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Assekuranz Sach allgemein

„Es muss attraktiv sein, mit der Württembergischen verbunden zu sein“

Seit Januar 2021 ist Zeliha Hanning als Vorstandsvorsitzende der Württembergischen Versicherung im Amt und leitet auch den Vertrieb. AssCompact fragt nach Plänen und Einstellungen zu aktuellen Themen.

Frau Hanning, wie war der Start und was steht auf der Agenda?

Ich bin mit viel Vorfreude, Respekt und Elan an die Arbeit gegangen. Da ich nun seit fast 21 Jahren in unterschiedlichen Positionen in der W&W-Gruppe tätig bin, kenne ich das Unternehmen von innen und außen sehr gut. Entsprechend kurz war die nötige Einarbeitungszeit in diese neue Aufgabe und entsprechend groß ist die Freude, die Themen jetzt ohne Zeitverlust vor­anzutreiben.

Unsere Strategie ist klar definiert: Wir sind für unsere Kunden und Vertriebswege „der verlässliche Partner an Ihrer Seite“. Mit dieser Haltung möchten wir mit allen vier sich ergänzenden Vertriebswegen Marktanteile gewinnen und ertragreich wachsen. Dabei sind wir auf gutem Kurs. In der Umsetzung bedeutet dies vor allem, mit besten Produkten und Services Kunden und Vertriebspartner zu überzeugen. Das sichert uns eine wachsende Marktposition und zahlt auf unsere Profitabilität ein. Nicht zuletzt, weil wir auch die Kosten stets im Blick behalten. Es muss attraktiv sein, mit der Württembergischen als Kunde oder Partner verbunden zu sein.

Daher erneuern wir beispielsweise derzeit vollumfänglich unsere IT-Systeme im Innen- und Außendienst, um moderne Prozesse bei gleichzeitiger Kostensenkung realisieren zu können. Ein weiterer Schwerpunkt für mich ist es, talentierte Nachwuchskräfte für unser Unternehmen zu gewinnen, die mit uns die Zukunft gestalten. Und last, but not least wollen wir auch das große Thema Nachhaltigkeit verstärkt in unsere tägliche Arbeit einbeziehen.

Was bedeutet das für die einzelnen Segmente?

Für Firmenkunden bedeutet dies beispielsweise auf der Produktseite, dass wir unsere Zeichnungsrichtlinien sukzessive erweitern. Seit dem Januar nutzen wir als erster Partner in Deutschland das Netzwerk und die Programmplattform der Swiss Re Corporate Solutions. Damit agieren wir noch eigenständiger als bisher im Bereich internationaler Versicherungslösungen. Ich freue mich sehr darauf, auch international neue Wege zu gehen und unsere Kunden ins Ausland zu begleiten. Wir sehen hier großes Potenzial.

Weitere Stichpunkte zu Ihrer Frage: Im Privatkunden-Segment überzeugen wir mit Top-Produkten und unterschiedlichen Linien unsere Kunden und Geschäftspartner. In Kraftfahrt wollen wir zukünftig mit drei Linien alle Kundensegmente bedienen und weiterhin ertragreich wachsen.

Wie sind die Geschäfte im Corona-Jahr 2020 und Anfang 2021 gelaufen?

Wir sind mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden, teilweise lagen wir sogar deutlich über unseren Zielen. Damit hat unser Vertrieb angesichts des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen im letzten Jahr eine wirklich beachtliche Leistung erbracht. Auch der Start ins Jahr 2021 führt diese Linie klar fort. Verlässlicher Partner für Kunden und Geschäftspartner zu sein, zahlt sich nach unserer Erfahrung also aus. Wir helfen unkompliziert und haben zahlreiche Erleichterungen wie zum Beispiel die Aussetzung der Sanierungen, eine Ruheversicherung für gewerblich genutzte Fahrzeuge sowie vertragliche Anpassungen bei Zahlungsschwierigkeiten.

Was ist in der Pandemie die größte Herausforderung?

Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Kommunikation und die un­­komp­lizierte schnelle Unterstützung das zentrale Anliegen unserer Partner und Kunden sind. Unsere Außendienstbetreuerinnen- und betreuer sowie Sparten stehen mit ihrer sehr hohen Motivation unseren Partnern, auch digital, felsenfest zur Seite. Mit Rainer Gelsdorf und Eric Sauerborn an der Spitze der Württembergische Vertriebspartner GmbH sind wir hier bestens aufgestellt.

Ein wesentlicher Aspekt ist es zudem, Prozesse weiter zu digitalisieren, auf allen Kanälen für Kunden und Geschäftspartner erreichbar zu sein und jederzeit erstklassigen Service zu bieten. Das wird immer eine Herausforderung bleiben.

Ein Schwerpunkt der Württembergischen liegt auf dem Ausbau des Firmenkundengeschäfts inklusive bAV und bKV. Wie kommen Sie da vertrieblich voran?

Jedem ist das hohe Gut der eigenen Gesundheit gerade in der letzten Zeit besonders deutlich geworden. Viele Arbeitgeber möchten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher eine gute betriebliche Altersversorgung und Krankenversicherung bieten. Das fällt thematisch in das Ressort meines Kollegen Jaques Wasserfall, der die Württembergische Lebensversicherung führt. Naturgemäß arbeiten wir hier aber sehr eng zusammen und fühlen uns gemeinsam bestärkt, die Bereiche bAV und bKV weiter auszubauen. Nach unserem Erfolg mit dem xbAV-Berater werden wir jetzt den xbAV-Manager einführen und so ein Tool zur Beratung von Gesellschafter-Geschäftsführern pilotieren. Auch aus der Kooperation mit SMARTpension heraus bieten wir Versorgungskonzepte mit pragmatischen Abschluss- und Veraltungsprozessen für die Kunden unserer Partner.

Planen Sie demnächst die Einführung neuer Produkte im Privatbereich?

Insgesamt wird es in diesem Jahr über alle Kundengruppen hinweg zwölf Produktoptimierungen geben, mit denen wir kraftvoll an den Start gehen. Dabei wollen wir grundsätzlich unsere Produkte vereinfachen. Unsere Partner sollen sich einen schnellen Überblick verschaffen können. Im letzten Jahr wurde einmal mehr deutlich, dass die Sachversicherung eine tragende Säule unseres Geschäfts ist. Daher wird es neben einem neuen Kraftfahrtversicherungsprodukt für Privat und Gewerbe auch neue Rechtsschutz- und Haftpflichttarife geben.

Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass viele Kunden von den Vorzügen einer privaten Krankenversicherung profitieren möchten. Wir haben deshalb zum April dieses Jahres den Vollversicherungstarif insbesondere für die Zielgruppe der Angestellten deutlich optimiert, und gegen Ende des Jahres wird es einen neuen Zahntarif geben.

Für das Geschäftsfeld private Altersvorsorge wird es (auch) in den nächsten Monaten für den Vertrieb nicht leicht werden. Einige Versicherer reduzieren Beitragsgarantien und Kundenbeteiligung. Wie ist das bei Ihnen?

Unsere solide und nachhaltige Unternehmensstruktur ermöglicht es uns, weiterhin 100% Beitragsgarantie und einen marktgerechten, stabilen Zins zu bieten. Das verschafft uns einen echten Wett­bewerbsvorteil, weil wir unseren Kunden damit in diesen unsicheren Zeiten Sicherheit bieten. Mit unseren renditeorientierten Altersvorsorgeprodukten wie dem Grünen Genius und IndexClever verfügen wir über zwei nachhaltige Produkte in unserem Portfolio, die uns zudem als modernen Anlagepartner auszeichnen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit gehört zu den großen Themen unserer Zeit. Die Versicherer haben sich Nachhaltigkeitszielen verschrieben. Wie gliedern Sie das Thema in die Strategie ein?

Die verabschiedeten Ziele des GDV trägt die Württembergische mit voller Überzeugung mit und hat sich deshalb bereits im letzten Jahr freiwillig den Standards der sogenannten Principles for Responsible Investment (PRI), der nachhaltigen Ausrichtung im Investmentgeschäft und Principles for Sustainable Insurance (PSI), wodurch verstärkt Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte im Versicherungsgeschäft verankert werden, verpflichtet. In diesem Zusammenhang richten wir auch unser Produktportfolio verstärkt auf nachhaltige Investments aus.

Neben den umweltpolitischen Aspekten spielt aber insbesondere auch die soziale Verantwortung den Kunden und den Mitarbeitern gegenüber eine wichtige Rolle. Eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Nachhaltigkeit liegt mir deshalb besonders am Herzen und ich bin stolz, dass wir alle ESG-Themen, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, maßgeblich in unsere Entscheidungsprozesse, Produkte und Zeichnungspolitik einbeziehen.

Was bedeutet dies im Zusammenhang mit Ihrem Ressort Vertrieb für die Zusammenarbeit mit ungebundenen Vermittlern?

Wir sehen uns in der gesellschaftlichen Verantwortung, Energieeffizienz und Umweltschutz auch in unserem Haus vorbildlich zu fördern und zu betreiben. Natürlich möchten wir aber auch in der Außenwirkung als verantwortungsbewusster und nachhaltig agierender Vertriebspartner wahrgenommen werden. So können wir die Kunden, denen diese Themen zunehmend wichtig sind und neue Vermittler auf uns aufmerksam machen, die sich der Nachhaltigkeit genauso verschreiben, wie wir es tun.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 05/2021, Seite 32 f., und in unserem ePaper.

Bild: © lassedesignen – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Zeliha Hanning

Schaden/Unfall: Sparte steigert Profitabilität auch in der Pandemie

Laut Assekurata-Marktausblick zur Schaden-/Unfallversicherung profitieren die Versicherer neben pandemiebedingt geringeren Schadenaufwendungen auch von einer vergleichsweise geringen Elementarschadenbelastung. Es sei laut Analysten davon auszugehen, dass sich der positive Schadentrend vor allem in der Kfz-, Hausrat- und Unfallversicherung weiter fortsetze.

Ungeachtet der weltweiten Corona-Pandemie hat die Schaden-/Unfallversicherung im Geschäftsjahr 2020 ihren positiven Trend fortgesetzt. Die Sparte konnte nicht nur weiter wachsen, sondern auch ihre Profitabilität steigern. Das geht aus dem „Marktausblick zur Schaden-/Unfallversicherung“ der Rating-Agentur Assekurata hervor.

Gewinnsteigerung durch geringeres Schadenaufkommen

Demnach profitierten die Versicherer neben den pandemiebedingt geringeren Schadenaufwendungen auch von einer vergleichsweise geringen Elementarschadenbelastung. Das ließ den versicherungstechnischen Gewinn ansteigen. „Die pandemiebedingt verringerte Mobilität hat 2020 zu einem deutlichen Rückgang von Verkehrs-, Sport- und Freizeitunfällen geführt. Zusätzlich haben vergleichsweise geringe Elementarschäden dazu beigetragen, dass die deutschen Schaden-/Unfallversicherer im Geschäftsjahr 2020 den versicherungstechnischen Gewinn deutlich von 5,2 Mrd. Euro auf 7,4 Mrd. Euro steigern konnten“, fasst Dennis Wittkamp, Fachkoordinator Schaden-/Unfallversicherung der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH, die Ergebnisse zusammen.

Auch beitragsseitig konnte die Branche ihren Wachstumskurs fortsetzen, wenngleich die Einnahmen mit 2,1% etwas weniger stark anstiegen als im Mittel der vergangenen zehn Jahre (2,9%). Gleichzeitig gingen die Versicherungsleistungen deutlich von 53,3 Mrd. Euro auf 52 Mrd. Euro zurück. So sank auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) von 92,8% auf rund 90% ab (Mehrjahresdurchschnitt des Zeitraums von 2010 bis 2020: 95,7%).

Ertrags- und Wachstumsindikator

Die gute wirtschaftliche Situation der deutschen Schaden-/Unfallversicherer zeigt sich laut Assekurata auch im „Ertrags- und Wachstumsindikator“, einer kombinierten Betrachtung von Ertrag und Wachstum. Darin wird die Combined Ratio als branchengängige Ertragskennzahl in Relation zur Zuwachsrate nach Verträgen gesetzt. Die Größe der Datenpunkte spiegelt die Bestandsanteile der einzelnen Zweige auf Branchenebene wider.

 

Schaden-/Unfall: Sparte kann Profitabilität auch in der Pandemie steigern

 

Dabei erwiesen sich 2020 mit Ausnahme der Unfallversicherung erneut alle Zweige als sogenannte „vitale Ertragsträger“, wenngleich wachstumsseitig zum Teil nur knapp. In diese Rubrik fallen Zweige, die eine Combined Ratio unter 100% aufweisen (oberer Bereich der Abbildung) und zugleich einen Bestandszuwachs an Verträgen zu verzeichnen haben (rechter Bereich).

