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Das InsurTech wefox und die Pläne für den deutschen Maklermarkt

Gerade hat die wefox Gruppe in einer weiteren Finanzierungsrunde 125 Mio. US-Dollar von internationalen Investoren eingesammelt. Auf Umsatzseite sei 2018 auch in Deutschland der Knoten geplatzt, sagt Torsten Richter, Head of Sales der wefox Germany GmbH, und erklärt, wie wefox Makler in der persönlichen Kundenbetreuung mit Tools für die Bestandsbearbeitung und für die Neukundenakquise unterstützt.

Die ersten fünf Jahre hat wefox nun bald geschafft. Sind Sie heute in etwa dort, wo Sie sein wollten?

Wir bekommen ein sehr positives Feedback auf unser Geschäftsmodell – auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die alteingesessenen Anbieter schätzen unsere Dynamik, Leidenschaft und Innovationskraft, mit der wir aktiv Verbesserungen für die Branche erzielen. Wir werden als relevanter Player wahrgenommen, der die Veränderungen mitgestaltet.

Zunächst sind Sie mit einer Vertrags-App für Endkunden gestartet, immer mehr nehmen Sie aber Versicherungsvermittler als Kunden in den Fokus. Wie sieht Ihre Strategie diesbezüglich in Deutschland aus?

Von Anfang an nehmen Vermittler eine zentrale Rolle in unserem Geschäftsmodell ein. Wir stärken sie in ihrer Unabhängigkeit und unterstützen ausdrücklich ihre persönliche, fachkompetente Kundenbetreuung. Auf unserem Versicherungsmarktplatz bringen wir Vermittler mit ihren Kunden und potenziellen Kunden zusammen, die sich optimal absichern möchten. In der digitalen Welt bieten wir Vermittlern viele Vorteile, die sich an Schnelligkeit, Transparenz und Kosteneffizienz festmachen lassen.

Wie kommt es, dass Sie an den stationären Vertrieb glauben?

Wir setzen auf das Beraterprinzip. Wir wollen Vermittler unterstützen, nicht ersetzen. Nüchtern betrachtet interessieren sich die Deutschen allein wegen Apps, Games und anderen digitalen Kontakten nicht ohne Weiteres für Versicherungen. Hierzu braucht es den Anstoß von Vermittlern. Vor allem bei komplexen Produkten gibt es einen intensiven Beratungsbedarf aufseiten der Verbraucher. Wir sehen Vermittler in der Rolle eines Life Coaches, der seine Kunden im täglichen Leben als Berater des Vertrauens begleitet. Dort, wo persönlicher Kontakt gepflegt wird, wird er wichtiger denn je. Und dabei unterstützen wir die mit uns kooperierenden Vermittler.

Welchen Nutzen bringt Ihre Serviceplattform dem Vermittler?

Mehr Neukunden, eine stärkere Kundenbindung und weniger Administrationsaufwand – das ist die Kurzform des Nutzens für Vermittler. wefox ist angetreten, Vermittler darin zu unterstützen, mehr Vertriebspower aus ihrer Zeit und ihren Beständen herauszuholen. Über das wefox-Maklerportal hat der Vermittler einen direkten Zugriff auf alle Aktivitäten seiner Kunden. Wichtig: Er ist trotzdem alleiniger Ansprechpartner für sämtliche Kundenanliegen. Er erhält automatisch Benachrichtigungen über alle Kundenvorgänge, Angebotsanfragen, Nachrichten und Schadenmeldungen. Alle wichtigen Teile der Wertschöpfungskette werden digital unterstützt: die Kundenakquise, die Kundenberatung und die Schadenregulierung. Der Vermittler braucht keine Angst zu haben, dass ihm etwas entgeht.

Moderne Reporting-Tools halten ihn auf dem Laufenden, beispielsweise über Änderungen des Risikoprofils seiner Kunden, Vertragslaufzeiten, Nachversicherungsoptionen oder Geburtstage. Die Vertragsbündelungsquote erhöht sich durch solche Big-Data-Systeme im Schnitt um bis zu 40%. Auf diese Weise können Vermittler ihre Fixkosten senken und gleichzeitig mehr Zeit gewinnen, um ihren Bestand optimal zu betreuen und neue Kunden zu gewinnen.

