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Private Haftpflicht

Zuletzt weniger Schadenmeldungen zu Silvester

Welchen Auswirkungen hatte Corona auf Silvester und Neujahr? Die Zurich Gruppe Deutschland zeigt in einer Untersuchung, dass zu den letzten Jahreswechseln während der Pandemie weniger Wohngebäude- und Sach- sowie Kfz-Schäden aus den sechs größten Städten Deutschlands gemeldet wurden.

<p>In den sechs größten Städten Deutschlands gab es zu den Jahreswechseln 2020 auf 2021 und 2021 auf 2022, also während der Corona-Pandemie, deutlich weniger Sachschäden als noch in den drei Silvesternächten davor. Das meldet die Zurich Gruppe Deutschland. Wohngebäude- und Sachschadenmeldungen verringerten sich demnach bei der Versicherung in diesem Zeitraum um den Jahreswechsel durchschnittlich um 29%. Kfz-Schäden hatten 37% Rückgang.</p><h5>„Appellieren für Silvester für einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk“</h5><p>„Wir gehen davon aus, dass das Verkaufsverbot von Silvesterböllern zum Rückgang der Schadenfälle beigetragen hat. Wie groß dieser Effekt ist, ist aber nicht konkret messbar. Denn das Verkaufsverbot von legalem Feuerwerk hat leider auch dazu geführt, dass nicht zugelassene Böller und Raketen in den Umlauf kamen – mit entsprechend höheren Risiken für Personen- und Sachschäden“, sagt Markus Troche, Head of Claims der Zurich Gruppe Deutschland. „Wir appellieren daher für die kommenden Silvesterfeierlichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk. Dies ist die Grundlage für einen unbeschwerten Start ins Jahr 2023“, so Troche.</p><h5>43% Gebäude- und Sachschäden in Köln</h5><p>In Bezug auf Gebäude- und Sachschäden gebe es teils signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Städten. Ganz vorne beim Rückgang der Schadenmeldungen liegt Köln mit einem Minus von 43%. Es folgt Stuttgart mit 38% geringerem Schadenaufkommen. Für Frankfurt beträgt der Rückgang 28%. Weitere Städte mit weniger Meldungen in den genannten Jahren sind Berlin mit –26%, München mit –25% und Hamburg mit –12%. </p><h5>50% weniger Kfz-Schäden in München</h5><p>Durch die damals geltenden Kontaktbeschränkungen sind die Menschen zudem weniger mit dem Auto gefahren – auch um und an Silvester bzw. Neujahr. Somit nahmen laut Zurich auch Fahrten unter Alkoholeinfluss um die beiden Jahreswechsel während der Pandemie ab. Insgesamt ist auch die Anzahl der gemeldeten Kfz-Schäden gesunken. Auch hier unterscheiden sich die sechs Städte voneinander: Aus München wurden 50% weniger Schäden gemeldet. Köln (–43%), Frankfurt (–40%), Hamburg (–38%) und Stuttgart (–36%) bilden das Mittelfeld. Schlusslicht ist in diesem Ranking Berlin mit einem Rückgang um 30%.</p><h5>Über die Untersuchung</h5><p>Für die Untersuchung hat die Zurich Gruppe Deutschland das Aufkommen gemeldeter Schadenfälle vom 30.12. bis zum 07.01. des jeweiligen Jahres, und zwar in den Jahren 2018 bis 2022, ausgewertet. Eingeflossen sind Schadenmeldungen bei Kfz-, Gebäude-, Haftpflicht-, Hausrat- und Sachversicherungen. (lg)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Aliaksei – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/CD36EAC4-6B90-47D7-9378-6C7FB23CBF7B"></div>

 

FRIDAY bringt weitere Versicherungen für Maklerkanal

Der Digitalversicherer FRIDAY erweitert sein Produktangebot auf Maklerpools. Bislang wurde nur die Autoversicherung über den Maklerkanal angeboten. Jetzt gesellen sich zwei weitere Versicherungen hinzu.

Wie die Versicherungsgesellschaft FRIDAY mitteilt, erweitert das Unternehmen sein Produktangebot auf Maklerpools. Im Sommer 2022 hatte FRIDAY den Zahl-pro-Kilometer-Tarif auf mehrere Maklerpools und -verbünde gebracht, darunter AMEXPool, Blau Direkt, Fonds Finanz, Maxpool, Netfonds, DMU und vfm.

Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung in Maklerpools verfügbar

Ab sofort stehen den Maklern zwei weitere Versicherungen für den Verkauf beim Kunden zur Verfügung, nämlich die Hausrat- und die Privathaftpflichtversicherung. Der Zugriff auf die FRIDAY-Produkte könne analog zur Autoversicherung über verschiedene Vergleichsprogramme wie Nafi, Softfair oder Mr. Money erfolgen. Diese seien über proprietäre APIs oder den Branchenstandard BiPro angebunden, wodurch eine hohe Effizienz und geringe Kosten für den Kunden sichergestellt werden sollen.