Hausrat, Haftpflicht und Unfall als Erfolgslieferanten

Schadenseitig zeigten sich neben der Hausratversicherung insbesondere die Haftpflichtversicherung und die Unfallversicherung als solide Erfolgslieferanten. Außerdem konnte die Kfz-Versicherung von einer geringeren Schadenbelastung profitieren und sich 2020 deutlich ertragreicher präsentieren als in der Vergangenheit. Dazuhin erwies sich die Kfz-Sparte neben der Rechtsschutzversicherung auch als wesentlicher Wachstumstreiber der Branche. Es scheint in Sachen Kfz sogar ein erneuter Preiswettbewerb möglich: „Die Schadenentwicklung eröffnet Raum für marktweite Beitragssenkungen, ohne die Profitabilität allzu negativ zu beeinflussen. Durch Beitragsrückerstattungen für das Jahr 2020 sinkt zudem das Beitragsniveau für das Wechselgeschäft 2021/2022. Wer dort eine Rolle spielen will, wird nicht umherkommen, die Prämien ebenfalls auf ein entsprechendes Niveau abzusenken“, prognostiziert Wittkamp.

Cyber: Mehr Neugeschäft, aber auch mehr Schäden

Auch die Anbieter von Cyberversicherungen konnten laut Assekurata-Marktausblick pandemiebedingt profitieren. Das Neugeschäft zog merklich an, vor allem getrieben vom Anstieg der mobilen Arbeit. Schadenseitig wirkt sich die Pandemie in diesem Zweig jedoch negativ aus. „Wie wir in unserer aktuellen Studie Quo vadis Cyber-Insurance 2021? Auf Goldgräberstimmung folgt Professionalisierung ermitteln konnten, führte der deutliche Anstieg an Schäden dazu, dass immer weniger Versicherer die Prämieneinahmen als auskömmlich erachten“, betont Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will. „2021 wird eine hohe Nachfrage auf stagnierende bis nur leicht wachsende Kapazitäten am Markt treffen. Im Zusammenspiel mit steigenden Schadenquoten dürften die Prämien in der Cyberversicherung in diesem Jahr merklich ansteigen.“

Corona dürfte Wachstumskurs weiter dämpfen

Auch 2021 werden sich aus Sicht der Rating-Agentur die Auswirkungen der Pandemie weiter in der Schadensituation widerspiegeln. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass sich der positive Schadentrend in der Kfz-, Hausrat- und Unfallversicherung weiter fortsetzt. Auf der anderen Seite werden sich die negativen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen wohl weiterhin in der Betriebsschließungs- und der Kreditversicherung sowie der Rechtsschutz- und Veranstaltungsausfallversicherung niederschlagen. „Neben dem Bereich Arbeitsrecht kommt es gerade auch auf dem Gebiet der Betriebsschließung zu einer Vielzahl an Rechtsstreitigkeiten“, führt Wittkamp aus. „Aus diesem Grund ist unverändert der Sparten- und noch viel mehr der Kundenmix entscheidend dafür, wie die einzelnen Unternehmen sich 2021 behaupten. Wir gehen davon aus, dass Gesellschaften mit Schwerpunkten in Gewerbe und Industrie schwerer betroffen sind als Privatkundenversicherer.“

Zudem wird Assekurata zufolge der weitere Geschäftsverlauf maßgeblich auch davon abhängen, in welcher Form und wie schnell sich die gesamtwirtschaftliche Situation wieder normalisiert. Man rechne für 2021 mit einem marktweiten Beitragswachstum knapp oberhalb des Niveaus von 2,1% aus dem Jahr 2020. Auch ertragsseitig dürfte 2021 erneut ein positives Jahr für die Branche werden. „Die positiven Auswirkungen der Pandemiebekämpfung auf Schäden und Provisionszahlungen halten an. Auch bei sinkendem Prämienniveau in der Kraftfahrtversicherung dürfte die Branche unter dem Strich weiterhin einen hohen versicherungstechnischen Gewinn einfahren“, prognostiziert Wittkamp.

Über den Assekurata-Marktausblick

Der „Marktausblick zur Schaden-/Unfallversicherung“ kann auf www.assekurata.de bestellt werden. In den kommenden Wochen folgen dann die Assekurata-Marktausblicke für die Kranken- und die Lebensversicherung. (ad)

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Jetzt auch für unterwegs: Rundumschutz für Fahrräder

Immer mehr Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs. Doch was ist bei einer Panne oder einem Unfall? Hier zählt schnelle und unkomplizierte Hilfe. Deshalb hat die Haftpflichtkasse gemeinsam mit der ROLAND Schutzbrief-Versicherung AG eine Ergänzung zur Hausratversicherung geschaffen.

Ein Beitrag von Marcus Nath, Stellvertretender Abteilungsleiter/Handlungsbevollmächtigter Hausrat Vertrag bei Die Haftpflichtkasse VVaG

Ob Lastenfahrrad, Trekking­rad, Mountainbike, Pedelec/E-Bike oder der klassische Drahtesel – das Fahrrad entwickelt sich immer mehr zum Fortbewegungsmittel Nummer eins. Das tägliche Pendeln zur Arbeit wird mit geeigneten Rädern genauso bewältigt wie der sommerliche Tagesausflug mit der ganzen Familie. Mehrtägige Radreisen stellen andere Anforderungen an das Material als abenteuerliche Downhill-Strecken in anspruchsvollem Gelände. Doch Spaß und sportliche Betätigung im Freien finden mit einer Panne oder einem Unfall oft ein jähes Ende. Schnell wird der platte Reifen oder die gerissene Kette zum echten Ärgernis. Und mit den zurückgelegten Kilometern steigen auch die Schwierigkeiten, denn schnelle Hilfe ist oftmals nicht direkt verfügbar. In diesen Fällen sichert der Fahrrad-Schutzbrief der Haftpflichtkasse die ganze Familie für 21 Euro netto im Jahr als Zusatz zur Hausratversicherung ab.

Fahrrad-Schutzbrief im Überblick

Mit dem Fahrrad-Schutzbrief gelten Fahrräder, auch Pedelecs/E-Bikes der Familie als versichert, die weder gewerblich genutzt noch versicherungspflichtig sind. Der Versicherungsschutz gilt unabhängig davon, ob die Familienmitglieder getrennt oder gemeinsam unterwegs sind. Bei einer Panne oder einem Unfall stehen die ROLAND Assistance-Experten rund um die Uhr zur Verfügung.

