AssCompact suche
Home

0954

Unternehmensmeldungen

Digitaler Versicherer ELEMENT holt sich Millionen-Finanzierung

In einer Finanzierungsrunde hat das Start-up ELEMENT Insurance insgesamt 23 Mio. Euro an Kapital eingesammelt. Das digitale Versicherungsunternehmen konnte neben den Gründungsinvestoren SIGNAL IDUNA und dem Company Builder finleap, die sich erneut beteiligten, neue Geldgeber gewinnen.

Das Versicherungs-Start-up ELEMENT Insurance AG hat eine Series-A-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sich eine Investition über 23 Mio. Euro gesichert. Das Berliner Unternehmen konnte neben den Bestandsinvestoren SIGNAL IDUNA und dem Company Builder finleap, die bereits Seed-Finanzierung zur Verfügung gestellt hatten und sich erneut engagierten, neue Geldgeber gewinnen: Zu den Investoren zählen die Crowdinvesting-Plattform Engel & Völkers Capital, der spanische InsurTech-Investor Alma Mundi Ventures, SBI Investment und SBI Insurance.

Ausbau der technologischen Plattform

Im Oktober 2017 hat ELEMENT als digitales Versicherungsunternehmen die Lizenz der BaFin nach § 8 I Versicherungsaufsichtsgesetz für die Schaden-/Unfallversicherung erhalten. Als White-Label-Anbieter liefert das Start-up an Unternehmen fertige Produkte, die diese unter eigener Marke vertreiben können. Mit den neuen Mitteln will ELEMENT seine technologische Plattform ausbauen und relevante Funktionen automatisieren, um neue Versicherungsprodukte noch schneller umzusetzen. Zudem plant ELEMENT, auch international aktiv zu werden. „Unser Erfolg als White-Label-Produktfabrik hat die Investoren überzeugt, das Wachstum von ELEMENT zu unterstützen. Die Zukunft in der Versicherungswelt, wie auch in anderen Branchen, ist Kooperation: Hochspezialisierte Zulieferer fokussieren sich auf Teile der Wertschöpfungskette“, erklärt Dr. Christian Macht, Generalbevollmächtigter von ELEMENT. (tk)

 

ALTE LEIPZIGER Leben beteiligt Neukunden bis zu 3,1%

Die ALTE LEIPZIGER hält ihre Überschussbeteiligung für 2019 stabil: Wer sich bei dem Versicherer für eine moderne Variante in der Rentenversicherung entscheidet, bekommt 2,6%. In der Gesamtverzinsung macht dies 3,1%.

Die ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung deklariert ihre Überschussbeteiligung 2019 für ihre klassischen Rentenversicherungen bei 2,5%. Diese bietet der Versicherer weiter für die betriebliche Altersversorgung an. Für die Rentenversicherungen AL_RENTEFlex und AL_RENTEKlassikPur werden 2,6% deklariert. Es ergibt sich hier eine Gesamtverzinsung für 2019 bei 3,1%, wobei Kunden hier neben einer höheren Überschussbeteiligung auch von einem etwas höheren Schlussanteil profitieren.

Hinweis auf hohe Solvenz-Werte

Im Rahmen der Deklaration verweist der Versicherer auf seine gute Solvenzquote. Diese lag zuletzt bei 302%, Übergangsmaßnahmen musste die ALTE LEIPZIGER nicht in Anspruch nehmen.

Im Ausblick auf das Jahr 2019 bekräftigt der Versicherer, dass er seine Finanzkraft auch 2019 kontinuierlich stärken wolle. Gleichermaßen kündigt er an, dass zahlreiche Bedingungsverbesserungen für BU-Neuverträge umgesetzt werden sollen. Darüber hinaus will die ALTE LEIPZIGER im kommenden Jahr ein neues fondsgebundenes Einmalbeitragsprodukt am Markt einführen. (bh)

Foto: Firmensitz der ALTE LEIPZGER in Oberursel (Quelle: ALTE LEIPZIGER)

 

10.000. Vertrag für die Dortmunder Lebensversicherung

Knapp 17 Monate nach Markteinführung der Grundfähigkeitsversicherung Plan D kann die Dortmunder Lebensversicherung die Policierung des 10.000. Vertrages bekanntgeben. Das Produkt ist in drei verschiedenen Varianten wählbar, die jeweils durch drei Zusatzbausteine ergänzt werden können.