Ein Beispiel: Über unsere Plattform und die technischen Möglichkeiten von Online-Beratung können kooperierende Vermittler bis zu acht Kundentermine am Tag wahrnehmen. Einfache Anfragen und Nachträge zur Beratung können durch unser Backoffice erledigt werden. Auch bei der Bestandsbetreuung können wir für unsere Kooperationspartner mehr herausholen. Im Schnitt werden 80% der Bestandskunden gar nicht oder nur sehr sporadisch betreut. Daraus können wir mit gezielten automatisierten CRM-Kampagnen mehr Geschäftspotenzial für den Vermittler heben.

Wenn wir uns das Thema Neukunden ansehen: Woher kommen die Leads und wie werden diese von ihnen aufbereitet?

Wir finanzieren Online-Werbung, Maßnahmen des Direktmarketings und vieles mehr und gewinnen dadurch neue potenzielle Kunden. Die gewonnenen Kontakte arbeiten wir auf. Unseren Kooperationspartnern stellen wir das vollständige Risikoprofil des Interessenten zur Verfügung. Auf Vermittlerwunsch vereinbaren wir Kundentermine und pflegen diese direkt in den persönlichen Online-Kalender des Kooperationspartners ein.

Darüber hinaus übernehmen Sie Backoffice-Arbeiten. Und das alles digital und kostenlos?

Wenn die Vermittler es wünschen, können wir ihnen die zeitaufwendigen Verwaltungsaufgaben wie Adressänderungen, Namenskorrekturen oder das Zusenden von Informationsmaterial und Anträgen abnehmen. Sie können auch unseren Terminierungsservice inklusive Vorbereitung der Termine nutzen. Wir setzen alles digital um und arbeiten auf der Basis marktgerechter Konditionen analog zum klassischen Pooler-Modell.

Letztlich agieren Sie also im Vermittlermarkt als Pool. Daraus ergeben sich die typischen Fragen, etwa: Was passiert mit dem Bestand des Vermittlers?

Wie im klassischen Pooler-Modell üblich verwalten wir die Kunden des Vermittlers nur treuhänderisch, sodass er immer der Eigentümer und der direkte Ansprechpartner für alle seine Kunden bleibt. Wir sehen uns daher als Pooler und unabhängige Serviceplattform, die es dem Vermittler vereinfacht, Neukunden zu gewinnen und seine Bestandskunden noch besser an sich zu binden.

Nun gelten Sie als gut finanziertes InsurTech. Für Glamour sorgte auch, dass sich der US-Schauspieler Ashton Kutcher an Ihrer Gruppe beteiligt hat. Für den Vermittler zählen aber letztlich Kontinuität und ein verlässlicher Partner. Können Sie das auf Dauer garantieren?

Ich bin überzeugt, dass uns das in Kooperation mit den Marktteilnehmern gelingt. In unserem Team setzen wir bewusst auf Mitarbeiter, die die Branche sehr gut kennen und einen verlässlichen Service garantieren. In vielen Gesprächen bestätigen uns Vermittler, Versicherer, Kunden und Investoren unser Geschäftsmodell. Sie geben uns ein positives Feedback dazu, wie wir die Veränderungen angehen, Marktteilnehmer einbeziehen und mit großem Engagement und Gestaltungswillen kontinuierlich unsere Idee voranbringen, Versicherung durch die Digitalisierung von Vertrieb und Produktwelt neu zu erfinden.

Und welche Erfolge in Form von Umsätzen bzw. Overheads von Versicherern, Vermittleranbindungen und Kunden stehen dem gegenüber?

Seit dem Start in der Schweiz im September 2015, in Deutschland im Oktober 2015 und in Österreich im März 2017 haben wir mehr als eine Viertel Million Kunden gewonnen und arbeiten mit über 1.000 Vermittlern zusammen. 2018 war für uns im wahrsten Sinne des Wortes das „Jahr der Explosion“. Unsere Umsätze sind explodiert. Wir haben ein Umsatzwachstum von 400% erreicht.

