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0622

Fort- & Weiterbildung

Fonds Finanz bietet Ausbildung zum Finanzanlagenvermittler

Fonds Finanz erweitert ihr Weiterbildungsprogramm für Vertriebspartner um die Ausbildung zum Finanzanlagenvermittler. Nach der IHK-Prüfung können Makler Finanzanlageprodukte aktiv vermitteln. Die Ausbildung läuft digital und dauert drei bis sechs Wochen.

Die Fonds Finanz Maklerservice GmbH bietet übergreifende Weiterbildungsprogramme an. Im Mai 2021 startete die Fonds Finanz Vorbereitungskurse auf die IHK-Sachkundeprüfung nach § 34d GewO. Nun können Vertriebspartner sowie deren Mitarbeitenden über den Münchner Maklerpool auch eine Ausbildung zum Finanzanlagenvermittler nach § 34f GewO (Kategorie 1) absolvieren.

Digitales Lernen mit Prüfung am Ende

Das Ausbildungsprogramm findet überwiegend im Selbststudium auf einer digitalen Lernplattform statt. Es kann daher unabhängig von Ort und Zeit durchgeführt werden. Für die Ausbildungsphase selbst werden drei bis sechs Wochen angesetzt. Nach dem Studium folgt die mündliche und schriftliche IHK-Prüfung. Mit erfolgreich absolvierter Prüfung können Makler Finanzanlageprodukte, z. B. Investmentfonds und ETFs unterschiedlichster Anlageklasse, aktiv vermitteln.

Mehr Weiterbildungen geplant

Die Prüfungskosten zum Finanzanlagenvermittler nach § 34f GewO sind selbst zu tragen. Weitere Weiterbildungen sind laut Fonds Finanz in Planung. Unter www.meine-sachkundepruefung.de gibt es weiterführende Informationen. (lg)

Bild: © pathdoc – stock.adobe.com

 

Richtige Unternehmenskultur als „Booster“ für Vertriebserfolg

Die Herausforderungen für Vermittlerunternehmen steigen. Inhaber und Geschäftsführer brauchen Mitarbeiter, die sich diesen gemeinsam stellen. Dafür braucht es eine Unternehmenskultur, die auf Stärke und Resilienz aufgebaut ist.

Ein Artikel von Ralf Wargener, Geschäftsführer von WARGENER LIVE, Experte für Unternehmens- und Führungskultur

In unserer immer schneller werdenden (Arbeits-)Welt, in der jetzt mehr Selbstorganisation und -verantwortung und vielleicht auch Improvisation gefragt ist, ist die Belastung für jeden Einzelnen noch einmal bis an die Grenzen des Machbaren gestiegen. Manchmal geht sie auch darüber hinaus. Die Corona-Pandemie tut ihr Übriges dazu. Doch es gab eben auch bereits vor der Krise Herausforderungen, die dauerhaft Fragen bei den Unternehmern in der Finanz- und Versicherungsvermittlung aufwerfen.

1. Digitalisierung und Kommunikation

Im Umfeld fortschreitender Digitalisierung und technologischen Fortschritts steigen die Kundenerwartungen. Das gilt für die ständige Verfügbarkeit und eine schnelle Kommunikation auf allen Kanälen genauso wie für die Preissensibilität bei einem gleichzeitig sehr hohen Anspruch an die Beratungsqualität. Die Frage an Sie als Unternehmer lautet: Wie erfüllen Sie die Erwartungen Ihrer Kunden?

2. Mangel an Fachkräften

Durch Mangel an fachlich qualifizierten Kräften muss immer mehr Arbeit mit immer weniger Köpfen immer effizienter bewerkstelligt werden. Das Ganze läuft jetzt schon zu einem guten Teil online und ohne persönlichen Kontakt. Die Frage lautet hier: Wie finden (und binden!) Sie Ihre Mitarbeitenden?

3. Regulierung und Bürokratisierung

Von der Bürokratisierung in den Vermittlerbetrieben aufgrund zunehmender Regulierung und den Aktivitäten des Gesetzgebers bezüglich einer Begrenzung der Provisionen auf bestimmte Produkte wollen wir an der Stelle gar nicht sprechen. Die Komplexität vor allem im Maklermarkt nimmt stetig zu und macht eine rechtssichere Kundenberatung sehr aufwendig. Die Frage: Wie stellen Sie Ihre Wirtschaftlichkeit sicher?