FRIDAY verfolgt über diesen Schritt einen Ausbau des Maklergeschäfts, um dessen Marktanteile über diesen Vertriebsweg weiter zu erhöhen, heißt es von dem in Deutschland und Frankreich tätigen Unternehmen. Über die Erweiterung des digitalen Angebots könne man schnell auf die Wünsche der Makler reagieren, so Norbert Reimann, verantwortlich für den Maklervertrieb bei FRIDAY. (mki)

Bild: © Kittiphan – stock.adobe.com

 

ConceptIF BIZ überarbeitet Firmenschutz-Tarif für KMU

Die ConceptIF BIZ GmbH relauncht ihren Tarif CIF:BIZ Firmenschutz für kleine und mittlere Unternehmen. Beispielsweise können Mischbetriebe nun mit bis zu fünf Betriebsarten in einer Police versichert werden. Gewerbliche und private Sachversicherungen werden überdies auf einer zentralen Plattform zusammengeführt.

Die ConceptIF BIZ GmbH hat ihren Tarif CIF:BIZ Firmenschutz für den gewerblichen Mittelstand überarbeitet. Der Assekuradeur bietet nun unter anderem erweiterte Leistungszusagen und Bedingungsverbesserungen im Bereich Gebäude-, Rohbau-, Inhalt- und Ertragsausfall- sowie Betriebshaftpflicht-Versicherungen an. Zugeschnitten sind die Produkte auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Das ist neu im Tarif CIF:BIZ company protect

Bei der Betriebshaftpflichtversicherung CIF:BIZ company protect können nun Mischbetriebe mit bis zu fünf Betriebsarten in einer Police versichert werden. Dies bietet sich beispielsweise für einen Friseursalon mit angeschlossenem Kosmetik- und Nagelstudio oder die Schusterwerkstatt mit Schlüsseldienst an. In den Bereichen Handel, Handwerk und Gewerbe sowie Kindergärten und Schulen gibt es zudem betriebsartenspezifische Erweiterungen.

Erweiterung Cyberschutz in der Betriebshaftpflichtversicherung

Optional in der Betriebshaftpflichtversicherung kann die Cyberdeckung mit bis zu 100.000 Euro Deckungssumme gewählt werden. Dieser Cyberschutz kann für den Fall einer Betriebsunterbrechung um ein Tagegeld von 500 Euro ergänzt werden. Die Schadensdeckungssumme beträgt dabei 250.000 Euro.

Entschädigungsgrenzen im Tarif CIF:BIZ property complete angehoben

Bei der modularen gewerblichen Sachversicherung CIF:BIZ property complete, sind Betriebsinhalt, Gebäude, Rohbau und Ertragsausfall in einem Vertrag abgesichert. Nun wurden die Entschädigungsgrenzen bei grob fahrlässiger Verletzung vertraglicher Obliegenheiten oder Herbeiführung des Versicherungsfalles auf 500.000 Euro angehoben. Bis zu 10.000 Euro werden für eine qualifizierte Energieberatung und die Erstellung eines Energieausweises bei Gebäudeschäden von mindestens 50.000 Euro erstattet.

Neu sind zudem eine Besserstellungs- und eine Updategarantie im Sleep-easy-Versprechen für alle gewerblichen Sachversicherungen.

Plattform für Vermittler führt Versicherungen zusammen

Gewerbliche und private Sachversicherungen werden überdies auf einer zentralen Plattform zusammengeführt. Dadurch können Vermittlerinnen und Vermittler ab sofort in einem Verwaltungssystem arbeiten und offene Geschäftsvorgänge, neue Dokumente und Bestandslisten schnell einsehen. (lg)

Bild: © loreanto – stock.adobe.com

 

Privathaftpflicht: Neues von Qualitypool und die Bayerische

Mit dem Produktpartner die Bayerische launcht Qualitypool ein neues Privathaftpflicht-Deckungskonzept. Es ist in drei Tarifvarianten erhältlich. Auch weitere Projekte sind in Planung.

Die Qualitypool GmbH und bringt in Zusammenarbeit mit der Versicherungsgruppe die Bayerische ein neues Privathaftpflichtprodukt heraus. Es wird in drei Tarifvarianten angeboten, und zwar „Solid“, „Smart“ und „Strong“.

Das sind die drei Tarifvarianten des Privathaftpflichtprodukts

Beim Einstiegstarif „Solid“ sind z. B. eine Innovationsgarantie, eine Forderungsausfalldeckung ab 1.500 Euro Schadenhöhe und Mietsachschäden an gemieteten Wohnräumen sowie Gebäuden bis zur Deckungssumme mitversichert.

Der mittlere Tarif „Smart“ enthält eine Besitzstandsgarantie, Gefälligkeitsschäden/Deliktunfähigkeit bis zur Deckungssumme und nebenberufliche Tätigkeiten bis 12.000 Euro Jahresumsatz sind ebenfalls abgedeckt.

