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Fort- & Weiterbildung

Deutsches Aktieninstitut fordert Agenda zur Finanzbildung

Sparen und Altersvorsorge gehen jeden an. Die Bildungsmöglichkeiten zu Finanzen und Wirtschaft sind in Deutschland laut Deutschem Aktieninstitut aber zu gering. Daher fordert das Institut von der neuen Regierung mehr Engagement in diesem Bereich.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) setzt sich dafür ein, dass bereits junge Menschen ökonomische Bildung erhalten. Von der neuen Bundesregierung fordert das Institut, dass sowohl in der Schule mehr in Sachen Ökonomie gemacht wird als auch, dass es Angebote für Erwachsene geben soll.

„Wirtschafts- und Finanzwissen sind wichtige Aspekte der Allgemeinbildung. Diese Kompetenz befähigt uns, mündige Entscheidungen zu treffen, egal ob als Verbraucher, Arbeitnehmer oder Anleger. Bereits junge Menschen sollten hier ausreichend Kompetenzen erwerben, damit sie das nötige Rüstzeug für ihren Alltag bekommen“, sagt Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des DAI.

Finanzplanung schon in der Schule

Zu den Fähigkeiten und dem Wissen, die bzw. das alle für ihr Leben benötigen, gehört es, einen Beruf zu wählen, Kreditverträge abzuschließen, Steuererklärungen auszufüllen, Versicherungen zu prüfen sowie Finanzen zu planen. Ein grundsätzliches Verständnis ökonomischer Inhalte sollte vorhanden sein; Umfragen zufolge kommen Themen wie Wirtschaft und Finanzen allerdings noch zu wenig im Unterricht zur Sprache.

Schulfach „Ökonomie“

Das DAI verlangt daher, dass die neue Bundesregierung bei den Bundesländern dafür wirbt, die bei der ökonomischen Bildung bestehenden Defizite abzubauen. Es steht der Vorschlag eines Schulfaches „Ökonomie“ im Raum, wie es vom DAI gefordert wird.

Angebote auch für Erwachsene

Bildung im Bereich Finanzen ist für alle Altersgruppen interessant. Folglich sollte es auch mehr Bildungsangebote für Erwachsene geben. In Ländern wie Großbritannien und Australien steht Finanzbildung auf der nationalen Agenda. Es gibt dort zum Beispiel Angebote für Arbeitnehmer. Da es auch in Deutschland für alle Altersgruppen interessant ist, wie erfolgreiches Sparen und Altersvorsorge funktionieren, fordert das DAI auch für diesen Bereich ein breiteres Angebot.

„Deutschlands Stärke sind seine gut ausgebildeten Bürgerinnen und Bürger. Warum bei der ökonomischen Bildung gespart wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Tatsache, dass die neue Bundesregierung am Tag der Bildung ihre Arbeit aufnimmt, nehme ich als ein gutes Omen, dass das Thema Bildung inklusive der ökonomischen Bildung endlich von höchster Stelle vorangetrieben wird“, betont Bortenlänger. (lg)

Lesen Sie auch: „Höherer Stellenwert für Finanzbildung wünschenswert“

Bild: © Szasz-Fabian Erika – stock.adobe.com

 

Restart your Business durch konsequente Potenzialentwicklung

Gehören Sie bereits zu den Maklern und Finanzprofis, denen es gelingt, ihre gesamten Potenziale zu nutzen, um neu durchzustarten? Es gibt Potenzialbeschleuniger, die helfen, Kunden mehr denn je zu begeistern, erklärt Andreas Buhr.

Veränderung, Weiterentwicklung und Wachstum beginnen immer bei uns selbst. Folgende Beschleuniger helfen dabei, das eigene Potenzial zu erkennen und auszuschöpfen.

Potenzialbeschleuniger 1: Das sind Sie selbst!