Die folgenden Leistungen sind Bestandteil des Fahrrad-Schutzbriefs:

  • 24 Stunden-Service-Hotline
  • Organisation der Weiter- oder Rückfahrt
  • Ersatzfahrrad
  • Fahrrad-Rücktransport
  • Pannenhilfe/Abschleppdienst
  • Fahrrad-Verschrottung
  • Übernachtungskosten
  • Werkstattvermittlung
  • Bergung
  • Notfall-Bargeld
Eine leistungsstarke Kooperation

„Wir haben mit der ROLAND Schutzbrief-Versicherung AG einen Kooperationspartner gefunden, der über eine ausgewiesene Expertise im Assistance-Bereich verfügt. Mit diesem umfassenden Serviceangebot ergänzen wir unseren mehrfach ausgezeichneten und leistungsstarken Hausrattarif um eine weitere sinnvolle Einschlussmöglichkeit“, erläutert Torsten Wetzel, Vorstand der Haftpflichtkasse.

Rundum-Schutz auch gegen Diebstahl

Besitzen Kunden eine Hausrat-Versicherung, ist deren Fahrrad versichert, wenn es aus verschlossenen Räumen, zum Beispiel dem Keller oder der Garage, gestohlen wird. Diebe schlagen aber meist auf offener Straße zu. Den hierfür passenden Schutz können sie – häufig durch einen Mehrbeitrag – über einen Hausratvertrag einschließen. Werden die Kunden bestohlen, erwarten sie, dass sie sich von der Entschädigung der Versicherung ein neues, gleichwertiges Fahrrad kaufen können. Die Zahlung ist aber oft auf wenige Prozent der Versicherungssumme begrenzt. Die Produktlinien der Haftpflichtkasse „Einfach Besser“ und „Einfach Komplett“ bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Die Fahrräder, auch Pedelecs/E-Bikes, Ihrer Kunden sind ohne zusätzliche Kosten bis zu 10.000 Euro abgesichert, sofern keine Versicherungspflicht besteht. Vermittler sollten auch darauf achten, dass Hausratverträge keine Nachtzeitklausel enthalten: Sonst besteht die Gefahr, dass die Fahrräder der Kunden zwischen 22 und 6 Uhr auf offener Straße nicht versichert sind. Die Haftpflichtkasse verzichtet auf diese Einschränkung. Nähere Infos dazu befinden sich auf www.haftpflichtkasse.de. Hier können Vermittler auch schnell und einfach den individuellen Beitrag berechnen.

Gelegenheit macht Diebe

Je länger ein Dieb für einen Diebstahl braucht, desto eher lässt er davon ab. Man sollte es ihnen also so kompliziert und aufwendig wie möglich machen. Mit diesen sechs Tipps können Vermittler ihren Kunden helfen.

Wer sein Fahrrad vor Diebstahl schützen möchte, der sollte …

  • … sein Rad nicht in dunklen Ecken abstellen. Und auch nicht da, wo viele andere Räder stehen. In Großstädten sollten Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und Hochschulen gemieden werden.
  • … einzelne wertvolle Teile wie zum Beispiel den Akku des Pedelecs nach dem Abstellen mitnehmen.
  • … das Fahrrad mit einem, besser sogar mit zwei eigenständigen Schlössern sichern. Diebe schrecken dann vor einer Tat zurück, wenn das Schloss nur mit viel Aufwand geknackt werden kann. Ein Rahmenschloss allein ist kein ausreichender Diebstahlschutz. Massive und hochwertige Fahrradschlösser können sich lohnen. Es empfiehlt sich, ca. 5 bis 10% des Radpreises zu investieren.
  • … das Fahrrad am besten mit einem im Boden verankerten Gegenstand verbinden, zum Beispiel einem Zaun, einer Laterne oder einem Baum. So können Diebe es nicht einfach wegtragen.
  • … sein Rad gegen einen geringen Betrag von einem Fahrradhändler oder der Polizei codieren lassen. Das schreckt Diebe zusätzlich ab. Hinweise hierzu gibt auch die Website der Polizei.
  • … sein Rad mit einem GPS-­Tracker ausstatten. So sieht man über das Mobiltelefon jederzeit, wo sich das Fahrrad gerade befindet, und erhält eine Nachricht, wenn es in Abwesenheit bewegt wird.
Fahrrad gestohlen. Und nun?

Hat ein Fahrrad doch unfreiwillig den Besitzer gewechselt, sind so schnell wie möglich die Polizei und der Versicherer zu informieren. Darüber hinaus sollte der Kaufbeleg des Fahrrads aufgehoben werden. Kunden sollten sich die Hersteller- und Rahmennummer notieren und Fotos vom Rad machen. So kann der Versicherer den Wert des Fahr­rads schneller ermitteln und den Schaden zügig bearbeiten. Zudem sind die Chancen höher, dass der Diebstahl aufgedeckt wird. Mit der polizeilichen App „Fahrradpass“ sind alle Daten sicher abgelegt und im Fall der Fälle schnell mit der Polizei geteilt. Den „Fahrradpass“ können sich Kunden kostenlos für iOS und Android herunterladen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © nullplus – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Marcus Nath

Fahrradklau: Schadendurchschnitt erklimmt Rekordwert

Trotz Fahrradboom sind 2020 weniger versicherte Räder gestohlen worden, wie Zahlen des GDV belegen. Zugleich bestätigt sich aber der anhaltende Trend zu immer teureren Rädern, die unfreiwillig ihren Besitzer wechseln. Im Schnitt zahlten die Versicherer für ein gestohlenes Rad durchschnittlich 730 Euro.

Corona hat den Fahrradboom weiter befeuert. Dennoch hat sich die Zahl der Diebstähle von versicherten Rädern 2020 leicht verringert. Laut aktueller Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. haben bundesweit rund 145.000 versicherte Räder unfreiwillig ihren Besitzer gewechselt. Das sind 5.000 weniger als 2019. Nach Auffassung von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ist der Rückgang eine Folge der Pandemie: „Aufgrund von Corona blieben viele Menschen zu Hause. Die Fahrräder waren seltener im Freien unbeaufsichtigt abgestellt. Somit haben sich auch weniger Gelegenheiten zum Diebstahl eröffnet.“

Schadendurchschnitt auf neuem Höchststand

Die Schadensumme lag 2020 aber unverändert bei 110 Mio. Euro. Laut GDV bestätigt sich damit der seit Jahren anhaltende Trend zu immer teureren Fahrrädern, die gestohlen werden. Mit 730 Euro stieg die durchschnittliche Entschädigung der Versicherer auf einen Höchstwert. Im Vorjahr waren es 720 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren zahlten die Versicherer für ein gestohlenes Rad durchschnittlich 400 Euro. „Der Erfolg der E-Bikes dürfte die Schadensumme in Zukunft weiter ansteigen lassen”, sagt Asmussen.

