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Wie Versicherungen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten

Das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) und Data Analytics erlauben es den Versicherungen, ihr Geschäftsmodell neu auszurichten: Anstatt Schäden nur zu regulieren, können sie die Macht der Daten nutzen, um den Versicherungsfall von vornherein zu verhindern.

Ein Beitrag von Kai-Uwe Reiter, Leiter Insurance Consulting bei Sopra Steria

Ein Feuer kam für die Hamburger Brauereien im 16. Jahrhundert schnell einer Bankrotterklärung gleich. Also entschieden sich die Unternehmen 1591 über eine Interessengemeinschaft zum Abschluss von Feuerkontrakten. Es war der Grundstein für die gut 80 Jahre später ins Leben gerufene Hamburger Feuerkasse – das älteste Versicherungsunternehmen der Welt. Seit jener Zeit hat sich am Geschäftsmodell der Versicherungen nicht viel verändert: Die Assekuranzen managen Risiken und regulieren eingetretene Schäden.

Doch angesichts eines immer intensiveren Wettbewerbs und der Möglichkeiten der Digitalisierung ist ein Umdenken geboten. Die Versicherer verfügen heute über eine Vielzahl von Daten und Technologien, die es ihnen erlauben, sich ein wesentlich umfassenderes Bild von ihren Kunden zu verschaffen und das eigene Geschäftsmodell neu zu denken. Statt sich in der Sparte Sachversicherungen auf die Regulierung bereits eingetretener Schäden zu fokussieren, können Versicherer dank innovativer Technologien die Prävention stärker als bislang in den Vordergrund ihres Handelns stellen. Sie haben so die Chance, dass Kunden sie anders wahrnehmen: nicht mehr als reinen Risiko-Übernehmer, sondern als Unternehmen, das dazu beiträgt, Unheil fernzuhalten.

Industrieunternehmen als Vorbilder

Die Technologien, die solche Ansätze ermöglichen, sind bereits heute vorhanden und im Einsatz. Die Kombination von künstlicher Intelligenz, Big Data Analytics, verschiedenen Formen von Internet of Things (IoT) und Computer Vision hilft dabei, Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu umgehen. Das Mineralölunternehmen Shell beispielsweise nutzt ein KI-gestütztes System, um die Gefahr von Rauchern an seinen Tankstellen zu bannen. Die Lufthansa treibt seit Jahren das Predictive Maintenance für Maschinen im zivilen Luftverkehr voran. Der Einsatz von smarten Sensoren, Data Analytics und künstlicher Intelligenz hilft dabei, die Wartungen der Flugzeuge zu optimieren.

Anders als diese Industrieunternehmen verfügen die Versicherer über eine Vielzahl verschiedener Datenquellen, die sich in sehr ähnlicher Weise für einen präventiven Ansatz nutzen lassen. Dazu gehören anonymisierte Querschnittsdaten verschiedener Kunden sowie durch Datendienstleister bereitgestellte Informationen. Innovative Technologien wie Cloud-gestütztes Cognitive Search, Data Analytics und Data-Mining-Lösungen können Muster sowie strukturelle Veränderungen der Daten erkennen und frühzeitig sichtbar machen.

Gleichzeitig ermöglichen diese Technologien, gezieltes Interesse zu wecken, personalisierte Angebote zu entwickeln und Versicherungsnehmern passgenaue Lösungen an die Hand zu geben. Durch ein spezifisches Design dieser Lösungen ist es dann möglich, ein Digital Nudging zu etablieren – also den Versicherungsnehmer bei Entscheidungen so zu unterstützen, dass sich das Risiko eines Schadenfalles minimiert. Die bislang eher passive Rolle der Versicherungen wandelt sich zu einer aktiven Berater- und Begleiterrolle.

Datengesteuerte Tarife für Produktionsanlagen, ...

Ansätze für datengetriebene Prävention gibt es seit Einführung von Telematiktarifen bei Kfz-Versicherungen. Das Fahrverhalten des Fahrzeugführers entscheidet bei diesen Tarifen über die konkrete Tarifhöhe. Durch Anreize werden die Fahrenden dazu bewegt, vorsichtiger zu fahren, wodurch das Schadeneintrittsrisiko sinkt.

Eine Weiterentwicklung dieser Idee ist überfällig: Tatsächlich lassen sich solche Tarife durch das Internet der Dinge (IoT) inzwischen auf nahezu jedes andere Gut übertragen und müssen nicht mehr exklusiv für die Kfz-Versicherungen gedacht werden. Der Blick über die Grenzen des Versicherungsmetiers hinweg macht das sehr deutlich: Bei Windkraftanlagen spielt beispielsweise die vorausschauende Wartung eine große Rolle, da die Vor-Ort-Kontrolle der Maschine stets mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Der Einsatz von smarten Sensoren, Data Analytics und künstlicher Intelligenz hilft dabei, die Wartungen der Anlagen zu erleichtern und den Einsatz zu optimieren. Anstatt lediglich im Schadenfall mit dem Betreiber in Kontakt zu treten, können Versicherer hier ihre Datenexpertise nutzen, aktiv an den Anlagenbetreiber herantreten und so mögliche Schadenfälle abwenden.

Der technologische Ansatz ist dabei identisch mit jenem, der sich nutzen lässt, um Ausfallrisiken von Produktionsanlagen zu berechnen. Versicherungsnehmer erhalten frühzeitig einen Hinweis auf mögliche Risiken in den Abläufen und Prozessen. Auf dieser Basis lassen sich zudem dynamische Versicherungstarife anbieten. Je stärker die Vernetzung der Anlagen mit den Systemen der Versicherer dabei ist, desto weitreichendere Services können die Assekuranzen anbieten – die gegebenenfalls bis zum Drosseln oder vollständigen Abschalten der Anlagen reichen.