Mit ONE haben Sie einen Versicherer in Ihrem Haus. Warum dieser Schritt und was sind die Pläne in dem Zusammenhang?

ONE haben wir als ersten Partner auf der wefox-Plattform integriert, der einen auf Echtzeit basierenden Datenaustausch sowie Anpassungen der Deckungen in Echtzeit und aufgrund von Location-basierten Faktoren ermöglicht. Alle Abläufe sind sowohl im Front- als auch im Backoffice voll digitalisiert. Das Versicherungserlebnis ist für ONE-Kunden ein völlig neues. Wir positionieren ONE als Zukunftscoach, der den Versicherten einen proaktiven, situationsbedingten Schutz vor wahrscheinlichen Risiken anbietet – auch für ein kurzes Zeitfenster.

Letztlich brauchen Sie viel Traffic auf Ihrer Plattform. Können Sie sich vorstellen, hier auch Vermittler, Vertriebe oder Pools zuzukaufen?

Wir setzen auf Kooperationen. Unser Ziel ist es, das wefox-Netzwerk mit lokalen Versicherungsvermittlern kontinuierlich und flächendeckend auszubauen. Auf diese Weise steigern wir die Schubkraft für die notwendige digitale Veränderung.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2019, Seite 86 f. und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Torsten Richter

massUp und Willis Towers Watson gemeinsam auf internationalem Parkett

Wieder rückt ein InsurTech enger mit einem etablierten Unternehmen zusammen: massUp und Willis Towers Watson kooperieren und wollen gemeinsam auf internationaler Ebene digitale Produkte entwickeln und vertreiben.

Das InsurTech massUp ist im Jahr 2015 gegründet worden und bietet als Assekuradeur digitale Lösungen für den direkten Verkauf von Affinity- und Spezialversicherungen an. Nun geht es eine strategische Kooperation mit Willis Towers Watson ein, um international weiter zu expandieren. Bereits seit 2017 arbeitet das Start-Up mit Willis Re, dem Rückversicherungsbroker von Willis Towers Watson, zusammen. Ergebnis der Kooperation ist eine Smartphone-Versicherung, die Anfang 2019 auch in Deutschland gelauncht wurde – zusammen mit der GAV-Versicherung AG, einem Tochterunternehmen der DEVK.

Auch Verzahnung der IT

Mit der nun geschlossenen strategischen Partnerschaft soll das Angebot weiter internationalisiert werden. Das umfasst neben der Entwicklung weiterer Produkte auch den gemeinsamen weltweiten Vertrieb, heißt es in einem Pressestatement. Die Zusammenarbeit bringt auch eine enge Verzahnung technischer Prozesse mit sich: Die massUp-Lösung wird integriert in die Software Suite der Insurance Consulting-and-Technology-(ICT)-Tochter von Willis Towers Watson. Dies soll künftige Produktentwicklungen und Marktreaktionen beschleunigen. (bh)

 

FinVermV: Fördermitglied des AfW hilft beim Taping

Die FinVermV wurde wieder verschoben. Die Pflicht zur Aufzeichnung von telefonischen Beratungsgesprächen wird trotzdem kommen, mutmaßt der AfW. Mit seinem neuen Fördermitglied, der MiFID-Recorder GmbH, gibt es für Makler die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten.

Die Verabschiedung der Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV) lässt weiter auf sich warten (AssCompact berichtete). Der Bundesrat, dessen Annahme der Verordnung noch aussteht, hat nicht vor, in seiner nächsten Sitzung am 15.03.2019 darüber zu beraten. Insbesondere die in der FinVermV vorgesehene Pflicht, telefonische Beratungsgespräche aufzunehmen, bereitet den 34f-Vermittlern und den Vermittlerverbänden Sorge. Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW geht davon aus, dass das sogenannte Taping kommt. Er empfiehlt seinen Mitgliedern, sich darauf einzustellen.

