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Assekuranz Sach allgemein

Jetzt auch für unterwegs: Rundumschutz für Fahrräder

Immer mehr Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs. Doch was ist bei einer Panne oder einem Unfall? Hier zählt schnelle und unkomplizierte Hilfe. Deshalb hat die Haftpflichtkasse gemeinsam mit der ROLAND Schutzbrief-Versicherung AG eine Ergänzung zur Hausratversicherung geschaffen.

Ein Beitrag von Marcus Nath, Stellvertretender Abteilungsleiter/Handlungsbevollmächtigter Hausrat Vertrag bei Die Haftpflichtkasse VVaG

Ob Lastenfahrrad, Trekking­rad, Mountainbike, Pedelec/E-Bike oder der klassische Drahtesel – das Fahrrad entwickelt sich immer mehr zum Fortbewegungsmittel Nummer eins. Das tägliche Pendeln zur Arbeit wird mit geeigneten Rädern genauso bewältigt wie der sommerliche Tagesausflug mit der ganzen Familie. Mehrtägige Radreisen stellen andere Anforderungen an das Material als abenteuerliche Downhill-Strecken in anspruchsvollem Gelände. Doch Spaß und sportliche Betätigung im Freien finden mit einer Panne oder einem Unfall oft ein jähes Ende. Schnell wird der platte Reifen oder die gerissene Kette zum echten Ärgernis. Und mit den zurückgelegten Kilometern steigen auch die Schwierigkeiten, denn schnelle Hilfe ist oftmals nicht direkt verfügbar. In diesen Fällen sichert der Fahrrad-Schutzbrief der Haftpflichtkasse die ganze Familie für 21 Euro netto im Jahr als Zusatz zur Hausratversicherung ab.

Fahrrad-Schutzbrief im Überblick

Mit dem Fahrrad-Schutzbrief gelten Fahrräder, auch Pedelecs/E-Bikes der Familie als versichert, die weder gewerblich genutzt noch versicherungspflichtig sind. Der Versicherungsschutz gilt unabhängig davon, ob die Familienmitglieder getrennt oder gemeinsam unterwegs sind. Bei einer Panne oder einem Unfall stehen die ROLAND Assistance-Experten rund um die Uhr zur Verfügung.

Die folgenden Leistungen sind Bestandteil des Fahrrad-Schutzbriefs:

  • 24 Stunden-Service-Hotline
  • Organisation der Weiter- oder Rückfahrt
  • Ersatzfahrrad
  • Fahrrad-Rücktransport
  • Pannenhilfe/Abschleppdienst
  • Fahrrad-Verschrottung
  • Übernachtungskosten
  • Werkstattvermittlung
  • Bergung
  • Notfall-Bargeld
Eine leistungsstarke Kooperation

„Wir haben mit der ROLAND Schutzbrief-Versicherung AG einen Kooperationspartner gefunden, der über eine ausgewiesene Expertise im Assistance-Bereich verfügt. Mit diesem umfassenden Serviceangebot ergänzen wir unseren mehrfach ausgezeichneten und leistungsstarken Hausrattarif um eine weitere sinnvolle Einschlussmöglichkeit“, erläutert Torsten Wetzel, Vorstand der Haftpflichtkasse.

Rundum-Schutz auch gegen Diebstahl

Besitzen Kunden eine Hausrat-Versicherung, ist deren Fahrrad versichert, wenn es aus verschlossenen Räumen, zum Beispiel dem Keller oder der Garage, gestohlen wird. Diebe schlagen aber meist auf offener Straße zu. Den hierfür passenden Schutz können sie – häufig durch einen Mehrbeitrag – über einen Hausratvertrag einschließen. Werden die Kunden bestohlen, erwarten sie, dass sie sich von der Entschädigung der Versicherung ein neues, gleichwertiges Fahrrad kaufen können. Die Zahlung ist aber oft auf wenige Prozent der Versicherungssumme begrenzt. Die Produktlinien der Haftpflichtkasse „Einfach Besser“ und „Einfach Komplett“ bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Die Fahrräder, auch Pedelecs/E-Bikes, Ihrer Kunden sind ohne zusätzliche Kosten bis zu 10.000 Euro abgesichert, sofern keine Versicherungspflicht besteht. Vermittler sollten auch darauf achten, dass Hausratverträge keine Nachtzeitklausel enthalten: Sonst besteht die Gefahr, dass die Fahrräder der Kunden zwischen 22 und 6 Uhr auf offener Straße nicht versichert sind. Die Haftpflichtkasse verzichtet auf diese Einschränkung. Nähere Infos dazu befinden sich auf www.haftpflichtkasse.de. Hier können Vermittler auch schnell und einfach den individuellen Beitrag berechnen.

Gelegenheit macht Diebe

Je länger ein Dieb für einen Diebstahl braucht, desto eher lässt er davon ab. Man sollte es ihnen also so kompliziert und aufwendig wie möglich machen. Mit diesen sechs Tipps können Vermittler ihren Kunden helfen.

Wer sein Fahrrad vor Diebstahl schützen möchte, der sollte …

  • … sein Rad nicht in dunklen Ecken abstellen. Und auch nicht da, wo viele andere Räder stehen. In Großstädten sollten Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und Hochschulen gemieden werden.
  • … einzelne wertvolle Teile wie zum Beispiel den Akku des Pedelecs nach dem Abstellen mitnehmen.
  • … das Fahrrad mit einem, besser sogar mit zwei eigenständigen Schlössern sichern. Diebe schrecken dann vor einer Tat zurück, wenn das Schloss nur mit viel Aufwand geknackt werden kann. Ein Rahmenschloss allein ist kein ausreichender Diebstahlschutz. Massive und hochwertige Fahrradschlösser können sich lohnen. Es empfiehlt sich, ca. 5 bis 10% des Radpreises zu investieren.
  • … das Fahrrad am besten mit einem im Boden verankerten Gegenstand verbinden, zum Beispiel einem Zaun, einer Laterne oder einem Baum. So können Diebe es nicht einfach wegtragen.
  • … sein Rad gegen einen geringen Betrag von einem Fahrradhändler oder der Polizei codieren lassen. Das schreckt Diebe zusätzlich ab. Hinweise hierzu gibt auch die Website der Polizei.
  • … sein Rad mit einem GPS-­Tracker ausstatten. So sieht man über das Mobiltelefon jederzeit, wo sich das Fahrrad gerade befindet, und erhält eine Nachricht, wenn es in Abwesenheit bewegt wird.
Fahrrad gestohlen. Und nun?