... Gebäude und Farmen

Ein anderes Beispiel sind Gebäudeversicherungen. Durch Sensoren lassen sich frühzeitig verschiedenste Risikoparameter in Anlagen und innerhalb von Gebäuden messen. Das macht sich das französische FinTech Luko bereits zunutze. Es überwacht Türen, Wasserleitungen und Stromzähler, um letztlich Brände, Überschwemmungen oder auch Einbrüche zu verhindern. Assekuranzen, die einen solchen Ansatz wählten, wären in der Lage, komplette Ökosysteme mit aufzubauen und die Dienstleistungen Dritter in das eigene Leistungsportfolio zu integrieren. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Landwirtschaft: Der Klimawandel hinterlässt immer deutlichere Spuren. Der präventive Ansatz ist daher von besonderem Interesse. Die Verknüpfung komplexer Umwelt-, Wetter- und Erntedaten mit KI-Technologien ermöglicht die Entwicklung neuartiger Ernteausfallversicherungen und liefert Hinweise zur Optimierung des jeweiligen landwirtschaftlichen Betriebs.

Versicherungen und Versicherungsnehmer profitieren

Nudging, verknüpft mit dem Präventionsansatz, ist in einigen Sparten keineswegs neu. Krankenversicherungen setzen auf Anreizprogramme, damit ihre Versicherten gesünder leben. Das geschieht in Ansätzen durch Datennutzung in Form von Pay-as-you-live-Angeboten. Benutzer der Züricher Plattform dacadoo können ihre körperliche und geistige Gesundheit, Schlaf- und Ernährungsqualität, Achtsamkeit, körperliche Aktivität sowie Rauch- oder Trinkgewohnheiten erfassen. Aus den Angaben errechnet die Plattform einen Gesundheitsindex, den Krankenversicherer bei ihren Tarifen berücksichtigen können.

Derartige Anreizprogramme lassen sich für Sachversicherungen ebenfalls etablieren. Versicherungsunternehmen können beispielsweise Rabatte gewähren, wenn ihre Kunden bereit sind, noch mehr Daten mit ihnen zu teilen. Diese Daten wiederum können beispielsweise Aufschluss darüber geben, wie spezifische Nutzungs- und Umweltbedingungen konkret auf ein versichertes Gebäude wirken. Daraus ergeben sich mögliche Präventivmaßnahmen, die Versicherer ihren Kunden anbieten können, um nachweisbar schädliche Faktoren zu verringern. Dabei kann es beispielsweise um Regenfälle gehen, Feuchtigkeit oder Erschütterungen, die über kurz oder lang das Gebäude schädigen können.

Im Fall der Brauereien aus dem 16. Jahrhundert würde eine KI das individuelle Risiko errechnen, dass der Betrieb einem Brand zum Opfer fällt. Es ließen sich die wichtigsten Schwachstellen im Betrieb ermitteln und Präventionsmaßnahmen einleiten, die sich an den Ergebnissen von Data-Mining-Prozessen orientieren.

Was den Präventionsgedanken für die Versicherungsnehmer attraktiv macht, ist die Kostenseite. So lassen sich die präventiven Versicherungslösungen weitaus günstiger anbieten als klassische Versicherungsprodukte: Das mögliche Risiko sinkt, das der Versicherer im Fall der Fälle zu schultern hat. Obendrein baut er die Kontakte zum Kunden aus – und das jenseits akuter Krisen. Die Wahrnehmung der Branche wandelt sich mit diesen Ansätzen grundlegend. Die Firmenkunden der Versicherungen können wiederum Produktionsleistungen maximieren und die eigenen Investitionen optimieren, da sie all jene Kosten sparen, die ihnen infolge von Versicherungsfällen entstehen und die nicht durch die jeweilige Prämie gedeckt sind.

Zeit zu handeln

Hätten die Hamburger Brauereien im 16. Jahrhundert eine Möglichkeit gesehen, mit künstlicher Intelligenz ein Feuer in ihren Betrieben vorherzusagen, so hätten sie diese wohl genutzt und nicht auf den Schadensersatz der Versicherung gehofft. Heute können Technologien dabei helfen, solche Feuer vorherzusagen. Höchste Zeit also für die Versicherungen, zu handeln.

Bild: © Tierney – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Kai-Uwe Reiter

Deutsche Rück und SCALA: strategische Partnerschaft

Vor allem zur gemeinsamen Entwicklung neuartiger Produkte rund um die Absicherung biometrischer Risiken für das Online-Portal WORKSURANCE.de haben die Deutsche Rückversicherung AG und die SCALA Finanzgruppe eine strategische Partnerschaft geschlossen.

<p>Die Deutsche Rückversicherung AG mit Sitz in Düsseldorf und die im Bereich biometrische Risiken spezialisierte SCALA Finanzgruppe aus Kronach haben eine umfassende strategische Partnerschaft vereinbart. Die beiden Unternehmen wollen künftig vor allem bei der Entwicklung neuartiger Produkte zur Absicherung biometrischer Risiken eng zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung moderner Produktlösungen zur Einkommensabsicherung für das Online-Portal WORKSURANCE.de. </p><p>Gemeinsam wollen der Rückversicherer und der Biometrie-Spezialist Produkte konzipieren, die sich explizit für den Online-Direktvertrieb eignen, um darüber onlineaffinen Kundengruppen ein zeitgemäßes Angebot zur Absicherung der Arbeitskraft anbieten zu können. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © whyframeshot – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/B1B085DF-7EB2-4564-9B8D-466140FDA368"></div>

 

Sehr viel Geld für wefox

Wefox schließt eine Series-C-Finanzierung in Höhe von über 530 Mio. Euro ab. Der Expansion des InsurTechs, das schon immer groß gedacht hat, steht damit nichts mehr im Wege. Die Ausrichtung auf die Zusammenarbeit mit Maklern gilt weiter als Erfolgsmodell.

Das InsurTech wefox hat in seiner Series-C-Finanzierungsrunde eine Summe von 650 Mio. US-Dollar (532 Mio. Euro) eingenommen. Das ist eine Rekordsumme, was diese Investmentphase angeht. Mit dem Geld plant wefox die Expansion in weitere Länder sowie den Ausbau seines Produktportfolios in bestehenden Märkten. Das Geschäftsmodell setzt dabei weiter auf die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern. Von wefox Insurance (ehemals ONE Insurance) kommen die Produktentwicklungen.

Für Letztere verkündete wefox zuletzt einen ersten Gewinn im Jahr 2020. Insgesamt weist die Gruppe für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 143 Mio. US-Dollar (117 Mio. Euro) aus. Nach eigenen Angaben hat wefox über 600 Mitarbeiter und operiert bisher in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz.

Neue und bekannte Geldgeber

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird angeführt von Target Global, gefolgt von FinTLV, Ace & Co, LGT und der ihr angeschlossenen Impact-Investing-Plattform Lightrock, Partners Group, EDBI, Jupiter und Decisive.