Wenn Sie den wirkmächtigsten Potenzialbeschleuniger kennenlernen wollen, schauen Sie in den Spiegel. Gehen Sie regelmäßig in die Selbstreflexion, überprüfen Sie, ob es Lücken zwischen erforderlichen und vorhandenen Kompetenzen – zwischen Soll- und Ist-Zustand – gibt, um sie zu schließen. Dieses Potenzialbeschleunigungsgesetz gilt für alle Bereiche, Prozesse und Abläufe, mit denen Sie bei Beratung und Verkauf tagtäglich zu tun haben, von der Akquise bis zum Abschluss und zum After-Sales-Marketing, und zwar in der realen Welt und beim Remote Selling in der virtuellen Online-Welt.

Remote Selling ist ein Zukunftsthema, darum ist es hier besonders wichtig, vorwegzugehen und sich einen Wettbewerbsvorsprung durch Potenzialausschöpfung zu sichern. Remote Selling leitet sich von englisch „remote“ für „entfernt“ ab und bedeutet, dass Kunden in ihrer Umgebung bleiben und trotzdem von Ihnen beraten werden können: Ein Videocall ist extrem effizient für beide Seiten. Kein Stau, keine Reiseaufwände, und auch für den Kunden ist das eine tolle Alternative zum persönlichen Besuch. Etablieren Sie zudem einen digitalen Online Sales Funnel, um interessante Leads in hoher Anzahl zu qualifizieren und zum Abschluss zu führen.

Potenzialbeschleuniger 2: Auf der letzten Meile zulegen

Zwar hat die Branche ein Rekrutierungsproblem, der Nachwuchs fehlt überall, und dennoch gibt es viele gute Profis im Markt. Sie sind fachlich top und können das auch textsicher dem Kunden vermitteln. In Zeiten, in denen es kaum noch Geheimwissen gibt, ist das erfolgs­relevant. Sie haben Ihr Pitchbook parat, sind aktuell informiert und im Training – wo auch immer Sie sich aufhalten. Natürlich vor allem im Beratungs- und Verkaufsgespräch, aber auch im Zug, am Flughafen beim Einchecken, beim Zoom-Call, auf der Party, beim Elternabend. Mit der Exzellenz­beschreibung verdeutlichen Sie, wer Sie sind – als Persönlichkeit, als Mensch, als Makler/Finanzprofi –, was Ihr USP, Ihre Nuggets sind und welchen Nutzen, welche Vorteile (nur) Sie zu bieten haben.

Potenzialbeschleuniger 3: Die Ziele hochhängen

Scheuen Sie sich nicht zu betonen, dass Sie einen Beitrag zu einer größeren Sache leisten wollen. Ich habe nie nachvollziehen können, warum Verkäufer, Versicherungsmakler und Finanzberater so oft ihr Licht unter den Scheffel stellen. Sie verkaufen ja nicht nur einfach eine Versicherungspolice. Sie sorgen nicht nur für eine ausreichende Altersvorsorge, sondern erhalten den Lebensstandard im Alter. Sie sind wahrhaftige Wunschtraumerfüller, denn sie sorgen zum Beispiel dafür, dass Menschen sich abgesichert fühlen dürfen. Dass die Großeltern das Studium des Enkels finanzieren können. Dass Anleger durch nachhaltige und ressourcenschonende Investitionen zukunftsorientiertes Wachstum generieren. Dass Kunden Gewinne in Projekte investieren können, die uns alle voranbringen. Dass sie große Summen spenden können, wenn eine Flutkatastrophe Menschen innerhalb weniger Minuten ihrer Existenz beraubt.

Sicherlich: Nicht jeder Ihrer Kunden setzt die Gewinne, zu denen Sie ihnen verholfen haben, altruistisch ein. Viele bleiben dem Ego-Muster verhaftet. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, inwiefern Sie durch Ihre beruflichen Aktivitäten Kunden dabei geholfen haben, sich Träume zu erfüllen, Visionen zu verwirklichen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Ziehen Sie daraus die Motivation, Ihre Potenziale noch besser zu nutzen. Zum Wohl Ihrer Kunden. Zum Wohl einer besseren Welt.