Hat ein Fahrrad doch unfreiwillig den Besitzer gewechselt, sind so schnell wie möglich die Polizei und der Versicherer zu informieren. Darüber hinaus sollte der Kaufbeleg des Fahrrads aufgehoben werden. Kunden sollten sich die Hersteller- und Rahmennummer notieren und Fotos vom Rad machen. So kann der Versicherer den Wert des Fahr­rads schneller ermitteln und den Schaden zügig bearbeiten. Zudem sind die Chancen höher, dass der Diebstahl aufgedeckt wird. Mit der polizeilichen App „Fahrradpass“ sind alle Daten sicher abgelegt und im Fall der Fälle schnell mit der Polizei geteilt. Den „Fahrradpass“ können sich Kunden kostenlos für iOS und Android herunterladen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © nullplus – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Marcus Nath

Fahrradklau: Schadendurchschnitt erklimmt Rekordwert

Trotz Fahrradboom sind 2020 weniger versicherte Räder gestohlen worden, wie Zahlen des GDV belegen. Zugleich bestätigt sich aber der anhaltende Trend zu immer teureren Rädern, die unfreiwillig ihren Besitzer wechseln. Im Schnitt zahlten die Versicherer für ein gestohlenes Rad durchschnittlich 730 Euro.

Corona hat den Fahrradboom weiter befeuert. Dennoch hat sich die Zahl der Diebstähle von versicherten Rädern 2020 leicht verringert. Laut aktueller Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. haben bundesweit rund 145.000 versicherte Räder unfreiwillig ihren Besitzer gewechselt. Das sind 5.000 weniger als 2019. Nach Auffassung von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ist der Rückgang eine Folge der Pandemie: „Aufgrund von Corona blieben viele Menschen zu Hause. Die Fahrräder waren seltener im Freien unbeaufsichtigt abgestellt. Somit haben sich auch weniger Gelegenheiten zum Diebstahl eröffnet.“

Schadendurchschnitt auf neuem Höchststand

Die Schadensumme lag 2020 aber unverändert bei 110 Mio. Euro. Laut GDV bestätigt sich damit der seit Jahren anhaltende Trend zu immer teureren Fahrrädern, die gestohlen werden. Mit 730 Euro stieg die durchschnittliche Entschädigung der Versicherer auf einen Höchstwert. Im Vorjahr waren es 720 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren zahlten die Versicherer für ein gestohlenes Rad durchschnittlich 400 Euro. „Der Erfolg der E-Bikes dürfte die Schadensumme in Zukunft weiter ansteigen lassen”, sagt Asmussen.

Rückläufige Diebstahlzahlen zeigt auch die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik. Demnach sank die Zahl der entwendeten Fahrräder 2020 um 6% auf 260.000. In dieser Statistik wird der Versicherungsschutz aber nicht berücksichtigt. Da Diebstähle häufig nicht angezeigt werden, ist von einer weitaus höheren Dunkelziffer auszugehen.

Versicherungsschutz für Räder

Wird ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen entwendet, kommt die Hausratversicherung für den Schaden auf. Schlagen Diebe auf offener Straße zu, bietet eine Zusatzklausel in der Hausratpolice Absicherung. Das Rad muss aber stets durch ein verkehrsübliches Schloss gesichert sein. Laut GDV haben von den gut 26 Millionen Versicherungsverträgen fast die Hälfte (47%) die Fahrradklausel eingeschlossen.

Wiederbeschaffungswert wird erstattet

Die Hausratversicherung mit Fahrradklausel erstattet den Wiederbeschaffungswert, der bemisst, wie viel ein neues gleichwertiges Rad kostet. Die Höchstentschädigung wird in der Regel auf einen bestimmten Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrates festgelegt. Gerade für höherwertigere Räder und E-Bikes könne es sich daher lohnen, die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen, so der GDV. (tk)

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Fahrraddiebstahl: Vor allem Norden und Osten sind unsicheres Pflaster

Bild: © thodonal – stock.adobe.com

 

Fahrraddiebstahl: Vor allem Norden und Osten sind unsicheres Pflaster

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist hierzulande 2020 erneut gesunken. Aber auch die Aufklärungsquote bleibt niedrig. Am häufigsten schlagen Langfinger in Städten im Norden und im Osten zu. Guter Versicherungsschutz muss nicht teuer sein, wie Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zeigen.

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland weniger Fahrräder gestohlen als im Vorjahr. Dies zeigt die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik, die das Bundeskriminalamt vor Kurzem veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Fahrraddiebstähle um 6,1% auf einen neuen Tiefstand gesunken. 260.956 Fahrräder wurden im vergangenen Jahr entwendet. In den Neunzigerjahren betrug der Wert zeitweise sogar über 500.000.

Das sind die Diebstahlhochburgen

Besonders häufig wechseln die Räder in den Städten im Norden und Osten Deutschlands unfreiwillig ihren Besitzer. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox führt Leipig die Liste der Diebstahlhochburgen hierzulande mit 1.539 Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohnern an. Es folgen Münster, Halle (Saale) und Osnabrück. Die Hauptstadt Berlin findet sich auf Platz 14 unter den Landkreisen und kreisfreien Städten.

Deutlich weniger aktiv scheinen Kriminelle in Remscheid. Hier kommen nur 55 Fahrraddiebstähle auf 100.000 Einwohner. Ein vergleichsweise sicheres Pflaster für Radfahrer sind auch Solingen und Siegen.

Aufklärungsquote bleibt niedrig

Zur Strecke gebracht werden können die Täter selten. Auch die Aufklärungsquote bleibt somit relativ niedrig: Nicht einmal jeder zehnte Fall wird aufgeklärt. Mit einer Versicherung können sich Radbesitzer vor den finanziellen Schäden schützen.

Absicherung über die Hausrat

In der Hausratversicherung sind der Diebstahl von Rädern im abgeschlossenen Keller oder Fahrradkeller mitversichert, der Diebstahl außer Haus lässt sich zusätzlich einschließen. Verivox hat die Preise in 25 deutschen Großstädten ausgewertet. Den Ergebnissen zufolge kommt der Vertrag durchschnittlich 33 Euro teurer, wenn zusätzlich Fahrräder im Wert von 2.000 Euro abgesichert werden sollen. Den höchsten Zuschlag ermittelte Verivox für Hamburg mit 66 Euro pro Jahr, den niedrigsten mit 16 Euro in Nürnberg.

Verivox hat die Hausratversicherung wurde für eine 80 m2 große Wohnung berechnet. Es flossen für zwei Szenarien die jeweils drei günstigsten Tarife in die Auswertung ein: Einmal sollte kein Fahrraddiebstahl außer Haus versichert werden, einmal bis zur Höhe von 2.000 Euro.

