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20. Mai 2020
Deutsche Privatanleger ziehen massiv Geld aus Publikumsfonds

Deutsche Privatanleger ziehen massiv Geld aus Publikumsfonds

Für Fondsgesellschaften war das erste Quartal 2020 auf den ersten Blick ein guter Start in das Jahr. 24 Mrd. Euro flossen ihnen netto in den ersten drei Monaten zu. Das verdanken sie aber ausschließlich Spezialfonds für professionelle Investoren wie Versicherer. Aus Publikumsfonds zogen sich deutsche Anleger stark zurück.

Den Fondsgesellschaften sind deutschlandweit im ersten Quartal 2020 netto 24,1 Mrd. Euro neue Mittel zugeflossen. Dazu haben vor allem offene Spezialfonds mit Zuflüssen von 32,7 Mrd. Euro beigetragen. Das ist ihr stärkster Jahresauftakt seit 2015, als Spezialfonds im ersten Quartal 44,4 Mrd. Euro erzielten.

Hohe Abflüsse aus Publikumsfonds

Aus offenen Publikumsfonds zogen private und institutionelle Anleger von Anfang Januar bis Ende März 2020 netto 13,9 Mrd. Euro ab. Dabei prägen Aktienfonds mit 14 Mrd. Euro Abflüssen das Absatzbild. Davon entfallen 5,7 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs. Aus Mischfonds zogen Anleger 2,1 Mrd. Euro ab. Rentenfonds verzeichneten netto 0,6 Mrd. Euro Zuflüsse. Hier gab es aber deutliche regionale Unterschiede. Während Rentenfonds mit Euro-Anleihen ein Plus von 4,3 Mrd. Euro erzielten, flossen aus Produkten mit Schwerpunkt auf Anleihen aus Schwellenländern 2,1 Mrd. Euro und aus Fonds für Unternehmensanleihen 0,6 Mrd. Euro ab.

Nachhaltigen Publikumsfonds entziehen sich dem Trend

Nachhaltig anlegende Produkte konnten sich dem negativen Trend im Publikumsgeschäft entziehen. Bezogen auf das Neugeschäft aller Publikumsfonds verbuchten sie von Anfang Januar bis Ende März 2020 Zuflüsse von 3,4 Mrd. Euro. Aus anderen Publikumsfonds flossen 17,3 Mrd. Euro ab. Diese Entwicklung spiegelt sich in Europa wider. Nach Angaben von Morningstar erzielten nachhaltige Fonds europaweit Zuflüsse von 30 Mrd. Euro, während Anleger aus anderen Publikumsfonds 165 Mrd. Euro abzogen. (mh)

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