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Der neue BiPRO-Hub als Datendrehscheibe

Um den digitalen Wandel in der Assekuranz voranzutreiben, hat das Brancheninstitut für Prozessoptimierung BiPRO den BiPRO-Hub entwickelt. Was es damit auf sich hat und wie der Hub den Weg für eine nahtlose Zusammenarbeit ebnet, erläutert Alexander Kern, der das Projekt beim BiPRO aktuell leitet.

Ein Artikel von Alexander Kern, Leiter Business Development BiPRO Service GmbH

Die Versicherungsbranche steht vor der Herausforderung, Geschäftsprozesse effizienter und digitaler zu gestalten. In diesem Zusammenhang hat das Brancheninstitut für Prozess­optimierung, kurz der BiPRO e. V., den BiPRO-Hub entwickelt. Eine Gruppe von derzeit 13 Mitgliedern des BiPRO e. V., bestehend aus namhaften Versicherungs- und Partnerunternehmen, initiieren aktuell unter dem neutralen Dach des BiPRO e. V. durch die vereinseigene Tochter BiPRO Service GmbH eine zentrale „Datendrehscheibe“. Diese soll BiPRO-Services zum automatisierten Daten- und Dokumentenaustausch als Community-Lösung, insbesondere für Vermittler, anbieten.

Das große Ziel ist es, eine hohe Qualität bei gleichzeitiger Reduktion der Anbindungsvielfalt und -kosten für die Unternehmen zu erhalten. Es ist nicht das Ziel, Funktionen eines Vergleichs- und Maklerverwaltungsprogramms oder Ähnliches abzubilden. Es wird ebenfalls keine Gewinnorientierung erfolgen.

 

Der neue BiPRO-Hub als Datendrehscheibe

 

Grafik: Daten- und Dokumentenaustausch über den BiPRO-Hub

Die Anbieter bzw. Provider wie auch die Nutzer bzw. Consumer müssen „BiPRO sprechen“. Der Hub ist kein Ersatz für BiPRO-Normen.

Einfacherer Daten- und Dokumentenaustausch

Über die Bereitstellung von Normen des BiPRO e. V. auf einer neutralen Ebene werden der notwendige Daten- und Dokumentenaustausch in jeder Hinsicht vereinfacht. Derzeit liegt mit der BiPRO-Norm 430, insbesondere der 430.4, damit der Fokus auf dem Thema Übermittlung von Daten und Dokumenten im Bereich Bestand. Weitere Themenfelder sollen folgen. Der Nutzen für Vermittler liegt vor allem in der zukünftig schnelleren Bereitstellung einer hohen Qualität an Daten- und Dokumentenlieferung. Dies fördert die automatisierte Bereitstellung wichtiger Informationen im System des Vermittlers sowie die anschließende Bearbeitung und minimiert endlich den hohen administrativen Aufwand aufseiten des Vermittlers.

Unterstützende Akteure

Unterstützt wird dieses Vorhaben der koordinierenden BiPRO Service GmbH durch die beiden BiPRO-Mitglieder apinity GmbH und Fincon Reply GmbH. apinity stellt dabei die infrastrukturelle „Bodenplatte“ und Fincon die Konverter/Services zur Übermittlung der Daten und Dokumente bereit. Der BiPRO-Hub ist bewusst von den Vereinstätigkeiten disjunkt. Die Betriebskosten des Hubs werden durch die Teilnehmer im Umlageverfahren separat getragen. Diese Kosten unterteilen sich in einen Jahresbeitrag sowie in einen Beitrag gemäß der Anzahl der Nutzungen von Services.

Auswählbare Services

Die Versicherungen können wählen, welche Services sie für ihre Partnerunternehmen anbieten wollen. Zum Beispiel die Lieferung von Daten und Dokumenten in den Personensparten Leben- und Krankenversicherung oder in den Sachsparten wie zum Beispiel Sach/Unfall, Haftpflicht und Kfz. Es können aber auch Services für die Partner bereitgestellt werden, um etwa die Vermittlerabrechnung oder die reine „Maklerpost“ zu liefern. Wichtig ist, dass der Hub „offen“ für jedes Mitglied des BiPRO e. V. ist. Nur durch die Teilnahme vieler Unternehmen können sowohl die notwendigen Skalierungs- und Nutzeneffekte erreicht als auch die Betriebskosten für alle Beteiligten weiter gesenkt werden.

Die BiPRO-Standards und der Nutzen des Hubs

Die BiPRO-Normen werden umfangreich genutzt, aktuell jedoch im Wesentlichen in bilateralen Anbindungen. Vor dem Hintergrund von älteren und komplexen IT-Systemen bedeutet dies in der Realität jedoch oft einen immensen Aufwand in der Entwicklung und der Pflege dieser hohen Anzahl an Einzelverbindungen. Obwohl der Standard schon vieles einfacher und übersichtlicher macht, gilt beispielsweise: Wird im BiPRO e. V. eine neue Norm veröffentlicht, müssen Unternehmen jede einzelne Schnittstelle zu ihren Partnern einzeln testen und umstellen.

Dies bedeutet dann immer noch und immer wieder einen hohen Kosten- und Ressourceneinsatz, insbesondere in einer so heterogenen Branche wie der deutschen Assekuranz mit unterschiedlichsten Marktakteuren. In Zukunft binden sich die Unternehmen nur noch einmal an den Hub an. Dort findet über die Datendrehscheibe die Verteilung der Daten und Dokumente zentral statt. Der Vermittler wird davon profitieren, indem er seine Daten- und Dokumentenlieferungen deutlich schneller und in einer ausgeprägteren Qualität erhält. Der Hub wird dabei aber keine Daten oder Dokumente persistieren. Daten werden inhaltlich für unbefugte Personen nicht sichtbar. Der Hub ist eine hochmoderne digitale Verteilstation, die allen Beteiligten ermöglicht, wesentlich effizienter ihre tägliche Arbeit im Prozesskanal Versicherer/Partner/Vermittler zu erledigen.