Nur ohne Nachtzeitklausel versichern

„Gute Fahrräder gegen Diebstahl zu versichern, muss nicht teuer sein“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Empfehlenswert sei es aber, den Außer-Haus-Schutz auf die Nachtstunden zu erweitern. Bei einigen Tarifen würde dieser Zusatz fehlen, so Schütz weiter. Mit der Nachtzeitklausel schließen manche Versicherer den Schutz zwischen 22 und 6 Uhr aus, wenn das Fahrrad draußen angeschlossen und nicht mehr in Gebrauch ist.

Umfangreicherer Schutz bei separater Fahrradversicherung

Eine Alternative zur Hausratversicherung stellt die selbstständige Fahrradversicherung dar. Hier fällt die Absicherung umfangreicher aus. So werden meist auch Schäden durch Vandalismus, Diebstahl von Teilen oder Sturzschäden mitversichert. Bei E-Bikes sind zudem Elektronik- oder Feuchtigkeitsschäden abgedeckt. Laut Verivox sind solche Verträge teurer und für die Absicherung eines 2.000-Euro-Rads fallen etwa 70 Euro im Jahr an. (tk)

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So groß ist das Vertrauensproblem der Finanz- und Immobilienbranche

Die Managementberatung Globeone hat eine repräsentative Studie zum Vertrauen deutscher Konsumenten in verschiedene Branchen und Institutionen durchgeführt. Zwei Branchen kämpfen demnach weiter mit einem erheblichen Mangel an Glaubwürdigkeit: die Finanzbranche und die Wohnungsbranche.

Viele deutsche Unternehmen, Medienmarken und Institutionen verfügen über eine gute Ausgangsbasis, um sich glaubwürdig über einen gesellschaftlich relevanten Daseinszweck zu positionieren. Einige Branchen befinden sich aber weiterhin erheblich in Schieflage. Zu diesem Ergebnis kommt die neue „Purpose Readiness“-Studie der Managementberatung Globeone. Neben Parteien schaffen es insbesondere die Finanzbranche und die großen Wohnungsgesellschaften nicht, in der öffentlichen Wahrnehmung zu punkten.

So groß ist das Vertrauensproblem der Finanz- und Immobilienbranche
14 von 96 Marken erreichen höchstes Level

Für die repräsentative Studie hat Globeone über ein unabhängiges Meinungsforschungsinstitut mehr als 3.000 deutsche Konsumenten zwischen 18 und 65 Jahren befragen lassen, inwiefern bestimmte Purpose-relevante Attribute zu den insgesamt 96 betrachteten Marken passen. Der auf Basis der Befragungsergebnisse erstellte Purpose-Readiness-Index (PRI) zeigt die klaren Gewinner und Verlierer: Mit Indexwerten über 70 erreichen 14 Marken das höchste Level an Purposeglaubwürdigkeit, sie gelten als voll „Purpose ready“. Spitzenreiter ist die Drogeriektte dm. Immerhin 55 Marken sind derzeit zumindest „teilweise Purpose ready“, 21 Marken weisen „kritische Purpose-Lücken“ auf. Sechs Organisationen fehlt die gute Basis für eine Positionierung über einen Purpose.

NGOs und Technologiekonzerne überzeugen am meisten

Differenziert nach Branchen erzielen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Technologiekonzerne jeweils überdurchschnittliche PRI-Werte von mehr als 70. Einzelhändler, Konsummarken, Maschinenbau sowie Pharma- und Chemieindustrie liegen ebenfalls über dem Branchendurchschnitt von 62,6, leicht darunter notieren die Automobilbranche (62,3), der Dienstleistungssektor (62,0), die Branchen Logistik (60,9), Medien (60,8), IT (60,5) sowie Öl- und Energieunternehmen (60,2).

Finanzen und Versicherungen unter den Schlusslichtern

Grundsätzlich gilt laut Globeone: je „servicelastiger” die Branche, desto geringer der PRI. Technologie, Einzelhandel, Maschinenbau, Pharma- und Chemieindustrie sowie Automobilbranche liegen alle vor Dienstleistungen, Logistik, IT, Finanzen und Versicherungen sowie Wohnungsbranche. Zu den Schlusslichtern der Branchen zählen wenig überraschend auch Finanzen und Versicherungen (58,7). Wobei Versicherungen immerhin noch etwas besser abschneiden als Banken. So kommt die AXA auf einen PRI von 62,7, die Allianz auf 62,4 und Munich Re auf 61,9.

Banken und Wohnungskonzerne ganz am Ende

Die großen deutschen Privatbanken Commerzbank (55,8) und Deutsche Bank (51,2) landen hingegen sogar noch hinter dem Rüstungskonzern Rheinmetall (56,4). Schlechter schneiden nur noch politische Parteien und Institutionen (49,6) sowie die Wohnungswirtschaft (43,3) ab. Die Deutsche Wohnen (42,7) wird sogar nur noch von der AfD unterboten (34,0). (mh)

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Start-up andsafe bringt digitale Fahrradversicherung

Der digitale Versicherer andsafe hat sein Portfolio um einen Versicherungsschutz für Fahrräder erweitert. Zur Verfügung steht dabei auch ein Schutzbrief für weltweite Pannen- und Unfallhilfe. Neben herkömmlichen Rädern sind auch Pedelecs, Lastenräder, Dirt- und Downhill-Bikes sowie gebrauchte Räder versicherbar.

Wie andsafe mitteilt, lag die Entscheidung, eine digitale Fahrradversicherung auf den Markt zu bringen, nicht zuletzt am Unternehmenssitz des Versicherers in der Fahrradstadt Münster. Im Jahr 2020 war jede sechste Straftat in Münster ein Fahrraddiebstahl. Bei der neuen Versicherung des Start-ups, das zum Provinzial-Konzern gehört, bekommt der Kunde im Falle eines Diebstahls den entstandenen Schaden ersetzt, und das immer ohne Selbstbeteiligung.

Optionen statt Pakete

In der Police lassen sich verschiedene Optionen anstelle von festen Versicherungspaketen auswählen. Zu den einzelnen Leistungspaketen zählt unter anderem die Übernahme von Reparatur- und Verschleißkosten. Abgedeckt sind auch Schäden, die durch Tierbisse an Verkabelungen entstanden sind. Alle Verschleißschäden sind bis zu einem Fahrradalter von fünf Jahren mitversichert.

