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27. Oktober 2020
Wie der Klimawandel die Versicherungen verändert

Wie der Klimawandel die Versicherungen verändert

Der Klimawandel nimmt längst auch maßgeblichen Einfluss auf Geschäftsfelder vieler Branchen. In der Ver­sicherungswirtschaft wirkt sich das etwa bei der Wohngebäude- und der Elementarversicherung aus. Sinnvoll ist es, wenn Kunden ihre Policen wetterfest machen. So bietet DOMCURA künftig auch für ZÜRS-4-Objekte Versicherungsschutz, sagt Uwe Schumacher, Vorstandsvorsitzender der DOMCURA AG.

Stürme, Hagel und Starkregen verursachten 2019 laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) versicherte Schäden in Höhe von 3,2 Mrd. Euro. Davon entfielen rund 2,2 Mrd. Euro auf die Sachversicherung.

Zugegeben: Damit lag man zwar insgesamt unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 3,7 Mrd. Euro. Und auch 2020 war bislang eher ein unterdurchschnittliches Schadenjahr. So sorgten Naturgefahren in den ersten sechs Monaten für ein Schadenvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro, wovon sich 1,2 Mrd. Euro auf Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe beziehen.

Trotzdem: „Schwere Stürme, große Hitze und starke lokale Überschwemmungen sind charakteristisch für Extremwetter auch in Deutschland“, meint GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Und nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) müssen wir uns dauerhaft auf solche Szenarien einstellen. So belegen Klimaanalysen der vergangenen 70 Jahre, dass extreme Starkniederschläge in Deutschland zugenommen haben. Die Auswertung von Radardaten würde zeigen, dass man bei der Bewertung der Naturgefahr Starkregen in einigen Regionen von einer neuen Gefährdungslage ausgehen müsse, heißt es vom DWD.

So dürfte sich beispielsweise Norddeutschland mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit als bisher mit Starkregen konfrontiert sehen. Aber auch in den Mittelgebirgen und den Alpen habe sich die Verweildauer der Wetterlagen erhöht: Niederschlagsgebiete ziehen langsamer ab und lokale Starkniederschläge dauern länger an.

Extremwetter dürften sich künftig häufen

Der Klimawandel als Verursacher immer häufiger vorkommender Unwetter? Ja, wenn es nach der Meinung vieler Experten geht. Der Klima- und Umweltphysiker Professor Thomas Stocker von der Universität Bern äußerte gegenüber dem Magazin GEO: „Tatsächlich sind manche Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkregen durch den Klimawandel messbar häufiger geworden. Vor allem in den Übergangsmonaten im Frühjahr und Herbst werden vermehrt Stark­niederschläge gemessen, wie wir sie in dieser Intensität und Häufigkeit eher aus den Tropen kennen …“

Auch tropische Temperaturen sind inzwischen längst ein flächendeckendes Phänomen. So war das vergangene Jahrzehnt mit Abstand das heißeste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1880. Damit nicht genug: Das Jahr 2019 ging als zweitwärmstes in die Geschichte ein – nur 2016 war wärmer. „Wir gehen davon aus, dass bestimmte Wetterextreme schon in den nächsten 40 Jahren fünf- bis zehnmal häufiger auftreten werden, wenn es nicht gelingt, die Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu halten. Dann würde etwa statt alle 20 Jahre alle zwei bis drei Jahre eine Hitzewelle auf uns zukommen. Das bedeutet für Mitteleuropa ein völlig anderes, noch wechselhafteres Klima“, so Wissenschaftler Stocker im erwähnten Beitrag.

Keine Frage: Der Klimawandel schadet der Natur und beeinflusst unseren Alltag. Längst ist er auch im Business angekommen. Besonders Unternehmen aus den Branchen Öl und Gas, Versorger oder Grundstoffe bekommen das zu spüren. Und neben der Tourismus- wird auch die Immobilienbranche stark betroffen sein.

Elementarversicherung gewinnt an Bedeutung

Auf die Versicherungswirtschaft hat der Klimawandel ebenfalls erhebliche Auswirkungen. Hier sind Wohngebäudever­sicherung und insbesondere die Elementarversicherung zu nennen. Schließlich deckt sie die Schäden ab, die am Gebäude beispielsweise durch Extremwetter verursacht werden.