Die Dortmunder Lebensversicherung AG vermeldet knapp 17 Monate nach der Markteinführung der Grundfähigkeitsversicherung Plan D die Policierung des 10.000. Vertrages. Der 10.000. Kunde hat die Variante „Anpacker“ gewählt und sich damit für das zurzeit beliebteste der drei möglichen Kraftpakete entschieden. Über 70% der Kunden treffen diese Wahl. Sie sichern damit 15 klar definierte Grundfähigkeiten ab, wie die Herz- und Lungenfunktion, Sprechen, Gehen und Treppensteigen oder Knien und Bücken. Altenpfleger, Berufskraftfahrer und Erzieher schließen Unternehmensangaben zufolge das Paket am häufigsten ab.

Plan D gibt es auch mit neun versicherten Fähigkeiten für „Denker“ – vor allem von Bürokaufleuten abgeschlossen – und mit zwölf Fähigkeiten für „Kümmerer“ – am häufigsten von Krankenpflegern gewählt. Wer Plan D abschließt, ist im Durchschnitt 32 Jahre alt, zahlt 60 Euro Nettobeitrag im Monat und versichert eine Monatsrente von rund 1.200 Euro.

Drei Zusatzbausteine wählbar

Plan D kann mit den Zusatzbausteinen „Der Führerschein“, „Die Psyche“ und „Das Pflege Plus“ noch persönlicher ausgebaut werden. Dabei ist „Der Führerschein“ der beliebteste Baustein, gefolgt von „Die Psyche“ und „Das Pflege Plus“. 53% der Kunden ergänzen ihren Schutz um mindestens einen der drei Bausteine. (ad)

 

NÜRNBERGER hält laufende Verzinsung stabil

Die NÜRNBERGER Lebensversicherung hat ihre Überschussbeteiligung deklariert. Für die klassische Lebens- und Rentenversicherung gibt es im kommenden Jahr 2,5% laufende Verzinsung. Für BU-Verträge verspricht der Versicherer Beitragsstabilität.

Die NÜRNBERGER Lebensversicherung (NLV) bietet Kunden in der konventionellen Lebens- und Rentenversicherung im kommenden Jahr eine Gesamtverzinsung von 2,78%. Die laufende Verzinsung liegt mit 2,5% auf dem Vorjahresniveau. Die Gesamtverzinsung errechnet sich damit aus der laufenden Verzinsung und einem Schlussüberschuss von rund 0,28% sowie einer Beteiligung an den Bewertungsreserven.

Stabilität auch bei den BU-Verträgen

Auch für BU-Verträge bleibe die Überschussbeteiligung für 2019 unverändert, vermeldet die NLV. Damit werde die Beitragsstabilität der Vergangenheit fortgesetzt. Der Versicherer verweist darauf, dass schon seit mehr als 25 Jahren die Überschussbeteiligung für die BU-Bestandsverträge konstant gehalten wurde. Harald Rosenberger, Vorstandssprecher der Nürnberger Lebensversicherung AG, kommentiert: „Die Beitragsstabilität ist bei der Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung einer der wichtigsten Aspekte.“ (bh)

 

Börsengang: DFV nimmt zweiten Anlauf

Nur wenige Tage nach dem Abbruch ihres Börsengangs unternimmt die Deutsche Familienversicherung einen zweiten Versuch. Die Zeichnungsfrist beginnt am Freitag. Der Angebotspreis wurde diesmal auf 12 Euro je Aktie festgesetzt.