Weltweiter Schutzbrief

Kunden steht des Weiteren ein Schutzbrief für weltweite Pannen- und Unfallhilfe zur Verfügung. Dieser gilt für alle Fahrradtypen bis 10.000 Euro. Bei der Fahrradversicherung von andsafe können neben herkömmlichen Fahrrädern auch Pedelecs, Rennräder, Lastenräder sowie Dirt- und Downhill-Bikes mitversichert werden. Auch versicherbar sind Fahrräder mit Carbon-Rahmen, wie sie etwa bei Mountainbikes oder Rennrädern verwendet werden. Leih- und Mieträder sind bis zu einer Nutzung von 14 Tagen im Versicherungsschutz eingeschlossen. Abgesichert ist dabei nicht nur die Person, die die Versicherung abgeschlossen hat, sondern es sind auch Angehörige derselben Hausgemeinschaft versichert.

Auch gebrauchte Räder versicherbar

Mit dem digitalen Fahrradtarif von andsafe lassen sich auch gebrauchte Räder versichern. Dabei ist das Alter des Rads nicht relevant – auch bei einem Privatkauf. Zudem bietet andsafe einen beitragsfreien Versicherungsschutz für wertsteigernde An- und Umbauten von bis zu 10%, die nach Vertragsabschluss erfolgen. Wird also beispielsweise eine hochwertigere Gangschaltung eingebaut oder werden andere Aufwertungen vorgenommen, bleibt der Versicherungsschutz ohne eine Steigerung der Kosten bestehen.

Die Police lässt sich täglich kündigen und endet einen Monat nach Kündigungseingang. (tk)

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Deutschland fährt Rad – oft noch ohne Versicherung

Die Fahrradbranche erlebt derzeit einen Boom, zugleich ist das Interesse für passenden Versicherungsschutz gestiegen. Für Makler bietet dies Vertriebspotenzial. Es gilt aber auch den Überblick zu bewahren, welche Versicherungslösungen der Markt rund ums Rad bietet. Die Vielfalt ist groß.

Ob klassisches Rad, Trekking-Variante, E-Bike oder Pedelec: Der Trend hin zum Fahrrad, der schon seit einigen Jahren zu beobachten war, wurde im Zuge der Corona-Pandemie weiter beflügelt. Dies zeigen auch die aktuellen Zahlen, die der Zweirad-Industrie-Verband ZIV für das Jahr 2020 präsentiert hat. Demnach lag der Absatz (in Stück) an Fahrrädern und E-Bikes 2020 mit 5,04 Millionen Einheiten um 16,9% über dem Vorjahr. Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes kletterte im Jahr 2020 auf einen Wert von 6,44 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 60,9% gegenüber 2019.

E-Bikes hoch im Kurs

Vor allem die Nachfrage nach E-Bikes wächst. Laut ZIV wurden im Jahr 2020 insgesamt 43,4% mehr E-Bikes verkauft als im Jahr 2019. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Fahrrad inklusive E-Bikes lag im vergangenen Jahr bei fast 1.300 Euro und wird von dem hohen E-Bike-Anteil dominiert.

„Zweiräder, mit und ohne elektrischen Antrieb, waren und sind die Verkehrsmittel der Stunde und konnten von der beispiellosen Situation des vergangenen Jahres stark profitieren“ kommentierte der Verband die Zahlen.

Gut die Hälfte der Fahrräder nicht versichert

Wer sich den Fahrspaß so einiges kosten lässt, will sein hochwertiges Rad auch passend versichert wissen. Im Zuge des Fahrrad-Booms nimmt auch das Interesse am Thema Versicherungsschutz zu. Für Makler eröffnen sich hier Vertriebschancen. Doch trotz steigender Nachfrage nach Absicherung sind nach wie vor viele Radbesitzer ohne Versicherung unterwegs. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag von CHECK24 [sollen wir das angeben?] sind gut die Hälfte der Fahrräder bzw. über ein Viertel der E-Bikes hierzulande nicht versichert. 55% der befragten Besitzer gaben an, dass sie ihr Rad weder über die Hausratpolice noch mit einer eigenen Fahrradversicherung schützen.

Große Produktvielfalt auf dem Markt

Auch die Versicherer haben auf den Fahrrad-Boom reagiert. Hausratversicherer haben ihre Tarife erweitert und Leistungen angepasst und etliche Gesellschaften haben inzwischen separate Fahrradversicherung im Angebot.

Beratungskompetenz des Vermittlers gefragt

Bei der großen Vielfalt an Produkten, die mittlerweile auf dem Markt herrscht, gilt es für Vermittler, den Überblick zu behalten. Der Beratungsbedarf beginnt schon bei der Frage nach den Unterschieden zwischen der Absicherung des Rads über die Hausratpolice und einer eigenständigen Fahrradversicherung. (tk)

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„Im Schadenfall haftet der Halter der Drohne“

Mit der neuen EU-Drohnenverordnung gelten einheitliche Grundregeln für alle EU-Länder. Doch was ändert sich damit für Drohnen­piloten? Besteht nach wie vor Versicherungspflicht und wie sieht eine umfassende Absicherung aus? AssCompact hat nachgefragt bei Versicherungsmakler Martin Krippner.

Herr Krippner, seit Jahresbeginn unterliegt das Betreiben einer Drohne der neuen EU-Drohnen­verordnung. Was ändert sich damit für private Drohnenpiloten?

Das neue Drohnengesetz verpflichtet alle Drohnenpiloten, einen Führerschein zu machen und die Drohne zu registrieren, wenn die Drohne über 250 g wiegt. Sollte die Drohne unter 250 g haben, aber eine Kamera besitzen, muss die Drohne ebenfalls online registriert werden, aber man braucht keinen Führerschein. Beides kann auf der Website des Luftfahrtbundesamts (LBA) beantragt werden.

Bleibt denn die Versicherungspflicht für Drohnen bestehen?

Absolut! Eine Drohnenversicherung ist und bleibt Pflicht für jegliches Fliegen mit einer Drohne. Übrigens gilt dies unabhängig von Einsatz und Gewicht.

Wie sieht ein angemessener Versicherungsschutz denn aus?

Dies ist ein sehr umfangreiches Thema, daher werden in diesem Bereich auch viele Fehler gemacht. Vorgeschrieben ist eine Mindestsumme von 750.000 SZR (auf Englisch SDR). Es steht für „Sonderziehungsrecht“ und ist eine international künstlich eingeführte Währungseinheit. Diese kann wie jede andere Währung, taggenau umgerechnet werden und entspricht aktuell ungefähr 933.000 Euro. Somit kann man sagen, dass eine Mindestversicherungssumme von knapp 1 Mio. Euro für eine Drohnenversicherung vorgeschrieben ist. Je nach Größe und Gewicht der Drohne empfehlen wir aber deutlich höhere Versicherungssummen.