Potenzialbeschleuniger 4: Aufpowern statt auspowern

Für die Potenzialentfaltung ist es unerlässlich, regelmäßig den Akku an der emotionalen Tankstelle aufzuladen. Verlassen Sie einmal im Jahr das Hamsterrad, um „Auf­powerment“ zu betreiben. Von oben aus der Gipfelperspektive runter auf das Leben zu schauen – bei Buhr & Team nennen wir das die Bergtage –, hilft dabei, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Hier planen und designen Sie Ihr Leben. „Was macht mir dauerhaft Freude? Was sind meine Trigger, wie ticke ich, welche Werte sind mir wichtig? Was macht Dinge für mich leicht? Wofür kann ich echte Leidenschaft und Hingabe entwickeln? Wozu dient mein Handeln?“ Wenn Sie die Antwort kennen, wissen Sie, warum Sie morgens aufstehen. Und Sie halten Widerstände viel besser aus. Das sind einige der existenziellen Fragen für produktive Bergtage. Und „gehabt zu haben befreit vom Haben-Müssen“!

Fragen Sie sich also, ob die Menschen, mit denen Sie sich umgeben, Ihrer Weiterentwicklung und Ihrem Wachstum zuträglich sind, und zwar beruflich, persönlich und privat. Menschen können uns herunterziehen und blockieren, aber auch dazu beitragen, dass wir unsere Energie und Gestalterkraft fokussieren und ausbauen. Kritische Menschen, die den Finger in die Wunde legen, bringen uns weiter, aber destruktive Meckerer hemmen uns bei der Weiterentwicklung.

Potenzialbeschleuniger 5: Beherzt und mutig Muster brechen

Potenzialentwicklung ist dann möglich, wenn wir ins Risiko gehen, neue Wege beschreiten, Muster brechen und den sicheren und festen Rahmen, in dem wir uns ansonsten bewegen, verlassen. Nutzen Sie die Bergtage, um das bisher Erreichte kritisch zu hinterfragen, die Perspektive zu wechseln und Ihre Ziele neu zu justieren. Reflektieren Sie die Sinn- und „Warum?“-Frage und überprüfen Sie Ihre Motivatoren, Ihre inneren Antreiber. Die Beschäftigung mit dem „großen Ganzen“ führt meiner Erfahrung nach oft zur Steigerung der Widerstandskräfte. Sie sind dann fit für den nächsten Schritt Ihrer Potenzialentfaltung.

Über den Autor

Andreas Buhr ist Unternehmer, Vortragsredner und Buchautor sowie Gründer und CEO der Buhr & Team AG für mehr Unternehmenserfolg.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2021, Seite 102 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Jess rodriguez – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Andreas Buhr

Corona: Fortbildung nicht termintreu abgehalten, Geld zurück

Muss ein Ausbildungsveranstalter einem Teilnehmer das Geld zurückerstatten, wenn die berufsbegleitende Fortbildung wegen der Corona-Pandemie nicht termingerecht stattfinden kann und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden muss? Dazu hat das OLG Celle aktuell ein Urteil gefällt.

Besonders in der ersten Zeit der Corona-Pandemie konnten Veranstaltungen regelmäßig nicht durchgeführt werden und wurden häufig auf einen späteren Termin verlegt oder es wurden ersatzweise Gutscheine ausgestellt. Für Freizeitveranstaltungen hat der Gesetzgeber ausdrücklich geregelt, dass ein Teilnehmer dies unter bestimmten Voraussetzungen akzeptieren muss. Wie die Rechtslage sich bei Fortbildungsveranstaltungen gestaltet, damit musste sich nun das Oberlandesgericht Celle (OLG) befassen.

Unterrichtsblöcke zu einem späteren Zeitpunkt als Online-Seminare

Im konkreten Fall hatte sich eine Arbeitnehmerin im November 2019 für eine Ausbildung zum „Agile Coach“ angemeldet, die im Rahmen eines mehrtägigen Präsenzseminars stattfinden sollte. Die Veranstaltung sollte in fünf jeweils zwei- bis dreitätigen Terminblöcken abgehalten werden, die sich – beginnend Ende März 2020 – über einen Zeitraum von rund sechs Monaten verteilen sollten. Wegen der Covid-19-Pandemie sagte der beklagte Fortbildungsveranstalter aber Anfang März 2020 den ersten Unterrichtsblock ab. Dieser sollte wie alle übrigen Unterrichtsblöcke zu einem späteren Termin als Online-Seminar durchgeführt werden. Die Arbeitnehmerin war jedoch an den neu anberaumten Terminen verhindert und „stornierte“ deshalb ihre Ausbildungsteilnahme. Der Veranstalter weigerte sich daraufhin, die Teilnahmevergütung zurückzuzahlen.