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) macht einen zweiten Vorstoß in Sachen Börsengang. Anleger können dazu vom 23.11.2018 bis 29.11.2018 Kaufangebote bei den Konsortialbanken abgeben. Die Handelsaufnahme der Aktien im regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 04.12.2018 geplant.

Der Angebotspreis wurde auf 12 Euro je Aktie festgelegt. Das Angebot umfasst nach DFV-Angaben 3.800.000 neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie eine Mehrzuteilungsoption bestehend aus 570.000 bestehenden Aktien, die den Konsortialbanken aus dem Bestand einer Aktionärin in Form eines Wertpapierdarlehens zur Verfügung gestellt werden.

Im Zusammenhang mit potentiellen Mehrzuteilungen hat die Gesellschaft den Konsortialbanken eine Option (Greenshoe-Option) zum Erwerb von bis zu 570.000 zusätzlichen Aktien eingeräumt, die durch eine weitere Kapitalerhöhung der Gesellschaft aus dem genehmigten Kapital geschaffen werden sollen. Unter der Annahme der vollständigen Ausübung der Greenshoe-Option soll das Gesamtemissionsvolumen 52,1 Mio. Euro betragen. Das Geld soll vollständig der DFV zufließen. (bh)

Lesen Sie auch: Deutsche Familienversicherung stoppt geplanten Börsengang

 

VEMA gewinnt weiter Partner hinzu

Die VEMA freut sich über ihren 3.000 Partner. Wie schon in den Jahren zuvor kann sich die Maklergenossenschaft also über Partnerzuwachs freuen. Dabei wurden erneut mehr Bewerber abgelehnt als aufgenommen.

Das Partnerwachstum der VEMA Versicherungs-Makler-Genossenschaft eG hält weiter an. Mitte November nahm die VEMA ihren 3.000. Partner auf. Dabei habe man auch 2018 wieder mehr Bewerber ablehnen müssen als aufnehmen können, heißt es vonseiten der VEMA.

Die VEMA bietet ihren Partnern und Genossen technische Lösungen, Deckungskonzepte in Komposit, Marketingdienste sowie Weiterbildungsseminare an. Die VEMA verweist darauf, dass die eigene Akademie in diesem Jahr rund 77.000 Teilnahmen an Workshops und Webinaren verzeichnen konnte. Die Mediathek enthält mittlerweile 350 Webinare.

Wer VEMA-Partner werden will, muss einige Aufnahmekriterien erfüllen. So muss beispielsweise der Umsatz aus der Versicherungsvermittlung über 100.000 Euro liegen. Ein Genossenschaftsanteil kann nach einer Phase des gegenseitigen Kennenlernens gezeichnet werden. Aktuell sind 857 Maklerhäuser Eigentümer der VEMA eG. Diese profitieren von einer Dividende von 7,5% jährlich auf die Einlage und partizipieren an einer Umsatzrückvergütung. (bh)

 

AXA Deutschland bündelt weitere Vorstandsressorts

Zum 01.01.2019 soll der Vorstand der AXA Deutschland durch Bündelung weiterer Vorstandsressorts auf eine funktionale Organisation mit den vier Säulen Sachversicherung, Personenversicherung, Vertrieb und Operations und dem Ressort Kundenmanagement als „Klammer“ zu den vier Säulen ausgerichtet werden.

AXA Deutschland bündelt zum 01.01.2019 weitere Vorstandsressorts: Die bislang in zwei verschiedenen Ressorts angesiedelte Verantwortung für das Firmen- und Privatkundengeschäft sowie für das Industriekundengeschäft wird im Ressort „Sachversicherung“ zusammengeführt. Es umfasst neben der Sachversicherung auch die Unfall-, Haftpflicht- und Kfz-Versicherungen. Die Leitung übernimmt Dr. Nils Reich, bisher als Generalbevollmächtigter verantwortlich für das Firmen- und Privatkundengeschäft. Der bisherige Industriegeschäft-Vorstand Thierry Daucourt konzentriert sich zukünftig ganz auf seine Rolle als CEO der AXA Corporate Solutions Deutschland und seine internationalen Aufgaben im XL-Integrationsprojekt.