Neues Fördermitglied bietet unabhängige Taping-Lösung

Eine Lösung sieht der AfW bei seinem neuen Fördermitglied, der MiFID-Recorder GmbH. Sie habe sich auf die Entwicklung und den Betrieb einer virtuellen und unabhängigen Taping-Lösung spezialisiert. Das System wurde im Hinblick auf MiFID-II- und FinVermV-Konformität geprüft. Es soll nicht nur technische und operative, sondern auch die administrativen und rechtlichen Anforderungen für eine wesentliche Auslagerung erfüllen. Sowohl das Telefoniesystem als auch Webserver, Datenbank und revisionssichere Speicherinfrastruktur werden im zertifizierten Rechenzentrum betrieben.

AfW sieht keinen Mehrwert im Taping

Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand AfW, ärgert sich über die vorgesehene Pflicht zum Taping, „da wir darin weder einen verbraucherschützenden Mehrwert noch einen sonstigen Vorteil sehen [...]“, so der Rechtsanwalt. Dennoch sei es gut zu wissen, dass es praktikable Lösungen, wie die der MiFID Recorder GmbH, gibt. (tos)

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Der Preis ist heiß: Technologie als neues Standbein der Assekuranz?

Die Digitalisierung treibt Versicherungsgesellschaften immer mehr in Richtung Tech-Unternehmen. Beteiligungen an IT-Dienstleistern und Entwicklerschmieden stehen derzeit bei großen Versicherern hoch im Kurs. Dass sie deswegen ihr Kerngeschäft nicht aus den Augen verlieren und wie letztendlich alle Beteiligten von Whitelabel-Lösungen profitieren können, dazu äußern sich drei Führungspersönlichkeiten aus Assekuranz und IT.

Beinahe täglich veröffentlichen die Fachmedien Meldungen zu neuen Beteiligungen oder Unternehmenskäufen größerer Versicherer. Besonders begehrt: IT-Dienstleister und Entwicklerschmieden. Denn in weiten Teilen der traditionellen Branche hat mittlerweile die Erkenntnis Einzug gehalten, dass Hilfe von außen bei den eigenen Digitalisierungsbestrebungen nicht schaden kann. Das bestätigt auch Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Versicherungsgruppe die Bayerische: „In der Tat sind wir offen für Expertise von außen und suchen auch Sparringspartner, mit denen wir unsere eigenen Ideen kritisch diskutieren können.“ Mit den Beteiligungen bei sum.cumo und iS2 Intelligent Solution Services ist der Mittelständler aus München bereits aktiv im Feld unterwegs.

Keine Widersprüche

Werden Versicherer also zunehmend zu Tech-Unternehmen? Und verlieren damit ihre Kernkompetenzen aus dem Auge? Dr. Angelo O. Rohlfs, Vertriebsvorstand der VHV Allgemeine Versicherung AG, widerspricht dem deutlich. „Neben dem versicherungstechnischen Kerngeschäft ist IT immer schon integraler Bestandteil des Geschäftsmodells“, stellt er klar. Durch die enge Verzahnung von Digitalisierung und Prozessen rücke Technologie immer näher an das Kerngeschäft von Versicherungsunternehmen. Eine Trennung sei so kaum noch möglich, so Rohlfs. Auch Martin Gräfer sieht in dem zunehmenden Technologie-Fokus keinen Widerspruch zum Kerngeschäft. Vielmehr müssten und sollten Versicherer „zu Tech-Unternehmen werden, die sich durch Persönlichkeit und Empathie auszeichnen.“

Versicherer mit Hitpotenzial?

Oliver von Ameln geht mit seiner Einschätzung sogar noch weiter: „Die Frage, ob eine Unternehmung –auch eine Versicherung – ein Tech-Unternehmen ist oder nicht, wird es über kurz oder lang nicht mehr geben. Ein großes Unternehmen, das sich nicht auch um Technologieführerschaft bemüht, wird die Abriebkräfte der Digitalisierung mittelfristig nicht überstehen“, prognostiziert der Geschäftsführer des Software-Anbieters adesso insurance solutions. Gleichzeitig vermutet er einiges Potenzial in der Branche. Denn Versicherer hätten sich zwar „bisher nicht als High-Tech-Unternehmen hervorgetan“, aber verfügten über einen wichtigen Vorteil: „Durch den täglichen Kampf mit Legacy-Systemen haben die Versicherer die tiefsten Einblicke in die erforderlichen Prozesse.“ Für Oliver von Ameln hat diese „Domänenkompetenz, in Verbindung mit geeigneten Technologiepartnern“ das Zeug zum „Exportschlager“.