Hinzu kommt, dass es sich bei der Drohnenversicherung um eine Halterhaftpflicht handeln muss, ähnlich wie bei einer Autoversicherung. Also der Halter bzw. Besitzer – und nicht der Pilot – muss eine entsprechende Drohnenversicherung nachweisen können. Da im Schadenfall also der Halter der Drohne haftet, muss die Drohnenversicherung den Schaden übernehmen, auch wenn dieser gar nicht selbst geflogen ist.

Dies impliziert auch die Gefährdungshaftung, die besagt, dass alleine aus dem Betrieb einer Drohne eine Gefährdung entsteht und daher der Halter unabhängig von seinem Verschulden haftet. Die Verschuldensfrage wie bei einer herkömmlichen Privathaftpflichtversicherung wird gegenüber dem Geschädigten also nicht gestellt.

Nun bieten etliche Versicherer eine Absicherung von Drohnen im Rahmen der Privathaftpflicht­versicherung an. Ist der Versicherungsschutz Ihrer Meinung nach ausreichend? Und worauf sollte man achten?

Eine schwierige und meiner Meinung nach rechtlich noch nicht abschließend geklärte Frage. Die Privathaftpflichtversicherung ist mit dem Prinzip der bereits erwähnten Halterhaftpflicht nur schwer zu vereinbaren, da sie maximal nur Personen im eigenen Haushalt abdeckt, nicht aber Freunde und Bekannte, die vielleicht auch mal ans Steuer der Drohne wollen.

Zusätzlich spielt hier das Thema der Gefährdungshaftung wieder eine große Rolle. Im Gegensatz zur Privathaftpflicht kommt es bei einer Drohnenversicherung mit Gefährdungshaftung nicht auf die Widerrechtlichkeit der Handlung oder ein Verschulden des Schädigers an. Ob eine Privathaftpflicht also bei einem unverschuldeten Schaden mit der Drohne –zum Beispiel durch eine plötzliche Windböe – zahlt, ist offen. Ich sage ausdrücklich nicht, dass dies nicht versichert sein muss. Wir haben hierzu bislang nur von den wenigsten Privathaftpflichtversicherungen eine Stellungnahme bekommen.

Auch wenn wir mittlerweile einen auf diese Besonderheiten geprüften Tarif in diesem Bereich anbieten, gilt neben den eben erwähnten Themen und dem durchaus verlockenden Preis, dass eine Privathaftpflichtversicherung für Drohnen im professionellen Bereich nichts verloren hat.

Nun gibt es zudem die Möglichkeit eines Kaskoschutzes auch für privat genutzte Drohnen. Was ist hierüber denn abgesichert und für wen ist eine solche Police sinnvoll?

Am besten kann man dies wieder am Beispiel der Autoversicherung erklären. In der Kaskoversicherung sind Schäden, also Reparaturen oder sogar der Ersatz der Drohne, versichert. Die Kaskoversicherung für Drohnen ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und ist auch erst ab einem bestimmten Wert der Drohne bzw. der Kamera und des Equipments sinnvoll.

Hierbei gilt es aber, wie auch in der Drohnenhaftpflichtversicherung, die Tarife zu vergleichen. Wir arbeiten gerade an einem privaten Kaskoversicherungstarif, den wir in ähnlichem Umfang bereits im gewerblichen Bereich anbieten und bei dem unter anderem der Absturz der Drohne über Wasser mitversichert sein wird.

Lange Jahre schien der Höhenflug der Drohnen ungebremst, nun hat Corona dem Boom einen Dämpfer verpasst. War dies auch in der Nachfrage nach Versicherungen spürbar?

Sicherlich kamen im Jahr 2020 mit der Covid-19-Pandemie und der bevorstehenden europäischen Drohnenverordnung zwei Faktoren zusammen, die Drohnenpiloten die Freude an ihrem Hobby genommen oder zumindest gedämpft haben. Corona hat die Entwicklung der Drohnentechnologie jedoch nicht gebremst und die Nachfrage nach gewerblich genutzten Drohnen ist somit nur leicht zurückgegangen. Die Thematik hat sich durch die Gesetzesänderung aber etwas verlagert. Die EU-Drohnenverordnung hat gerade die gewerbliche Nutzung von Drohnen insbesondere in sensiblen Bereichen etwas verkompliziert. Entsprechend müssen wir unsere Kunden in letzter Zeit vermehrt auch zu diesen Themen beraten.

Zusammen mit unseren Versicherungspartnern begleiten wir das vergleichsweise immer noch sehr junge Drohnenbusiness weiter in die Zukunft. Anwendungsklassen wie „Open“ oder „Specific“ oder Drohnenklassen wie „A1“, „A2“ etc. haben vor ein paar Monaten niemandem in Deutschland etwas gesagt. Mit der Drohnenverordnung bekamen diese neuen Einteilungen nun ihre Berechtigung und wir können hierzu bereits seit Januar passende Drohnentarife anbieten.

Martin Krippner ist Versicherungsmakler und Geschäftsführer der versicherDich GmbH. Das Interview mit ihm lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 94 f., und in unserem ePaper.

Bild oben: © dianagrytsku – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Martin Krippner

DOMCURA: Wie nachhaltig kann Versicherung sein?

Die nunmehr über ein Jahr andauernde Corona-Pandemie könnte der Beginn einer „neuen Zeit“ sein, wenn sie auch zum Beschleuniger der Nachhaltigkeit wird. Versicherungen können hier ihre Wirkungskraft entfalten. DOMCURA tut dies mit ihrer neuen Einfamilienhausversicherung.