Trennung von Sparten und Vertrieb

Durch die klare Trennung von Sparten und Vertrieb sollen auch die Vertriebsorganisationen von der Reorganisation profitieren. Damit will AXA Deutschland nicht nur die Abstimmung von Sparte und Vertrieb auf Vorstandsebene beschleunigen, sondern auch die Wachstumsorientierung stärken. Übernehmen wird das Ressort „Vertrieb“ Kai Kuklinski, der seit 2014 CEO der AXA ART Versicherung ist und über langjährige Vertriebserfahrung bei AXA verfügt. Er folgt auf Dr. Thilo Schumacher, der bisher die Verantwortung sowohl für die Krankenversicherung als auch den Vertrieb innehatte.

Thilo Schumacher wird künftig die Verantwortung für das neue Ressort „Personenversicherung“ übernehmen. Dort ist er verantwortlich für die beiden bislang getrennt geführten Ressorts Vorsorge und Krankenversicherung. Der bislang für Vorsorge verantwortliche Dr. Patrick Dahmen verlässt auf eigenen Wunsch den AXA Konzern zum 31.12.2018 nach 20 Jahren Zugehörigkeit, davon elf Jahre als Mitglied des Konzernvorstands, um sich neuen Herausforderungen außerhalb von AXA zu stellen. 

Vier Säulen

Mit den beschriebenen Veränderungen soll der Vorstand strategisch auf eine funktionale Organisation mit den vier Säulen Sachversicherung, Personenversicherung, Vertrieb und Operations und dem Ressort Kundenmanagement als „Klammer“ zu den vier Säulen ausgerichtet werden. Alle Veränderungen gelten unter Vorbehalt der Zustimmung der betriebsrätlichen Gremien und der BaFin. Die konkrete Ausgestaltung in den Ressorts soll in den kommenden Monaten nach Abstimmung mit den betriebsrätlichen Gremien erfolgen. (ad)

 

Deutsche Familienversicherung stoppt geplanten Börsengang

Mit vollem Elan hatte sich die Deutsche Familienversicherung (DFV) in den vergangenen Monaten auf ihren Börsengang vorbereitet. Am Freitagabend hat sie diesen nun vorerst gestoppt. In einer Unternehmensmitteilung wird als Grund das schwierige Kapitalmarktumfeld angegeben.

In den vergangenen Monaten hat sich die Deutsche Familienversicherung auf ihren Börsengang vorbereitet und sämtliche Maßnahmen daraus ausgerichtet, sich vom klassischen Versicherer zum InsurTech zu wandeln. Zuletzt vermeldete sie den volldigitalen Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung über Alexa und kündigte bereits an, dass weitere Sparten bald folgen würden.

Für den Börsengang war mal ein Platzierungsvolumen zwischen 68 Mio. Euro und 92 Mio. Euro erwartet worden. Die Preisspanne pro Aktie wurde auf 17 Euro bis 23 Euro festgelegt. Die Zeichnungsfrist lief bis zum 09.11.2018. Am 14.11.2018 hätte die Erstnotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen sollen.

Verschiebung kurz nach Ende der Zeichnungsfrist

Am Freitagabend informierte das Unternehmen nach Zeichnungsfrist nun darüber, dass es zusammen mit den bestehenden Aktionären entschieden habe, den geplanten Börsengang aufgrund des schwierigen Kapitalmarktumfelds zu verschieben. Und darüber, dass die DFV nun erst einmal das Kapitalmarktumfeld beobachten und Möglichkeiten bezüglich der Wiederaufnahme des Börsengangs zu einem späteren Zeitpunkt bewerten wolle.