Teile und herrsche gemeinsam

Apropos „Exportschlager“: Immer mehr Versicherer gehen dazu über, technologische Lösungen nicht mehr nur für sich selbst zu nutzen, sondern auch im Markt zu verkaufen. Kaum verwunderlich, bieten Whitelabel-Lösungen doch für alle Beteiligten positive Aspekte, wie Martin Gräfer erklärt: „Geteilte Freude ist hier doppelte Freude: Wir partizipieren dann auch an Ideen Dritter und gleichzeitig sind geteilte Kosten ebenfalls zum Vorteil aller“, so das Vorstandsmitglied der Bayerischen. Das ergebe Sinn und habe Zukunft. Den Nutzen von Whitelabel-Lösungen unterstreicht auch Dr. Angelo O. Rohlfs. Für den Anbieter, um „die Auslastung bestehender Systeme sicherzustellen und Skaleneffekte zu nutzen“. Der Abnehmer wiederum spare Kosten ein, indem er auf bestehende Lösungen setze. Deshalb setze „auch die VHV sich mit dem Thema auseinander“.

Das Marktpotenzial ist groß

Auch Oliver von Ameln ist überzeugt, dass solche Angebote künftig eine wichtige Einnahmequelle für Versicherer werden könnten. Denn InsurTechs hätten ihre Stärken zwar häufig an der direkten Kundenschnittstelle, aber: „Digitale Backendprozesse, vor allem in der Personenversicherung, sind jedoch komplex und fast nicht ohne Technologiepartner zu bewältigen“, betont von Ameln. Einfach eine „schicke Software-Anwendungslandschaft zu kaufen“ reiche dafür aber keinesfalls aus. Der adesso-insurance-services-Geschäftsführer resümiert: „Modernisierungen sind derzeit dort erfolgreich, wo ein Technologiepartner auf einen kompetenten Kunden trifft, der über die diversen Fachbereiche (Vertrag, Leistung, Aktuariat, IT) hinweg auf Augenhöhe operiert.“ Diese Kombination sei aber Angesichts der fehlenden Fachkräfte kaum innerhalb weniger Monate neu zu erschaffen. Deshalb gebe es einen attraktiven Markt für Whitelabel-Lösungen.

Die IT-Abteilungen der Versicherer entwickeln sich somit immer mehr von klassischen Cost-Centern zu Profit-Centern. Gehört diesem Modell die Zukunft? Diese und weitere Fragen diskutieren Martin Gräfer, Dr. Angelo O. Rohlfs und Oliver von Ameln gemeinsam mit Dr. Mathias Bühring-Ule, Vorstandsmitglied des Gothaer Konzerns, in einem Panel auf der diesjährigen Digisurance in Berlin.

Text: Konstantin von Essen, Redaktion NewFinance Mediengesellschaft

 

InsurTech will Finanzdienstleistern helfen, die Kundenschnittstelle zu stärken

Mit „finhome“ hat Finconomy einen White-Label-Anbieter für den Betrieb von digitalen Finanz-Ökosystemen gestartet. Mit einer Financial-Home-Lösung sollen Banken, Versicherer und Finanzdienstleister als Lizenznehmer ihren Kunden einen Überblick über Konten, Versicherungen und Kapitalanlagen bieten.

Finconomy hat mit dem InsurTech „finhome“ einen unabhängigen B2B-Anbieter gestartet zum Betrieb eines digitalen Finanz-Ökosystems. finhome stellt eine Financial Home-Lösung bereit, die bankenunabhängig Konten, Versicherungen und Kapitalanlagen konsolidiert. Mit dieser Lösung sollen Banken, Versicherer und Finanzdienstleister als Lizenznehmer ihren Endkunden einen Überblick über Konten, Versicherungen und Kapitalanlagen ermöglichen. Die endgeräteunabhängige Plattformtechnologie lässt sich vollständig an das Erscheinungsbild des jeweiligen Finanzdienstleisters anpassen.