Rückläufige Diebstahlzahlen zeigt auch die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik. Demnach sank die Zahl der entwendeten Fahrräder 2020 um 6% auf 260.000. In dieser Statistik wird der Versicherungsschutz aber nicht berücksichtigt. Da Diebstähle häufig nicht angezeigt werden, ist von einer weitaus höheren Dunkelziffer auszugehen.

Versicherungsschutz für Räder

Wird ein Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen entwendet, kommt die Hausratversicherung für den Schaden auf. Schlagen Diebe auf offener Straße zu, bietet eine Zusatzklausel in der Hausratpolice Absicherung. Das Rad muss aber stets durch ein verkehrsübliches Schloss gesichert sein. Laut GDV haben von den gut 26 Millionen Versicherungsverträgen fast die Hälfte (47%) die Fahrradklausel eingeschlossen.

Wiederbeschaffungswert wird erstattet

Die Hausratversicherung mit Fahrradklausel erstattet den Wiederbeschaffungswert, der bemisst, wie viel ein neues gleichwertiges Rad kostet. Die Höchstentschädigung wird in der Regel auf einen bestimmten Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrates festgelegt. Gerade für höherwertigere Räder und E-Bikes könne es sich daher lohnen, die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen, so der GDV. (tk)

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Fahrraddiebstahl: Vor allem Norden und Osten sind unsicheres Pflaster

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Fahrraddiebstahl: Vor allem Norden und Osten sind unsicheres Pflaster

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist hierzulande 2020 erneut gesunken. Aber auch die Aufklärungsquote bleibt niedrig. Am häufigsten schlagen Langfinger in Städten im Norden und im Osten zu. Guter Versicherungsschutz muss nicht teuer sein, wie Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zeigen.

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland weniger Fahrräder gestohlen als im Vorjahr. Dies zeigt die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik, die das Bundeskriminalamt vor Kurzem veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Fahrraddiebstähle um 6,1% auf einen neuen Tiefstand gesunken. 260.956 Fahrräder wurden im vergangenen Jahr entwendet. In den Neunzigerjahren betrug der Wert zeitweise sogar über 500.000.

Das sind die Diebstahlhochburgen

Besonders häufig wechseln die Räder in den Städten im Norden und Osten Deutschlands unfreiwillig ihren Besitzer. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox führt Leipig die Liste der Diebstahlhochburgen hierzulande mit 1.539 Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohnern an. Es folgen Münster, Halle (Saale) und Osnabrück. Die Hauptstadt Berlin findet sich auf Platz 14 unter den Landkreisen und kreisfreien Städten.

Deutlich weniger aktiv scheinen Kriminelle in Remscheid. Hier kommen nur 55 Fahrraddiebstähle auf 100.000 Einwohner. Ein vergleichsweise sicheres Pflaster für Radfahrer sind auch Solingen und Siegen.

Aufklärungsquote bleibt niedrig

Zur Strecke gebracht werden können die Täter selten. Auch die Aufklärungsquote bleibt somit relativ niedrig: Nicht einmal jeder zehnte Fall wird aufgeklärt. Mit einer Versicherung können sich Radbesitzer vor den finanziellen Schäden schützen.

Absicherung über die Hausrat

In der Hausratversicherung sind der Diebstahl von Rädern im abgeschlossenen Keller oder Fahrradkeller mitversichert, der Diebstahl außer Haus lässt sich zusätzlich einschließen. Verivox hat die Preise in 25 deutschen Großstädten ausgewertet. Den Ergebnissen zufolge kommt der Vertrag durchschnittlich 33 Euro teurer, wenn zusätzlich Fahrräder im Wert von 2.000 Euro abgesichert werden sollen. Den höchsten Zuschlag ermittelte Verivox für Hamburg mit 66 Euro pro Jahr, den niedrigsten mit 16 Euro in Nürnberg.

Verivox hat die Hausratversicherung wurde für eine 80 m2 große Wohnung berechnet. Es flossen für zwei Szenarien die jeweils drei günstigsten Tarife in die Auswertung ein: Einmal sollte kein Fahrraddiebstahl außer Haus versichert werden, einmal bis zur Höhe von 2.000 Euro.

Nur ohne Nachtzeitklausel versichern

„Gute Fahrräder gegen Diebstahl zu versichern, muss nicht teuer sein“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Empfehlenswert sei es aber, den Außer-Haus-Schutz auf die Nachtstunden zu erweitern. Bei einigen Tarifen würde dieser Zusatz fehlen, so Schütz weiter. Mit der Nachtzeitklausel schließen manche Versicherer den Schutz zwischen 22 und 6 Uhr aus, wenn das Fahrrad draußen angeschlossen und nicht mehr in Gebrauch ist.

Umfangreicherer Schutz bei separater Fahrradversicherung

Eine Alternative zur Hausratversicherung stellt die selbstständige Fahrradversicherung dar. Hier fällt die Absicherung umfangreicher aus. So werden meist auch Schäden durch Vandalismus, Diebstahl von Teilen oder Sturzschäden mitversichert. Bei E-Bikes sind zudem Elektronik- oder Feuchtigkeitsschäden abgedeckt. Laut Verivox sind solche Verträge teurer und für die Absicherung eines 2.000-Euro-Rads fallen etwa 70 Euro im Jahr an. (tk)

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So groß ist das Vertrauensproblem der Finanz- und Immobilienbranche

Die Managementberatung Globeone hat eine repräsentative Studie zum Vertrauen deutscher Konsumenten in verschiedene Branchen und Institutionen durchgeführt. Zwei Branchen kämpfen demnach weiter mit einem erheblichen Mangel an Glaubwürdigkeit: die Finanzbranche und die Wohnungsbranche.

Viele deutsche Unternehmen, Medienmarken und Institutionen verfügen über eine gute Ausgangsbasis, um sich glaubwürdig über einen gesellschaftlich relevanten Daseinszweck zu positionieren. Einige Branchen befinden sich aber weiterhin erheblich in Schieflage. Zu diesem Ergebnis kommt die neue „Purpose Readiness“-Studie der Managementberatung Globeone. Neben Parteien schaffen es insbesondere die Finanzbranche und die großen Wohnungsgesellschaften nicht, in der öffentlichen Wahrnehmung zu punkten.