DFV-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan M. Knoll kommentiert das Vorgehen wie folgt: „Alle Investoren haben uns die Ausnahmestellung der DFV bestätigt. Regelmäßig wurden aber das schlechte Marktumfeld und die damit in Zusammenhang stehenden Verluste bei den Anlegern als Begründung aufgeführt, warum in diesem Jahr nicht mehr in einen IPO investiert werde. Ersteres werten wir als eine eindrucksvolle Bestätigung unserer Stellung als InsurTech und letzteres war zum Zeitpunkt der Entscheidung an die Börse zu gehen nicht absehbar.“ (bh)

Foto: DFV-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Knoll im Frühjahr 2018 bei der Präsentation der Deutschen Familienversicherung vor geladenen Gästen.

 

DOMCURA: „Wir befinden uns im Flow“

Der Assekuradeur DOMCURA will den Zeitenwandel mitgestalten und sich nicht von ihm überrollen lassen. Deshalb sind Erfolge in der Wohngebäudeversicherung und engere Kooperationen mit Vertriebspartnern nur ein Teil in der Unternehmensstrategie. Ein anderer ist das Ausprobieren neuer Technologien wie Blockchain. Interview mit Uwe Schumacher, Vorstandsvorsitzender der DOMCURA AG.

Herr Schumacher, DOMCURA ließ mit einigen Bekanntmachungen aufhorchen. Darunter ist auch eine Kooperation mit der TELIS Gruppe. Wie sieht diese aus?

Mit der TELIS Gruppe bzw. mit der DEMA, einem TELIS-Unternehmen, arbeiten wir seit Jahrzehnten eng und gut zusammen. Produkte, die wir als Assekuradeur bereitstellen, haben wir also schon bisher an TELIS-Anforderungen angepasst und über diesen Kanal vertrieben. Auch aufgrund dieser positiven Erfahrungen haben wir uns jetzt entschieden, aus einer gemeinsamen Gesellschaft heraus Produkte zu designen. So kam es zur Gründung des Assekuradeurs innoAssekuranz GmbH.

Diese Produkte sind dann aber nur für die TELIS Gruppe?

Ja, für TELIS und für DEMA. Insgesamt hat die DOMCURA ja aber drei große Vertriebswege – freie Vermittler, Pools und Vertriebe. Mit allen versuchen wir so individuell und konstruktiv wie möglich zusammenzuarbeiten. Jeder potenzielle Partner ab einem gewissen Geschäftsvolumen hat also grundsätzlich die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen von uns zu erhalten.

An der Zusammenarbeit mit Maklern im Allgemeinen ändert dies aber nichts?

Absolut nichts. Ich verweise in diesem Zusammenhang beispielsweise gerne auf unser noch junges Einfamilienhauskonzept, das laut Vergleichsportalen das beste Wohngebäudeprodukt am Markt ist. Das werden wir selbstverständlich weiterhin freien Vermittlern anbieten.

DOMCURA und Wohngebäude gehören irgendwie zusammen. Aber ist es nicht auch eine heikle Sparte?

Ich glaube, dass wir in den letzten zehn Jahren gezeigt haben, dass wir mit dieser Sparte umgehen können. Als ich vor fünf Jahren zur DOMCURA kam, war man gerade dabei, die Sparte zu sanieren. Unterdessen können wir den Versicherern eine Schadenquote präsentieren, die oftmals um 10 bis 15% besser ist als ihre eigene.

Trotzdem sind die Schäden der vergangenen Monate herausfordernd. Wie komfortabel ist die Situation für Sie?

Herausforderungen gibt es ja überall. Ich behaupte aber mal, dass sich die DOMCURA im Moment im Flow befindet. Nach dem Kauf durch MLP und nach dem Ausscheiden des Gründers aus dem operativen Tagesgeschäft haben wir einiges im Unternehmen weiterentwickelt und zudem Kunden und Vermittler mehr in unsere Entwicklungen eingebunden. Und das schon angesprochene Einfamilienhauskonzept wird im Markt sehr gut angenommen.