Absicherung durch BiPRO

In der Vergangenheit hatten es ähnliche Vorhaben in der Branche schwer. Diese waren meist privatwirtschaftlich organisiert – sprich gewinnorientiert – und trugen die Gefahr einer potenziellen Monopolstellung in sich. Dies verhinderte und verhindert eine weitreichende Akzeptanz eines solchen Konstruktes, denn die Gefahr der digitalen Abhängigkeit von Dritten droht, zumal sich die Anzahl selbstständiger IT-Dienstleister in der Branche gegenwärtig stark verringert.

Durch das gemeinsame Dach des BiPRO e. V. wird dagegen die Neutralität sichergestellt, wobei auch eine Übernahme der BiPRO Service GmbH durch Dritte nicht möglich ist. Daraus resultiert eine erhöhte Akzeptanz des Marktes im Allgemeinen und auch im Speziellen hin zum Regulator. Dies wiede­rum schafft Vertrauen und sichert den Beteiligten eine entsprechende digitale Souveränität.

Release und Nutzung des Hubs

Die Zeit für einen solchen BiPRO-Hub ist reif! Nach aktueller Planung wird eine erste produktive Nutzung des Hubs noch in der zweiten Jahreshälfte 2023 möglich sein. Höchster Fokus wird dabei auf Daten- und Informationssicherheit und Stabilität der Anwendung gelegt. Derzeit wird auch eine Roadmap für 2024 erarbeitet, in welcher Reihenfolge Servicefeatures über die erste Produktivsetzung hinaus zur Verfügung gestellt werden können. Wichtig zu betonen ist, dass – bereits mit der Bereitstellung der ersten Version 1.0 – die wichtigsten Grundlagen für den Betrieb gegeben sind und eine Nutzung des Hubs ohne Bedenken möglich ist.

Frank Schrills, Geschäftsführender Präsident BiPRO e. V.:

„Die neutrale Stellung des BiPRO e.V. ist der entscheidende Faktor für den Erfolg des BiPRO-Hubs. In Zeiten von vorherrschenden Plattformen wie Google, Amazon und Co., massivem Invest an Venture Capital und zahlreichen Unternehmensaufkäufen bildet sie die Basis für ein vertrauensvolles Miteinander.

Der Hub ermöglicht dabei für beteiligte Unternehmen Prozesse mit hoher Qualität sowie neue, schnell zu distribuierende Business Cases und unterstützt damit die digitale Zukunftssicherheit im Kommunikations- und Vertriebskanal zwischen Versicherungen und Vermittler – letztlich auch im Hinblick auf den Service für den Endkunden.“

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2023, S. 88 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Who is Danny – stock.adobe.com; Grafik: © BiPRO

 
Ein Artikel von
Alexander Kern

bAV vor tarifvertraglichem Hintergrund: (k)ein Buch mit 7 Siegeln

Die Tarifvertragsparteien treffen häufig Regeln auch für die betriebliche Altersversorgung. Versicherungsvermittler haben aber kaum Zugang zu den Tarifverträgen, was dazu führt, dass diese kaum umgesetzt werden können. Die Kanzlei Guse hat sich des Themas angenommen.

Ein Artikel von Christian Guse, Rechtsanwalt bei der Anwaltskanzlei Guse

Tarifverträge spielen in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) eine wichtige Rolle. Tarifgebunden sind die Mitglieder der Tarifvertragsparteien und der Arbeitgeber, die selbst Partei des Tarifvertrags sind. Fast jedes zweite Arbeitsverhältnis in der Bundesrepublik ist tarifvertragsgebunden. Weitere sind an Tarifvertragsgestaltungen angelehnt.

Makler und Produktanbieter, die tarifvertragliche Vorgaben nicht kennen und keinen Zugang dazu haben, schließen damit 50% des Absatzmarktes für sich aus. Das Problem: Viele bAV-Berater und Vermittler sind im bAV-Bereich fachlich hervorragend aufgestellt, stoßen aber beim bAV-Produktverkauf an ihre Grenzen, weil die Informationen aus dem Tarifvertrag (TV) meist nicht verfügbar sind. Wenn die TV-Vorgaben nicht bekannt oder klar sind, droht haftungsrelevante Falschberatung. Die Problematik ist systemimmanent, trifft aber die Berater. Tarifverträge werden von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften regelmäßig nur ihren Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

Warum werben die Tarifvertragsparteien nicht mit der bAV?

Der Autor dieses Beitrags fragt, wenn zu bAV-Tarifverträgen für die Kanzlei recherchiert wird, oftmals direkt bei den Verbänden und Gewerkschaften an. In vier von fünf Fällen kommen die Verträge nicht. Allgemein zugängliche Datenbanken beinhalten meist keine bAV-Tarifverträge. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, die für sich in Anspruch nehmen, auf der Höhe der Zeit zu sein, Tarifverträge nicht herausgeben. Wir befinden uns im Informationszeitalter. Die Frage lautet also nicht: Bekommt man eine Information? Sondern richtigerweise: Wie lange dauert es, bis man die Information hat? Noch wichtiger ist aber auch in der bAV die alte Regel: Tue Gutes und rede darüber. Wenn Tarifvertragsparteien es also ernst mit der bAV meinen, warum werben sie dann nicht dafür, indem sie ihre Tarifverträge veröffentlichen? Stattdessen halten sie die Informationen unter Verschluss wie Miraculix das Rezept des Zaubertranks (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Vermittler und Berater bleiben außen vor

Warum werden die Berater und die Vermittlerbranche – die ja letztlich durch ihre Vertriebsaktivitäten einen bAV-Tarifvertrag erst „zum Fliegen bringen“ – von den Tarifvertragsparteien in den meisten Fällen nicht mit den notwendigen Informationen versorgt? Stattdessen werden sie von den Tarifvertragsparteien sich selbst und dem eigenen Recherchegeschick überlassen.