So groß ist das Vertrauensproblem der Finanz- und Immobilienbranche
14 von 96 Marken erreichen höchstes Level

Für die repräsentative Studie hat Globeone über ein unabhängiges Meinungsforschungsinstitut mehr als 3.000 deutsche Konsumenten zwischen 18 und 65 Jahren befragen lassen, inwiefern bestimmte Purpose-relevante Attribute zu den insgesamt 96 betrachteten Marken passen. Der auf Basis der Befragungsergebnisse erstellte Purpose-Readiness-Index (PRI) zeigt die klaren Gewinner und Verlierer: Mit Indexwerten über 70 erreichen 14 Marken das höchste Level an Purposeglaubwürdigkeit, sie gelten als voll „Purpose ready“. Spitzenreiter ist die Drogeriektte dm. Immerhin 55 Marken sind derzeit zumindest „teilweise Purpose ready“, 21 Marken weisen „kritische Purpose-Lücken“ auf. Sechs Organisationen fehlt die gute Basis für eine Positionierung über einen Purpose.

NGOs und Technologiekonzerne überzeugen am meisten

Differenziert nach Branchen erzielen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Technologiekonzerne jeweils überdurchschnittliche PRI-Werte von mehr als 70. Einzelhändler, Konsummarken, Maschinenbau sowie Pharma- und Chemieindustrie liegen ebenfalls über dem Branchendurchschnitt von 62,6, leicht darunter notieren die Automobilbranche (62,3), der Dienstleistungssektor (62,0), die Branchen Logistik (60,9), Medien (60,8), IT (60,5) sowie Öl- und Energieunternehmen (60,2).

Finanzen und Versicherungen unter den Schlusslichtern

Grundsätzlich gilt laut Globeone: je „servicelastiger” die Branche, desto geringer der PRI. Technologie, Einzelhandel, Maschinenbau, Pharma- und Chemieindustrie sowie Automobilbranche liegen alle vor Dienstleistungen, Logistik, IT, Finanzen und Versicherungen sowie Wohnungsbranche. Zu den Schlusslichtern der Branchen zählen wenig überraschend auch Finanzen und Versicherungen (58,7). Wobei Versicherungen immerhin noch etwas besser abschneiden als Banken. So kommt die AXA auf einen PRI von 62,7, die Allianz auf 62,4 und Munich Re auf 61,9.

Banken und Wohnungskonzerne ganz am Ende

Die großen deutschen Privatbanken Commerzbank (55,8) und Deutsche Bank (51,2) landen hingegen sogar noch hinter dem Rüstungskonzern Rheinmetall (56,4). Schlechter schneiden nur noch politische Parteien und Institutionen (49,6) sowie die Wohnungswirtschaft (43,3) ab. Die Deutsche Wohnen (42,7) wird sogar nur noch von der AfD unterboten (34,0). (mh)

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Start-up andsafe bringt digitale Fahrradversicherung

Der digitale Versicherer andsafe hat sein Portfolio um einen Versicherungsschutz für Fahrräder erweitert. Zur Verfügung steht dabei auch ein Schutzbrief für weltweite Pannen- und Unfallhilfe. Neben herkömmlichen Rädern sind auch Pedelecs, Lastenräder, Dirt- und Downhill-Bikes sowie gebrauchte Räder versicherbar.

Wie andsafe mitteilt, lag die Entscheidung, eine digitale Fahrradversicherung auf den Markt zu bringen, nicht zuletzt am Unternehmenssitz des Versicherers in der Fahrradstadt Münster. Im Jahr 2020 war jede sechste Straftat in Münster ein Fahrraddiebstahl. Bei der neuen Versicherung des Start-ups, das zum Provinzial-Konzern gehört, bekommt der Kunde im Falle eines Diebstahls den entstandenen Schaden ersetzt, und das immer ohne Selbstbeteiligung.

Optionen statt Pakete

In der Police lassen sich verschiedene Optionen anstelle von festen Versicherungspaketen auswählen. Zu den einzelnen Leistungspaketen zählt unter anderem die Übernahme von Reparatur- und Verschleißkosten. Abgedeckt sind auch Schäden, die durch Tierbisse an Verkabelungen entstanden sind. Alle Verschleißschäden sind bis zu einem Fahrradalter von fünf Jahren mitversichert.

Weltweiter Schutzbrief

Kunden steht des Weiteren ein Schutzbrief für weltweite Pannen- und Unfallhilfe zur Verfügung. Dieser gilt für alle Fahrradtypen bis 10.000 Euro. Bei der Fahrradversicherung von andsafe können neben herkömmlichen Fahrrädern auch Pedelecs, Rennräder, Lastenräder sowie Dirt- und Downhill-Bikes mitversichert werden. Auch versicherbar sind Fahrräder mit Carbon-Rahmen, wie sie etwa bei Mountainbikes oder Rennrädern verwendet werden. Leih- und Mieträder sind bis zu einer Nutzung von 14 Tagen im Versicherungsschutz eingeschlossen. Abgesichert ist dabei nicht nur die Person, die die Versicherung abgeschlossen hat, sondern es sind auch Angehörige derselben Hausgemeinschaft versichert.

Auch gebrauchte Räder versicherbar

Mit dem digitalen Fahrradtarif von andsafe lassen sich auch gebrauchte Räder versichern. Dabei ist das Alter des Rads nicht relevant – auch bei einem Privatkauf. Zudem bietet andsafe einen beitragsfreien Versicherungsschutz für wertsteigernde An- und Umbauten von bis zu 10%, die nach Vertragsabschluss erfolgen. Wird also beispielsweise eine hochwertigere Gangschaltung eingebaut oder werden andere Aufwertungen vorgenommen, bleibt der Versicherungsschutz ohne eine Steigerung der Kosten bestehen.

Die Police lässt sich täglich kündigen und endet einen Monat nach Kündigungseingang. (tk)

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Deutschland fährt Rad – oft noch ohne Versicherung

Die Fahrradbranche erlebt derzeit einen Boom, zugleich ist das Interesse für passenden Versicherungsschutz gestiegen. Für Makler bietet dies Vertriebspotenzial. Es gilt aber auch den Überblick zu bewahren, welche Versicherungslösungen der Markt rund ums Rad bietet. Die Vielfalt ist groß.

Ob klassisches Rad, Trekking-Variante, E-Bike oder Pedelec: Der Trend hin zum Fahrrad, der schon seit einigen Jahren zu beobachten war, wurde im Zuge der Corona-Pandemie weiter beflügelt. Dies zeigen auch die aktuellen Zahlen, die der Zweirad-Industrie-Verband ZIV für das Jahr 2020 präsentiert hat. Demnach lag der Absatz (in Stück) an Fahrrädern und E-Bikes 2020 mit 5,04 Millionen Einheiten um 16,9% über dem Vorjahr. Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes kletterte im Jahr 2020 auf einen Wert von 6,44 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 60,9% gegenüber 2019.