Mit KI den Finanzstatus der Kunden verbessern

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hilft, das finanzielle Leben der Kunden zu verbessern, identifiziert Versorgungs- und Absicherungslücken und zeigt Vertriebspotenziale auf. Mit Smart Analytics kann zudem der Versicherungsbestand des Endkunden aus den Kontoumsätzen extrahiert werden. Dieser lässt sich über ein optionales Maklermandat des Lizenznehmers optimieren.

Die Kundenschnittstelle sichern

Reinhard Tahedl, CEO von Finconomy, betont: „Mit finhome schaffen wir für Endkunden von Finanzdienstleistern die Möglichkeit, ihre Bank- und Versicherungsgeschäfte digital zu managen. Damit und mit Unterstützung von KI brechen wir die Silos ‚Bank‘ und ‚Versicherung‘ auf und helfen dabei, Bancassurance neu zu erfinden.“ Caroline Fröhlich, Geschäftsführerin von finhome, ergänzt: „In Zeiten von Plattformökonomie und Open Banking können Banken, Versicherungen und Vertriebe über solch eine Lösung ihre Kundenschnittstelle stärken. Der B2B-Company Builder Finconomy AG agiert als Leadpartner der Gründung. Finhome soll vom Know-how, Industrienetzwerk und den Shared Services von Finconomy profitieren. (tk)

 

Gewerbliche Gebäudeversicherungen online vergleichen

Gewerbeversicherung24 hat einen neuen Vergleichsrechner gestartet und ermöglicht damit den Online-Vergleich gewerblicher Gebäudeversicherungen. Im neuen Gebäuderechner werden im Vergleich von bis zu drei Tarifen 34 Tarifmerkmale gegenüber gestellt. Die Policen lassen sich auch online abschließen.

Mit einem neuen Vergleichsrechner ermöglicht Gewerbeversicherung24 den Online-Vergleich für gewerbliche Gebäudeversicherungen. Mit dem Rechner für Gebäudeversicherungen lassen sich unterschiedliche Tarife vergleichen und online über die Plattform abschließen. Der Gebäuderechner findet passende Tarife für Immobilien im Wert von bis zu 5 Mio. Euro und auch komplexe Risiken können abgedeckt werden. Laut Gewerbeversicherung24 tarifiert der Vergleichsrechner Angebote für rein geschäftlich genutzte Gebäude, aber auch für Immobilien, die sowohl geschäftlich als auch wohnwirtschaftlich (bis zu 50%) genutzt werden.

Diese Angebote sind rechenbar

Bislang umfasst der Rechner die Tarife von Inter, Rhion und ALTE LEIPZIGER. In Kürze sollen auch Angebote von Basler, ConceptIF, VHV, R+V, AXA und Zurich rechenbar sein. Über den Gebäuderechner können klassische Erweiterungen in die Absicherung eingeschlossen werden. Möglich ist etwa der Einschluss von Glasbruch-, Elementar-, Mietausfallversicherung, Unbenannte Gefahren und Extended Coverage sowie die Absicherung von Ableitungsrohren und haustechnischen Anlagen.

Risikoanalyse mit 34 Fragen

Den analogen Risikofragebögen wollte Gewerbeversicherung24 so kurz wie möglich halten, wie das Unternehmen unterstreicht. „Dazu haben wir die Fragenbögen 7 verschiedener Versicherer zu einem Einzigen herunterreduziert,“ erklärt Florian Brokamp, Geschäftsführer von Gewerbeversicherung24. Um Angebote im neuen Gebäuderechner vergleichen zu können, ist die Beantwortung von lediglich 34 Fragen notwendig. Die Risikoanalyse umfasse damit laut Gewerbeversicherung24 durchschnittlich knapp 30% weniger Fragen als branchenübliche analoge Risikofragebögen.