Dass § 8 Tarifvertragsgesetz Arbeitgeber dazu verpflichtet, die im Betrieb anwendbaren Tarifverträge bekanntzumachen, hilft oft auch nicht weiter. Vermittler erleben oft, dass Arbeitgeber sich nicht mal darüber sicher sind, ob ein Tarifvertrag in ihrem Betrieb anzuwenden ist  geschweige denn, welcher oder dass sie ihn auffinden. Dies gilt sogar für die öffentlichen Stellen, wo Tarifverträge nach § 7 Tarifvertragsgesetz hinterlegt werden müssen.

Und selbst, wenn im Einzelfall Informationen erhältlich sind, ist der Inhalt für den Makler oft unverständliches Juristendeutsch. Dies gestaltet die Umsetzung des TV im Vertrieb schwierig.

1. Tarifvertragsdaten fürs Mobiltelefon oder Tablet

Als einen Ausweg hat die Kanzlei Guse mit einem juristischen Team und einem jungen Wirtschaftsingenieur vor fünf Jahren ein Start-up gegründet – eine Datenbank für bAV-Tarifverträge aufgebaut und dazu 2020 die App „bAV-Tarifvertragsprofi“ auf den Markt gebracht. Derzeit sind dort ca. 252 bAV-Tarifverträge aus etwa 56 Branchen gelistet. Die Tarifverträge werden nach Stichworten geclustert, vertriebsrelevante Inhalte für Berater „vereinfacht“ und über die mobile App zugänglich gemacht. Dies ist auch für fremde Verwaltungs- oder Angebotssoftware möglich.

2. bAV-Tarifvertragsvorgaben für Verwaltungsplattformen und in Angebotssoftware

Die Daten sind aber nicht nur über die Applikation für Berater zugänglich. Sie können auch über eine Schnittstelle direkt in bAV-Angebots- und Verwaltungssoftware integriert werden. Da eine Plattform generell alle bAV-Beteiligten verbindet und die direkte Rechenkernanbindung bietet, beraten Makler auf dieser Basis auch rechtssicher, tarifvertragskonform, schnell und effizient.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die Kanzlei Guse ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Gleichermaßen gestaltet sie ein Podiumsgespräch zum Thema „Tarifvertragliche betriebliche Versorgung – kein Buch mit 7 Siegeln“ mit Christian Birkenheier, Geschäftsführer von Das Rentenwerk und Stefan Huber, Geschäftsführer der evorsorge Systems GmbH. Es moderiert Christian Guse, Rechtsanwalt bei der Anwaltskanzlei Guse.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © Parradee – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Christian Guse

Cyberanalysetool cysmo spürt IT-Risiken und ihre Folgen auf

Die Sicherheitslücke bei Microsoft Exchange hat 2021 gezeigt, wie anfällig IT-Systeme für Hackerangriffe sind. Das BSI hat damals die Gefährdungslage als sehr hoch eingestuft. Eine Untersuchung zeigt nun: Viele Unternehmen haben viel zu spät reagiert. Die Folge: Schäden in Millionenhöhe.

Anfang März 2021 warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor der Sicherheitslücke Proxylogon bei Microsoft Exchange. Die Schwachstelle ermögliche es Tätern, auf den betroffenen Servern Daten abzugreifen oder weitere Schadsoftware zu installieren. Die Bedrohung sei als äußerst kritisch zu bewerten, dies mache ein sofortiges Handeln notwendig, warnte das BSI damals.

Unternehmen lassen Einfallstor zu lange offen

Doch trotz dieses ausdrücklichen Appells haben viele Unternehmen lange Zeit nichts unternommen, um diese Lücke zu schließen. Was die lange Reaktionszeit für die Unternehmen bedeutet, hat das Softwareunternehmen PPI nun mit dem Cyberanalysetool cysmo aufgezeigt.

Drei Wochen nach Bekanntwerden der Schwachstelle identifizierte cysmo rund 18.000 installierte Backdoors sogenannte „Webshells“ auf MS-Exchange-Servern, mit denen Dritte von außen auf Server zugreifen und diese steuern können. Rund 800 der betroffenen Unternehmen fanden sich im März 2023 auf sogenannten „Victim-Listen“ von bekannten Ransomware-Gruppen. Bei dieser Form des Cyberangriffs sperren die Täter den Zugriff auf Daten bis hin zum gesamten System. Die Freischaltung erfolgt oft erst nach Zahlung eines Lösegelds.

Cyberanalysetool cysmo spürt Sicherheitslücken und ihre Folgen auf

„Bei 200 dieser Firmen können wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass sie durch die Proxylogon-Schwachstelle angegriffen wurden“, sagt Jonas Schwade, Produktmanager cysmo bei der PPI AG. cysmo ist ein Tool zur Cyberrisikobewertung. Mit cysmo® Business Suite und cysmo® Private Suite können Versicherer das Risiko von Cyberangriffen für ihre Kunden einschätzen und dient damit auch als Bewertungsgrundlage für Cyber-Policen. Wie die Analyse erfolgte, zeigt die nebenstehende Grafik von PPI.

Die meisten der 200 geschädigten Unternehmen hätten demnach nach Bekanntwerden der Exchange-Sicherheitslücke im März 2021 ausreichend Zeit gehabt, zu reagieren. Wie die cysmo-Auswertung zeigt, kam es bei mehr als der Hälfte der Betroffenen erst nach über sechs Monaten zum tatsächlichen Ransomware-Angriff.