OLG Celle: Einhaltung der Termine bei berufsbegleitender Fortbildung wichtig

Das OLG Celle gab der klagenden Teilnehmerin in zweiter Instanz recht: Die termin- oder fristgerechte Leistung sei für die Arbeitnehmerin im konkreten Fall wesentlich gewesen. Dieses besondere Interesse sei für den Veranstalter auch erkennbar gewesen. „Bucht ein im Erwerbsleben Stehender ein berufsbezogenes und -begleitendes Seminar, für das bereits im Vorfeld bestimmte Termine angegeben worden sind, muss der Seminaranbieter auch ohne ausdrücklichen Hinweis davon ausgehen, dass die Einhaltung der angegebenen Termine für die Teilnehmer wesentlich ist und sie weder in der Lage noch auch nur bereit sein werden, an dem Seminar an beliebigen anderen Terminen teilzunehmen“, hob der Senat hervor. Es sei allgemein bekannt, dass im Berufsleben stehende Personen über ihre Arbeitszeit in der Regel nicht beliebig verfügen könnten und daneben teilweise auch familiär gebunden seien. Aus der Anmeldung zur Ausbildung habe sich im vorliegenden Fall unmissverständlich ergeben, dass die Lehrgangsteilnehmerin fest beschäftigt gewesen sei. Auch nach der Verteilung der Termine auf fünf Module von zumeist nur zwei Tagen Dauer habe sich das Angebot besonders an Personen gerichtet, die bereits im Berufsleben stehen.

Das OLG Celle ließ ausdrücklich offen, ob die dargestellten Grundsätze auch für Aus- oder Fortbildungsmaßnahmen gelten, die keinen berufsbegleitenden Charakter haben. Ebenso blieb offen, ob der Teilnehmer beweisen muss, dass er Ersatztermine nicht wahrnehmen kann. Im konkreten Fall war dies unstreitig. Das Urteil ist rechtskräftig. (ad)

OLG Celle, Urteil vom 18.11.2021 – 11 U 66/21

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IDD-Weiterbildung: Neues bei der Quiz-App „V-Quiz“

Mit „V-Quiz“ können Vermittler per App Weiterbildungszeit nach IDD sammeln. Bei dem Tool gibt es nun Neuerungen. So können Versicherer, Pools oder Bildungsinstitute ihr eigenes Quiz mit entsprechenden Inhalten über die App anbieten. In Kürze soll V-Quiz auch als Webversion verfügbar sein.

Die Quiz-App „V-Quiz“ ermöglicht es Versicherungsvermittlern, Weiterbildungszeit gemäß IDD-Richtlinie zu erwerben. Das von „gut beraten“ akkreditierte Quiz der Züricher Zaigen GmbH ist kostenfrei im App-Store bzw. bei Google Play erhältlich. Mit jeder korrekt beantworteten Frage erhält der Nutzer Quiz-Coins. Ab 100 Quiz-Coins können Vermittler diese kostenpflichtig in eine Weiterbildungsstunde bzw. einen Credit umwandeln. Nach Begleichung der Rechnung und Prüfung der Daten wird die Teilnahmebestätigung versendet. Die Fragen werden jährlich aktualisiert und um neue ergänzt.

Unternehmen können ihr eigenes Quiz einstellen

Bei der Quiz-App gibt es nun Neuerungen, wie etwa das Modul „Firmenplattform“. Hierüber können Versicherer, Bildungsinstitute oder auch Pools ihr eigenes Quiz mit entsprechenden Inhalten anbieten. Die Zaigen GmbH kümmert sich nach Erhalt der Fragen um die Einstellung in die App, anschließend ist das Quiz passwortgeschützt für die Nutzer verfügbar. Die Inhalte müssen sich dabei nicht auf das Thema IDD beschränken, so können Unternehmen beispielsweise Fragen rund um neue Produkte nach einer Produktvorstellung anbieten.