<h5>Von Rainer Brand, Vorstand Produkte und Betrieb der DOMCURA AG</h5><p>Ob beim Blick in die Medien, während einer Video-Konferenz mit Kollegen oder beim Einkauf: Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Form mit dem Coronavirus und seinen Auswirkungen konfrontiert werden. Seit mehr als einem Jahr dauert dieser Zustand nun an. Bedeutende Themen, die vor dieser Krise weltweit breit diskutiert wurden, geraten dabei einerseits aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Um andererseits als Heilmittel für die „Nach-Corona-Zeit“ gepriesen zu werden – wohlgemerkt berechtigterweise. Gemeint ist der Aspekt der Nachhaltigkeit.</p><p>Laut einer jüngeren Studie des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen sehen rund 80% der Deutschen auch die Versicherer in puncto Nachhaltigkeit in der Verantwortung. Die Wechselbereitschaft zu einem „nachhaltigen Versicherer“ liegt bei immerhin 47%. Dieser ohnehin schon hohe Wert dürfte inzwischen noch weiter angewachsen sein. Denn die erwähnte repräsentative Umfrage wurde im Februar 2020 durchgeführt, also zu einem Zeitpunkt, als die dramatische Entwicklung der Corona-Krise nicht im Ansatz zu erahnen war.</p><p>Keine Frage: Die Versicherungsbranche muss in den nächsten Jahren liefern – und zwar nachhaltig. Doch wie stellt sie das am besten an?</p><h5>Ideen sind gefragt</h5><p>Zum einen, indem Versicherer bei kapitalbildenden Versicherungsformen garantieren, dass ausschließlich in Projekte und Unternehmen investiert wird, die ethische, soziale und ökologische Standards einhalten. Damit allein ist es aber nicht getan! Assekuranz-Unternehmen müssen daran arbeiten, dass auch die einzelnen Produkte zum nachhaltigen Handeln beitragen. Und dabei sind vor allem Ideen gefragt.</p><h5>Nachhaltigkeitsbaustein in der Wohngebäude-Sparte</h5><p>Deutschlands führender Wohngebäude-Spezialist, DOMCURA, macht es vor: Die neue Einfamilienhausversicherung bietet einen Nachhaltigkeitsbaustein, der in der deutschen Versicherungs­landschaft einmalig ist. So er­-halten Kunden im Schadenfall eine Mehrleistung für nachhaltigen Schadenersatz in Höhe von bis zu 50.000 Euro.</p><p>Ganz gleich, ob es dabei um den zerstörten Kunststofffußboden geht, der nun durch Holz ersetzt wird, oder um energieeffiziente Dämmmaterialien oder besonders stromsparende Geräte. Und bei einem Feuerschaden garantiert diese Öko-Police die komplette Kompensation des klimaschädlichen Treibhausgases CO<sub>2</sub> in Form von Aufforstung von Wäldern.</p><p>Das sind nur einige Punkte eines Versicherungskonzepts, das auf die Bedürfnisse der Konsumenten und Konsumentinnen einzahlt. Verbrauchern und Verbraucherinnen muss allerdings klar sein: Nachhaltigkeit gibt es nicht zum Nulltarif. Der Preis darf aber auch kein Bremsklotz sein. Auf die richtige Balance kommt es an.</p><p>Nur wer begreift, dass Anstrengungen und Investments nötig sind, um eine nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, wird als Versicherer auch Teil von ihr sein.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 28, und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-04–2021/65451313" target="_blank" >ePaper</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Romolo Tavani – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/E8066CB6-2DB2-493F-A6C7-7420C57B2853"></div>

 
Ein Artikel von
Rainer Brand

Wie niedrig dotierte Produkte für Makler interessant werden

Lange haben Makler abgewunken, wenn Kunden nach einer Absicherung von Gadgets, Hörgeräten oder Instrumenten gefragt haben. Zu viel Aufwand, zu wenig Ertrag. Hier setzt die digitale Vergleichsplattform Covomo an und bietet Maklern Nischentarife zum digitalen Abschluss an.

Interview mit Athanasios Almbanis, Head of Sales bei der Covomo Versicherungsvergleich GmbH
Smartwatches, E-Bikes und Ta­blets sind über Ihr Vergleichsportal versicherbar oder sollen es in Kürze sein. Welche Trendobjekte machen Sie denn noch aus?

Im Covomo-Vergleichsrechner steht ein Portfolio von rund 1.200 Nischen- und Spezialtarifen von über 100 Versicherern zur Verfügung. Von Reise über Mobilität und Tier bis hin zu Elektronik – so auch Tablets, Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und vieles mehr. Als Marktführer im Dienste der Makler und Pools beobachten wir den Markt laufend, um neue und innovative Produkttrends zu identifizieren und unser Produktportfolio stetig zu erweitern. Damit verschaffen wir den Maklerpools und ihren kooperierenden Maklern ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. In Zeiten von Corona & Co. boomt nun mal nicht nur der Online-Handel, sondern auch die digitale Vermittlung von Finanzdienstleistungen. Ob Versicherer, Vergleichsplattformen oder andere digitale Player, alle bewerben ihre Dienstleistungen zum Teil zu besten Sendezeiten im TV. Gegen diesen starken Wettbewerb muss ein Makler konkurrieren und seine Kundenschnittstelle sichern. Für viele Makler keine einfache Situation.

Um welche konkreten Bereiche oder Trends geht es aber dabei?

In der Tat zeichnen sich Trends ab. So hat sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten seit Beginn der Pandemie spürbar verändert. Der Kauf von Fahrrädern und E-Bikes hat sowohl den Herstellern und Fachhändlern als auch der Versicherungsbranche einen Umsatzzuwachs beschert. Das geliebte und zum Teil teure (E-)Bike muss ja abgesichert werden. Während Flug- und Pauschalreisen wie Blei „in den Regalen liegen“ haben die Anbieter von Wohnmobilen, Campern und neuerdings auch Tiny-Häusern zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Das spiegelt sich auch im Bedarf der Absicherung dieser Fahrzeuge wider.

Auch Tierversicherungen stehen hoch im Kurs – als Folge des Lockdowns wurden Vierbeiner zu einem noch wichtigeren Freund des Menschen. Auch die Anzahl verkaufter und damit zu versichernder neuer Smartphones und Tablets ist enorm gestiegen. Ein Markt, der noch viel Versicherungspotenzial vorhält und dem wir mit weiteren Produkterweiterungen auch gerecht werden.

Was ist mit teuren Fitnessgeräten wie dem Peloton?

Teure Sport- und Fitnessgeräte wie das Peloton sind nach unserer Einschätzung kein Massentrend. Dabei liegt die Betonung aber auf teure Fitnessgeräte. Man muss unterscheiden zwischen mechanisch unterstützten Fitnessgeräten und nicht mechanischen Sportgeräten. Geräte wie das Peloton sind eine Kombination von beiden Welten und unterliegen durch den Gebrauch auch einem Verschleiß, womit Versicherer teilweise ihre Probleme haben. Die Nachfrage nach einem Versicherungsschutz für diese Geräte hält sich in Grenzen. Aktuell stehen wir aber diesbezüglich mit Versicherern im Gespräch, um auch diese Geräte absichern zu können.

Ski oder Instrumente lassen sich bei Ihnen ebenfalls versichern. Was macht es aus, sich auf Spezialversicherungen für Lieblingssachen oder auch Erlebniswerte zu konzentrieren?

Noch vor wenigen Jahren wurden die Kunden bei Anfragen zu nicht alltäglichen und vor allem niedrig dotierten Versicherungsprodukten wie zum Beispiel Ski- oder Instrumentenversicherungen von ihren Maklern aus Unkenntnis und vielleicht auch aus monetären Gründen an das Internet verwiesen. Recherchen und Angebote erstellen, und das für ein paar Euro Courtage, war für Makler nicht gerade ein motivierendes Geschäft. Die eigenen Kunden wurden aber damit in die Arme der damals noch kleinen, heute jedoch marktdominanten Online-Vermittler getrieben. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, der bei vielen Maklern nun spürbar ist.