Im Profi-Tarif „Strong“ finden sich u. a. eine Best-Leistungs-Garantie, eine erweiterte Neuwertentschädigung bis 5.000 Euro und nebenberufliche Tätigkeiten bis 22.000 Euro Jahresumsatz.

Weitere Konzepte in Vorbereitung

Nadine Jung, Lead Assekuradeur bei Qualitypool, hat zudem erklärt, dass sie sich „bereits in der Planungsphase für weitere Konzepte mit der Bayerischen“ befinden. „Darüber hinaus überarbeitet das Assekuradeur-Team momentan bestehende Deckungskonzepte und schließt neue Kooperationen“, sagt sie.

Makler können Produkt sofort vermitteln

Alle an Qualitypool angebundenen Vertriebspartner können das neue Deckungskonzept „Qualitypool – die Bayerische Privathaftpflicht“ ab sofort vermitteln. Der Maklerpool weist darauf hin, dass zudem schnell (24/7) digital abgewickelt und zeitnah vergütet wird. Die Vermittlung von Deckungskonzepten ist im Anschluss an die Anbindung kostenfrei. (lg)

Bild: © chaiyasit – stock.adobe.com

 

Golfversicherung: LTA und Covomo kooperieren

Die LTA weitet ihre Zusammenarbeit mit der Vergleichsplattform Covomo um eine Golfversicherung aus. Damit ist das Golfequipment weltweit abgesichert. Die Versicherung kann ab sofort vermittelt werden.

<p>Die 2015 gegründete Vergleichsplattform für Spezial- und Nischenversicherungen, Covomo, führt nun auch eine Golfversicherung von LTA (Lifecard-Travel-Assistance Gesellschaft für Reiseschutz mbH). Dadurch erweitern die Unternehmen ihre bereits bestehende Zusammenarbeit.</p><h5>Das ist in der Golfversicherung enthalten</h5><p>Die Kosten z. B. für eine Golfausrüstung können erheblich sein. Daher besteht hier auch großer Absicherungsbedarf. Die Versicherung deckt unter anderem Diebstahl, Verlust oder Bruch der Golfausrüstung ab. Auch Haftpflichtschäden etwa durch verirrte Golfbälle sind inbegriffen. Der Schutz gilt sowohl auf dem heimischen Platz als auch weltweiten Golfanlagen. Covomo-Kooperationspartnern steht der Produktbereich ab sofort für die Vermittlung zur Verfügung. (lg)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © sittinan – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D61FF52B-5AEA-461D-B00A-5A75EA1792CF"></div>

 

Dooring-Unfall: Trifft einen Rennradfahrer ein Mitverschulden?

Ein Rennradfahrer kollidiert bei voller Fahrt mit einer sich öffnenden Autotür. Der Radfahrer verletzt sich dabei schwer und klagt auf Schmerzensgeld. Allerdings: Der Kläger hielt zum parkenden Auto nur einen Abstand von 50 cm. Trifft den Rennradfahrer damit ein Mitverschulden?

Allein die Vorstellung einer Kollision eines Rennradfahrers mit einer sich öffnenden Autotür – ein sogenannter „Dooring-Unfall“ – ist schmerzhaft. Ein solcher Unfall ist allerdings einem Rennradfahrer auf einer nachmittäglichen Ausfahrt im Bergischen Land zugestoßen. Als der Fahrer eines Wagens die Fahrertür öffnete, konnte der Radfahrer nicht mehr ausweichen und kollidierte mit der Tür. Dabei zog er sich zahlreiche schwere Verletzungen zu. Er behauptete, er könne in seinem Beruf als Unfallchirurg keine kraftaufwendigen Operationen mehr durchführen und auch nicht mehr als Triathlet am Schwimmtraining teilnehmen.

Beklagter sieht Mitverschulden beim Rennradfahrer

Der beklagte Autofahrer und sein Versicherer erkannten allerdings nur eine Haftungsquote von 75% an und lehnten eine darüber hinausgehende Haftung ab. Denn den Radfahrer treffe ein Mitverschulden in Höhe von 25%, weil er nicht weit genug entfernt von dem geparkten Pkw vorbeigefahren sei, so die Begründung seitens des Versicherers. Er hätte also wahrnehmen können, dass der Beklagte eingeparkt habe und seine Tür habe öffnen wollen.

Autofahrer muss Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausschließen

Daraufhin legte der Rennradfahrer gegen den Unfallgegner und dessen Versicherer Klage beim zuständigen Landgericht Köln (LG) ein. Und die Richter gaben dem Kläger Recht. Grundsätzlich habe der Autofahrer den Unfall verschuldet, weil die Kollision mit dem Fahrrad im unmittelbaren zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit dem Öffnen der Fahrertür erfolgt sei. „Gemäß §14 Abs. 1 StVO müsse sich der Autofahrer beim Ein- und Aussteigen so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen sei“, so das LG.