Jeder Vermittler braucht Antworten auf diese Fragen und eine Strategie, um seine Ziele zu erreichen. Doch was nützt die beste Strategie, wenn die Mitarbeitenden nicht mitgehen (können)?

Die Antwort: Die richtige Unternehmenskultur

Wir brauchen eben auch die richtige Kultur im Unternehmen. Erst diese erzeugt die Bereitschaft von Menschen, die notwendigen Veränderungen anzunehmen. Sie vermittelt den eigentlichen Sinn, fördert die Übernahme von Eigenverantwortung und bildet schließlich eine starke Basis für Leistung und Erfolg.

Sehr treffend formulierte der bekannte US-amerikanische Ökonom Peter Drucker bereits vor achtzig Jahren die Kraft einer positiven Unternehmenskultur: „Culture eats strategy for breakfast!“

Eine werteorientierte Kultur schafft emotionale Bindung bei Mitarbeitenden (und übrigens auch Kunden). Regelmäßige Studien belegen: Emotional gebundene Mitarbeiter sind produktiver, service- und qualitätsorientierter, denken wirtschaftlicher und empfehlen ihren Arbeitgeber häufiger weiter.

Kultur ist messbar

Alles dreht sich folglich bei Unternehmern um diese eine Frage: Wie machen Sie Ihr Unternehmen robust und stabil, um dauerhaft heutige und zukünftige Herausforderungen und Veränderungen erfolgreich zu bestehen?

Die Lösung liegt in der Entwicklung einer eigenen inneren organisationalen Stärke. Wenn Sie so wollen: in der Resilienz Ihres Unternehmens. Dazu brauchen Unternehmen starke Teams, also die unmittelbar zusammenwirkenden Einheiten. Diese Teams entstehen nur durch starke Menschen.

Es gibt Menschen, die jede noch so schwierige Situation scheinbar mühelos bewältigen, während andere bereits am kleinsten Problem scheitern. Jeder kennt das. Das Geheimnis liegt in ebendieser Resilienz, der Fähigkeit von Menschen, selbst widrigste Umstände zu meistern.

Resilienz ist ein Entwicklungsprozess

Diese Fähigkeit ist nicht angeboren, sondern ein dynamischer Entwicklungsprozess. Sie verändert sich im Laufe des Lebens eines Menschen – abhängig von den Erfahrungen und bewältigten Situationen und Ereignissen. Resilienz ist damit auch eine „variable Größe“. Die gute Nachricht: Wir können sie aktiv beeinflussen und trainieren.

Die Resilienzforschung ist mittlerweile unüberschaubar geworden. Wer aber die wissenschaftliche Literatur dazu einmal sichtet, stellt fest, dass letztlich vier Merkmale übrig bleiben, die stärkend auf die Resilienz wirken:

  • Risikobewusstsein: Das Leben ist nun mal riskant und fragil. Verdrängen Sie das nicht!
  • Fokussieren Sie unter Stress Ihre Aufmerksamkeit auf die Aspekte, die Sie verändern können, und akzeptieren Sie die Umstände, die Sie nicht verändern können!
  • Behandeln Sie sich selbst wie einen guten Freund!
  • Arbeiten Sie an Ihrem Kohärenzgefühl!
Was ist das Kohärenzgefühl?

Unter Kohärenzgefühl ist eine Orientierung zu verstehen, in welchem Ausmaß wir ein nach­haltiges Gefühl des Vertrauens haben, dass

  • die Situationen, die sich für uns aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind (Verstehbarkeit),
  • uns die Ressourcen zur Verfügung stehen, um diese Situationen in den Griff zu bekommen (Handhabbarkeit),
  • diese Situationen so herausfordernd sind, dass sich die Anstrengung und das Engagement lohnen (Sinnhaftigkeit).

Je stärker wir unser Kohärenzgefühl entwickeln, desto resilienter werden wir. Wenn uns das nicht nur bei uns selbst, sondern auch bei anderen gelingt, schließt sich der bereits erwähnte Kreis: starke Menschen – starke Teams – starke Unternehmen. Und wer würde nicht gerne ein starkes Vermittlerunternehmen haben und in einem solchen arbeiten.

Die spannende Frage lautet: Welchen konkreten Einfluss haben Sie als Unternehmer bzw. Führungskraft auf das Kohärenzgefühl Ihrer Mitarbeitenden? Dazu hat der Autor dieses Textes kürzlich einen Expertendialog mit Prof. Dr. Niko Kohls, dem führenden Resilienz- und Achtsamkeitsforscher in Deutschland, aufgenommen. Das Video dazu gibt es hier.