Begünstigt wurde das Ganze aber auch damit, dass dem Makler eine Vielzahl von Vergleichsrechnern für Kfz und Komposit sowie für gewerbliche und biometrische Risiken zur Verfügung stand, aber keiner für Nischen- und Produktversicherungen. Doch Kundenbindung, auch in diesen Produktbereichen, ist die zukünftige Herausforderung. An diesem Punkt hat Covomo angesetzt. Die Makler können aus einem sehr breiten und stetig wachsenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio innerhalb weniger Minuten das jeweilige Produkt für ihre Kunden digital und damit papier- und unterschriftslos beantragen.

Sie sind ein Vergleichsportal, aber auch Technologieanbieter. Wo geht die Entwicklung Ihres Unternehmens hin?

In der Tat ist Covomo mittlerweile nicht mehr nur ein Makler-Vergleichsportal, sondern auch ein Technologieanbieter für Versicherer, Banken, Retailer und weitere Marktteilnehmer. So unterstützt die Covomo-Technologie beispielsweise Versicherer bei der Erstellung von Policen. Innerhalb weniger Sekunden nach Antragstellung erhält der Kunde die Police digital zur Verfügung gestellt. Für manche Versicherer ist das ein Quantensprung.

Mit unserem Digitalen Safe bieten wir darüber hinaus Banken und anderen Finanzdienstleistern eine Whitelabel-Lösung mit kundenspezifischem On-Demand-Ver­sicher­­ungs­angebot für „Wertsachen“. Alle Produkte sind volldigital abschließbar. Die Policierung, die Zahlungsabwicklung, das Inkasso, der Kundenservice und das Schadenmanagement erfolgen über Covomo. Darüber hinaus sind wir mit unserer Insurance-as-a-Service-Lösung in mehreren Bike-Apps zu finden und fokussieren aktuell den weiteren Ausbau dieses Geschäftsbereichs. Unsere Branche verändert sich stetig.

Es gibt wohl auch keinen Marktteilnehmer mehr, der sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt.

Das Stichwort „Digitalisierung“ ist zwar in aller Munde, doch für den einen ist das noch ein Lippenbekenntnis und für den anderen steckt das Thema noch in den Kinderschuhen, auch wenn es nach außen anders kommuniziert wird. Doch die Uhr wird sich bei diesen Themen immer schneller drehen. Wer da nicht schnell ist und mithalten kann, wird künftig einen starken Wettbewerbsnachteil erfahren. Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, beleuchten und beobachten wir alle Zusammenhänge unserer Branche und entwickeln unsere Vertriebs- und Technologiedienstleistungen stetig weiter. Für Stillstand ist keine Zeit, denn Stillstand bedeutet Rückstand.

Sie haben es schon erwähnt, aber wie genau läuft die Zusammen­arbeit mit Maklern?

Covomo tut sehr viel, um Makler in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Angefangen bei der Einfachheit des Vergleichs- und Abschlussprozesses bis hin zu den umfangreichen und vor allem kostenfreien Kundenansprache-Tools. Zum Beispiel der Versand von Kundenlinks, sodass der Kunde das Produkt selbst auswählt und abschließt. Oder auch die Möglichkeit, mit nur zwei Mausklicks den Covomo-Rechner in die eigene Website zu integrieren, bis hin zur direkten Kundenansprache mit hochprofessionell aufgebauten Produktkampagnen. So geht Nischengeschäft heute. Denn Kundenbindung wird zukünf­tig für manche Makler zur existenziellen Herausforderung – und diese fängt bereits „im Kleinen“ an.

Covomo ist inzwischen in fast 80% aller Maklerpools integriert. An den fehlenden 20% arbeiten wir noch, wohl wissend, dass wir r nicht alle gewinnen können. Leider hat nicht jeder Pool-Entscheider die Erkenntnis, dass Covomo ein messbares Plus in der eigenen Dienstleistungspalette gegenüber den eigenen Poolpartnern bietet und so auch die Maklerbindung zum Pool gefestigt wird. Und obwohl wir bei Makler-Kooperationsanfragen generell auf unsere vielen Poolpartner verweisen, haben sich bereits etwa 8.000 Makler für eine Covomo-Direktanbindung entschieden. Alleine im ersten Quartal dieses Jahres waren es ungefähr 1.500 Makler, die sich neu bei Covomo registriert haben. In den nächsten Monaten rechnen wir mit 10.000 direkten Anbindungen, und das ohne eine Bewerbung seitens Covomo. Ein deutliches Signal, das für sich spricht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 42 f., und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Athanasios Almbanis

Wer Klimaschutz für einen Trend hält, versteht Bedeutung nicht

Nachhaltigkeit zieht auch in die Sachversicherungen ein. Versicherungsmakler Volkmar H. Haegele rät dazu, bei dem Thema kritisch zu bleiben. Er hat sich der nachhaltigen Beratung verschrieben, gehört zum Netzwerk „Grüner Makler“ und hat den nachhaltigen Assekuradeur agencio mitgegründet.

Herr Haegele, anders als bei der Altersvorsorge denkt man bei Haftpflicht- oder Hausratversicherung weniger an Nachhaltigkeit. Gibt es schon ein entsprechendes Bewusstsein bei Sachversicherungen?

Ja, nachhaltige Komposit-Versicherungen werden zunehmend nachgefragt. Das sind meist junge Menschen und Familien, denen die Zukunft am Herzen liegt und die gerne wissen möchten, was mit ihren Prämien passiert. Doch die Anforderungen an Versicherer im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen gehen weit darüber hinaus.

Sie haben sich einer „grünen Beratung“ verschrieben. Wie darf man sich das vorstellen?

Die Marke „grün vorsorgen“ entstand 2017, als es darum ging, die ethischen und ökologischen Finanzkonzepte stärker in den Fokus zu rücken. Mit Umweltthemen beschäftige ich mich bereits seit über 20 Jahren. Vieles, was heute Trend sein soll, ist ja schon seit den 80ern bekannt. Daher berücksichtige ich in der Beratung nicht nur individuelle Faktoren, sondern auch die Umwelt und ethische Werte. Diese „Hin-zu-Dienstleistung“ soll allen Generationen weltweit erlauben, anständig zu leben – heute wie zukünftig.

Die, die sich bewusst für eine grüne Versicherung entscheiden, sind erfahrungsgemäß internetaffin, loyal und verursachen weniger Schäden. Und dass nachhaltige Finanzberatung honoriert wird, zeigte sich auch, als „grün vorsorgen“ im Februar zum „Local Hero“ der nachhaltigen 222+ Unternehmen gekürt wurde.