E-Bikes hoch im Kurs

Vor allem die Nachfrage nach E-Bikes wächst. Laut ZIV wurden im Jahr 2020 insgesamt 43,4% mehr E-Bikes verkauft als im Jahr 2019. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Fahrrad inklusive E-Bikes lag im vergangenen Jahr bei fast 1.300 Euro und wird von dem hohen E-Bike-Anteil dominiert.

„Zweiräder, mit und ohne elektrischen Antrieb, waren und sind die Verkehrsmittel der Stunde und konnten von der beispiellosen Situation des vergangenen Jahres stark profitieren“ kommentierte der Verband die Zahlen.

Gut die Hälfte der Fahrräder nicht versichert

Wer sich den Fahrspaß so einiges kosten lässt, will sein hochwertiges Rad auch passend versichert wissen. Im Zuge des Fahrrad-Booms nimmt auch das Interesse am Thema Versicherungsschutz zu. Für Makler eröffnen sich hier Vertriebschancen. Doch trotz steigender Nachfrage nach Absicherung sind nach wie vor viele Radbesitzer ohne Versicherung unterwegs. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag von CHECK24 [sollen wir das angeben?] sind gut die Hälfte der Fahrräder bzw. über ein Viertel der E-Bikes hierzulande nicht versichert. 55% der befragten Besitzer gaben an, dass sie ihr Rad weder über die Hausratpolice noch mit einer eigenen Fahrradversicherung schützen.

Große Produktvielfalt auf dem Markt

Auch die Versicherer haben auf den Fahrrad-Boom reagiert. Hausratversicherer haben ihre Tarife erweitert und Leistungen angepasst und etliche Gesellschaften haben inzwischen separate Fahrradversicherung im Angebot.

Beratungskompetenz des Vermittlers gefragt

Bei der großen Vielfalt an Produkten, die mittlerweile auf dem Markt herrscht, gilt es für Vermittler, den Überblick zu behalten. Der Beratungsbedarf beginnt schon bei der Frage nach den Unterschieden zwischen der Absicherung des Rads über die Hausratpolice und einer eigenständigen Fahrradversicherung. (tk)

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„Im Schadenfall haftet der Halter der Drohne“

Mit der neuen EU-Drohnenverordnung gelten einheitliche Grundregeln für alle EU-Länder. Doch was ändert sich damit für Drohnen­piloten? Besteht nach wie vor Versicherungspflicht und wie sieht eine umfassende Absicherung aus? AssCompact hat nachgefragt bei Versicherungsmakler Martin Krippner.

Herr Krippner, seit Jahresbeginn unterliegt das Betreiben einer Drohne der neuen EU-Drohnen­verordnung. Was ändert sich damit für private Drohnenpiloten?

Das neue Drohnengesetz verpflichtet alle Drohnenpiloten, einen Führerschein zu machen und die Drohne zu registrieren, wenn die Drohne über 250 g wiegt. Sollte die Drohne unter 250 g haben, aber eine Kamera besitzen, muss die Drohne ebenfalls online registriert werden, aber man braucht keinen Führerschein. Beides kann auf der Website des Luftfahrtbundesamts (LBA) beantragt werden.

Bleibt denn die Versicherungspflicht für Drohnen bestehen?

Absolut! Eine Drohnenversicherung ist und bleibt Pflicht für jegliches Fliegen mit einer Drohne. Übrigens gilt dies unabhängig von Einsatz und Gewicht.

Wie sieht ein angemessener Versicherungsschutz denn aus?

Dies ist ein sehr umfangreiches Thema, daher werden in diesem Bereich auch viele Fehler gemacht. Vorgeschrieben ist eine Mindestsumme von 750.000 SZR (auf Englisch SDR). Es steht für „Sonderziehungsrecht“ und ist eine international künstlich eingeführte Währungseinheit. Diese kann wie jede andere Währung, taggenau umgerechnet werden und entspricht aktuell ungefähr 933.000 Euro. Somit kann man sagen, dass eine Mindestversicherungssumme von knapp 1 Mio. Euro für eine Drohnenversicherung vorgeschrieben ist. Je nach Größe und Gewicht der Drohne empfehlen wir aber deutlich höhere Versicherungssummen.

Hinzu kommt, dass es sich bei der Drohnenversicherung um eine Halterhaftpflicht handeln muss, ähnlich wie bei einer Autoversicherung. Also der Halter bzw. Besitzer – und nicht der Pilot – muss eine entsprechende Drohnenversicherung nachweisen können. Da im Schadenfall also der Halter der Drohne haftet, muss die Drohnenversicherung den Schaden übernehmen, auch wenn dieser gar nicht selbst geflogen ist.

Dies impliziert auch die Gefährdungshaftung, die besagt, dass alleine aus dem Betrieb einer Drohne eine Gefährdung entsteht und daher der Halter unabhängig von seinem Verschulden haftet. Die Verschuldensfrage wie bei einer herkömmlichen Privathaftpflichtversicherung wird gegenüber dem Geschädigten also nicht gestellt.

Nun bieten etliche Versicherer eine Absicherung von Drohnen im Rahmen der Privathaftpflicht­versicherung an. Ist der Versicherungsschutz Ihrer Meinung nach ausreichend? Und worauf sollte man achten?

Eine schwierige und meiner Meinung nach rechtlich noch nicht abschließend geklärte Frage. Die Privathaftpflichtversicherung ist mit dem Prinzip der bereits erwähnten Halterhaftpflicht nur schwer zu vereinbaren, da sie maximal nur Personen im eigenen Haushalt abdeckt, nicht aber Freunde und Bekannte, die vielleicht auch mal ans Steuer der Drohne wollen.

Zusätzlich spielt hier das Thema der Gefährdungshaftung wieder eine große Rolle. Im Gegensatz zur Privathaftpflicht kommt es bei einer Drohnenversicherung mit Gefährdungshaftung nicht auf die Widerrechtlichkeit der Handlung oder ein Verschulden des Schädigers an. Ob eine Privathaftpflicht also bei einem unverschuldeten Schaden mit der Drohne –zum Beispiel durch eine plötzliche Windböe – zahlt, ist offen. Ich sage ausdrücklich nicht, dass dies nicht versichert sein muss. Wir haben hierzu bislang nur von den wenigsten Privathaftpflichtversicherungen eine Stellungnahme bekommen.

Auch wenn wir mittlerweile einen auf diese Besonderheiten geprüften Tarif in diesem Bereich anbieten, gilt neben den eben erwähnten Themen und dem durchaus verlockenden Preis, dass eine Privathaftpflichtversicherung für Drohnen im professionellen Bereich nichts verloren hat.