Radfahrer trifft auch kein Mitverschulden

Und auch das Mitverschulden des Klägers am Unfall wies das Gericht ab. „Normalerweise müsse der Seitenabstand so bemessen sein, dass ein geringfügiges Öffnen einer Fahrertür noch möglich sei. Hierfür genügten in der Regel schon 50 cm“, lautet die Ansicht der Richter. Dies sei hier beachtet worden, insbesondere da die Fahrertür bereits leicht geöffnet gewesen sei. Außerdem müsse der Rennradfahrer nicht einen so großen Seitenabstand zum Fahrzeug einhalten, dass er selbst bei einer vollständigen Öffnung der Fahrertür nicht mit dieser kollidiert wäre. Das LG verpflichtete den Beklagten und seinen Versicherer daher, über die bereits anerkannte Haftungsquote von 75%, dem Kläger alle materiellen und immateriellen Schäden zu ersetzen sowie ein Schmerzensgeld in Höhe von 3.500 Euro zu zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (as)

LG Köln, Entscheidung vom 02.08.2022, Az. 5 O 372/20

Bild: © Dan Race – stock.adobe.com

 

Privathaftpflicht: Starke Tarifverbesserungen seit 2017

Fast die Hälfte aller Tarifkombinationen erlangt im Privathaftpflicht-Rating von MORGEN & MORGEN eine Top-Bewertung, obwohl sich die zielgruppenbezogenen Tarife seit 2017 verfünffacht haben. Damit attestiert das Analysehaus den am Markt erhältlichen Tarifen eine deutlich gestiegene Bedingungsqualität.

Wer anderen durch Unvorsichtigkeit oder Leichtsinn einen Schaden zufügt, muss dafür aufkommen. Das betrifft nicht nur den Rotweinfleck auf der Tischdecke, sondern auch schwere Unfälle und zerstörte Gebäude. Kein Wunder also, dass die private Haftpflichtversicherung zu einer der am meisten abgeschlossenen Versicherungen in Deutschland zählt.

Doch wie steht es um die Qualität der im Markt zur Verfügung stehenden Tarife zur Privathaftpflicht? Das Analysehaus MORGEN & MORGEN (M&M) hat sich die Tarifbedingungen der derzeit am Markt erhältlichen Privathaftpflichtversicherungen näher angesehen und daraus das aktuelle M&M Rating Privathaftpflicht erstellt.

Komplexes Tarifangebot

Laut M&M zeigt sich das Tarifangebot der privaten Haftpflichtversicherung angesichts seiner vielschichtigen und zielgruppenorientierten Ausgestaltung als äußerst komplex. Auch wenn es dem Rating nach kaum echte Neuerungen gibt, bewegen sich die Tarife und ihre Kombinationen weiterhin auf einem sehr hohen Bedingungsniveau. So hat gut ein Drittel die sogenannte Haftungsausfalldeckung inkludiert, die für den Schaden aufkommt, den Nichtversicherte verursacht haben. Auch das Beitragsniveau bewegt sich weiterhin auf einem niedrigen Level. Und angesichts des Ukraine-Krieges zeigen sich einzelne Versicherer sogar bereit, gemeldete Geflüchtete auch bei nicht dauerhaftem Aufenthalt mit in die Familien-Privathaftpflicht aufzunehmen.

Über 3.000 Tarife unter der Lupe

Insgesamt wurden 3.189 Tarife einer genauen Prüfung unterzogen. Das M&M Rating ist zielgruppenbezogen und beinhaltet die Bedingungsanalyse auf Basis der einzelnen Tarife. Je Zielgruppe wird der Tarif anhand von 36 bis 42 Leistungsfragen bewertet. Für Paare ohne Kinder spielt es beispielsweise keine Rolle, ob volljährige Kinder auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung noch mitversichert sind. Ebenso haben auch Singles ohne Kinder einen anderen Absicherungsbedarf als zum Beispiel Familien. Aus diesem Grund wird jede Zielgruppe einzeln betrachtet und analysiert.

Auch die angesetzten Mindestkriterien unterscheiden sich. Wesentliche Voraussetzungen für alle Zielgruppen, um eine top-Bewertung – mindestens vier Sterne – zu erhalten sind jedoch gleich. Der Versicherungsschutz muss dazu beispielsweise Auslandsaufenthalte weltweit, Mietschäden an mobilen Einrichtungsgegenständen und beweglichen Sachen, die „Mallorca-Deckung“ bei Kraftfahrzeugen im Ausland sowie Schäden durch Gefälligkeitshandlungen abdecken.