Nachrichten direkt an Vermittler

Zudem ist geplant, dass Unternehmen Nachrichten etwa zu ihrem Weiterbildungsprogramm oder ihren Seminaren über die Anwendung direkt an Nutzer senden können. Versicherer, Bildungsinstitute oder auch Pools kommen also direkt auf das Smartphone der Vermittler.

Die Quiz-App als Webvariante

In Kürze soll es auch eine Webvariante von V-Quiz geben. Somit können Nutzer per Computer via Internetseiten-Aufruf die Anwendung nutzen. Automatisch synchronisiert kann der Nutzer dann sowohl via Computer als auch übers Smartphone quizzen.

Aktuell erhalten AssCompact Leser über den Promo-Code Joker-2021 eine Freistunde. Weitere Informationen zur Aktion und zur App finden sich unter www.v-quiz.com.

Bild: © olly – stock.adobe.com

 

Weiterbildungsumfrage 2021: E-Learning gewinnt an Bedeutung

BWV Bildungsverband und AGV haben die Ergebnisse ihrer diesjährigen Umfrage zur Weiterbildung in der Versicherungswirtschaft veröffentlicht. Zukünftig wird Weiterbildung häufiger online stattfinden. Auch während der Pandemie konnte ein Großteil der Maßnahmen zur Weiterbildung durchgeführt werden.

Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage zur Weiterbildung in der Versicherungswirtschaft 2021, durchgeführt von BWV Bildungsverband und AGV, sind einsehbar. 38 Versicherer, die 73 % der ArbeitnehmerInnen im Innendienst repräsentieren, haben teilgenommen. Es geht um betriebliche Weiterbildung vor, während und nach der Corona-Pandemie. Ein Schwerpunkt der Umfrage liegt auch auf digitalen Lernformen und Weiterbildungsstrategien nach der Pandemie.

Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen

Ein Ergebnis der Umfrage ist, dass im Jahr 2020 mehr als drei Viertel aller Mitarbeitenden der Versicherer an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnahmen (76%). Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil damit leicht gestiegen. Die meisten für 2020 geplanten Maßnahmen konnten vollständig oder zumindest teilweise durchgeführt werden. Für die befragten Unternehmen ist während der Pandemie auch die Bedeutung externer Plattformen mit Online-Kursen besonders gestiegen.

Digitalisierung in der Weiterbildung

Bereits in den Jahren zuvor wurde immer mehr auf digitale Lernplattformen umgestellt. 2020 wurde dies, vor allem corona-bedingt, besonders schnell vorangetrieben. Erreicht werden konnte diese Umstellung durch die Bereitschaft und Flexibilität von Trainerinnen und Trainern sowie der Teilnehmenden, die entsprechenden IT-Voraussetzungen und fachliche Expertise, wie aus den Ergebnissen hervorgeht. Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BWV Bildungsverband, bezeichnet die Entwicklung als „einen nie dagewesenen Innovationsschub für das Arbeiten und Lernen, den die Branche hervorragend gemeistert hat, mit einem Vorsprung für attraktives Arbeiten, der hoffentlich für die Zukunft strategisch ausgebaut werden kann“.

Verteilung der Lernformen

Vor der Pandemie war besonders das Lernen im Seminarraum vor Ort sehr beliebt (64%). Für die Zeit nach der Pandemie wird dieser Lernform noch ein 40-prozentiger Anteil prognostiziert. Stark zugenommen hat das gesteuerte E-Learning, also z. B. Online-Seminare. Während der Pandemie lag es bei 54% und hat sich damit mehr als verfünffacht (vorher: 10%). Digitale Lernformen werden laut Umfrage insgesamt stark an Bedeutung gewinnen, ob gesteuertes oder selbstgesteuertes E-Learning. Eine Mehrheit ist sich außerdem einig, dass New Work den Weiterbildungsbedarf erhöhe. (lg)

Bild: © thodonal – stock.adobe.com

 

FAQ-Liste zur Weiterbildungspflicht aktualisiert

Die BaFin und der DIHK haben die Liste mit häufigen Fragen und Antworten zur Weiterbildungspflicht der im Versicherungsvertrieb Tägigen aktualisiert. Aufgenommen wurden dabei Hinweise zu Maßnahmen im Bereich Agenturmanagement inklusive betriebswirtschaftlicher Weiterbildungen und Personalführung.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) haben die FAQ-Liste zur Weiterbildungspflicht im Versicherungsvertrieb abermals ergänzt. In dem Dokument finden sich häufige Fragen und Antworten (FAQ) zur Weiterbildungspflicht von Versicherungsvermittlern und -beratern sowie vertrieblich tätigen Angestellten.