Nun gibt es zudem die Möglichkeit eines Kaskoschutzes auch für privat genutzte Drohnen. Was ist hierüber denn abgesichert und für wen ist eine solche Police sinnvoll?

Am besten kann man dies wieder am Beispiel der Autoversicherung erklären. In der Kaskoversicherung sind Schäden, also Reparaturen oder sogar der Ersatz der Drohne, versichert. Die Kaskoversicherung für Drohnen ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und ist auch erst ab einem bestimmten Wert der Drohne bzw. der Kamera und des Equipments sinnvoll.

Hierbei gilt es aber, wie auch in der Drohnenhaftpflichtversicherung, die Tarife zu vergleichen. Wir arbeiten gerade an einem privaten Kaskoversicherungstarif, den wir in ähnlichem Umfang bereits im gewerblichen Bereich anbieten und bei dem unter anderem der Absturz der Drohne über Wasser mitversichert sein wird.

Lange Jahre schien der Höhenflug der Drohnen ungebremst, nun hat Corona dem Boom einen Dämpfer verpasst. War dies auch in der Nachfrage nach Versicherungen spürbar?

Sicherlich kamen im Jahr 2020 mit der Covid-19-Pandemie und der bevorstehenden europäischen Drohnenverordnung zwei Faktoren zusammen, die Drohnenpiloten die Freude an ihrem Hobby genommen oder zumindest gedämpft haben. Corona hat die Entwicklung der Drohnentechnologie jedoch nicht gebremst und die Nachfrage nach gewerblich genutzten Drohnen ist somit nur leicht zurückgegangen. Die Thematik hat sich durch die Gesetzesänderung aber etwas verlagert. Die EU-Drohnenverordnung hat gerade die gewerbliche Nutzung von Drohnen insbesondere in sensiblen Bereichen etwas verkompliziert. Entsprechend müssen wir unsere Kunden in letzter Zeit vermehrt auch zu diesen Themen beraten.

Zusammen mit unseren Versicherungspartnern begleiten wir das vergleichsweise immer noch sehr junge Drohnenbusiness weiter in die Zukunft. Anwendungsklassen wie „Open“ oder „Specific“ oder Drohnenklassen wie „A1“, „A2“ etc. haben vor ein paar Monaten niemandem in Deutschland etwas gesagt. Mit der Drohnenverordnung bekamen diese neuen Einteilungen nun ihre Berechtigung und wir können hierzu bereits seit Januar passende Drohnentarife anbieten.

Martin Krippner ist Versicherungsmakler und Geschäftsführer der versicherDich GmbH. Das Interview mit ihm lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 94 f., und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Martin Krippner

DOMCURA: Wie nachhaltig kann Versicherung sein?

Die nunmehr über ein Jahr andauernde Corona-Pandemie könnte der Beginn einer „neuen Zeit“ sein, wenn sie auch zum Beschleuniger der Nachhaltigkeit wird. Versicherungen können hier ihre Wirkungskraft entfalten. DOMCURA tut dies mit ihrer neuen Einfamilienhausversicherung.

<h5>Von Rainer Brand, Vorstand Produkte und Betrieb der DOMCURA AG</h5><p>Ob beim Blick in die Medien, während einer Video-Konferenz mit Kollegen oder beim Einkauf: Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Form mit dem Coronavirus und seinen Auswirkungen konfrontiert werden. Seit mehr als einem Jahr dauert dieser Zustand nun an. Bedeutende Themen, die vor dieser Krise weltweit breit diskutiert wurden, geraten dabei einerseits aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Um andererseits als Heilmittel für die „Nach-Corona-Zeit“ gepriesen zu werden – wohlgemerkt berechtigterweise. Gemeint ist der Aspekt der Nachhaltigkeit.</p><p>Laut einer jüngeren Studie des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen sehen rund 80% der Deutschen auch die Versicherer in puncto Nachhaltigkeit in der Verantwortung. Die Wechselbereitschaft zu einem „nachhaltigen Versicherer“ liegt bei immerhin 47%. Dieser ohnehin schon hohe Wert dürfte inzwischen noch weiter angewachsen sein. Denn die erwähnte repräsentative Umfrage wurde im Februar 2020 durchgeführt, also zu einem Zeitpunkt, als die dramatische Entwicklung der Corona-Krise nicht im Ansatz zu erahnen war.</p><p>Keine Frage: Die Versicherungsbranche muss in den nächsten Jahren liefern – und zwar nachhaltig. Doch wie stellt sie das am besten an?</p><h5>Ideen sind gefragt</h5><p>Zum einen, indem Versicherer bei kapitalbildenden Versicherungsformen garantieren, dass ausschließlich in Projekte und Unternehmen investiert wird, die ethische, soziale und ökologische Standards einhalten. Damit allein ist es aber nicht getan! Assekuranz-Unternehmen müssen daran arbeiten, dass auch die einzelnen Produkte zum nachhaltigen Handeln beitragen. Und dabei sind vor allem Ideen gefragt.</p><h5>Nachhaltigkeitsbaustein in der Wohngebäude-Sparte</h5><p>Deutschlands führender Wohngebäude-Spezialist, DOMCURA, macht es vor: Die neue Einfamilienhausversicherung bietet einen Nachhaltigkeitsbaustein, der in der deutschen Versicherungs­landschaft einmalig ist. So er­-halten Kunden im Schadenfall eine Mehrleistung für nachhaltigen Schadenersatz in Höhe von bis zu 50.000 Euro.</p><p>Ganz gleich, ob es dabei um den zerstörten Kunststofffußboden geht, der nun durch Holz ersetzt wird, oder um energieeffiziente Dämmmaterialien oder besonders stromsparende Geräte. Und bei einem Feuerschaden garantiert diese Öko-Police die komplette Kompensation des klimaschädlichen Treibhausgases CO<sub>2</sub> in Form von Aufforstung von Wäldern.</p><p>Das sind nur einige Punkte eines Versicherungskonzepts, das auf die Bedürfnisse der Konsumenten und Konsumentinnen einzahlt. Verbrauchern und Verbraucherinnen muss allerdings klar sein: Nachhaltigkeit gibt es nicht zum Nulltarif. Der Preis darf aber auch kein Bremsklotz sein. Auf die richtige Balance kommt es an.</p><p>Nur wer begreift, dass Anstrengungen und Investments nötig sind, um eine nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, wird als Versicherer auch Teil von ihr sein.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 28, und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-04–2021/65451313" target="_blank" >ePaper</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Romolo Tavani – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/E8066CB6-2DB2-493F-A6C7-7420C57B2853"></div>

 
Ein Artikel von
Rainer Brand