Auch die bestehenden Investoren OMERS Ventures, G Squared, Mountain Partners, Merian, Horizons Ventures, Eurazeo, Mubadala Capital, Salesforce Ventures, Speedinvest, CE Innovation Capital (vormals bekannt als CreditEase Fintech Investment Fund), GR Capital und Seedcamp haben sich an der Runde beteiligt.

Die Bewertung des Unternehmens liegt nach dieser Finanzierungsrunde bei 3 Mrd. US-Dollar (2,46 Mrd. Euro). (bh)

Bild: wefox-CFO Fabian Wesemann und wefox-CEO Julian Teicke, Quelle: wefox

 

InsurTech Bdeo: Schadenerkennung mit Bildtechnologie

Das spanische InsurTech Bdeo will mit „Visual Intelligence“ und KI die Schadenregulierung vereinfachen und in Europa durchstarten. Die bildliche Schadenaufnahme erfolgt etwa per Handy. Konzipiert wurde die Software zunächt für Kfz- und Hausratschäden.

<p>Das InsurTech Bdeo Technologies bringt mit seiner „Visual Intelligence” ein Produkt auf den Markt, mit dem sich Schäden an Autos oder Hausrat mit der Hilfe von Bildverarbeitungsalgorithmen aus der Ferne übermitteln und analysieren lassen. Die Schadensaufnahme findet per mobilem Endgerät statt. Für die Kommunikation zwischen Versichertem und Versicherer ist dafür weder eine App noch eine zusätzliche Software nötig, erklärt das Start-up. Tritt ein Schaden im Haus des Versicherten auf, kann dieser seine Versicherung per Anruf oder E-Mail kontaktieren. Er erhält daraufhin einen Link per SMS, der ihn auf eine Landingpage führt, wo er einen kurzen Fragebogen beantwortet und ein Foto bzw. ein Video des Schadens übermitteln kann. </p><p>Die Software von Bdeo analysiert dann mittels eigens entwickelten Bild-Algorithmen das übermittelte Material und berechnet automatisch, ob ein Versicherungsfall vorliegt. Ist dies der Fall, wird ein automatisierter Prozess in Gang gesetzt, bei dem ein bestellter Unfallgutachter vor Ort den Schaden aufnimmt.</p><h5>Kooperationen in Deutschland gesucht</h5><p>Die beiden Bdeo-Gründer Manuel Moreno und Julio Pernia versprechen eine Aufwandsreduzierung der Schadensregulierung um bis zu 50%. Das Start-up will auch in Deutschland durchstarten. Interessierte Versicherungsunternehmen können Bdeo unter www.bdeo.io testen. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: Das Bdeo-Gründerteam, Manuel Moreno (l.) und Julio Pernia (r.), Quelle: Bdeo Technologies </i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/6EC01593-20C2-40A7-BBA2-350CFD648747"></div>

 

SMART INSUR integriert Tarifcheck nach Verbraucherschutzkriterien

In der Software „Smart Consult“ können Anwender ihren Kunden in der Beratung neben dem herkömmlichen Versicherungsvergleich nun auch ein Tarifranking nach Verbraucherschutzkriterien anbieten. Hierfür hat die Smart InsurTech AG eine Schnittstelle zu „Smart Check“ geschaffen.

<p>Wer die Beratungssoftware „Smart Consult“ nutzt, kann seinen Kunden nun direkt im Beratungsprozess neben dem traditionellen Versicherungsvergleich auch ein Ranking nach Kriterien des Verbraucherschutzes anbieten. Hierfür hat die Smart InsurTech AG, die die Versicherungsplattform SMART INSUR betreibt, eine Schnittstelle zwischen „Smart Consult“ und der qualitativen Bewertung „Smart Check“ geschaffen.</p><p> „Leitlinien von Verbraucherschutzorganisationen wie der Stiftung Warentest haben einen großen Stellenwert bei der Frage nach dem optimalen Versicherungsschutz“, unterstreicht Matthias Hansen, Vorstandsvorsitzender der Smart InsurTech AG. „Daher freuen wir uns, dass unsere Anwender nun bei der anlassbezogenen und Konzeptberatung ihren Kunden auch eine Qualitätsbewertung des Tarifs an die Hand geben können.“ Bei Vertragsneugestaltungen seien oft günstigere Prämien bei besserem Versicherungsschutz und Verbraucherschutzkriterien möglich als bei bestehenden Verträgen. Deshalb sei die Integration des Tarifchecks nach Verbraucherschutzkriterien ein wichtiges Instrument für die Neukundengewinnung und Kundenbindung. </p><h5>Alle Sachsparten außer Kfz</h5><p>Aktuell kann die Bewertung nach Verbraucherschutzkriterien im Beratungsprozess für alle Sachsparten außer Kfz angezeigt werden. Mit der Videoberatung und der elektronischen Unterschrift lässt sich der Vertrag dann auch kontaktlos abschließen.</p><h5> Produktspektrum von „Smart Check“ erweitert</h5><p>Das objektive Tarifrating lässt sich unter dem Namen „Smart Check“ auch ohne die Beratungssoftware einsetzen. Es ermöglicht eine transparente Qualitätsbewertung von aktuellen und alten Versicherungsverträgen nach Maßgabe deutscher Verbraucherschutzorganisationen. Vor Kurzem wurde das Produktspektrum um die Bereiche Krankentagegeld und stationäre Krankenzusatzversicherung ausgeweitet. Der Tarifcheck bewertet knapp 16.000 Alt- und Neutarife von mehr als 350 Versicherungsgesellschaften – mit einer Tarifhistorie bis in die 1960er-Jahre. Der qualitative Vergleich kann auch Optimierungsvorschläge aufzeigen, sodass Berater ihren Kunden das individuell passende Versicherungsprodukt anbieten können. </p><h5>Sparten sollen ausgebaut werden </h5><p>Laut Smart Insur Tech gehe es nun an den Spartenausbau. Im Fokus stünden dabei die Bereiche Risikoleben, Berufsunfähigkeit und Private Krankenversicherung. Auch bei der Integration des Tarifchecks in die Beratungssoftware hat das Unternehmen weitere Produktarten angekündigt. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © natali_mis – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0B2F3B6E-0E2D-4281-B69F-3CD81CACEAA7"></div>

 

Resultate Institut legt Maklernachfolgelösung neu auf

Das Resultate Institut hat eine Version 2.0 seiner Maklernachfolgelösung „Resultate Select“ entwickelt. Zu den Neuerungen zählen unter anderem die erweiterte Risikobewertung zur Einschätzung der künftigen Bestandsentwicklung, ein erweitertes Netzwerk potenzieller Bestandskäufer und mehr Kaufmodelle.