Maßnahmen zu Agenturmanagement und Personalführung

Die aktualisierte Liste enthält nun beispielsweise einen Passus zur Anerkennung von Maßnahmen im Bereich „Agenturmanagement inklusive betriebswirtschaftlicher Weiterbildungen im Versicherungsvertrieb“. Demnach sind solche Qualifizierungen im Sinne des § 7 VersVermV von den Behörden anzuerkennen, denn sie seien für die nachhaltige Führung und Weiterentwicklung einer Vertriebseinheit erforderlich und würden einen entsprechenden Kundennutzen aufweisen.

Laut Liste sind Weiterbildungen zur Personalführung im Versicherungsvertrieb ebenfalls anzuerkennen. Voraussetzung dafür sei jedoch ein erkennbarer Bezug zur Versicherungsvermittlung und -beratung. „Agenturmanagement, die betriebswirtschaftliche Weiterbildung und die Weiterbildung zur Personalführung müssen demnach zwingend im Versicherungskontext stattfinden“, wie es in der Liste wörtlich heißt.

Die gemeinsam von der BaFin und den Industrie- und Handelskammern (IHKs) erstellten FAQ werden regelmäßig aktualisiert. Die gesamte Liste findet sich hier zum Download. (tk)

Bild: © christianchan – stock.adobe.com

 

Digitale Bildungsinitiative setzt Qualifizierungsprogramm fort

Die digitale Bildungsinitiative, eine Kooperation von BFV und DMA, geht in die nächste Runde. Ziel des Qualifizierungsprogramms ist es, die Versicherungsmakler in der modernen Kundenakquise zu unterstützen.

Eine Kooperation der Bundesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Versicherungsmakler (BFV) und der Deutschen Makler Akademie (DMA) hat die Digitale Bildungsinitiative ermöglicht, in deren Rahmen im Januar 2021 ein mehrteiliges Bildungsprogramm für Versicherungsmakler gestartet wurde. Im August endete die erste Schulungsreihe der Digitalen Bildungsinitiative für die letzte Teilnehmergruppe.

Nun kündigt die DMA an, das Qualifizierungsprogramm aufgrund des großen Zuspruchs vonseiten der bisherigen 360 Teilnehmer fortzuführen. Es können sowohl bisherige Teilnehmer als auch neue Interessenten mitmachen. Zudem erhalten die Makler und Mehrfachagenten zukünftig die Möglichkeit, mehrere Themenschwerpunkte gleichzeitig zu belegen.

Ziel des Qualifizierungsprogramms ist es, die Versicherungsmakler in der modernen Kundenakquise zu unterstützen. Hierfür erhalten die Teilnehmer in von ihnen gewählten Themenschwerpunkten praxisnahe Tipps von qualifizierten Trainern. In der ersten Schulungsreihe standen dafür zur Auswahl: Sichtbarkeit im Internet, Online-Kundenberatung und digitales Networking via Social Media.

Die Mitglieder der BFV – Alte Leipziger-Hallesche, Alte Oldenburger, Canada Life, Concordia, die Bayerische, Die Haftpflichtkasse, DMB Rechtsschutz, LV 1871 und VOLKSWOHL BUND – sind mit den positiven Rückmeldungen zum Programm sehr zufrieden. Sie hatten sich durch die Vergabe von Gutscheinen an der Digitalen Bildungsinitiative beteiligt.

Weitere Informationen zu Inhalten und Buchungsmöglichkeit gibt es hier. (ad)

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DKM Forum hybrid: Persönlich geht es besser

Beim DKM Forum hybrid 2021 in der vergangenen Woche atmeten alle erleichtert auf: Schon anders, aber Hauptsache, endlich mal wieder ein Zusammentreffen in dieser Form. Noch mehr als sonst freute man sich über die Begegnungen. Zudem gab es auch sehr viel zu besprechen.