Fazit

Erfolg geht nur mit den Menschen. Gerade in der aktuellen Krise ist es entscheidend, eine gemeinsame, kollektive Stärke zu entwickeln. Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält. Klar dürfte sein, dass die Vertriebswelt sich weiter verändern wird – wahrscheinlich mit einer noch deutlich höheren Geschwindigkeit als bisher.

Auf der Grundlage der richtigen Unternehmenskultur und der Kompetenz, die Resilienz Ihrer Mitarbeitenden positiv zu beeinflussen, sind Sie gut darauf vorbereitet, machen sich und Ihr Unternehmen stark und schaffen so einen „Booster“ für nachhaltigen Vertriebserfolg.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2022, S. 102 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Studio Romantic – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Ralf Wargener

Haben Maklerbetreuer eine Zukunft?

LÖSCHER Coaching | Consulting erarbeitet mit Versicherern und deren Maklerbetreuern neue Ansätze in der Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern. Dies beginnt mit dem Aufsetzen eines neuen Mindsets und endet in der Umsetzungsbegleitung. So sollen Maklerbetreuer zu Möglichmachern werden.

Ein Artikel von Roland Löscher

Der Erfolg von vielen Maklerbetreuern beruht aktuell auf langjährigen, guten und vertrauensvollen Beziehungen zu ihren Maklern. Sie punkten darüber hinaus mit hoher Fachkompetenz, gutem Produktwissen und persönlichem Service. Das sind Qualitäten, die auch weiterhin gefragt sein werden. Aber reicht das aus, um die Anforderungen und Wünsche der Makler auch zukünftig zu erfüllen? Nein, Maklerbetreuer müssen ihr Rollenverständnis erweitern und ihre Kompetenzen entwickeln können, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

Makler erwarten Lösungen

Zuerst ein Blick auf die aktuelle Situation: Veränderungsintensität und -geschwindigkeit in den Versicherungsunternehmen sind mit der aktuellen Pandemie weiter gestiegen. Dadurch verändern sich auch die Erfolgsfaktoren für Maklerbetriebe, die wachsen und sich weiterentwickeln wollen:

  • Beispielsweise sind neue, insbesondere junge Zielgruppen zu gewinnen, auf deren Kommunikationskanälen sich sichtbar und attraktiv zu positionieren ist.
  • Makler müssen im Wettbewerb mit den Online-Anbietern zu bestehen.
  • Die Betriebe müssen für neue Mitarbeiter als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden.
  • Die Prozesse im Maklerunternehmen müssen optimiert werden. Die Digitalisierung sollte vorangetrieben werden, um mehr Zeit für die Beratung und den Vertrieb zu generieren.

Für die Bewältigung dieser Herausforderungen brauchen Makler die Unterstützung von Produktpartnern und Maklerbetreuern. Leider sind viele Maklerbetreuer noch zu sehr als Produktverkäufer, Service-Partner und Troubleshooter unterwegs. Gute Maklerbetreuung heißt heute nicht mehr, ein neues Produkt vorzustellen und für eine rasche und reibungslose Policierung zu sorgen. Makler haben ohnehin selten einen Produktengpass, der seinen Erfolg verhindern oder erschweren könnte, denn Produkte werden von ihm schon lange als austauschbar wahrgenommen.

Das neue Mindset

Die Maklerbetreuer der neuen Generation werden daher mehr als Produkte, Services und Problem­lösungen anbieten müssen. Im Kern geht es darum, wie für die betreuten Makler darüber hinausgehende Mehrwerte generiert und auch überzeugend vermittelt werden. Dies erfordert im ersten Schritt ein anderes Mindset, das heißt eine andere Sicht und ein anderes Bewusstsein.

Mit dem neuen Mindset betrachten Maklerbetreuer Makler nicht mehr nur als Vertriebspartner, sondern als Unternehmen und Unternehmer sowie als Mensch und Persönlichkeit mit speziellen Herausforderungen und individuellen Wünschen. Im Rahmen eines Projektes, welches LÖSCHER Coaching | Consulting für die Lebensversicherung von 1871 a. G. (LV 1871) durchführte, charakterisieren folgende Fragen dieses neue Mindset:

  • Was ist die Vision und was sind Ziele des Maklers?
  • Wie kann ich die Erreichung dieser Vision und der Ziele wirksam und nachhaltig unterstützen?
  • Wie kann ich den Makler erfolgreicher, sichtbarer, begehrter, glücklicher machen?
  • Welche Konzepte und Lösungen sind dafür erforderlich?
  • Welche Ressourcen sind zur Realisierung vorhanden? Welche fehlen? Wie und durch wen sind diese lösbar?