Im Jahr 2020 hat das Resultate Institut seine Maklernachfolgelösung „Resultate Select“ gestartet. Damit sollen Inhaber von Maklerbeständen anbieterunabhängig einfach und kostengünstig die wirtschaftlich bestmögliche Lösung für ihren Maklerbestand finden, wenn sie diesen im Rahmen einer Altersnachfolge veräußern wollen. Nun führt das Resultate Institut die Version 2.0 seiner Lösung in den Markt ein und präsentiert folgende Neuerungen:

  • Indikativer Steuerrechner mit Berücksichtigung sonstiger Einkommensverhältnisse
  • Erweiterte Risikobewertung zur Einschätzung der zukünftigen Bestandsentwicklung
  • Zusätzliche Kaufmodelle unterschiedlichster Fristigkeiten und Fälligkeiten, auch diverse Maklerrenten
  • Erweitertes Portfolio: Sowohl für Versicherungs- und Baufinanzierungs- als auch Finanzanlagebestände können geeignete Kaufmodelle identifiziert werden.
  • Erweitertes Netzwerk potenzieller Bestandskäufer und noch mehr Kaufmodelle

Der neue indikative Steuerrechner berücksichtigt nun auch sonstige zu versteuernde Einkünfte. Dem Resultate Institut zufolge ist dies deshalb wichtig, weil bei vielen Bestandsverkäufen wie Maklerrenten die Steuerlast erheblich von den sonstigen steuerpflichtigen Einkünften des Maklers oder seines Ehepartners abhängen.

Mit Resultate Select steht Maklern, die ihren Bestand übertragen wollen, gegen einen Pauschalpreis eine Lösung zur Verfügung, die sich passend zur Lebensplanung des Maklers umsetzen lässt. Unter bestimmten Bedingungen gibt es die Garantie auf ein verbindliches Vertragsangebot zum Verkauf des Bestands gegen Meistbegünstigungsklausel. Sollte es im Einzelfall keine Lösung für den Bestand geben, bietet das Institut auch eine Geld-zurück-Garantie. (tk)

Bild: Sikov © adobe.stock.com

 

Swiss Life und WhoFinance unterstützen bei Vorsorgeberatung

Ein gemeinsames Informations- und Weiterbildungsangebot von Whofinance und Swiss Life will Finanzberatern gezielte digitale Unterstützung bei der Beratung von Privatkunden zu Vorsorgelösungen bieten.

WhoFinance und Swiss Life starten ein gemeinsames Informations- und Weiterbildungsangebot für Finanzberater, das gezielte digitale Unterstützung bei der Beratung von Privatkunden zu Vorsorgelösungen bieten soll. Berater, die sich für dieses Angebot akkreditieren, haben die Möglichkeit, über Videos, Handbücher und Webinare ihre Kenntnisse zu Vorsorgethemen, Kundenbedürfnissen und Marktverhalten zu vertiefen und sich aktuelle weiterführende Informationen aus erster Hand zu holen.

Für die Zusammenarbeit mit Swiss Life wird auf www.whofinance.de eine Präsenz in Form einer „Digital Lounge“ eingerichtet – ein erst kürzlich von WhoFinance entwickeltes Partnerformat. Dort werden auch die akkreditierten Berater mit ihren geprüften Kundenbewertungen angezeigt. Die qualifizierten Berater erhalten so Zugang zu Kundengruppen, die sich für das Angebot von Swiss Life interessieren. (ad)

Bild: © fizkes – stock.adobe.com

 

Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

2020 startete eine von GDV und BiPRO initiierte Offensive zur Optimierung des Abrechnungsverkehrs zwischen Versicherern und Maklern. Bereits 2017 hatten sich Akteure für eine Normierung auf Basis der BiPRO-Norm 430.7 ausgesprochen. Konkret wurde es mit DIOPLUS. Ein Update.

Interview mit Ralph Herchenbach (HDI Service), Sprecher des Steuerungskreises der DIOPLUS, Stellvertreter Holger Mardfeldt (Martens & Prahl Versicherungskontor), und Mitglied Marc Rindermann (Assfinet)
Herr Herchenbach, wie kam es 2020 zur Initiative DIOPLUS und warum ist das nicht ganz neue Thema Abrechnungsverkehr aus Ihrer Sicht gerade jetzt von Bedeutung?

Herchenbach: Die in der Öffentlichkeit und in den unterschiedlichen Branchen viel diskutierte Notwendigkeit einer Digitalisierung betrifft natürlich auch die Versicherungswirtschaft und in diesem Fall auch die Zusammenarbeit von Versicherungsunternehmen und Maklern. Hier geht es um Datenaustausch in einem riesigen Umfang, bei dem alle Beteiligten ein Ziel verfolgen: eine Steigerung von Qualität, Effektivität und Effizienz. Und wie so oft ist der Weg dorthin kein leichter. In den zurückliegenden Jahren wurde in verschiedenen Projekten, zeitweise mit mehr als 25 Unternehmen, an den Grundlagen für eine weitreichende Digitalisierung gearbeitet mit dem Ergebnis, dass seit Ende 2019 eine nochmals überarbeitete BiPRO-Norm 430.7 vorliegt.

Diese Norm deckt nunmehr alle Belange sowohl des Alleinzeichnungsgeschäftes wie auch des Mitversicherungsgeschäftes für alle Beteiligten ab. Die DIOPLUS ist insofern der konsequente nächste Schritt, um einen Standard in die operative Umsetzung und auch in die möglichst flächendeckende Akzeptanz zu bekommen.

