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28. Januar 2015
Auch in Österreich kämpfen Vermittler mit zu viel Administration

Auch in Österreich kämpfen Vermittler mit zu viel Administration

Ein Maklergesetz gibt in Österreich schon lange den rechtlichen Rahmen für den Berufsstand der Versicherungsmakler vor. Die Entwicklung dort ist deshalb eine andere als in Deutschland. AssCompact Austria hat den österreichischen Maklermarkt untersucht und interessante Kennzahlen zusammengetragen. Über eines stöhnen die österreichischen Makler dabei genauso wie ihre deutschen Kollegen: Über viel Verwaltungsaufwand.

In einer kürzlich veröffentlichten Maklerstudie gibt AssCompact Austria einen Überblick über Entwicklungen, die die Versicherungsmakler in Österreich beschäftigen. Dabei wurden zahlreiche Kenndaten zusammengetragen und allgemeine Einschätzungen abgefragt.

Persönlicher Besuch bleibt Nummer eins in Kundenkommunikation

Beispielsweise wollten die Studienherausgeber wissen, wo und in welcher Form die österreichischen Makler ihre Kundengespräche führen: Der persönliche Besuch beim Kunden (87%) sowie der persönliche Besuch des Kunden im Maklerbüro (81%), Mail (82%) und Telefon (72%) sind mit Abstand die wichtigsten Praktiken bei der Abwicklung von Geschäftsfällen (Mehrfachnennungen waren dabei möglich.) Kurznachrichten (14%), Social Media (6%) und Sykpe (2%) spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die Präferenz zum persönlichen Kontakt schließt aber den Einsatz von Elektronik im Beratungsgespräch nicht aus: Bei rund der Hälfte der befragten Teilnehmer kommen elektronische Hilfsmittel regelmäßig zum Einsatz. Am höchsten verbreitet sind diese in der Dokumentation. Im Privatkundensegment ist der Einsatz von Elektronik noch etwas höher als im Gewerbekundensegment. Die Möglichkeit der digitalen Unterschrift nutzen 17% der Befragten.

Auch zum Online-Auftritt und der Kundenkommunikation hat AssCompact Austria die Makler befragt: Obwohl rund vier von fünf Versicherungsmaklern ihr Unternehmen bereits auf einer eigenen Homepage präsentieren, ist ein eigenes Kunden-Login mit der Möglichkeit zur Dateneinsicht wird mit knapp 15% nicht so weit verbreitet. In der Kundenbetreuung und -information setzt etwa jeder zweite Versicherungsmakler heute Printmedien, schriftliche Aussendungen oder Newsletter ein. Der Kundennewsletter führt dabei in der Beliebtheit leicht vor Kundenbriefen, Foldern und Präsentationen bzw. vor Print-Kundenzeitungen.

Administration als Arbeitsfresser

Die Studie befasst sich auch mit einem Problem, das die deutschen Maklerkollegen nur zu gut kennen: dem stetig wachsenden, administrativen Arbeitsaufwand im Vermittlerbüro. Im Vergleich zu derselben Marktstudie aus dem Jahr 2012 hat dieser in Österreich beträchtlich zugenommen – und zwar um 10%. Aktuell verwenden demnach Österreichs Versicherungsmakler 36% ihrer Arbeitszeit für Administration: eine Entwicklung, die vor allem zu Lasten von Verkauf und Kundenberatung geht.

Jeder Vierte Kooperationsmitglied

Befragt nach ihren Maklerkooperationen, gaben die Studienteilnehmer an, dass etwa jeder vierte Versicherungsmakler einer solchen angehört. Damit hat sich deren Zahl gegenüber 2012 um knapp 7% erhöht. Knapp 43% der teilnehmenden Unternehmen gehören einem freiwilligen Berufsverband an. Auch diese Zahl stieg gegenüber 2012, und zwar um rund 4%.

Maklerstudie 2015 – Eckdaten und Ziele

An der Maklerstudie 2015 von AssCompact Austria nahmen insgesamt 388 Makler teil. Die befragten Studienteilnehmer – zum überwiegenden Teil Inhaber bzw. Geschäftsführer von Versicherungsmaklerbüros aus ganz Österreich – gaben Auskunft über die Struktur, die Mitarbeiter und den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens. Darüber hinaus beantworteten sie Fragen zu ihrem persönlichen Einstieg in die Branche, zur Unternehmensnachfolge, Chancen und Trends im Beratermarkt, Aus- und Weiterbildung, OMDS-Nutzung und Schadenabwicklung. Einer der Schwerpunkte der Maklerstudie 2015 ist den Herausforderungen der modernen Kommunikation gewidmet. Weitere Informationen zur Studie finden sich hier. (sg)