Zwei Tage, vom 27. bis 28.10.2021, konnten sich Finanz- und Versicherungsprofis auf dem DKM Forum hybrid 2021 endlich wieder persönlich über Produkte und die großen Branchenthemen unterhalten. Nach Angaben des Veranstalters fanden 2.400 Vermittler den Weg nach Dortmund. Fast genauso viele haben die Veranstaltung digital verfolgt.

Mit diesen Zahlen und mit dem Zuspruch der Teilnehmer im Rücken zeigte sich Konrad Schmidt, Geschäftsführer des DKM-Veranstalters bbg, zufrieden: „Unser Mut wurde belohnt. Natürlich ist diese DKM nicht mit den Veranstaltungen aus den Jahren vor der Pandemie zu vergleichen, aber es war ein richtiger und wichtiger Schritt. Der persönliche Austausch ist angesichts der dringlichen gesellschaftlichen Themen immens wichtig. Dies hat man bei jedem Gespräch und den Diskussionen in den Rahmenprogrammpunkten deutlich gespürt.“ Dieser Meinung waren sowohl die Fachbesucher als auch die knapp 170 Aussteller.

Zudem bot die Veranstaltung – vor Ort und digital – mit 14 Kongressen ein umfangreiches Wissensangebot, so dass unabhängige Vermittler einiges an Weiterbildungszeit einfahren konnten. Über die Inhalte auf den großen Bühnen berichtete AssCompact bereits. Darüber hinaus gab es viel Interessantes an den Ständen und auch in den Gängen zu erfahren.

Warum nicht mal still halten

In den Gesprächen wurde natürlich auch immer wieder die Regierungsbildung in Berlin gestreift. So haben die Verbandsvertreter bereits den Kontakt mit Abgeordneten der vermutlich künftigen Regierungsparteien gesucht. Während man mit der FDP sowieso auf einer Linie liege, war zu hören, würden auch die verantwortlichen Grünen die Argumente wahrnehmen und sachgerechte Bewertungen vornehmen – allerdings ohne sich im Ergebnis gleich der Branche anzunähern. Bei der SPD dagegen stoße man auf Granit, dort würden ideologische Grundsätze weiterhin überwiegen.

Von Vorteil für die Vermittler und die Versicherungswirtschaft allgemein sei aktuell, dass sie nicht im Fokus der Koalitionsverhandlungen stehen würden. Deshalb könne es vorerst auch mal nicht schaden, sich bei der Lobbyarbeit eher ruhig zu verhalten. Sollten erste politische Vorschläge vorliegen, könne man immer noch reagieren, auch das konnte man auf dem Forum vernehmen.

Cyber, wohin man schaut

Ein Thema in Dortmund war auch der kürzliche Cyber-Angriff auf die Haftpflichtkasse. Erfahren hat man aber auch von Ransomware-Attacken auf Maklerbetrieben – und von dem unheimlichen Gefühl der Hilflosigkeit, wenn der eigene Betrieb lahmgelegt und auch noch zu befürchten ist, dass Kundendaten irgendwo im Darknet auftauchen. Die gute Botschaft aber ist, dass bei den gehörten Vorfällen die abgeschlossenen Cyberversicherungen samt Einsatz der Forensiker ihren Dienst vollumfänglich getan haben. So wurde es zumindest in Dortmund berichtet. Es zeigt aber auch, wie wichtig ein Cyberschutz für Unternehmen aller Größen ist. Und wie sehr diese Entwicklungen die Branche noch umtreiben werden.

Nachhaltigkeit: Gekommen um zu bleiben

Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist in der Branche angekommen, allerdings noch nicht in jedem Beratungsgespräch. Aktuell gehen die Nachhaltigkeitsbestrebungen vorwiegend noch von den Produktgebern aus. Erste Anstrengungen starten mittlerweile aber auch Maklerdienstleister, die sich selbst klimaneutral aufstellen und ihre Erfahrungen nun in Form von Serviceangeboten an Maklerbetriebe weitergeben wollen. Dass sich Vermittler noch mehr mit nachhaltigen Entwicklungen beschäftigen müssen als bisher, darin sind sich mehr oder weniger alle einig, schon aus dem Grund, weil sich die Nachfrage auf Kundenseite entsprechend entwickeln werde.