Cyberversicherer können mit cysmo ihre Kunden warnen

„Trotz der ausdrücklichen Warnung des BSI haben diese Unternehmen zu spät oder gar nicht auf die Schwachstelle reagiert. Die Hacker hatten so leichtes Spiel. Der dadurch entstandene Schaden dürfte im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Und das ist noch konservativ geschätzt“, sagt cysmo-Manager Schwade. Er sieht auch die Cyberversicherer in Pflicht: „Proxylogon war nicht die erste und garantiert auch nicht die letzte Schwachstelle auf den Severn deutscher Unternehmen. Um ihre Kunden und damit auch sich selbst vor weiteren Schäden zu bewahren, sollten Versicherer die aktuellen Bedrohungslagen aufmerksam verfolgen und ihre Kunden frühzeitig auf Cyberrisiken hinweisen“, sagt Schwade. Aber auch Makler, sollten ihre Kunden frühzeitig auf Schwachstellen hinweisen und über mögliche Gegenmaßnahmen informieren.

Bild: © fotoflash – stock.adobe.com

 

„ERGO VR Experience“: Virtual-Reality-Beratung per App

ERGO will seine Produkte in Zukunft auch im virtuellen Raum anbieten. Dazu hat das Unternehmen zusammen mit der Digitalagentur Demodern eine App zur virtuellen Live-Beratung per VR-Headset entwickelt. Bei Erfolg soll die Anwendung auch ERGO-Vertretern zugänglich gemacht werden.

<p>ERGO hat in Zusammenarbeit mit der Technologieagentur Demodern eine virtuelle Beratungs-App für Versicherungen auf den Markt gebracht. Mit dem Projekt „ERGO VR Experience“ ist es Kundinnen und Kunden möglich, virtuell in ein Versicherungsszenario einzutauchen und sich in Echtzeit dazu beraten zu lassen. Interessierte treffen sich mittels VR-App und -Headset mit einem ERGO-Berater, der sie durch ein gewähltes Setting führt.</p><p>Beim ersten bereitgestellten Anwendungsfall handelt es sich um eine dreidimensionale Bergumgebung, anhand derer Kundinnen und Kunden immersiv zur Reisekrankenversicherung beraten werden können. Sie bekommen dabei die potenziellen Risiken erläutert und visualisiert, die bei einer Bergwanderung entstehen können. Zudem können sie im Gespräch Fragen zu Versicherungsprodukten stellen.</p><p>Neben dem Bergszenario sind künftig weitere Anwendungsfälle geplant, beispielsweise zu den Themen Städtereisen, Skiferien oder Strandurlaub. Sukzessive soll die App außerdem mit weiteren Assets und Versicherungslösungen wie zum Beispiel einer Reiserücktritts- oder Gepäckversicherung ausgestattet werden.</p><p>Den Link zum Download der App im Meta Quest Store erhalten Interessierte nach Terminbuchung. Diese ist kostenfrei und ab sofort auf der Homepage von ERGO buchbar. Für das Beratungsgespräch wird eine eigene VR-Brille von Meta benötigt.</p><p>ERGO will mit der App und durch den Einsatz von Mixed-Reality-Technologien einen neuen Beratungsservice testen und langfristig etablieren. Bei positiver Resonanz soll die Anwendung deshalb künftig auch den ERGO Vermittleragenturen zur Verfügung stehen, die sie ergänzend anbieten können.</p><p>Für die Umsetzung des Piloten ist Demodern, eine Digitalagentur für Technologien wie Virtual Reality, Augmented Reality und Metaverse-Lösungen, verantwortlich. Es ist die erste Zusammenarbeit von ERGO und Demodern. (sts)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/894B098F-963A-41E0-9F1B-0371029A5194"></div>

 

Digitalisierung der bAV: 2,5 Mio. Euro für FinTech Penzilla

Frisches Kapital für die Penzilla GmbH, die eine Software für das Management der betrieblichen Altersvorsorge entwickelt. Das Münchener FinTech hat in einer Finanzierungsrunde 2,5 Mio. Euro eingesammelt. Zu den Investoren zählen Motive Partners sowie WENVEST und weitere Business Angels.

Das Unternehmen Penzilla wurde 2021 gegründet mit der Mission, die betriebliche Altersvorsorge in Unternehmen einfach und sicher zu gestalten. Nun hat das Gründerpaar Catherine und Christoph Leser eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Das Start-up hat 2,5 Mio. Euro erhalten. Lead-Investor ist Motive Ventures, der Early-Stage-Investmentarm von Motive Partners, der sich auf Investitionen in Finanztechnologie in Nordamerika und Europa konzentriert. Zum Investorenkreis gehören außerdem WENVEST Capital und weitere Business Angels. WENVEST Capital ist ein privater Venture-Capital-Investor mit Sitz in München, der sich auf Investments in Start-ups mit einem B2B-SaaS- Geschäftsmodell in den Bereichen Digitalisierung, Digital Health und Climate Tech fokussiert.

Investoren sehen in Software für bAV großes Potenzial

„Es gibt eine klare Marktlücke beim Angebot von Software für die betriebliche Altersvorsorge und der Einkommensabsicherung sowie Kranken- und Pflegevorsorge. Penzilla ermöglicht es Arbeitgebern, mit einem zentralen Managementsystem Kosten zu sparen und zugleich Rechtssicherheit zu schaffen“, erklärt Michael Hock, Partner bei Motive Ventures. Motive Ventures ist der Early-Stage-Investmentarm von Motive Partners, der sich auf Investitionen in Finanztechnologie vor der Gründung bis hin zur Serie A in Nordamerika und Europa konzentriert. Auch Co-Investor WENVEST Capital sieht in diesem Segment eine hohe Bereitschaft zur digitalen Transformation ebenso wie die Notwendigkeit, Abläufe effizienter zu machen. Hierfür bietet Penzilla eine ganzheitliche Lösung.

bAV-Bestand digitalisieren und rechtssicher verwalten

Christoph Leser kommt aus einem Familienunternehmen, das über 30 Jahre Erfahrung in der traditionellen bAV-Verwaltung gesammelt hat. Zu den Herausforderungen sagt er: „Im Grunde gibt es zwei Angstgegner: Papier und die Angst vor der vermeintlichen Komplexität des Themas.“ Penzilla verfolgt den Ansatz, den gesamten bAV-Bestand zu digitalisieren und rechtssicher zu verwalten. „Tatsächlich ist die betriebliche Vorsorge in vielen Unternehmen noch papiergebunden“, ergänzt Catherine Leser. Neben Firmen mit einer langen und ausgeprägten bAV-Historie sollen laut Penzilla auch Unternehmen profitieren, die sich erstmals mit dem Thema auseinandersetzen.