Fast die Hälfte der Tarife mit ausgezeichneter Bewertung

Und so sieht das Ratingergebnis in Zahlen aus: Von den 3.189 Tarifen haben 1.563 und damit fast die Hälfte aller Tarife die höchste Bewertung von fünf Sternen (ausgezeichnet) erhalten. Davon wiederum entfällt mit 645 Tarifen der Großteil auf die Zielgruppe Familie, gefolgt von Single (443), Paar (297) und Single mit Kind (181). Die die Vier-Sterne-Kategorie zählt insgesamt 571 Tarife, die Drei-Sterne-Kategorie 518 und die Zwei-Sterne-Kategorie noch 276 Tarifkombinationen. Mit „sehr schwach“ (ein Stern) wurden noch 261 Tarife bewertet, wovon auf Familien 99, auf Single 76, auf Paar 60 und auf Single mit Kind noch 26 Tarife entfallen.

Insgesamt zeigt das Ergebnis laut M&M starke Verbesserungen seit dem ersten Rating 2017. Während 2017 nur 20% der Tarifkombinationen für Familien die Bestbewertung erhielten, waren es 2022 bereits fast 50%. Ähnlich verhält es sich bei den weiteren Zielgruppen.

Die detaillierten Ergebnisse des M&M Rating Privathaftpflichtversicherung 2022 gibt es hier. (as)

Bild: © Brian Jackson – stock.adobe.com

 

Basler überarbeitet private Haftpflicht

Die Tarife der Basler Privathaftpflicht haben eine umfassende Überarbeitung erfahren. Zudem ist die Haftpflichtsparte nun, genau wie die Kfz-Produkte, in das Verwaltungsprogramm „Guidewire“ implementiert und Makler können über zahlreiche Vergleicher ihr Neugeschäft bei der Basler online transferieren.

Die Basler hat ihr Angebot in den privaten Haftpflichtversicherungen überarbeitet und bietet nun neue Tarife mit über 50 Verbesserungen an. Im AMBIENTE® Tarif wurde u. a. die Versicherungssumme auf 15 Mio. Euro erhöht. Dank der kostenfrei eingeschlossenen Konditions-/Summendifferenzdeckung profitieren Kunden bei einem Vertragswechsel zur Basler ab Ausstellung des Versicherungsscheins von den besseren Leistungen. Die ebenfalls ohne Mehrbeitrag eingeschlossene Innovationsgarantie (Update-Klausel) sorgt im Schadenfall immer für den aktuellsten Stand des Leistungsversprechens.

Nachhaltiges Verhalten im Blick

Zudem fördern die Basler Versicherungen nachhaltiges Verhalten. So sind im AMBIENTE® Top Tarif (Versicherungssumme bis zu 50 Mio. Euro) beispielsweise die Nutzung von Pedelecs/E-Bikes ohne Kennzeichen, das Laden fremder Fahrzeuge an eigener Wallbox und der Betrieb von Anlagen mit erneuerbaren Energien versichert.

Außerdem sind Haftpflichtschäden, die im Internet entstehen, bis zu 10 Mio. Euro mitversichert. Die Versicherungssumme von privaten Bauvorhaben wurde auf 300.000 Euro erhöht sowie zahlreiche Sublimits und die meisten Selbstbeteiligungen gestrichen.

Der Baustein All-in+ bietet eine Neuwertentschädigung bis zu 5.000 Euro. Der Rabatt-Retter für die Kfz-Versicherung bietet nun auch den Ersatz eines SFR-Verlustes in der Kasko-Versicherung an und Schäden, die durch einen Mitfahrer beim Öffnen der Autotür entstehen, sind ebenfalls bis zu 10.000 Euro (Selbstbehalt 150 Euro) mitversichert.

Verbesserte Versicherungssummen für Vierbeiner

Auch Hunde- und Pferdehalter profitieren für ihre Vierbeiner von verbesserten Versicherungssummen, einer erhöhten Forderungsausfalldeckung und Schutz bei geliehenen Pferdeanhängern. Weiterhin sind Schäden durch Hunde ohne Leine und durch Deckakte bei der Basler mitversichert.

Haftpflicht in Vertragsverwaltungssystem „Guidewire“ implementiert

Die Basler-Haftpflichtversicherungen sind nun, genau wie die Kfz-Tarife, in das neue Vertragsverwaltungssystem „Guidewire“ implementiert. Ziel ist es, den Gesamtprozess von der Tarifierung bis hin zur Schadenbearbeitung zu digitalisieren. In den kommenden Jahren will die Basler den gesamten Kompositbestand mit allen Sparten auf die weltweit führende technologische Verwaltungsplattform migrieren. Unabhängige Vermittler können über zahlreiche marktrelevante Vergleicher ihr Neugeschäft bei der Basler online transferieren. Auf Basis der BiPRO-Norm 421 für Tarifierung, Angebot, Antrag (TAA) soll der Webservice für die Privatmarktprodukte konsequent optimiert werden. (ad)

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SHB erweitert Angebot und öffnet sich dem Maklermarkt

Die SHB Versicherung aus Königswinter kümmert sich als Spezialversicherer des Bäckerhandwerks seit über 100 Jahren um die Sicherheit und Belange ihrer Mitglieder. Nun schärft sie das Produktangebot, bringt eine neue private Haftpflichtversicherung auf den Markt und öffnet sich dem breiten Maklermarkt.