Im zweiten Schritt geht es darum, das bisherige Rollen- und Kompetenzprofil zu erweitern: Vom Maklerbetreuer und Produkt­anbieter zum strategischen Makler-Entwickler, Business Developer, Prozessoptimierer, Digitalisierungsberater und Möglichmacher.

Strategische Maklerentwicklung und -gewinnung

Langfristig erfolgreiches Wachstum im Vertrieb erfordert immer auch Multiplikation – heute mit sehr viel höheren Qualitätsmaßstäben als in der Vergangenheit. Das bedeutet für Maklerbetreuer, den aktuellen Bestand an Maklern außer nach Umsatz, Ertrag, Stornoquoten usw. nach folgenden zusätzlichen Kriterien zu analysieren:

  • Welcher Makler will sich weiterentwickeln und zum Beispiel auch Mitarbeiter für den Vertrieb einstellen?
  • Wie viele solcher Makler hat der Maklerbetreuer in seiner Betreuung?
  • Reicht dieses Potenzial aus, um die zukünftigen Wachstumsziele erreichen zu können?
  • Welche neuen Makler müssen in welcher Region akquiriert werden, um die quantitative und qualitative Wachstums­lücke zu schließen? Moderne CRM-Systeme unterstützen bei dieser Analyse.
Prozess optimieren und zu Digitalisierung beraten

Wenn die Versicherungsunternehmen immer mehr Prozesse digitalisieren, dann bedeutet das für Makler, dass sie diesen Weg irgendwie mitgehen müssen, wenn sie nicht „abgehängt“ werden wollen. Deshalb sollten sie die Prozesse in ihren Unternehmen adäquat digitalisieren, was aber für viele Maklerbetriebe eine echte Herausforderung darstellt. Wie können die Prozesse optimiert werden? Welche Ressourcen, welches Know-how, welche Technik und welche Manpower sind hierfür notwendig? Macht es Sinn, für eine passgenaue Lösung ein Projekt aufzusetzen und extern begleiten zu lassen? Hier sind die Maklerbetreuer, mit Unterstützung von Experten aus dem eigenen Unternehmen, als Prozessoptimierer und Digitalisierungsberater gefragt. Dazu gehört natürlich auch, dass Maklerbetreuer klar kommunizieren, was sie für diese Leistungen an Umsätzen vom Makler erwarten.

Die Möglichmacher-Strategie

Die Maklerbetreuer sind und bleiben auch Verkäufer. Im Mittelpunkt der Verkaufstätigkeit steht aber nicht mehr der Verkauf von Produkten, sondern von Konzepten. Gemeinsam mit dem Maklerbetrieb werden zum Beispiel Zielgruppenkonzepte erarbeitet und deren Umsetzung begleitet. Produkte sind dann ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes, werden aber nicht mehr isoliert angeboten, sondern mit dem Value-Selling-Ansatz Teil einer Lösung.

Fazit

Der Maklerbetreuer der neuen Generation ist ein vertrieblicher Consultant, ein Value-Verkäufer sowie ein persönlicher Berater und Coach. Er ermöglicht dem Makler erfolgreicher, sichtbarer, begehrter und glücklicher zu sein. Mit diesem Setting ist der Maklerbetreuer auch zukünftig der zentrale Erfolgsfaktor im Maklervertrieb.

Über Roland Löscher

Der Experte für Vertrieb und Veränderung berät Unternehmen und coacht Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. An der LCC Akademie (LÖSCHER Coaching | Consulting) bildet er Führungskräfte und Verkäufer aus. Weitere Informationen unter: rolandloescher.com

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2022, S. 92 f., und in unserem ePaper.

Bild: © peshkov – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Roland Löscher

Petersmann Institut startet ESG-Akademie

In der ESG-Akademie vom Petersmann Institut können Finanzberater sich zum Thema „Nachhaltiges Investieren“ weiterbilden. Es werden sechs Module mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Am Ende der Kurse steht ein Zertifikat.