Der Klimawandel und vor allem die Flutkatastrophe vom Juli 2021 beschäftigen die Versicherungswirtschaft in besonderem Maße. Vielerorts wurde in Dortmund betont, dass die Versicherer und die Vermittler hier bei der Schadenregulierung einen guten Job gemacht hätten. Die Abwicklung hält die Unternehmen weiterhin in Atem und wird es wohl noch bis ins Jahr 2022 tun.

Währenddessen hat der GDV einen Tag nach der DKM Vorschläge für ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung vorgelegt. Damit einher geht auch ein neues System für den Elementarversicherungsschutz. Demnach soll es nur noch Wohngebäudeversicherungen geben, die auch Elementargefahren wie Hochwasser und Starkregen abdecken.

Dauerthemen: Digitalisierung, Demografie

Weitere Schwerpunkte des DKM Forums waren die Digitalisierung und die demografische Entwicklung mit Blick auf die Maklerunternehmen. Während die Anstrengungen der Branche weitergehen, die digitale Transformation voranzutreiben, treibt Vermittlerbetriebe die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften beinahe in den Wahnsinn. Es wird – wie überall sonst auch in der Wirtschaft – händeringend nach Fach- und Führungskräften gesucht. Das Problem scheint sich von Jahr zu Jahr zu verstärken.

Konsolidierung am Maklermarkt

Digitalisierung und Demografie sind dann auch Gründe dafür, dass es am Maklermarkt zu Konsolidierungen kommt. Kleine Betriebe wenden sich demnach immer mehr Pools und Verbünden zu. Mittelständische Unternehmen kooperieren und fusionieren. Es finden deutlich mehr Käufe und Verkäufe statt. So verändert sich der Maklermarkt immer mehr und damit auch das Verhältnis im Wettbewerb, in der Zusammenarbeit mit Versicherern und im Zusammenspiel mit dem Kunden. Das Thema fand vielerorts seinen Platz auf dem DKM Forum, gleichermaßen wünschten sich manche Teilnehmer noch tiefergreifende Betrachtungen zu dieser Entwicklung.

Auf das Forum folgen die DKM Streaming-Days

Mehr Gelegenheiten solcher Art wird es dann künftig hoffentlich wieder bei Veranstaltungen geben. Gleichermaßen entwickelt sich auch die digitale Welt weiter. So wies Konrad Schmidt zum Schluss des DKM Forum hybrid noch auf eine Neuerung hin: Die Workshops der Aussteller, die normalweise vor Ort stattfinden, werden diesmal im Nachgang der Veranstaltung rein digital durchgeführt. Konkret bedeutet dies, dass am 11.11.2021 auf der Eventplattform die DKM Streaming-Days starten.

Im nächsten Jahr soll die DKM wieder in gewohnter Form in der Messe Dortmund stattfinden. Terminiert ist sie vom 25. bis 27.10.2022. Die Eventplattform DKM365 soll dabei weiterhin eine große Rolle beim Messekonzept einnehmen. (bh)

Weitere Berichte zur DKM finden sich unter asscompact.de. Zudem bringt AssCompact in der Dezember-Ausgabe einen großen Rückblick auf das DKM Forum hybrid 2021.

 

Eindrücke vom DKM Forum hybrid

In der Messe Dortmund ist der Startschuss für das DKM Forum hybrid 2021 gefallen. Fachwissen tanken, Kontakte pflegen, (endlich wieder) persönliche Gespräche führen – dafür bot sich den Teilnehmern heute ausreichend Gelegenheit, wie die folgenden Bilder zeigen.

 
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Erste Impressionen vom DKM Forum hybrid 2021

Am Mittwoch startet das DKM Forum hybrid 2021 in der Messe Dortmund. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Die Besucher erwartet ein breit gefächertes Programm und jede Menge Gelegenheit zum Netzwerken. Erste Einblicke in einer AssCompact Bildergalerie.

 
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