Wo wollen Sie dann das Unternehmen in Zukunft hinführen?

Bei der DOMCURA ist es mir wichtig, die traditionellen Beziehungen zu Vermittlern und die Reputation etwa im Bereich Wohngebäude zu erhalten, zugleich möchte ich dem Unternehmen durch Digitalisierung einen zusätzlichen Impuls geben. Dabei haben wir den einen Aspekt, das Effizienzthema, gut im Griff. Der andere Aspekt ist der, dass man die Digitalisierung dazu nutzt, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Und da probieren Sie sich gerade aus – mit einer Reisegepäckversicherung, basierend auf Blockchain-Technologie.

Ja, wir wollen natürlich auch nach außen darstellen, dass wir hier eine entsprechende Kompetenz haben. Ich will auch nicht verhehlen, dass ich mich persönlich diesen Themen sehr nahe fühle – ich habe schon meine Diplomarbeit über künstliche Intelligenz geschrieben, selbst wenn das ein paar Jahrzehnte her ist. Wir glauben, dass wir hier einen Akzent im Markt setzen können. Es gibt ja die B3i-Initiative der Versicherer, die können das Thema Blockchain sicherlich im größeren Stil vorantreiben, aber so richtig gibt es im Markt noch keine vertriebsfähigen Produkte. Wir wollen einfach zeigen: Nicht nur in Wohngebäude, sondern auch in der Digitalisierung muss und kann man mit der DOMCURA rechnen.

Wohin soll das letztlich führen?

Zunächst werden wir die Entwicklung zusammen mit der Basler Versicherung, die hier unser Partner ist, beobachten. Wir überlegen auch, wie wir diese Reisegepäckversicherung noch aufwerten können. Alles Weitere muss man dann sehen.

Dennoch dürfte dies bei Vertriebspartnern nicht überall positiv aufgegriffen werden.

Um es ganz deutlich zu sagen: Für uns ist und bleibt die enge Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern das Wichtigste! Bei unserer Reisegepäckversicherung muss ich noch einmal etwas ausholen. Wir können hier ja auf keinerlei Markterfahrungen aufbauen. Deshalb müssen wir natürlich ein gewisses Risikomanagement betreiben und bieten die Reisegepäckversicherung nur bestehenden Kunden an. Der Vermittler, über den wir den bestehenden Vertrag bekommen haben, der bekommt auch eine Courtage, wenn der Kunde die Reisegepäckversicherung abschließt. Er profitiert also sogar an dieser Stelle.

Wissen Sie, die DOMCURA könnte es sich im Warmen bequem machen – mit den Wohngebäudeprodukten und den gewachsenen Beziehungen. Aber ich glaube, das macht einen träge. Und wenn sich Pools oder auch neue Versicherer in Bereichen niederlassen, in denen man sich selbst heimisch fühlt und ein paar Jahre versäumt, dann ist es schwierig, hier wieder aufzuholen.

Hilft es auf Investitionsseite, dabei die MLP im Rücken zu haben?

Bisher haben wir dies noch nicht in Anspruch genommen, weil wir unser Geschäft selbst gut steuern können. Aber es macht einen freier in den Entscheidungen. Die Zusammenarbeit mit MLP empfinde ich als ausgesprochen positiv, wobei sich MLP aus unseren Entscheidungen heraushält. MLP ist zugleich auch schon lange einer unserer Kunden.

In der Cash-Hitliste sind Sie die Nummer 3. Wollen Sie weiter nach vorne?

Die richtige Antwort an dieser Stelle ist, dass wir nicht auf Rankings schauen. Aber natürlich sind sie ein Thema in der Branche. Wir für uns wollen zunächst die ertragsorientierten Ziele der Eigentümer erfüllen. Wir halten aber auch, und daraus mache ich keinen Hehl, Ausschau nach anderen Unternehmen.