<h5>Interview mit Wolfgang Riecke, Vorstand, und Jens Husung, Leiter Business Development Management der SHB Allgemeine Versicherung VVaG</h5><h5>Herr Riecke, die SHB Allgemeine Versicherung ist im Markt als Spezialversicherer bekannt. Warum erweitern Sie gerade jetzt Ihr Angebot?</h5><p><b>Wolfgang Riecke</b> Aus der Historie sind wir dem Bäckerhandwerk eng verbunden und haben diesen Bereich in den letzten 100 Jahren auch exklusiv versichert. Im Zuge des aktuellen Wandels im Bäckerhandwerk mit dem für alle Beteiligten merklichen Rückgang an Bäckereien ist es nur der konsequente, logische und zukunftsweisende Weg für uns, die Geschäftsfelder deutlich zu erweitern. Damit sichern wir die Zukunftsfähigkeit der SHB als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.</p><p>Daher richten wir uns in der gewerblichen Absicherung nun auf die gesamte Bandbreite des Lebensmittelhandwerks aus. Wir bieten unseren Kunden mit der SBS TOP Police eine Multirisk-Lösung inklusive einer dynamischen Betriebsschließungsklausel sowie einer weitreichenden Absicherung.</p><h5>Wie sieht die Lösung genau aus?</h5><p><b>WR</b> Die Police beinhaltet die Komponenten der Inhaltsversicherung, Ertragsausfallversicherung, Glasbruchversicherung, Transportversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Elektronikversicherung sowie einer Maschinenversicherung. Das Ganze zu einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis im Marktvergleich. Darüber hinaus bieten wir selbstverständlich auch weitreichende Absicherungen und Lösungen weiterer gewerblicher Risiken individuell an.</p><p><b>Jens Husung</b> Zudem lenken wir seit Anfang des Jahres den Fokus auf das Segment der Privatkunden. Hier bieten wir die gesamte Palette der Sach-, Haftpflicht- und Unfallsparte an. Da keiner auf die SHB gewartet hat, gelingt der Markteintritt nur mit der konsequenten Ausrichtung „Leistungsstarke Produkte, klare Prozesse und herausragender Service“. Dazu werden wir neben unserem eigenen Mehrfachagenten, dem „Versicherungsdienst des Bäckerhandwerks“, nun den Vertriebsweg über Versicherungsmakler deutlich ausbauen.</p><h5>Wie will die SHB im hart umkämpften Maklermarkt einen Bekanntheitsgrad erreichen?</h5><p><b>WR</b> Das deutlich veränderte Kundenverhalten und die Anforderungen der unterschiedlichen Vertriebswege zeigen, dass die SHB sich diesen Anforderungen stellen muss. Wenn man sich die Punkte On-Demand oder das Thema Mulitkanal anschaut, sieht man, dass unter anderem die Digital Natives hohe Anforderungen an Versicherer und deren Produkte sowie Services stellen. Diesen neuen Anforderungen müssen wir uns als Service-Versicherer stellen und auch anpassen. Dazu haben wir auf unserer Homepage shbversicherung.de die digi-tale Abschlussstrecke zunächst für die SBS TOP Police, die gut bewertete Unfallversicherung und unsere neue private Haftpflichtversicherung grundlegend überarbeitet und modern ausgerichtet.</p><p><b>JH</b> Gerade die herausragende Bewertung mit sechs Kompassen von ASCORE für unsere neue PHV zeigt, dass der neue Fokus auf das Maklergeschäft und damit auch auf den Zielmarkt der Privatkunden ankommt. Zudem werden wir nun die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung überarbeiten und über den digitalen Weg mit unseren Angebotsrechnern anbieten. Wer sich effiziente Abläufe in der Zusammenarbeit im hart umkämpften Maklermarkt wünscht, wird hier fündig.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sie müssen sich dabei den prozessualen und digitalen Anforderungen eines heterogenen Maklermarktes anpassen. Das bedeutet Investitionen und ein Anschluss an die Branchenstandards.--><h5>Sie müssen sich dabei den prozessualen und digitalen Anforderungen eines heterogenen Maklermarktes anpassen. Das bedeutet Investitionen und ein Anschluss an die Branchenstandards.</h5><p><b>WR</b> Wir sind in der Tat ab Oktober Mitglied im BiPRO e. V. und werden die Normen in die Abschlussstrecken integrieren. Nur wenn sich Qualität im Schaden­management und eine ausgezeichnete Produktqualität im Gleichklang befinden, entsteht ein absolutes Leistungsversprechen. Die Umsetzung dieser Parameter ist in der Gesamtbetrachtung der konsequente Weg, um uns von den großen Kompositversicherern abheben zu können.</p><p>Der digitale Kontaktweg wird weiterhin an Bedeutung gewinnen und geht mit der Erwartung einer schnellen „Response-Zeit“ auf Fragen des Kunden oder des Vermittlers einher. Zugleich bleibt aus unserer Sicht der Wunsch nach einem persönlichen Ansprechpartner bestehen. Dies gilt insbesondere bei komplexeren Versicherungs­angelegenheiten. Die Herausforderung für unser kleines Haus wird also sein, Kunden und Vermittler im richtigen Moment, mit der richtigen Ansprache, auf dem richtigen Kanal zu erreichen.</p><h5>Über die Police im Lebensmittelhandwerk haben wir gesprochen. Beim erwähnten Fokus auf Privatkunden sind Sie mit einer neuen privaten Haftpflichtversicherung am Markt. Auch das ist ein intensiver Markt. Wie soll das gelingen?</h5><p><b>JH</b> Beispielsweise können sowohl Alleinstehende als auch Familien von den Tarifbedingungen mit einer Versicherungssumme bis 60 Mio. Euro und einer weitreichenden Mitversicherung von Familienmitgliedern profitieren. Darüber hinaus wird mit der Innovationsklausel, einer Umweltschadendeckung für Öltanks mit 20.000 Litern und einer Deckung bei Gefälligkeitsschäden von 500.000 Euro die Absicherung aufgewertet. Zudem sind unter anderem Be- und Entladeschäden an fremden Fahrzeugen, Mietsachschäden, Allmählichkeitsschäden, Drohnen bis 5 kg Fluggewicht, Rechtsschutz im Bereich der Forderungsausfall­deckung, der Gebrauch von E-Bikes/E-Scootern sowie Schlüsselverluste mitversichert.</p><p>Auf den Zielmarkt zugeschnittene Produkte sowie eine elektronische Abwicklung über die bis zum Herbst neu geschaffenen BiPRO-Schnittstellen bieten dann viele Vorteile für Makler und Endkunden. Vor dem Hintergrund des ertragreichen Neugeschäftes gilt es, die Zusammenarbeit mit neuen Vertriebspartnern auszubauen. Und das alles unter dem Aspekt der nachhaltigen Ertragssteuerung und des Substanzaufbaus der SHB.</p><h5>Welche weiteren Pläne gibt es?</h5><p><b>WR</b> Neben der deutlichen Aufwertung unseres Versicherungsdienstes als der Spezialist und Ansprechpartner des Bäckerhandwerks mit einer neuen exklusiven Lösung im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung sowie der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung wollen wir unser Engagement im Bereich des Beteiligungsgeschäftes weiter ausbauen. Hier haben wir in den letzten beiden Jahren einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und sehen für die SHB Versicherung kurzfristig das meiste ertragreiche Wachstumspotenzial.</p><p>Gleichzeitig gilt es neue Vertriebspartner und Maklerpools vom Angebot und Serviceversprechen der SHB zu überzeugen. Dazu werden wir sicherlich in Zukunft auf der ein oder anderen Versicherungsmesse vertreten sein.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2022, S. 26 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: Wolfgang Riecke, Jens Husung, SHB Allgemeine Versicherung VVaG</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/416C366A-3ADF-4485-B126-28DDAF79E0FE"></div>