Als Software as a Service (SaaS) integriert sich das Betriebssystem Penzilla in das bestehende HR-System von Unternehmen. „Ist das geschehen, sinkt der administrative Aufwand gegen null“, betont Christoph Leser. Das System verwaltet Altverträge und findet passende Verträge für Neuabschlüsse, jeweils abgestimmt auf die Wünsche von Arbeitgebern und Beschäftigten. Über Dashboards lassen sich alle relevanten Daten einsehen und bei Bedarf Änderungen vornehmen. Eine eigene Benutzeroberfläche ermöglicht die Zusammenarbeit mit bAV-Beratern. (tk)

Im Bild oben: Christoph und Catherine Leser; © Penzilla

 

Weiterbildungs-App „V-Quiz“ mit neuer Funktion

Mit „V-Quiz“ können Versicherungsvermittler Weiterbildungszeit nach IDD sammeln. Nun ermöglicht es die Quiz-App ihren Nutzern, direkt in der App auf Nachrichten aus der Versicherungsbranche zuzugreifen und über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

<p>Die Weiterbildungs-App „V-Quiz“ wartet mit einer neuen Funktion auf: Nutzer haben nun die Möglichkeit, Nachrichten zum Thema Versicherungen über die App direkt auf ihrem Smartphone zu lesen. Die neue Funktion soll es Vermittlern erleichtern, sich über die neuesten Entwicklungen in der Assekuranz auf dem Laufenden zu halten. Die Nachrichten werden regelmäßig aktualisiert.</p><p>„Wir sind stolz darauf, unseren Nutzern eine weitere nützliche Funktion bieten zu können“, erklärt der Gründer und CEO Thomas Köhler von V-Quiz. „Wir wissen, wie wichtig es ist, dass unsere Nutzer über die neuesten Entwicklungen in der Versicherungsbranche informiert sind. Mit dieser neuen Funktion können sie nun einfach und bequem auf die neuesten Nachrichten zugreifen, ohne die App zu verlassen.“</p><p>Die neue Funktion ist Teil einer Reihe von Verbesserungen, die V-Quiz in den vergangenen Monaten umgesetzt hat, um das Spielerlebnis für Nutzer zu verbessern. Dazu zählen auch eine verbesserte Benutzeroberfläche sowie die Aktualisierung der über 10.000 Versicherungsfragen.</p><p>Mit der App „V-Quiz“ können Vermittler ihrer Weiterbildungspflicht nach IDD-Richtlinie nachkommen. Die App ist sowohl für iOS als auch für Android sowie auf dem Desktop des Computers via <a target="_blank" href="https://v-quiz.ch/&quot; target="_blank" >www.v-quiz.com</a&gt; verfügbar. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © chinnarach – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/A673880A-0A2C-4D73-8A37-FF8E78988DF2"></div>

 

Ein Blick auf die Neoversicherer

Die ersten InsurTech-Start-ups mit Lizenz der Aufsichtsbehörde BaFin sind seit gut fünf Jahren am Markt und haben sich als Wettbewerber in der Versicherungsbranche etabliert. Der GDV hat die Entwicklung der neuen Player beleuchtet und zieht eine erste Zwischenbilanz.