Daher gebe ich Ihnen recht, das Thema Abrechnungsverkehr und das diesbezügliche Optimierungspoten­zial sind nicht neu. Aber lassen Sie mich die Initiative so beschreiben: Noch nie war es den beteiligten Unternehmen so ernst, nie gab es ein solches vergleichbares Commitment und noch nie waren die Grund­lagen und Rahmenbedingungen dafür besser als heute. Genau diese Rahmenbedingungen gilt es jetzt nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann“ zu nutzen, mit deutlichen Vorteilen für alle Beteiligten und damit letztlich zum Nutzen der Kunden.

Herr Mardfeldt, die DIOPLUS ist ein neues Format eines Umsetzungsprojekts des BiPRO e. V. Was sind die Besonderheiten?

Mardfeldt: Das Besondere einer Dioplus ist ihre Verbindlichkeit! In der DIOPLUS verpflichten sich die Teilnehmer anhand eines Letter of Intent zur Implementierung der Norm in einem bestimmten Zeitrahmen. Um den Zeitplan einzuhalten und die Projektziele zu verwirklichen unterstützt ein Steuerungskreis alle Projekt­phasen. Unsere DIOPLUS hat den Fokus auf einer weiten Verbreitung und Akzeptanz der Norm 430.7 im Markt. Kurzum: Wir wollen auch im Abrechnungsverkehr den EINEN Marktstandard einführen und den Schatz der Standardisierung gemeinsam heben.

Warum ist das Thema Maklerinkasso immer noch bzw. gerade jetzt aktuell?

Mardfeldt: Für uns Makler sind zwei Abrechnungsarten wesentlich: zum einen das Vermittlerinkasso, auch Maklerinkasso genannt. Dieses finden wir meist im Gewerbe- und Industriegeschäft. In diesem Individualgeschäft ist eine penible Rechnungsprüfung, die Aufteilung der Prämienbeträge auf verschiedene Kostenstellen der Versicherungsnehmer, Rechnungsstellung und – nach Begleichung der Prämienrechnungen durch die Kunden – die Abrechnung mit allen beteiligten Versicherern laut Beteiligungsliste alles andere als trivial. Für das einfachere Geschäft, zum Beispiel die Privatsparten, wird meist das Versichererinkasso, auch Direktinkasso genannt, verwendet. Dieses beinhaltet die Provisionsabrechnung in Sammellistenform. Für uns als Makler, aber auch für die Versicherer ist der wichtigste Aspekt in der Umsetzung der BiPRO-Norm 430.7 die Optimierung unserer Prozesse.

Heute erhalten wir Abrechnungen, Kontoauszüge, Offene-Posten-Listen und Kläranfragen über verschiedene Wege und in verschiedenen Formaten, das Gleiche gilt auch für unsere Partner auf Versichererseite. Damit ist ein erheblicher manueller Verwaltungsaufwand verbunden. Mit der Umsetzung der Norm können wir durch die standardisierte Übertragung einen immensen Anteil der Bearbeitung automatisieren. Wir schaffen hierdurch einen echten Mehrwert in der Digitalisierung unserer Prozesse.

Herr Rindermann, auch Sie sind Mitglied des Steuerungskreises und Geschäftsführer eines MVP-Herstellers. Wie fällt Ihr Urteil aus?

Rindermann: Die Verarbeitung des Vermittlerinkassos und der Provisionsabrechnungen ist ein zentraler Bestandteil professioneller Maklerverwaltungsprogramme. Dabei bieten moderne MVPs heute einen hohen Grad an Automatisierung der internen Abrechnungsprozesse. Der Austausch und die Abstimmung der erzeugten Abrechnungen mit den Produktgebern sind aber nach wie vor für Vermittler und Versicherer ein hochmanueller und arbeits­intensiver Prozess. Die Standardisierung des Datenaustausches sowie die Digitalisierung der Prozesse im Abrechnungsverkehr bilden somit einen weiteren wichtigen Baustein der Digitalisierungsstrategie von Vermittlern. Der erste Kunde rechnet bereits nahezu vollständig dunkel mit einem Versicherer ab. Lediglich die Störfälle werden noch manuell bearbeitet.

Eine Besonderheit ist, dass Sie ein gemeinschaftliches Projekt von GDV und BiPRO steuern.
Wie kommt es zu dieser Zusammenarbeit?

Herchenbach: Ich bin ausgesprochen froh darüber, dass es nach einer Reihe von vorausgegangenen Gesprächen am Ende auf eine bis heute beeindruckende Art und Weise gelungen ist, eine gemeinsame Initiative zu starten. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle betroffenen Parteien als Beteiligte einbringen und sich zu Beginn ein Personenkreis – wir sagen „First Mover“ dazu – einem gemeinsamen Ziel verschreibt.

Denn Standardisierung und Digitalisierung im Abrechnungsverkehr können am Ende nur erfolgreich sein, wenn sich Versicherungsunternehmen, Makler und Hersteller von Maklerverwaltungsprogrammen zusammentun und gemeinsam agieren. Den stabilen Rahmen dafür bilden GDV und BiPRO, um die Einhaltung des Standards abzusichern, eine Akzeptanz der BiPRO-Norm 430.7 sicherzustellen und den Einsatz in der Branche nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. Alle Parteien und beteiligten Unternehmen sind gleichberechtigte Mitglieder im Steuerungskreis der DIOPLUS.

Was die bisherigen Teilnehmer angeht, so sind auf Maklerseite Aon, Martens & Prahl und Ecclesia beteiligt, als MVP-Hersteller beteiligen sich Assfinet und Smart InsurTech. Vonseiten der Versicherer sind derzeit Allianz, AXA, Barmenia, Generali, Gothaer, HDI, R+V, Sparkassen Versicherung und Versicherungskammer Bayern mit dabei. Zudem sind weitere Dienstleister in der Abrechnungskette auf Maklerseite mit eingebunden und wir alle sind zuversichtlich, dass im Verlauf dieses Jahres weitere Unternehmen hinzukommen werden. Wie sagen wir immer: „Viele Partner, aber eine Sprache“ – und dies steht im O wahrsten Sinne der Worte auch für die Zusammenarbeit in der DIOPLUS.

 

Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

 

Wie ist die Zeitplanung in der DIOPLUS? Wann ist mit den ersten Umsetzungen zu rechnen?