Vergleich von 34 Tarifmerkmalen

Der neue Gebäuderechner zeigt nicht nur preisliche Unterschiede, sondern auch Differenzen der einzelnen Bedingungswerke. Im Vergleich von bis zu drei Tarifen werden 34 Tarifmerkmale gegenübergestellt. Vermittler können also ablesen, ob Leistungen wie beispielsweise Überspannungsschäden oder Graffitischäden durch den Tarif abgedeckt sind. Dabei unterscheidet die Gewerbeplattform in drei Kategorien: durch den Tarif bis zur Versicherungssumme abgedeckt, eingeschränkt abgedeckt und nicht abgedeckt. (tk)

 

Finanzchef24 bietet Online-Rechner für Cyberversicherungen

Finanzchef24 hat sein Online-Angebot um einen Tarifrechner für Cyberversicherungen erweitert. Der neue Cyber-Rechner ermöglicht einen Tarifvergleich inklusive unabhängiger Tarifbewertungen. Eine Übersicht über die Leistungen eines jeden Versicherers soll KMU Orientierung bei der Wahl der passenden Police geben.

Der digitale Versicherungsmakler für Gewerbeversicherungen Finanzchef24 hat einen neuen Tarifrechner für Cyberversicherungen online gestellt. Die gewerblichen Cyberversicherungen auf dem Markt können sich je nach Branche, Gefahrenpotenzial sowie Anbieter in den Bedingungen aber deutlich unterscheiden. Der neue Cyber-Rechner von Finanzchef24 soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmern Orientierung über die Policen auf dem Markt geben. Anhand von den individuellen Eckdaten, die der Selbstständige für seinen Betrieb angibt, ermittelt der Rechner einen umfassenden Tarifvergleich inklusive unabhängiger Tarifbewertungen. Die Ergebnisliste umfasst die Versicherer HDI, Markel, Hiscox, ERGO, Gothaer, AIG sowie CNA Hardy.

Übersicht über Leistungen

Eine detaillierte Übersicht über die Leistungen eines jeden Versicherers soll Unternehmer bei der Wahl der passenden Absicherung für ihren Betrieb unterstützen. Hat der Kunden einen geeigneten Tarif gefunden, lässt sich die Cyberversicherung auch gleich abschließen. „Mit unserem neuen Cyber-Rechner haben wir unser Portfolio um eine wichtige Sparte der Gewerbeversicherungen erweitert“, betont Benjamin Papo, CEO von Finanzchef24. „Unseren Endkunden ermöglichen wir damit, ihre individuellen Cyberrisiken bequem und effektiv abzusichern,“ so Papo weiter. (tk)

 

MORGEN & MORGEN bietet neue Generation der Software M&M Office

Das Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN hat sein Vergleichsprogramm M&M Office einem kompletten Relaunch unterzogen. Die Software lässt sich jetzt über jedes Endgerät nutzen und ermöglicht einen schnelleren Vergleich von Versicherungstarifen, wie das Unternehmen unterstreicht.

Das unabhängige Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN ha sein Vergleichsprogramm M&M Office komplett überarbeitet. Nach dem Relaunch präsentiert sich die Software als deutlich flexibler, übersichtlicher und intuitiver steuerbar. Vermittler können das Programm nun von jedem Endgerät aus aufrufen und nutzen. Die HTML5-basierte Anwendung ermöglicht eine mobile Beratung direkt beim Kunden vor Ort.

Wie MORGEN & MORGEN unterstreicht, lassen sich mit der neuen Generation des Programms Versicherungstarife noch schneller vergleichen. Denn aufgrund des Einsatzes eines eigenen Webservice muss M&M Office nicht auf die Rückantwort der einzelnen Server der Gesellschaften warten. „Nicht jede Gesellschaft hat einen eigenen Rechenkern. Durch die Abwicklung über einen autarken Webservice erreichen wir nahezu komplette Marktabdeckung“, betont Pascal Schiffels, Mitglied der Geschäftsleitung von MORGEN & MORGEN.