Das Petersmann Institut hat die ESG-Akademie gegründet und bietet Aus- und Weiterbildungen für nachhaltiges Investieren an. Zusammen mit e-Mission aus Berlin hat das Petersmann Institut eine Plattform dafür geschaffen. Das Petersmann Institut sieht sich als Netzwerk für Berater aus der Finanzbranche.

Sechs Module

Auf der Plattform sind sechs Module zu finden, die alle wesentlichen Inhalte um das Thema „Nachhaltiges Investieren“ abbilden. Das Basisprogramm läuft bis zu sechs Monate und kostet 75 Euro im Monat. Finanzberater können Kurse von sechs bis acht Stunden Länge besuchen.

Verschiedene Themen von Experten begleitet

Angeboten werden unter anderem die Themen „Die Regulatorik und ihre Auswirkungen“ und „Nachhaltige Anlagemöglichkeiten“ sowie vier weitere. Die Kurse werden von Experten begleitet. Nach Abschluss des Kurses erhalten Finanzberater ein Zertifikat zur Vorlage bei der IHK.

Neue Richtlinien für ESG-Beratung

Der EU-Richtlinie „Markets in Financial Instruments Directive“ (MiFID II) folgend müssen Finanzinstitute seit April 2021 offenlegen, ob ihr Beratungsprozess ESG beinhaltet. Im Beratungsgespräch müssen die ESG-Präferenzen der Kunden ab August 2022 abgefragt und dokumentiert werden. Dazu Hartmut Petersmann, Gründer und Geschäftsführer des Petersmann Institut für den unabhängigen Finanzberater: „Dies wird den Arbeitsalltag des Beraters erheblich verändern, und Kunden werden entsprechend Rückfragen zum Thema ESG haben. Genau darauf wollen wir Finanzberater vorbereiten, damit sie weiterhin als Experte gegenüber dem Kunden auftreten können.“

Kompetenzen der Berater und Vermittler

Fast täglich gibt es dazu neue Produkte und die Politik macht ebenfalls Druck. „Daher benötigen vor allem freie Finanzberater und Vermittler Kompetenzen in der Beratung zur nachhaltigen Geldanlage. Sie sind verpflichtet, ihren Kunden Nachhaltigkeitsinvestment anzubieten, und die Anleger wollen auch genau dies erhalten. Berater und Vermittler müssen Produkte auf ihre Nachhaltigkeitswirkung hin analysieren und unterscheiden sowie nachhaltige Investmentportfolios zusammenstellen können“, so Petersmann.

Die Zukunft der Finanzberatung ist nachhaltig

Petersmann ist überzeugt, Nachhaltigkeit sei die Zukunft der Finanzberatung. „Wir wollen insbesondere nach Gewerbeordnung regulierte Finanzberater dazu qualifizieren, mit dem Thema professionell umzugehen.“ (lg)

Bild: © thodonal – stock.adobe.com

 

„gut beraten“: Durchschnittlich 18 Stunden Weiterbildung

2021 haben vertrieblich Tätige in der Versicherungswirtschaft laut „gut beraten“ durchschnittlich 18 Stunden in Weiterbildung investiert. Zudem berichtet die Initiative im Jahresüberblick über neue Anrechnungsregeln und über eine neue Differenzierung der Leistungsangebote im Jahr 2022.

Die freiwillige Initiative der Versicherungswirtschaft „gut beraten“ hat ihren Bericht für das vierte Quartal 2021 vorgelegt und zieht darin eine positive Bilanz für das gesamte vergangene Jahr. Fast 150.000 Bildungskonten waren laut der Initiative 2021 aktiv. Insgesamt wurden mehr als 2,6 Millionen Stunden Weiterbildungszeit dokumentiert. Durchschnittlich ergibt das knapp 18 Stunden Weiterbildungszeit pro Teilnehmer. Diese Stundenzahl liegt um 20% höher als vom Gesetzgeber gefordert (mindestens 15 Stunden). Bei knapp 22.000 vertrieblich Tätigen sind sogar 30 Stunden und mehr dokumentiert.