Rindermann: In der DIOPLUS haben wir verschiedene Teilprojekte. Im Vermittlerinkasso haben wir bereits 2020 mit der Umsetzung begonnen und die ersten Versicherungsunternehmen sind mit den ersten Maklern bereits in der produktiven Abrechnung. Das Ganze ist im Moment noch im Parallel­betrieb, um sicherzustellen, dass bei der Abrechnung auch keine Fehler passieren. Nachgelagerte Prozesse wie die Offene-Posten-Liste und Klärungsanfragen werden aktuell noch umgesetzt. Hier erwarten wir die ersten Produktivsetzungen bis Mitte 2021.

Mit den Teilprojekten Versichererinkasso – dem Vermittler als Provisionsabrechnung geläufig – sowie Führung und Beteiligung starten wir in der zweiten Jahreshälfte 2021. An diesen Teilprojekten können sich auch noch weitere Unternehmen gerne beteiligen. Nähere Informationen findet man hierzu auf der BiPRO-Website.

Was sind die Voraussetzungen, um bei den Teil- und Folgeprojekten mit dabei zu sein?

Herchenbach: Die DIOPLUS steht allen Mitgliedern der BiPRO und/oder des GDV offen. Das Einzige, was es neben der Bereitschaft, sich aktiv einzubringen und zu beteiligen, noch braucht, ist Verbindlichkeit in den Aussagen und im Miteinander. Innerhalb der DIOPLUS gibt es eine Reihe von Implementierungsteams und auch Patenschaften für Neueinsteiger, sodass sich die jeweils beteiligten Unternehmen auf die Teammitglieder verlassen können müssen. Die Kosten für eine Beteiligung sind übrigens sehr überschaubar, der Mehrwert durch eine Umsetzung im Team in Verbindung mit einem fachlichen Austausch dagegen extrem wertvoll.

Die Digitalisierung hat während der Corona-Pandemie einen Schritt nach vorn gemacht. Welchen Beitrag zur Digitalisierungsstrategie Ihres Unternehmens oder der Versicherer allgemein leistet die BiPRO-Norm 430.7, Herr Herchenbach?

Herchenbach: Unser Haus gehört mit zu den Entwicklern der BiPRO-Norm 430.7 und den Initiatoren der DIOPLUS. Für uns ist die Umsetzung dieser Norm ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zum nachhaltigen Ausbau einer digitalen Kommunikation mit unseren Kunden, Geschäfts- und Vertriebspartnern. Diese Schnittstelle ist uns sehr wichtig, nicht nur unter Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten, sondern auch in Bezug auf die Erwartungshaltung unserer Kunden und Partner. Wir verstehen den Abrechnungsverkehr mit Maklern und anderen Versicherungsunternehmen als einen gegenseitigen Service, den es gemeinsam weiter zu optimieren gilt.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 76 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Ralph Herchenbach
Holger Mardfeldt
Marc Rindermann

Neue Beratungsplattform für die betriebliche Versorgung

Pension Solutions hat in Zusammenarbeit mit fünf Versicherern wayly, eine Beratungsplattform für die betriebliche Alters- und BU-Versorge, entwickelt. Sie lässt den Wechsel zwischen digitalem Beratungstool und persönlicher Beratung zu und wird durch ein Kommunikationskonzept ergänzt.

Ein Beitrag von Tobias Bailer, Geschäftsführender Gesellschafter der Pension Solutions Group

Die Pension Solutions Group ist seit 20 Jahren auf die Beratung, Implementierung und Nachbetreuung von betrieblichen Vorsorgelösungen in deutschen Unternehmen spezialisiert. Schon früh hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und nicht nur auf die analoge Beratung gesetzt. So wurde mit der Multi Robo Advisor GmbH ein Unternehmen gegründet, das sich dem Fortschritt in der Online-Beratung verschrieben hat und Vorreiter in Bezug auf User-Experience und intuitive Benutzerführung ist. In enger Kooperation mit eVorsorge und den großen bAV-Versicherern Deutschlands, der ALTE LEIPZIGER, AXA, HDI, Swiss Life sowie dem Konzern Versicherungskammer, ist mit wayly ein Produkt entstanden, das die betriebliche Vorsorge vollständig digital erlebbar macht und mit der persönlichen Beratung verbindet. Dabei floss das über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Expertenwissen der Pension Solutions Group bei der Beobachtung des Marktes, der Entwicklung und den Testläufen jederzeit mit ein, bis wayly zur Marktreife und auf den Markt gebracht wurde. Es wird konsequent auf den hybriden Ansatz gesetzt. Denn es zeigt sich ganz deutlich, dass der Einfluss der Digitalisierung in der Branche zwar wächst, aber der persönliche Kontakt trotz allem immer noch unverzichtbar ist.

Online-Verhalten der Kunden

Die Ergebnisse der ROPO-Studien (research online, purchase offline) dazu sprechen eine deutliche Sprache. Über die Gesamtheit der Versicherungsprodukte hinweg ist ROPO weiterhin allgegenwärtig. Die Mehrheit schließt Versicherungsprodukte zwar weiterhin offline ab, aber die Informationsphase ist überwiegend online geprägt. Es kristallisiert sich heraus, dass eine große Bereitschaft vorhanden ist, Online-­Abschlüsse zu tätigen. Allerdings immer mit der Möglichkeit, neben der digitalen Selbstberatung weiterhin einen persönlichen Ansprech­partner an der Hand zu haben. Das alles ist der Branche natürlich bekannt, aber sie tut sich schwer mit der Umsetzung. Zu oft gibt es ein entweder analog oder digital, ein reibungsloses Zusammenspiel findet nicht statt.

Königsweg hybride Ansprache

Doch diese Hybridität ist es, die die Kunden erwarten. Für den Beratungsalltag in der betrieblichen Vorsorge heißt das unter anderem, unterschriftsreife Vorsorgelösungen bereitzustellen, den User intuitiv durch die Beratungstrecke zu führen und ihm jederzeit einen persönlichen Kontakt zu ermöglichen. Die Kommunikation der Zukunft kann also nur durch einen „Multi Advisor“ gelöst werden, der verschiedene Kommunikationskanäle persönlich, digital gestützt und volldigital – je nach Kundenwunsch – kombiniert.

