Haben die Bauzinsen ihren Tiefpunkt überschritten? Darauf deutet zumindest eine Analyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hin. Die Experten der Zeitung verweisen auf Zahlen der Vergleichsportale Biallo und FMH Finanzberatung. So lag der Biallo-Index für Hypothekendarlehen mit zehn Jahren Laufzeit im Januar 2020 bei 0,81%. Das historische Tief marktierte der Index im Oktober 2019 bei 0,71%.
Negative Bauzinsen vorerst vom Tisch
Auch der FMH-Index verzeichnete den bisherigen Tiefpunkt im Oktober. Damals lag er für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung bei 0,68%. Aktuell sind es dagegen wieder 0,82%. Die FAZ sieht das als Indiz dafür, dass negative Bauzinsen zumindest auf absehbare Zeit nicht in Sicht sind. Im vergangenen Jahr war darüber noch rege spekuliert worden. Unter besten Umständen hatten sich die Konditionen für Baudarlehen zudem tatsächlich der Null-Prozent-Grenze angenähert.
Bundesanleihen als Zinstreiber
Der niedrigste Zinssatz in Deutschland habe 2019 zeitweise bei 0,02% gelegen. In Kombination mit Fördermöglichkeiten wie etwa durch die KfW sei es tatsächlich möglich gewesen, einen Bau mit negativen Zinsen zu finanzieren. Als möglichen Grund für die etwas höheren Bauzinsen verweist die FAZ auf den Anstieg der Renditen zehnjähriger Bundesanleihen, die für viele Banken ein wichtiger Bauzinsfaktor sind. (mh)
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