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7. Februar 2020
Wie steht es in Sachen Vermittlervergütung?

Wie steht es in Sachen Vermittlervergütung?

Zwar sind laut AfW-Vermittlerbarometer im Jahr 2019 Umsatz und Gewinn der Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, allerdings konstatiert der Verband erhebliche Einkommensunterschiede. Ebenso unterschiedlich wird auch mit der Transparenz bezüglich der Vergütung umgegangen, wenngleich eine deutliche Mehrheit eine klare Kommunikation gegenüber den Kunden befürwortet.

Durchschnittlich haben Vermittler 2019 eigenen Angaben zufolge einen Umsatz in Höhe von 108.120 Euro und einen Gewinn von rund 55.000 Euro erzielt. Das ist eines der Ergebnisse des AfW-Vermittlerbarometers, der jährlichen Online-Branchenumfrage des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. 81% der befragten 1.586 Vermittler wiesen sich darin als Versicherungsmakler aus.

Zwei Drittel der Vermittler im Gewinn-Segment bis 50.000 Euro

Demzufolge haben Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler im vergangenen Jahr zwar ihren Umsatz um 4% und ihren Gewinn um 8% gesteigert, aber es gibt erhebliche Einkommensunterschiede in der Branche: Zwei Drittel der Befragten befinden sich nämlich im Gewinn-Segment bis 50.000 Euro. Nur jeder siebte Vermittler erreicht einen Gewinn von über 100.000 Euro. Die Erhöhung des durchschnittlichen Gewinns resultiere also eher daraus, dass kleine und unrentablere Vermittlerbüros aufgäben oder von größeren Unternehmen übernommen würden, die dann effizienter mit den Beständen arbeiten könnten, analysiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher das Umfrageergebnis. Die Umfrage unterstreiche somit eindrücklich, dass die auch in der Politik teilweise immer noch existierenden Klischees von einer im Geld schwimmenden Vermittlerschaft nicht der Realität entsprächen, so Rottenbacher weiter.

Versicherungsvermittler: Nachholbedarf in Sachen Transparenz der Vergütung

Auch wie es um die Transparenz bei der Vermittlervergütung bestellt ist, hat das AfW-Vermittlerbarometer erfragt und herausgefunden, dass unter den Immobiliardarlehensvermittlern über zwei Drittel die Aussage bejahen, dass ihre Kunden wissen, wie und in welcher Höhe sie für ihre Beratungsleistung vergütet werden. Bei den Versicherungsvermittlern gibt es diesbezüglich aber noch Nachholbedarf: Nur jeder zweite sagt, dass seine Kunden über die Vergütung Bescheid wüssten. Knapp über zwei Fünftel lehnten die Aussage zur Transparenz in der Vergütung ab, über ein Viertel steht der Aussage „neutral“ gegenüber.

Mehrwert als Berater ist den meisten bewusst

Dennoch befürwortet laut Vermittlerbarometer eine deutliche Mehrheit, auch der Versicherungsvermittler, eine klare Kommunikation gegenüber den Kunden. Der Aussage „Ich habe eine klare Beschreibung meines Mehrwerts als Berater und meine Kunden wissen, welche Leistung ich erbringe und welchen Wert die Zusammenarbeit mit mir hat“, stimmten über drei Viertel der Versicherungsvermittler zu. Die Zustimmung zu dieser Aussage unter den Kapitalanlagenvermittlern liegt bei 82%, unter den Immobilienfinanzierungsvermittlern bei 81%, wobei der AfW in diesem Zusammenhang auf Überschneidungen hinweist, da nicht wenige befragte Vermittler über zwei oder sogar alle drei Erlaubnisse nach § 34 d, f und i der Gewerbeordnung verfügten. Das Ergebnis zeige, dass sich Vermittler des Wertes ihrer Dienstleistung mehr und mehr bewusst und auch bereit seien, diesen offen beim Kunden anzusprechen, lautet diesbezüglich das Fazit des AfW-Vorstands Frank Rottenbacher.

Über das AfW-Vermittlerbarometer

Das jährliche AfW-Vermittlerbarometer wurde in Kooperation mit den Fördermitgliedern des Verbandes bereits zum zwölften Mal durchgeführt. 1.586 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen 35% AfW-Mitglieder sind, beantworteten rund 50 Fragen zu ihrer Tätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und anderen aktuellen Fragen. Rund 81% der befragten Vermittler weisen einen Maklerstatus auf, 61% haben eine §-34f-Erlaubnis. (ad)

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