Lösung für die betriebliche Alters- und BU-Vorsorge

Und genau hier setzt wayly an. Das erste Produkt von Multi Robo Advisor spiegelt die jahrzehntelange Beratungserfahrung von Pension Solutions und den Kooperationspartnern wider und ist die Antwort auf die Marktanforderungen zur digitalen Vorsorgeberatung. Die entwickelten Lösungen für die betriebliche Alters- und Berufsun­fähigkeitsvorsorge bieten den Vertriebspartnern, Firmenkunden und deren Mitarbeitern eine schlanke, einfache und digitale Vorsorge-Welt. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass auch komplexe Sachverhalte wie Konzernstrukturen, unterschiedliche Rahmenverträge oder Versorgungswerke komplett abgebildet werden können.

Im Mittelpunkt der Beratungsplattform steht der Benutzer. wayly tritt dabei bewusst anders auf und setzt auf User-Experience und User-Emotionalisierung. Erklär­videos im Comic-Stil, individualisierbare Quizze, eine einfache Sprache und eine intuitive Bedienung sorgen dafür, dass der Nutzer Spaß daran hat, sich zu informieren. Dem Kunden soll es so leicht wie möglich gemacht werden, sich mit dem unbequemen Thema der betrieblichen Vorsorge auseinanderzusetzen. Der User legt dabei keine geführte Beratungsstrecke zurück, sondern kann seinen Weg selbst bestimmen, und das zu jeder Zeit. Denn genau darauf zielt die Beratungsplattform ab.

wayly, abgeleitet aus dem englischen „Weg“, geht darauf ein, dass der User selbst bestimmen möchte, wann und wie er zur betrieblichen Vorsorge beraten wird, und das rund um die Uhr. Selbst­verständlich können Angebote berechnet und online abgeschlossen werden. Die Angebotsberechnung erfolgt auf Grundlage personenbezogener Eingaben, der Einbindung des Versicherers und der Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungswerkes.

Das große Plus: Analog und digital

Neben der Möglichkeit, die komplette Beratung digital zu durchlaufen und abzuschließen, kann der Nutzer jederzeit auf eine persönliche Beratung zurückgreifen. Diese erfolgt entweder vom Makler selbst oder – optional zubuchbar – von den betrieblichen Vorsorgeexperten der Pension Solutions Group. Zur Kontaktaufnahme dienen dabei die verschiedensten Wege (per Telefon, Video, Live-Chat oder Kontakt­formular).

Makler müssen also nicht mehr persönlich vor Ort sein und jedes einzelne Beratungsgespräch selber führen. Gerade in Corona-Zeiten und in großen Unternehmen mit komplexen Strukturen und verschiedenen Standorten ist das ein großer Vorteil.

Darüber hinaus können Beratungsgespräche sehr zeitintensiv und umfangreich sein. Sollten die Kapazitäten aufgrund von Unternehmensgröße oder Zeitfaktor nicht ausreichen, um den Kunden persönlich zu beraten, können Makler mit Pension Solutions als Partner auf ein deutschlandweit agierendes Netz an zertifizierten Beratern zurückgreifen. Mit wayly werden die wichtigsten Fragen bereits digital beantwortet, im besten Fall wird der Vertrag bereits online abgeschlossen. Dabei fließen die Vertragsdaten über Schnitt­stellen in die eigenen Verwaltungssysteme. Die Kosten für die Beratungsplattform übernehmen dabei die Versicherer.

Um die Akzeptanz innerhalb der Belegschaft und damit auch die Umsetzungsquote zu erhöhen, bietet wayly ein auf das jeweilige Unternehmen maßgeschneider­-tes Kommunikationspaket. wayly schafft damit die Verbindung zwischen einem digitalen Beratungstool, der persönlichen Beratung und einem Kommunikationskonzept (Aktivatoren) zur vertrieblichen Nutzung.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 94 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Looker_Studio – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Tobias Bailer

Wie niedrig dotierte Produkte für Makler interessant werden

Lange haben Makler abgewunken, wenn Kunden nach einer Absicherung von Gadgets, Hörgeräten oder Instrumenten gefragt haben. Zu viel Aufwand, zu wenig Ertrag. Hier setzt die digitale Vergleichsplattform Covomo an und bietet Maklern Nischentarife zum digitalen Abschluss an.

Interview mit Athanasios Almbanis, Head of Sales bei der Covomo Versicherungsvergleich GmbH
Smartwatches, E-Bikes und Ta­blets sind über Ihr Vergleichsportal versicherbar oder sollen es in Kürze sein. Welche Trendobjekte machen Sie denn noch aus?

Im Covomo-Vergleichsrechner steht ein Portfolio von rund 1.200 Nischen- und Spezialtarifen von über 100 Versicherern zur Verfügung. Von Reise über Mobilität und Tier bis hin zu Elektronik – so auch Tablets, Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und vieles mehr. Als Marktführer im Dienste der Makler und Pools beobachten wir den Markt laufend, um neue und innovative Produkttrends zu identifizieren und unser Produktportfolio stetig zu erweitern. Damit verschaffen wir den Maklerpools und ihren kooperierenden Maklern ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. In Zeiten von Corona & Co. boomt nun mal nicht nur der Online-Handel, sondern auch die digitale Vermittlung von Finanzdienstleistungen. Ob Versicherer, Vergleichsplattformen oder andere digitale Player, alle bewerben ihre Dienstleistungen zum Teil zu besten Sendezeiten im TV. Gegen diesen starken Wettbewerb muss ein Makler konkurrieren und seine Kundenschnittstelle sichern. Für viele Makler keine einfache Situation.

Um welche konkreten Bereiche oder Trends geht es aber dabei?

In der Tat zeichnen sich Trends ab. So hat sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten seit Beginn der Pandemie spürbar verändert. Der Kauf von Fahrrädern und E-Bikes hat sowohl den Herstellern und Fachhändlern als auch der Versicherungsbranche einen Umsatzzuwachs beschert. Das geliebte und zum Teil teure (E-)Bike muss ja abgesichert werden. Während Flug- und Pauschalreisen wie Blei „in den Regalen liegen“ haben die Anbieter von Wohnmobilen, Campern und neuerdings auch Tiny-Häusern zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Das spiegelt sich auch im Bedarf der Absicherung dieser Fahrzeuge wider.

Auch Tierversicherungen stehen hoch im Kurs – als Folge des Lockdowns wurden Vierbeiner zu einem noch wichtigeren Freund des Menschen. Auch die Anzahl verkaufter und damit zu versichernder neuer Smartphones und Tablets ist enorm gestiegen. Ein Markt, der noch viel Versicherungspotenzial vorhält und dem wir mit weiteren Produkterweiterungen auch gerecht werden.