<h5>Ein Artikel von Dr. Anja Theis, Senior Economist beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V.</h5><p>In den letzten Jahren sind zahlreiche InsurTech-Start-ups – das heißt neu gegründete Anbieter mit technologiegetriebenen Geschäftsmodellen – an den deutschen Versicherungsmarkt gekommen. Sie bereichern die Anbieterlandschaft und treiben zusammen mit den Strategieanpassungen der etablierten Versicherer die digitale Transformation des deutschen Versicherungssektors voran. Der Großteil der InsurTech-Start-ups beschränkt sich auf einzelne Bereiche der Wertschöpfungskette wie Vertrieb oder IT-Services und strebt keine Versicherer-Lizenz an. </p><h5>Acht Neoversicherer mit BaFin-Lizenz</h5><p>Seit 2017 haben jedoch immerhin acht InsurTech-Neugründungen von der Aufsichtsbehörde BaFin eine Zulassung als Versicherer erhalten: sieben Schaden-/Unfall­versicherer und ein Krankenversicherer. Angesichts der sehr hohen regulatorischen Vorgaben und Markteintrittskosten für Versicherer – unter anderem hohe Kapitalanforderungen – ist das eine beachtliche Zahl, wie der Blick auf die Gesamtzahl der Versicherer-Neuzulassungen deutlich macht. Bei den Nicht-Lebensversicherern entfiel im Zeitraum 2017 bis 2022 die Hälfte der von der BaFin neu vergebenen Lizenzen auf InsurTech-Start-ups. Die Start-ups verfolgen dabei unterschiedliche Geschäftsstrategien, etwa im Hinblick auf Zielgruppen und die Kooperation mit anderen Anbietern. Zu ihren Anteilseignern gehören zum Teil auch traditionelle Versicherer.</p><h5>Hohes Beitragswachstum </h5><p>Die Gruppe der InsurTech-Startups zeichnet sich durch sehr hohe Wachstumsraten aus. Ihre aggregierten Beitragseinnahmen haben nach letztverfügbaren Daten der BaFin 2021 insgesamt 50 Mio. Euro erreicht. Der Anstieg gegenüber 2020 betrug gut 100%. Der Marktanteil der InsurTech-Start-ups bleibt aber mit 0,03% gemessen an den Gesamtbeitragseinnahmen der Nicht-Lebensversicherer unter BaFin-Aufsicht von über 140 Mrd. Euro noch sehr moderat. </p><p>Am deutschen Versicherungsmarkt bieten nicht nur Versicherer unter BaFin-Aufsicht ihre Produkte an. Im Rahmen des Europäischen Binnenmarkts sind in Deutschland auch Versicherer mit Sitz in einem anderen Land des Europäischen Wirtschaftsraums per Europäischen Pass tätig. Darunter sind auch einige prominente InsurTech-Start-ups, die in den BaFin-Daten nicht enthalten sind. Die größten dieser Start-ups können im Jahr 2021 Beitragseinnahmen in Deutschland im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich vorweisen – auch ihr Marktanteil ist damit bisher nur gering. </p><h5>Ausbau des Marktanteils braucht Zeit</h5><p>Auch wenn die InsurTech-Startups neuartige Geschäftsmodelle verfolgen: Bezogen auf die Beitragsentwicklung ähnelt ihre Marktwirkung bisher früheren Markteintritten. Erfahrungsgemäß benötigen selbst erfolgreiche Neugründungen einen längeren Zeitraum, um signifikante Marktanteile zu erlangen. Dies spiegelt unter anderem den Langfristcharakter des Versicherungs­geschäfts und den Zeitbedarf bei der Akquise eines Kundenstamms wider. Hinzu kommt: Der Markt­erfolg ist keineswegs gesichert. </p><h5>Harter Wettbewerb</h5><p>Neue Versicherer werden mit einem intensiven Wettbewerb konfrontiert. Auch die etablierten Versicherer sind kontinuierlich dabei, ihren Geschäftsbetrieb und ihr Angebot weiterzuentwickeln. Es ist daher nicht erstaunlich, dass auch bei den InsurTech-Start-ups mittlerweile erste Konsolidierungstendenzen zu erkennen sind. So hat 2022 ein Start-up seine Lizenz für das Versicherungsgeschäft wieder zurückgegeben.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2023, S. 90, und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Memed ÖZASLAN – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/34F0B842-B8CD-4536-86F5-1050EBBD0592"></div>

 
Ein Artikel von
Dr. Anja Theis

Warum Digitalisierung in der Assekuranz anders funktioniert

Bei der Digitalisierung der Versicherungsbranche ist bisher nicht vieles gut gelaufen, Service und Erreichbarkeit wurden nicht im gleichen Maße optimiert. Das bremst die Weiterentwicklung der Assekuranz aus, meint das InsurTech Alteos und erklärt, warum Technologie als Produktbestandteil kein Selbstzweck ist.