Engagement der vertrieblich Tätigen

Gerald Archangeli, Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) und Vorsitzender des Trägerausschusses der Initiative „gut beraten“, sagt dazu: „Trotz widriger Umstände, nun schon das zweite Jahr in Folge, zeigen sich die vertrieblich Tätigen engagiert, wenn es um ihre Weiterbildung geht und leisten überwiegend mehr als das gesetzlich geforderte Minimum. Zugleich unterstreicht der enorm hohe Anteil an E-Learning-Formaten von deutlich über 90% die hohe Flexibilität unserer Branche.“

Aktualisierung der FAQ

Im Jahresüberblick geht „gut beraten“ auch auf die FAQ der Aufsichten zur Weiterbildungsverpflichtung ein, die im Februar und im November 2021 aktualisiert wurden. Als Interessenvertretung konnte „gut beraten“ dabei schon im Vorfeld einige Punkte klären, heißt es in einem Pressestatement. Diese Positionen wurden demnach in den Aktualisierungen der FAQ berücksichtigt. Die „gut beraten“-Anrechnungsregeln wurden in der Folge ebenfalls aktualisiert.

Schulungen zu Agenturmanagement ebenfalls anrechenbar

„Ganz besonders freuen wir uns aber auch darüber, dass sich die Aufsichten unserer Auffassung in für die Branche wichtigen Punkten anschließen konnten und zum Beispiel klargestellt haben: Schulungen zu Agenturmanagement inklusive betriebswirtschaftlicher Weiterbildungen, zu Personalführung bzw. zum Themengebiet Nachhaltigkeit sind ebenfalls anrechenbar, wenn der Bezug zur Versicherungsvermittlung und -beratung erkennbar ist“, so Monika Klampfleitner, Leiterin der Geschäftsstelle „gut beraten“.

Differenzierteres Leistungsangebot

Zu Beginn dieses Jahres hat „gut beraten“ das Leistungsangebot verändert und stärker differenziert. Klampfleitner erklärt: „Wir haben in vielen Gesprächen mit Unternehmen, mit Bildungsdienstleistern und mit vertrieblich Tätigen den Wunsch herausgehört, unsere einzelnen Leistungskomponenten – die Interessenvertretung und Qualitätssicherung sowie die Weiterbildungsdatenbank – stärker zu betonen und als Einzelbausteine zur Verfügung zu stellen.“ Für Bildungsdienstleister gibt es nun verschiedene Wahlmöglichkeiten. Sie können sich zudem mit einem Qualitätssiegel als zertifizierter Partner der Initiative „gut beraten“ ausweisen. Für vertrieblich Tätige bleibt das Bildungskonto kostenfrei und sie erhalten ein Weiterbildungssiegel, wenn ihr Bildungskonto mindestens 30 Stunden absolvierter Bildungszeit ausweist. (lg)

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HonorarKonzept erweitert Leistungsangebot

HonorarKonzept erweitert seine Produktpalette unter anderem mit Vertriebsunterstützung und Softwarelösungen. Das Unternehmen hat 2021 35% mehr Honorare eingezogen, woraus die Weiterentwicklung des Leistungsportfolios für Honorareinsteiger und -profis folgte.

Der Göttinger Servicedienstleister HonorarKonzept GmbH bietet ab diesem Jahr zusätzliche Coachingleistungen und neue Beratungstechnologien für Honorareinsteiger und -profis an. Im Jahr 2021 hat das Göttinger Unternehmen rund 35% mehr Honorare eingezogen (knapp 15 Mio. Euro). Aufgrund der wachsenden honorarbasierten Beratervergütung hat der Servicedienstleister daher sein Leistungsportfolio weiterentwickelt und bietet nun weitere Services an. Im Jahr 2021 nahmen laut HonorarKonzept über 5.400 Berater an Fachseminaren und Webinaren teil.

Angebote für Vertrieb und Software

Nun wurden vor allem die personelle und fachliche Vertriebsunterstützung sowie Softwarelösungen ausgebaut. Beispielsweise können HonorarKonzept-Partner auf einen Vergleichsrechner zugreifen, der um einen Easy- und Profimodus erweitert wurde. Zudem wurde das IDD-Beratungstool weiterentwickelt. Mit diesem können Finanzberater die Angemessen- und Geeignetheitsprüfung digital abschließen. Zudem kooperiert HonorarKonzept mit dem Nettoversicherer myLife. Daraus resultieren neue Honorarmanagementprozesse beim Abschluss einer Versicherung und ein Produktkonzept für das Vererben von Vermögenswerten.