Was ist mit teuren Fitnessgeräten wie dem Peloton?

Teure Sport- und Fitnessgeräte wie das Peloton sind nach unserer Einschätzung kein Massentrend. Dabei liegt die Betonung aber auf teure Fitnessgeräte. Man muss unterscheiden zwischen mechanisch unterstützten Fitnessgeräten und nicht mechanischen Sportgeräten. Geräte wie das Peloton sind eine Kombination von beiden Welten und unterliegen durch den Gebrauch auch einem Verschleiß, womit Versicherer teilweise ihre Probleme haben. Die Nachfrage nach einem Versicherungsschutz für diese Geräte hält sich in Grenzen. Aktuell stehen wir aber diesbezüglich mit Versicherern im Gespräch, um auch diese Geräte absichern zu können.

Ski oder Instrumente lassen sich bei Ihnen ebenfalls versichern. Was macht es aus, sich auf Spezialversicherungen für Lieblingssachen oder auch Erlebniswerte zu konzentrieren?

Noch vor wenigen Jahren wurden die Kunden bei Anfragen zu nicht alltäglichen und vor allem niedrig dotierten Versicherungsprodukten wie zum Beispiel Ski- oder Instrumentenversicherungen von ihren Maklern aus Unkenntnis und vielleicht auch aus monetären Gründen an das Internet verwiesen. Recherchen und Angebote erstellen, und das für ein paar Euro Courtage, war für Makler nicht gerade ein motivierendes Geschäft. Die eigenen Kunden wurden aber damit in die Arme der damals noch kleinen, heute jedoch marktdominanten Online-Vermittler getrieben. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, der bei vielen Maklern nun spürbar ist.

Begünstigt wurde das Ganze aber auch damit, dass dem Makler eine Vielzahl von Vergleichsrechnern für Kfz und Komposit sowie für gewerbliche und biometrische Risiken zur Verfügung stand, aber keiner für Nischen- und Produktversicherungen. Doch Kundenbindung, auch in diesen Produktbereichen, ist die zukünftige Herausforderung. An diesem Punkt hat Covomo angesetzt. Die Makler können aus einem sehr breiten und stetig wachsenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio innerhalb weniger Minuten das jeweilige Produkt für ihre Kunden digital und damit papier- und unterschriftslos beantragen.

Sie sind ein Vergleichsportal, aber auch Technologieanbieter. Wo geht die Entwicklung Ihres Unternehmens hin?

In der Tat ist Covomo mittlerweile nicht mehr nur ein Makler-Vergleichsportal, sondern auch ein Technologieanbieter für Versicherer, Banken, Retailer und weitere Marktteilnehmer. So unterstützt die Covomo-Technologie beispielsweise Versicherer bei der Erstellung von Policen. Innerhalb weniger Sekunden nach Antragstellung erhält der Kunde die Police digital zur Verfügung gestellt. Für manche Versicherer ist das ein Quantensprung.

Mit unserem Digitalen Safe bieten wir darüber hinaus Banken und anderen Finanzdienstleistern eine Whitelabel-Lösung mit kundenspezifischem On-Demand-Ver­sicher­­ungs­angebot für „Wertsachen“. Alle Produkte sind volldigital abschließbar. Die Policierung, die Zahlungsabwicklung, das Inkasso, der Kundenservice und das Schadenmanagement erfolgen über Covomo. Darüber hinaus sind wir mit unserer Insurance-as-a-Service-Lösung in mehreren Bike-Apps zu finden und fokussieren aktuell den weiteren Ausbau dieses Geschäftsbereichs. Unsere Branche verändert sich stetig.

Es gibt wohl auch keinen Marktteilnehmer mehr, der sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt.

Das Stichwort „Digitalisierung“ ist zwar in aller Munde, doch für den einen ist das noch ein Lippenbekenntnis und für den anderen steckt das Thema noch in den Kinderschuhen, auch wenn es nach außen anders kommuniziert wird. Doch die Uhr wird sich bei diesen Themen immer schneller drehen. Wer da nicht schnell ist und mithalten kann, wird künftig einen starken Wettbewerbsnachteil erfahren. Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, beleuchten und beobachten wir alle Zusammenhänge unserer Branche und entwickeln unsere Vertriebs- und Technologiedienstleistungen stetig weiter. Für Stillstand ist keine Zeit, denn Stillstand bedeutet Rückstand.

Sie haben es schon erwähnt, aber wie genau läuft die Zusammen­arbeit mit Maklern?

Covomo tut sehr viel, um Makler in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Angefangen bei der Einfachheit des Vergleichs- und Abschlussprozesses bis hin zu den umfangreichen und vor allem kostenfreien Kundenansprache-Tools. Zum Beispiel der Versand von Kundenlinks, sodass der Kunde das Produkt selbst auswählt und abschließt. Oder auch die Möglichkeit, mit nur zwei Mausklicks den Covomo-Rechner in die eigene Website zu integrieren, bis hin zur direkten Kundenansprache mit hochprofessionell aufgebauten Produktkampagnen. So geht Nischengeschäft heute. Denn Kundenbindung wird zukünf­tig für manche Makler zur existenziellen Herausforderung – und diese fängt bereits „im Kleinen“ an.

Covomo ist inzwischen in fast 80% aller Maklerpools integriert. An den fehlenden 20% arbeiten wir noch, wohl wissend, dass wir r nicht alle gewinnen können. Leider hat nicht jeder Pool-Entscheider die Erkenntnis, dass Covomo ein messbares Plus in der eigenen Dienstleistungspalette gegenüber den eigenen Poolpartnern bietet und so auch die Maklerbindung zum Pool gefestigt wird. Und obwohl wir bei Makler-Kooperationsanfragen generell auf unsere vielen Poolpartner verweisen, haben sich bereits etwa 8.000 Makler für eine Covomo-Direktanbindung entschieden. Alleine im ersten Quartal dieses Jahres waren es ungefähr 1.500 Makler, die sich neu bei Covomo registriert haben. In den nächsten Monaten rechnen wir mit 10.000 direkten Anbindungen, und das ohne eine Bewerbung seitens Covomo. Ein deutliches Signal, das für sich spricht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 42 f., und in unserem ePaper.

Bild: © damrong – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Athanasios Almbanis