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23. November 2020
So stark sind die Dividenden weltweit eingebrochen

So stark sind die Dividenden weltweit eingebrochen

Die Corona-Krise hinterlässt in der Weltwirtschaft deutliche Spuren. Das zeigt sich auch an den Dividendenausschüttungen der Unternehmen. Wie stark diese infolge der Krise eingebrochen sind, zeigt die aktuelle Ausgabe des Janus Henderson Global Dividend Index (JHGDI).

Unternehmen haben infolge der Corona-Krise im dritten Quartal 2020 weltweit 14% weniger Dividenden ausgeschüttet als ein Jahr zuvor. In absoluten Zahlen bedeutete das einen Einbruch um 55 auf 330 Mrd. Dollar. Damit fielen die globalen Dividendenausschüttungen zudem den niedrigsten Stand seit 2016. Selbst auf bereinigter Basis lag das Minus immer noch bei mehr als 11%. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die Lage aber zumindest etwas entspannt. Im zweiten Quartal hatte das bereinigte Minus noch bei 18% gelegen.

Das Schlimmste könnte vorüber sein

Die geringeren Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Dividendenausschüttungen waren laut Janus Henderson in erster Linie Folge der geografischen Zusammensetzung der globalen Dividenden im dritten Quartal, die im Wesentlichen aus Regionen mit beständigeren Dividenden kamen, insbesondere aus Nordamerika und den Schwellenländer. Allerdings lasse die Entwicklung auch darauf schließen, dass das Schlimmste inzwischen vorüber sein dürfte.

Dividenden in China bereits wieder auf Wachstumskurs

Alles in allem erhöhten im dritten Quartal mehr als zwei Drittel der Unternehmen ihre Dividenden bzw. hielten sie stabil, während der Rest die Ausschüttungen kürzte oder ganz strich. Vor allem in China, wo das dritte Quartal die wichtigste Dividendensaison ist, hat sich die Lage bereits deutlich verbessert. Dort lagen die Auszahlungen gut 3% über dem Vorjahresniveau. Zudem haben drei Viertel der chinesischen Unternehmen ihre Ausschüttungen angehoben oder zumindest konstant gehalten. Die schwächsten Ergebnisse wurden in Großbritannien sowie in Australien und den Niederlanden verbucht.

Dividendenwachstum der letzten drei Jahre ausgelöscht

Mit Fortschreiten des Kalenderjahres wird auch das Bild für das Gesamtjahr allmählich klarer. Im April hatte Janus Henderson noch berechnet, dass die globalen Dividenden 2020 um 15 bis 35% sinken könnten. Im Juli verengte das Team diese Spanne bereits auf 19 bis 25%. Inzwischen ist Janus Henderson zuversichtlich, dass der Wert letztendlich eher am positiveren Ende der Erwartungen liegen wird. Das Best-Case-Szenario geht nun von einem bereinigten Rückgang um 17,5% auf 1,2 Bio. Dollar aus, was einem Gesamtrückgang von 15,7% entspricht. Das Worst-Case-Szenario sieht einen bereinigten Dividendenrückgang um 20,2% auf 1,16 Bio. Dollar vor. Doch selbst im Best-Case-Szenario würde das Dividendenwachstum der letzten drei Jahre ausgelöscht. Für Anleger würde das in diesem Jahr entgangene Erträge in Höhe von 224 Mrd. Dollar bedeuten. (mh)

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