Unterstützung für Finanzberatung

Die HonorarKonzept GmbH bietet eine Palette von Nettoprodukten, Seminare und persönliche Coachings, IT-Lösungen für Analyse und Beratung sowie die persönliche regionale Unterstützung der Honorar-Finanzberater. (lg)

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EasyIDD bietet Fortbildungen zu IDD und Nachhaltigkeit an

EasyIDD bietet Online-IDD-Seminare an. Unter anderem können Versicherungs- und Finanzberater teilnehmen. Mit den Seminaren können die Pflichtstunden auch für 2021 noch aufgefüllt werden.

EasyIDD startet mit gesetzlich vorgeschriebenen Seminaren zur sogenannten Insurance Distribution Directive (IDD) auf seiner Online-Plattform. Das Angebot richtet sich sowohl an Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler als auch an Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister und all deren Mitarbeiter. Angeboten werden professionelle E-learnings, die flexibel und zeitlich unabhängig durchgeführt werden können. Der derzeitige Einführungspreis liegt bei 99 Euro pro Kalenderjahr für 15 IDD-Stunden. Noch bis Jahressende können die Pflichtstunden für 2021 erfüllt werden, so das Unternehmen.

2021 noch 2.000 Registrierungen möglich

Thomas Prugger, Verantwortlicher für die Bereiche Deutschland und Österreich, sagt: „Mit unserem fairen Preis, der Bequemlichkeit und Flexibilität unseres Online-Portals haben wir den Puls der Zeit getroffen.“ Bis Ende 2021 könne EasyIDD noch 2.000 weitere Kunden annehmen, seit Markteinführung hätten sich bereits über 1.600 Neukunden registriert.

Zertifikat „Kenner“ in der Nachhaltigkeit

EasyIDD gehört zur EasyUNION, die neben IDD-Fortbildungen auch zertifizierte Online-Seminare im Bereich Nachhaltigkeit/ESG unter dem Namen EasyGREEN24 anbietet. Mit den absolvierten IDD-Stunden können sich Kunden gleichzeitig und ohne weiteren Aufwand zum „Kenner“ in der Nachhaltigkeit zertifizieren lassen, heißt es vonseiten des Unternehmens. (lg)

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Vermittlerverbände erstellen FAQ-Liste rund um Geldwäschegesetz

Die Branchenverbände AfW und VOTUM haben eine FAQ-Liste erarbeitet, wie Vorgaben aus dem Geldwäschegesetz umgesetzt werden können. Diese steht nun Versicherungsvermittlern online zur Verfügung.

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW e.V. und der VOTUM Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa e.V. haben eine umfangreiche FAQ-Liste zur Umsetzung der Vorgaben aus dem Geldwäschegesetz erarbeitet. Diese stellen sie nun allen Versicherungsvermittlern und unabhängigen Finanzdienstleistern zur Verfügung.

Ständige Verschärfungen

Das Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten, kurz „Geldwäschegesetz“ (GwG) wird ständig verschärft – sehr umfangreich 2017, 2020 und zuletzt zum 01.08.2021. Weitere Schritte könnten folgen, denn für die aktuelle Legislaturperiode liegt ein Schwerpunkt im Koalitionsvertrag ebenfalls auf der Bekämpfung von Geldwäsche.

Download verfügbar

Im Juli 2021 haben die Branchenverbände AfW und VOTUM mit Unterstützung von Experten und Anwälten bereits Arbeitshilfen und Vorlagen zur Geldwäscheprävention entwickelt. Die entsprechenden Dokumente samt FAQ-Liste finden sich hier. (lg)

Lesen Sie auch: VOTUM und AfW mit Arbeitshilfen zum Geldwäschegesetz

Bild: © B. Plank/ imBILDE.at – stock.adobe.com

 

11. Consilium Investmentabend: Nachhaltigkeit und Asien

Im Fokus des 11. Dortmunder Consilium Investmentabends am 07.10.2021 standen nachhaltige Geldanlagen und die wirtschaftlichen Aussichten im asiatisch-pazifischen Raum. Als Experten hatte Gastgeber Boris Fahle von Consilium Markus Peters von Alliance Bernstein und Holger Schröm von JP Morgen AM geladen.