Rund 90% aller Immobilienbesitzer sind im Besitz einer Wohngebäudeversicherung. Die eigentlich notwendige Zusatzversicherung gegen Elementarschäden haben nur 43%. Allerdings ist die Abdeckung deutschlandweit sehr unterschiedlich. Im Bundesland Bremen liegt sie gerade einmal bei 22%. In Baden-Württemberg dagegen ist die Quote mit 94% sehr hoch, was auch daran liegt, dass dort bis 1993 eine Ver­sicherungspflicht gegen Elementarschäden bestand.

Beim Assekuradeur DOMCURA, der im Bereich Wohngebäudeversicherung Marktführer ist, verfügen über 70% der Wohn­gebäude-Versicherten zusätzlich über diesen Schutz gegen Elementarschäden. Aus gutem Grund: Die Vermittler sind sehr sensibilisiert. Zumal gerade das Thema Starkregen auf nahezu sämtliche Regionen zutrifft. Fehlt beim Vermittler das dafür notwendige Verständnis, kann es durchaus passieren, dass der Versicherte auf diese wichtige Zusatzversicherung verzichtet – in dem Glauben, alle möglichen Schäden wären bereits durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Was sich letztlich als teurer Irrglaube entpuppen könnte.

Assekuradeur versichert künftig ZÜRS-4-Objekte

Apropos teuer: Anhaltende Regenfälle oder Schneeschmelzen sorgen immer wieder dafür, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Die Folge: Überschwemmungen. Mal mehr und mal weniger gravierend. Nicht nur für Versicherungsnehmer kann es hier kostspielig werden, auch für den Risikoträger. Bei der Beantwortung der Frage, welche Gebäude in welchem Ausmaß hochwassergefährdet sind, hilft das in vier Gefährdungsklassen unterteilte „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“ – kurz ZÜRS genannt.

Laut GDV liegen in Deutschland 90,9% aller Immobilien in der Klasse ZÜRS 1. Objekte, die problemlos gegen Elementarschäden versichert werden. Anders sieht es bei den übrigen Gefahrenklassen aus. Laut der Ratingagentur Franke und Bornberg steigen viele Versicherer bei ZÜRS 3 aus. Oder berechnen Beiträge, die aufgrund der Risikozuschläge für die Immobilienbesitzer kaum noch bezahlbar sind. Vor dem Hintergrund sich künftig häufender Extremwetter arbeiten Versicherungsunternehmen an Konzepten, die nach Möglichkeit alle ZÜRS-Klassen abdecken.

Der Assekuradeur DOMCURA, der mit seiner Wohngebäudeversicherung in den letzten Jahren verschiedene Qualitätsrankings anführte, ist da einen Schritt weiter und wird bereits ab Herbst ZÜRS-4-Objekte versichern können. Möglich macht das eine Partnerschaft mit iptiQ. Als 100-prozentige Tochter des weltweit größten Rückversicherers Swiss Re verfügt iptiQ über umfassende Naturkatas­trophen-Expertise sowie eine moderne Erstversicherungsplattform. Gemeinsam haben DOMCURA und iptiQ ein Produkt entwickelt, welches rund 104.000 Immobilien, die der höchsten Gefahrenklasse zugeordnet sind, Versicherungsschutz bietet. Und das zu akzeptablen Preisen und Selbstbeteiligungen. So wird die Durchschnittsprämie bei rund 2.000 Euro pro Jahr liegen. Damit nicht genug: Sogar Objekte, die einen Vorschaden vor­zuweisen haben, genießen diesen Ver­sicherungsschutz. Damit dürfte DOMCURA in Deutschland flächen­deckend einziger Anbieter sein.

Eine feine Sache. Viel mehr freuen würde sich der Assekuradeur aber, wenn es tatsächlich gelingen sollte, die Klimaerwärmung aufzuhalten oder zumindest zu entschleunigen. Denn nur so ließen sich gefährliche Kettenreaktionen verhindern.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 10/2020, Seite 46f., und in unserem ePaper.

Bild: © robu_s – stock.adobe.com