Zunächst denkt man daran, was Versicherer mit der Prämie machen – also an die Kapitalanlage. Hinsichtlich des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen ist dies ein aktuelles Thema. Worauf achten Sie da?

Zunächst vertraue ich nicht auf die Aussagen der Versicherer. Wer Klimaschutz oder Nachhaltigkeit für einen (Mega-)Trend hält, hat die existenzielle Bedeutung für unsere Zukunft noch nicht verstanden.

Wir befinden uns in einem globalen Transformationsprozess, sprich einem umfassenden Umbruch der Technik, Ökonomie und Gesellschaft. Dieser Wandel stellt schon heute Anforderungen an jeden von uns. Wir können jedoch mit jedem Euro, den wir ausgeben, die Richtung mitbestimmen. Müssen Flüge von Nürnberg nach Frankfurt sein? Müssen Plastik-Gadgets an Makler verschickt werden?

Dabei könnten uns die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei nachhaltigen Finanzprodukten helfen. Ich prüfe grundsätzlich die Positiv- und Negativkriterien und die nicht-finanziellen Berichte, die größere Versicherer im Rahmen ihrer unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung (CSR) publizieren müssen. Leider stelle ich dann beim Blick in die Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oft fest, dass es mit Transparenz und Vergleichbarkeit nicht so einfach ist. Liest man die Analysen von Urgewalt oder Facing Finance, versteht jeder, warum Kritik angebracht ist.

Bei Sachversicherungen könnte man auch noch auf andere Dinge sehen, zum Beispiel auf die Art der Reparaturen. Was gibt es denn in dem Bereich schon?

Ja, da gibt schon ein paar „green Gadgets“, für die Sie extra bezahlen dürfen: Die einen Anbieter übernehmen höhere Kosten bei Erstattung und Reparatur über nachhaltige Unternehmen – Kunden sollten das aber vorher anfragen. Um die Wirkung zu erhöhen, zahlen andere noch Mehrkosten für baubiologische Beratung und Produkte sowie das Beachten von bestimmten Öko-Siegeln. Wer mehr möchte, entscheidet sich dann für einen Tarif, der für den Neuvertrag – einmalig – einen Baum pflanzt oder in ein Klimaschutzprojekt zur CO2-Kompensation im Schadenfall spendet. Ob jedoch die marktübliche Digitalisierung oder die Übernahme von Betankungsschäden in eine Nachhaltigkeitsklausel gehören, sehe ich kritisch.

Reichen Ihnen denn generell die bisherigen Angebote am Markt aus?

Nein. Aktuell gibt es nur einen „dunkelgrünen“ Anbieter. Deshalb beschlossen Holger Koppius und ich, den nachhaltigen Assekuradeur agencio zu gründen. Mit dem Versicherungsverein GVO, der verstärkt auf Nachhaltigkeit setzt, haben wir schon einen wertvollen Partner an unserer Seite. Parallel entsteht mit Wissenschaftlerinnen die Genossenschaft climaverde eG, die ihre Klimakompetenz beisteuern wird. Gemeinsam wollen wir ab Sommer 2021 mit „Klimaschutz im Versicherungsmantel“ innovative Komposittarife zu marktgerechten Prämien anbieten, die eine wirkungsorientierte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

Wo ist noch Luft nach oben?

Gehen wir zunächst in die Tiefe. Aktuell erweitern wir mit Dirk Natschke den „Mr-Money“-Vergleichsrechner. Ziel ist, die Komposittarife auf Basis von öffentlich zugänglichen CSR-Daten sowie grünen Tarifleistungen vergleichbar zu machen. Möglicherweise führt die gewünschte Transparenz dann zu mehr Impacts in zukünftigen Tarifen.

Sachversicherungen werden zunehmend digitaler, Sie haben auch schon die Digitalisierung angesprochen. Unterstützt die Digitalisierung den Nachhaltigkeitsgedanken – oder schafft sie stattdessen sogar neue Probleme?

Die Digitalisierung ist Teil des Transformationsprozesses in allen Lebensbereichen. Auf der einen Seite kann sie Zeit und Kosten sparen helfen. Man erreicht schneller neue Zielgruppen ohne Flugzeug und beschleunigt Prozesse. Und sie verändert unsere Kommunikation: Wir können uns transparenter informieren – auch in Bezug auf unseren Konsum.

Kritisch ist, dass die Technik jedoch wertvolle Rohstoffe benötigt, deren Förder- und Verwertungsprozess noch nicht ausreichend geregelt ist. Und die Digitalisierung benötigt Energie, die zwar über Ökostrom bezogen, ansonsten jedoch kompensiert werden muss.

Funktioniert Nachhaltigkeit bei Gewerbeversicherungen auch?

Ja, bestimmt, wobei manche Branchen kritisch sind, da sie Nachhaltigkeitsrisiken beinhalten. Ob Unternehmensgrün, Entrepreneuers4Future oder Gemeinwohlökonomie – die Nachfrage ist da, nur nicht das richtige Angebot. Davon ist auch Susanne Mewis vom Weltladen Bremen überzeugt und sagt: „Für uns hört faires und ökologisches Handeln nicht bei fairem Kaffee und Bio-Schokolade auf, sondern betrifft alle Lebensbereiche. Dazu zählt beispielsweise neben Ökostrom und Lieferservice per Fahrrad auch eine nachhaltige Versicherung mit ethisch-ökologischen Grundsätzen.“

Im Rahmen der climaverde-Tarifwelt beschäftigt sich hiermit aktuell Andreas Maul, ein weiterer „Grüner Makler“.

Wie sieht es aus Ihrer Sicht bei der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau aus?

Mit Wertpapieren und Sachwerten lässt sich schon lange nachhaltig Vermögen sowie mit Fondspolicen Altersvorsorge aufbauen. Hier sollte man jedoch darauf achten, dass auch der Deckungsstock der Anbieter und die Fonds kritisch hinterfragt werden.

Sie sind auch Spezialberater für das Heilwesen. Passt der Bereich gut zum Thema Nachhaltigkeit?

Ja, das Thema ist im Heilwesenbereich schon längst angekommen. Beispielsweise hat meine Kollegin in der Klimagenossenschaft, Roxane Rohleder, zu Nachhaltigkeitsberichten in Zahnarztpraxen geforscht. Es gibt sogar gemeinwohlbilanzierte Praxen und Apotheken – da wird auch nach Versicherungen gefragt. Auch hier haben wir schon spannende Ideen für nachhaltige Tarife.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 38 f., und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Volkmar H. Haegele