit für knapp 14 Jahre und zwei Monate. Das sind rund drei Monate mehr als im Juli. (mh)
Bild: © Wolfilser – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können