Flexibel einsetzbare Beratungsdokumentation

Das neueste Feature von M&M Office ist die flexibel einsetzbare Beratungsdokumentation. Künftig wird der komplette Antragsprozess auf jedem Endgerät papierlos abschließbar sein. Von der elektronischen Risikoprüfung bis hin zur digitalen Unterschrift und Einreichung des Antrags beraten die Nutzer des Programms ohne Medienbruch. „Dass sich die Beratungswelt verändert, steht außer Frage. Aber es liegt an den Vermittlern, die neuen Prozesse proaktiv mitzugestalten und sich die digitalen Produkte zunutze zu machen,“ erklärt Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. M&M Office biete den Vermittlern hierbei Unterstützung. (tk)

 

Friendsurance startet neue Marke für digitale Bancassurance-Angebote

Friendsurance fasst künftig seine digitalen Bancassurance-Lösungen unter der Marke „Friendsurance Business“ zusammen. Dafür hat der Online-Makler einen neuen Webauftritt eingerichtet, auf der Geschäftskunden Informationen zur digitalen Bancassurance-Plattform und der Whitelabel-Lösung finden.

Künftig bietet die digitale Versicherungsplattform Friendsurance seine digitalen Bancassurance-Lösungen unter der Marke „Friendsurance Business“ an. Mit dem Markenlaunch reagiert der Berliner Online-Makler auf die wachsende Nachfrage von Banken und Versicherungen nach Online-Versicherungslösungen. Tim Kunde, der Geschäftsführer und Mitgründer von Friendsurance, erklärt: „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unserer digitalen Bancassurance-Sparte. Diese werden wir in Zukunft noch ausbauen.“ Das 2010 gegründete Unternehmen arbeitet seit 2018 mit Bank- und Versicherungsunternehmen zusammen, um deren Endkunden die Friendsurance-Angebote zugänglich zu machen.

Neuer Webauftritt für Geschäftskunden

Unter der Marke Friendsurance und der Internetseite www.friendsurance.de ist das Direktkundengeschäft angesiedelt. Für die neue Marke hat das Unternehmen einen neuen Webauftritt eingerichtet. Unter www.friendsurancebusiness.com/de/ können sich Geschäftskunden über die digitalen Bancassurance-Lösungen informieren. Friendsurance Business präsentiert hier neben Fakten über digitale Bancassurance seine digitale Bancassurance-Plattform und die Möglichkeiten und Funktionen der modular aufgebauten Whitelabel-Lösung. (tk)

 

MORGEN & MORGEN und FiNet intensivieren Zusammenarbeit

Der Maklerpool FiNet Financial Services Network AG und das Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN vertiefen ihre Kooperation. FiNet hat das Vergleichsprogramm M&M Office nun in die eigene Oberfläche FiRST CRMFi integriert. Angebundene Makler können damit auf die neue Software zugreifen.

Im Zuge der digitalen Transformation setzt der Maklerpool FiNet Financial Services Network AG setzt auf die Produkte und Services von MORGEN & MORGEN. Nun haben der Pool und das Software- und Analysehaus ihre Zusammenarbeit ausgebaut. FiNet-Partner steht ab sofort die neue Vergleichssoftware M&M Office zur Verfügung. Der Maklerpool integriert das Vergleichsprogramm in die eigene Oberfläche FiRST CRM. „Mit dem neuen Vergleichs- und Analysetool für Versicherungstarife erhalten unsere Partner eine intuitive Software, bei der sie mit nur wenigen Eingaben die beste Produktlösung für Ihren Kunden erhalten“, erklärt Markus Neudecker, Vorstand der FiNet AG.

M&M Office bietet Maklern die Möglichkeit einer digitalen und bedarfsgerechten Beratung. Die HTML-basierte Entwicklung ermöglicht es Nutzern, jederzeit mobil auf das Vergleichsprogramm zuzugreifen. Das Design passt sich dabei dem Gerät an, mit dem Software aufgerufen wird. Die Benutzerführung ist übersichtlich, der Anwender befindet sich immer im gleichen System. „Die Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen steht bei unserem Partner FiNet im Fokus. Wir bieten sekundenschnelle Preis-Leistungsvergleiche aufgrund unserer eigenen Nachkalkulation der Tarife,“ betont Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. Die nächsten Schritte seien die digitale Antragseinreichung und eine vereinfachte Risikoprüfung. (tk)