<h5>Ein Artikel von Dominik Wittenbrink, Chief Sales Officer bei Alteos</h5><p>In den vergangenen Jahrzehnten wurde Deutschland immer wieder als Servicewüste bezeichnet. Und auch im digitalen Zeitalter hinkt unser Land hinterher. Die Servicewüste ist jetzt auch noch eine Digitalisierungswüste.</p><p>Dabei funktioniert die Digitalisierung in anderen Branchen hervorragend: Online-Versender beispielsweise boomen. Kunden durchsuchen Hunderte von Angeboten und finden schließlich das Produkt, das inhaltlich und preislich überzeugt. Sie legen es in den Warenkorb, wählen die Lieferbedingungen und schließen die Bestellung über den präferierten Bezahldienst ab. Die Bestellbestätigung samt Rechnung liegt in Echtzeit im E-Mail-Postfach und wenn man früh am Morgen ordert, klingelt es bereits am Nachmittag an der Tür. Bei Fragen oder Problemen steht 24/7 ein außergewöhnlich freundlicher Kundenservice zur Verfügung. Diese Geschwindigkeit und Kundenorientierung ist in vielen Lebensbereichen zum Standard geworden – und in der Versicherungsindustrie?</p><h5>Service und Erreichbarkeit wurden kaum optimiert</h5><p>Zwar wurde und wird seit Jahren auch in der Versicherungswelt ein Digitalisierungsprojekt nach dem nächsten „durchs Dorf getrieben“. Zu einer signifikanten Verbesserung des Services und Erlebnisses für Kunden und Makler hat das bisher allerdings nicht geführt. </p><p>Dabei sieht der Rückblick gut aus: Der Leistungsumfang und die Qualität von Versicherungsprodukten nahmen zu, die Prämien sanken dabei sogar eher, als dass sie stiegen. Doch der Service und die Erreichbarkeit wurden zumeist nicht im gleichen Maße optimiert. Manche mögen sich hier wundern. Spricht die Assekuranz doch einheitlich von „für Sie da“, „immer an Ihrer Seite“ und „dem Nachbarn“, den man fragen soll. Und digitalisiert hat man auch: Kunden können per App Schäden melden. Fast jeder Versicherer bietet „seinen“ Maklern ein Intranet/Extranet/Maklerportal an, in dem Verträge eingesehen, Kundendaten geändert und Vertragspost heruntergeladen werden kann. Jeden Tag. Rund um die Uhr. Das ist doch (digitaler) Service. Oder nicht?</p><h5>Andere Branchen sind nicht eins zu eins übertragbar</h5><p>Warum Digitalisierung für andere Produkte und Dienstleistungen besser funktioniert als für Versicherungen, hat einen einfachen Grund. Das Prinzip nennt sich Plattform-Ökonomie. Der Online-Versandhandel bietet allen Beteiligten – Kunden wie Verkäufern – eine einheitliche technische Basis, auf der alle Prozesse für jeden gleich definiert sind.</p><p>Doch das lässt sich nicht einfach auf die Versicherungsbranche kopieren. Aus historisch gewachsenen Gründen können sich die traditionellen Versicherer nur mühevoll verändern. Junge Anbieter haben hier einen (fast unfairen) Wettbewerbsvorteil: Sie können neue Technologien einführen, ohne über Jahrzehnte gewachsene Strukturen gleich mit anpassen zu müssen. </p><p>Die Konsequenz: Bei vielen Digitalisierungsinitiativen verpuffte die Magie des angepriesenen „schnellen und leichten Weges“. Zwar verbreitet sich ein (Kommunikations-)Standard zunehmend, jedoch ist auch dieser technologisch in die Jahre gekommen. Die meisten Vorstöße haben, statt grundsätzlich anbieterübergreifende Ansätze zu schaffen, Insellösungen gebaut – von der Kunden-App bis zur Vertragspost. Bis in die späten 1990er-Jahre schickte man Letztere noch per Post ins Maklerbüro. Um Kosten zu sparen, wurde dann der digitale Weg, anfangs zumeist per E-Mail, später ebenfalls über die Maklerportale, eingeführt. Das bedeutet: Die Post, die Makler früher (analog oder elektronisch) ins Büro geliefert wurde, muss man sich jetzt selbst abholen – mit allen Hürden, die sich aus ablaufenden Zugangsdaten und unterschiedlichsten Strukturen der Portale ergeben.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Das Dilemma lässt sich durch Magie lösen--><h5>Das Dilemma lässt sich durch Magie lösen</h5><p>Im Grunde ist der Lösungsansatz nicht falsch. Doch an der Umsetzung, mit der ALLE Parteien abgeholt werden, hapert es noch. Die Möglichkeiten der Digitalisierung werden häufig auf die falsche Weise eingesetzt – und machen Abläufe dann komplizierter, statt zwischen den Beteiligten zu vermitteln. Dabei sollte es besser mit dem dritten Clark‘schen Gesetz gehalten werden: „Jede ausreichend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ </p><p>Um Makler wirklich im täglichen Geschäft unterstützen zu können, muss sich Technologie reibungslos in ihre gewohnten Arbeitsabläufe und Programme einfügen. Und das gelingt nicht, wenn sie das zehnte Online-Portal einrichten, neue Passwörter vergeben und „Drag & drop“ lernen müssen. Stattdessen sollte Technologie im Hintergrund Hürden abbauen, Abläufe beschleunigen und Systeme verbinden – kurz: Zeit schaffen, die für den persönlichen Service zwischen Maklern oder Kunden und den Versicherern genutzt wird.</p><p>Eben wie in der Magie: Das Publikum erlebt nur den Wow-Moment, sieht aber nicht die komplexen Handgriffe und vielen Helfer hinter den Kulissen. Greifen alle und alles perfekt ineinander, wird aus dem Zaubertrick echte Magie.</p><h5>Technologie ist kein Selbstzweck, sondern Unterstützung</h5><p>Bei Alteos entspricht es der Überzeugung, dass Service ein wesentlicher Produktbestandteil und Technologie kein Selbstzweck, sondern Unterstützung ist. Alteos hat deshalb sein internes Kernsystem selbst entwickelt. Die moderne IT-Architektur und Schnittstellen sorgen dafür, dass Makler von den technologischen Mechanismen nichts außer einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit auf ihre Anfragen und der reibungslosen Integration in ihre Vergleichsrechner und Maklerverwaltungsprogramme sehen. </p><p>Anknüpfend an die Ausführungen zum Online-Versand ist davon auszugehen, dass Geschwindigkeit auch in der Versicherungsbranche zum Wettbewerbsvorteil wird. Was die richtige Technologie an der richtigen Schnittstelle bewirken, lässt sich bei den Partnern von Alteos absehen: 90% aller Schäden werden innerhalb von 48 Stunden abgewickelt – das heißt, der Regulierungsbetrag verlässt das Konto in Richtung Kunde im Schnitt zwei Tage, nachdem der Schaden eingereicht wurde. Und 80% aller Anfragen von Maklern und Mandanten werden innerhalb von 24 Stunden fallabschließend bearbeitet – unabhängig vom präferierten Weg, ob E-Mail, Telefon oder Online-Portal. Wie gesagt: Magie ist keine Zauberei – sondern der richtige Einsatz von Technologie.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2023, S. 94 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © VectorMine – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/1C6EADCD-8875-40ED-BFC9-B9FC10173959"></div>

 
Ein Artikel von
Dominik Wittenbrink

MORGEN & MORGEN startet neues Analysetool

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN präsentiert eine neue Software, mit der sich die individuelle Passgenauigkeit von Tarifen anhand der gewünschten Tarifleistungen bestimmen und feinjustieren lässt. Der „M&M Analyzer“ zeigt Tarifleistungen von Bestands- und aktuellen Markttarifen.

Mit dem „M&M Analyzer“ bringt das unabhängige Analysehaus MORGEN & MORGEN (M&M) eine neue Software für die individuelle Passgenauigkeit von Versicherungstarifen auf den Markt.

„Teleskop“ für Tarifuniversum

„Der M&M Analyzer funktioniert praktisch wie ein Teleskop für das Tarifuniversum“, erläutert Projektleiter Antonio Romano, Senior Produktmanager bei MORGEN & MORGEN. „Du holst dir ausgewählte Tarife – egal, ob bestehend oder neu – vor die Linse und siehst sofort, inwieweit die jeweiligen Tarifleistungen mit den individuellen Anforderungen deiner Kundin oder deines Kunden übereinstimmen und welche du gegebenenfalls noch anpassen kannst. So wird das Bild immer klarer und am Ende hast du nur noch das vor der Linse, was wirklich für deine Kundin oder deinen Kunden zählt“, so Romano weiter.