<p>Über 180 geladene Gäste haben am 11. Dortmunder Consilium Investmentabend am 07.10.2021 teilgenommen, über 100 Teilnehmer waren im digitalen Livestream online mit dabei. Im Fokus standen nachhaltige Geldanlagen und die wirtschaftlichen Aussichten im asiatisch-pazifischen Raum.</p><p>Gastgeber und Initiator Boris Fahle erläuterte, dass ordentliche Renditen unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte sehr ansprechend sind. In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende ist das Thema auch von großer Aktualität geprägt.</p><p>Markus Peters von der Amerikanischen Investmentgesellschaft Alliance Bernstein, extra aus London angereist, erklärte den Investmentprozess bei nachhaltigen Geldanlagen und nahm Bezug auf die 17 UN Nachhaltigkeitsziele. Dies gab den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen und einen Eindruck vom Auswahlprozess des Fondsmanagements. </p><p>Zu guter Letzt stellte Holger Schröm von JP Morgan Asset Management die Chancen in der Region Asien-Pazifik dar: Die Aussichten für eine asiatische Dekade stehen seiner Meinung nach gut. Eine stark wachsende Mittelschicht, Innovationen, das größte Freihandelsabkommen der Welt sowie die demografische Entwicklung seien Kernargumente dafür. </p><p>Initiator Boris Fahle resümierte, dass in Zeiten hoher Inflation und niedriger Zinsen keine Rendite mehr möglich sei, ohne eine entsprechende Aktienquote zu berücksichtigen. Man sei über den großen Zuspruch für den 11. Dortmunder Consilium Investmentabend sehr glücklich und sehe, dass der Bedarf an neutraler Anlageberatung in Zukunft weiter zunehmen werde.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: Markus Peters (Alliance Bernstein), Boris Fahle (Consilium), Holger Schröm (JP Morgan; v.l.n.r.) © Consilium</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/A3763B60-C040-4A3A-B2F8-4DA44A6913BA"></div>

 

Die Bayerische übergibt Schulprojekt an BLLV

Das Projekt „Schule für Morgen“ bietet Schülern Nachhilfe, die vor allem auch nach der Pandemie Lernstoff aufholen müssen. Die Bayerische hat die Projektführung nun an den BLLV abgegeben und unterstützt die Initiative künftig finanziell.

In dem Projekt „Schule für Morgen“ werden Grundschüler unterstützt, die, besonders aufgrund der Pandemie, Hilfe beim Lernen benötigen. Die Initiative startete im Juni 2021. Sie entstand in Zusammenarbeit der Versicherungsgruppe die Bayerische mit dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Die Bayerische hat die Führung an dem Projekt ab November 2021 vollständig an die BLLV abgegeben und fungiert fortan als Sponsor.

„Für uns als Bayerische bleibt Schule für Morgen ein Herzensprojekt, um Lehrkräften die benötigte Unterstützung für ihren Unterricht zu geben“, erklärt Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen. „Damit künftig noch mehr Schüler, Lehrkräfte und Eltern die Vorteile von Schule für Morgen nutzen können, wird der BLLV mit seinem Netzwerk den Ausbau der Initiative weiter vorantreiben.“

Nachhilfe online oder vor Ort

In Bayern nehmen bereits mehr als 140 Schüler an dem Projekt teil. Zum Aufholen ihrer Wissenslücken wird ihnen Nachhilfe in digitaler Form oder vor Ort angeboten. „Lehramtsstudierende sowie pensionierte Lehrkräfte unterstützen die Schüler dann als Tutoren beim Lernen und sichern sich langfristig einen Nebenverdienst. Außerdem sammeln die Studierenden bereits Erfahrung in ihrem späteren Beruf – also eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, betont Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV.

Schulkinder online anmelden

Organisation und Bezahlung liegen beim Projekt „Schule von Morgen“, das die Grundschulen direkt unterstützt, sodass für Eltern praktisch kein Aufwand besteht. Lehrer können über das Online-Portal Schulkinder anmelden. So können die Grundschulen benachteiligte Schüler fördern.

„Wir freuen uns sehr, dass die Bayerische mit ihrem Team ein so wertvolles Projekt aufgebaut hat, das wir nun federführend übernehmen werden“, sagt Fleischmann. „Gerade die Kinder, die schon vor Corona schwierige Lernbedingungen hatten, brauchen jetzt besonders Unterstützung. Ihnen können wir mit diesem Projekt individuell und zielgerichtet helfen.“

Die Bayerische bleibt Hauptsponsor

Das Projekt wird auch in Zukunft von der Versicherungsgruppe die Bayerische finanziell unterstützt, weitere Sponsoren und Interessierte sind erwünscht. „Wir übernehmen die bereits erfolgreich aufgebaute Projektinfrastruktur und hoffen, Schule für Morgen mithilfe zusätzlicher Sponsoren und Partner weiter ausbauen zu können“, so Fleischmann. (lg)

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