 
Ein Interview mit
Wolfgang Riecke
Jens Husung

Private Haftpflicht: Franke und Bornberg sieht Aufstiegspotenzial

Diesmal kann nur ein kleiner Teil der untersuchten Tarife die oberste Bewertungsklasse auch wirklich erreichen, die das Analysehaus Franke und Bornberg in seinem grundlegend überarbeiteten Rating der privaten Haftpflichtversicherungen neu eingeführt hat. Die meisten Produkte haben derzeit also noch Luft nach oben, sind aber bereits auf einem guten Weg.

Sie trägt die „Pflicht“ bereits im Namen und das ist auch gut so, denn selbst Versicherungsmuffel und chronisch Unterversicherte erkennen ihren Sinn: Die private Haftpflichtversicherung (PHV) ist ein Muss in jedem Portfolio. Neu ist sie nicht, bereits vor mehr als 140 Jahren kam sie auf den Markt und gilt als wichtigste Innovation der Assekuranz im 19. Jahrhundert.

Alltagsanpassung ist angesagt

Seitdem leistet eine PHV bei Schäden, die Versicherte Dritten zufügen und befindet sich im stetigen Wandel, genauso wie der Alltag der Menschen, die sie absichert. „Die PHV muss sich ständig erneuern, wenn sie dem tatsächlichen Bedarf von Versicherten gerecht werden will“, sagt Christian Monke, Fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg. Dabei sei angesagt, rechtliche, technische und gesellschaftliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und sozusagen in neue Leistungsauslöser zu übersetzen – Stichworte Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Share Economy.