Bestands- und aktuelle Markttarife

Das Analysetool vereint Tarifleistungen von Bestandstarifen der letzten Jahrzehnte und von aktuellen Markttarifen in einer Software. In der Vermittlung kann dann die individuelle Passgenauigkeit von Tarifen anhand der gewünschten Tarifleistungen bestimmt und feinjustiert werden. Hierzu bietet der M&M Analyzer verschiedene dynamische Ansichten mit unterschiedlichem „Tiefgang“ sowie die Möglichkeit zur einfachen An- und Abwahl von Leistungen.

Der Start erfolgte mit den Tarifen des Moduls Eigentum, Recht und Unfall. Wie M&M zudem mitteilt, kann das Tool kostenlos getestet werden. (tk)

Bild: © Nuthawut – stock.adobe.com

 

Betriebliche Vorsorge: Große Belegschaften beraten

Digital mit wenigen Klicks den manuellen Aufwand im Beantragungsprozess von Versicherungsprodukten reduzieren – diese Idee steckt hinter den Technologien von Xempus. Dadurch können Vermittler z. B. auch große Belegschaften beraten, etwa wenn es um betriebliche Versorgung geht.

Ein Artikel von Sven Knierim, Vice President Sales Management bei Xempus

Die betriebliche Vorsorge – mit betrieblicher Altersversorgung (bAV) und betrieblicher Krankenversicherung (bKV) – nimmt immer mehr an Fahrt auf und die Nachfrage steigt kontinuierlich. Gleichzeitig zeigen die Zahlen jedoch, dass das Thema betriebliche Vorsorge bei Unternehmen noch Nachholbedarf hat: Nach Angaben des PKV-Verbands wuchs der Anteil der Unternehmen mit betrieblicher Krankenversicherung im Jahr 2022 zwar um 22%, dennoch bieten nach wie vor 96% der Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitenden ihrer Belegschaft noch keine bKV an.

Auch bei der betrieblichen Altersversorgung ist noch viel Luft nach oben. Zwar gibt es nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales rund 21 Millionen Anwartschaften, doch das bedeutet gleichzeitig, dass knapp die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch keine betriebliche Altersversorgung haben.

Marktpotenzial nutzen

Parallel wird die betriebliche Vorsorge für Mitarbeitende immer wichtiger. Nicht zuletzt, da die gesetzliche Rente allein schon lange nicht mehr für einen abgesicherten Ruhestand ohne finanzielle Sorgen reicht. Sondern auch, weil das Thema Gesundheit Arbeitnehmenden immer wichtiger wird, wie es spätestens mit der Pandemie deutlich wurde.

Betriebliche Altersversorgung und betriebliche Krankenversicherung werden somit zu entscheidenden Benefits für Arbeitgeber, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten – gesundheitlich im Jetzt und finanziell mit Start in ihre Rente.

Der Arbeitgeber als “Vorsorgedienstleister” ist daher ein Modell, das für Arbeitnehmende und Arbeitgeber gleichermaßen attraktiv ist und das für Vermittler große Chancen bietet.

Dabei greifen Arbeitgeber in der betrieblichen Altersversorgung oft auf Kollektivverträge zurück. Sie haben den entscheidenden Vorteil, dass ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl besondere Rahmenbedingungen für die betriebliche Altersversorgung mit dem Versicherer definiert werden können. Ein großer Mehrwert auch für die Arbeitnehmenden.

Für Vermittler bedeutet das, viele Beratungen zeitgleich vorzubereiten. Und anschließend die Mitarbeitenden zum gleichen bAV-Angebot individuell zu beraten. Manuell ein großer Aufwand, digital geht das einfach und effizient.

So kann Technologie unterstützen

Im XEMPUS advisor etwa vereinfachen neue Features für die Serienberechnung und die Listenanmeldung für Vermittlerinnen und Vermittler die Beratung großer Belegschaften und ermöglichen die kollektive Beantragung einfach und digital. 

Mit der Serienberechnung können Vermittler die Angebote für große Belegschaften mit wenigen Klicks erstellen. Angebote können pro Arbeitnehmer gleichzeitig berechnet und anschließend in die Beratungsstrecke des XEMPUS advisor überführt werden. Mit einem Vergleichsdokument zeigt der Vermittler dem Arbeitnehmer transparent die Vorteile der Angebote und erleichtert die Entscheidung für den passenden Beitrag zur bAV.

Mit der Listenanmeldung kann der Vermittler, statt wie bislang für jeden Mitarbeitenden einen Einzelantrag zu generieren, mehrere Arbeitnehmende mit individuellen Beiträgen auf einer Beantragungsliste aufnehmen und diese dann digital an den Versicherer weitergeben. Und: Während bei einem Einzelantrag mehrere Unterschriften fällig sind – von Arbeitgeber, Arbeitnehmer sowie Vermittler – fällt dies in der Listenform weg. Hier ist die zeitgleiche Beantragung für mehrere Arbeitnehmer möglich – pro Liste genügt häufig eine einzige Unterschrift vom Arbeitgeber sowie eine vom Vermittler, während die Unterschrift des Arbeitnehmers in der Regel nicht mehr notwendig ist.

Digital sind das alles wenige Klicks, sie reduzieren den manuellen Aufwand im Beantragungsprozess enorm und schaffen für Vermittler ein hohes Skalierungspotenzial. Mit der richtigen Technologie im Rücken können Vermittler also nicht nur effizienter arbeiten und dadurch wertvolle Arbeitszeit einsparen, sondern ebenso ein viel breiteres Portfolio an Produkten anbieten – und sich damit im Feld der betrieblichen Vorsorge unverzichtbar machen.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Xempus ist dort mit einem Messestand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © ipuwadol – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sven Knierim