Zuwächse gibt es dann also doch eher über Zukäufe?

Das habe ich nicht gesagt. Nehmen Sie unser Einfamilienhauskonzept: Da haben wir schon in bester Manier organisch zugelegt. Jetzt starten wir mit dem Mehrfamilienhauskonzept. Bis zu einem gewissen Grad kann man organisch wachsen, wenn sich aber Gelegenheiten für einen sogenannten „Step Change“ geben, würde das gut reinpassen.

Dann lassen Sie uns doch noch einmal über das Mehrfamilienhauskonzept sprechen.

Gerne. Wir gehen hier einen ähnlichen Weg wie bei dem Einfamilienhauskonzept. Dort gibt es die Deckungsvarianten Basis-, Komfort- und Top-Schutz. Beim Einfamilienhauskonzept können wir so eines der günstigsten Angebote darstellen und gleichermaßen mit „Top“ auch das beste. Beim Mehrfamilienhauskonzept haben wir auf die günstige Variante verzichtet, weil die Versicherungsprämie in der Regel durch die Mieter getragen wird. Deckungslücken durch ein preisgünstiges Produkt hingegen müssen vom Eigentümer/Vermieter getragen werden.

Auch das Feedback von unseren Vertriebspartnern und Kunden haben wir wieder bei der Entwicklung berücksichtigt. So sind zum Beispiel manche Einschränkungen den Kunden einfach nicht verständlich und da haben wir gesagt, das übernehmen wir. Das kostet nicht die Welt, befriedigt aber die Erwartungshaltung des Kunden. Im Bereich der Mehrfamilienhäuser werden zum Beispiel Mietnomaden als große Gefahr wahrgenommen, also haben wir dies auch aufgenommen. Wir glauben, mit dem neuen Mehrfamilienhauskonzept wieder ein Produkt geschaffen zu haben, das mit Sicherheit seine führende Position in diesem Segment ausbauen wird.

Foto: Trafen sich auf der DKM 2018 zum Gespräch: Uwe Schumacher, Vorstandsvorsitzender der DOMCURA AG, und Brigitte Horn, Chefredakteurin von AssCompact (Quelle: DOMCURA).

 

Partnerschaft mit zweitgrößtem Autoclub: Zurich und ACE kooperieren

Im Sommer wurde bekannt, dass ADAC und Zurich ihr Joint Venture bei Autoversicherungen Ende 2019 beenden werden. Nun gibt es eine neue Partnerschaft: Zurich kooperiert mit dem Auto Club Europa (ACE). Die Kooperation startet mit einer exklusiven Partnerschaft im Bereich Kfz-Versicherungen.

Die Zurich Gruppe Deutschland und der Auto Club Europa e. V. (ACE) kooperieren beim Angebot von Versicherungsprodukten. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Zurich Gruppe Deutschland sowie der ACE unterzeichnet. Die Kooperation startet mit einer exklusiven Partnerschaft im Bereich Kfz-Versicherungen.

Für alle Zurich-Vertriebswege offen

Zu Beginn der Kooperation werden ACE-Mitgliedern Sonderkonditionen für eine Kfz-Versicherung der Zurich eingeräumt. Diese Sonderkonditionen sind für alle Vertriebswege der Zurich Gruppe Deutschland, die Ausschließlichkeitsorganisation und Makler, verfügbar. Darüber hinaus sind sie über die Internetseite des ACE für dessen Mitglieder wählbar. Auch können ACE-Mitgliedschaften künftig von den Zurich-Agenturen vermittelt werden.

Gemeinsame Produktentwicklung rund um Mobilität

Die Kooperation mit dem ACE soll in Zukunft auch in eine gemeinsame Produktentwicklung münden. Neben den Kfz-Versicherungsprodukten wollen die beiden Partner das Thema Mobilität insgesamt betrachten und entsprechende Lösungen entwickeln. (bh)