Neue Ratingklasse FFF+ für Top-Tarife

Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus Franke und Bornberg sein Rating für private Haftpflichtversicherungen seit dem Jahr 2015 nun erstmals grundlegend überarbeitet. Neu ist beispielsweise die oberste Ratingklasse FFF+ („hervorragend“) für die Top-Tarife am Markt. Damit möchte Franke und Bornberg eigenen Angaben zufolge für Versicherer zusätzliche Anreize schaffen, sehr gute Tarife noch besser zu machen. Von den 274 untersuchten Tarifen aus dem Haus von insgesamt 100 Haftpflichtversicherern, unterschieden nach Tarifen für Singles und Familien, konnten diesmal nur 25 Familien- und 30 Singletarife diese neue Höchstauszeichnung erreichen. Sie kommen von Adam Riese, ADCURI, Alte Leipziger, ARAG, AXA, Barmenia, Basler, DBV Beamten, Die Haftpflichtkasse, GEV Grundeigentümer, Gothaer, helden.de, Helvetia, InterRisk, Janitos, NV, RheinLand, Rhion, SHB, uniVersa, VHV, Waldenburger, WGV, Württembergische und WWK.

Einige Luft nach oben

Die meisten Tarife (82 Familien- und 78 Singletarife) erreichen die Note FFF („sehr gut“). Dahinter folgen 37 Familien- und 49 Singletarife mit der „guten“ Bewertung FF+ und 73 Familien- bzw. 62 Singletarife, die im aktuellen Rating von Franke und Bornberg mit der Note „befriedigend“ und einem FF bedacht werden.

Im unteren Teil der Tabelle bekommen 37 Familien- und 25 Singletarife mit F+ noch eine „ausreichende“ Beurteilung, 16 Familien- bzw. 26 Singletarife werden von den Analysten von Franke und Bornberg mit einer F als „mangelhaft“ angesehen und jeweils vier Tarife mit F- als „ungenügend“ eingestuft.

Umfangreiche Umgestaltung der Ratingkriterien

In der Vergangenheit hatte das PHV-Rating von Franke und Bornberg nach Grund- und Top-Schutz unterschieden. Mit dem Rating 2022 werden jetzt beide Profile zusammengefasst und alle Produkte nach den gleichen Prüfkriterien bewertet. Der Tarif mit der besseren Note ist das leistungsstärkere Produkt.

Dem Familienrating lagen bisher 68 Prüfkriterien und dem Singlerating 57 Prüfkriterien zugrunde. Als Antwort auf veränderte Lebensgewohnheiten und damit neue Haftungsrisiken sind nun gegenüber dem Rating 2020 neun neue Prüfkriterien hinzugekommen. Dazu zählen unter anderem Schadensersatzrechtsschutz, Versicherungsschutz für Inhaber von Solaranlagen, Gebrauch von motorisierten Luftfahrzeugen sowie Neuwertentschädigung. Im Gegenzug wurden fünf Kriterien gestrichen. Zudem ändert sich bei 15 Kriterien die Gewichtung. Das betrifft beispielsweise Heizöltanks. Angesichts der rückläufigen Bedeutung von Öl als Energiequelle wurde die Gewichtung hier von 0,75 auf 0,5 leicht nach unten korrigiert.

Neuerungen gibt es laut Franke und Bornberg auch bei den Mindeststandards. So kann die zweitbeste Note FFF nur erreicht werden, wenn Schäden an und der Verlust von gemieteten und geliehenen beweglichen Sachen versichert ist.

Trends: Postleitzahlentarifierung nein, Nachhaltigkeit ja

Was den Trend zur Tarifierung nach Postleitzahl angeht, der den Analysten noch im PHV-Rating von 2020 aufgefallen war, freut sich Analyseleiter Monke: „Davon ist heute nicht mehr viel geblieben. Die Prämie nach Postleitzahl konnte sich am Markt nicht durchsetzen.“ Aus seiner Sicht hätte eine weitere Differenzierung die Versichertenkollektive zu stark geschrumpft. Neue Leistungsauslöser und aufgehobene Ausschlüsse seien heute die Merkmale innovativen PHV-Schutzes. Häufig würden aber die Leistungen nicht reichen, um die Risiken angemessen abzudecken. Vor dem Hintergrund, dass es unabdingbar sei, dass PHV-Schutz bezahlbar bleibe, müsse man abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln werde.

Der Trend zu nachhaltigem Ersatz wird sich aber aus Sicht von Franke und Bornberg auf jeden Fall durchsetzen und Bestand haben: Einige Gesellschaften bieten beim Austausch beschädigter Elektrogeräte bereits eine Mehrleistung gegenüber dem Zeitwert, sofern das neue Gerät eine bessere Energieeffizienzklasse aufweist. In der Breite allerdings erreichen Nachhaltigkeitsleistungen im Moment noch keine große Marktdurchdringung. (ad)

Weitere Informationen zum PHV-Rating 2022 von Franke und Bornberg gibt es hier.

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