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Allianz: 2017 doppelt so viele Unwetterschäden wie im Vorjahr

Aus dem Allianz-Naturkatastrophen-Kalender, der den Vergleich der monatlichen Schadenzahlen ermöglicht, geht hervor, dass die Auszahlungen im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 63% auf 485 Mio. Euro angestiegen sind. Besonders viele Schäden wurden nach den Stürmen „Xavier“ und „Herwart“ gemeldet.

Im Jahr 2017 haben die Allianz-Kunden in Deutschland mehr als 300.000 Unwetterschäden in Kfz-Kasko, Gebäudeversicherung, Hausrat, erweiterter Haushaltversicherung, Glas und Firmen-Sachversicherung (ohne Technische Versicherung, Transportversicherung) gemeldet. Das geht aus dem aktuellen Allianz-Naturkatastrophen-Kalender hervor, der den Vergleich der monatlichen Schadenzahlen seit 2015 ermöglicht. Laut Jochen Haug, Schadenvorstand der Allianz Versicherungs-AG, hat sich damit die Gesamtzahl der gemeldeten Schäden im Vergleich zu 2016 nahezu verdoppelt.

Durchschnittliche Schadenhöhe rückläufig

Insgesamt zahlte die Allianz im vergangenen Jahr in ganz Deutschland an ihre Kunden 485 Mio. Euro aus. Diese Summe ist um 63% höher als diejenige des Vorjahres, in dem die Allianz rund 152.000 Schäden mit einer Gesamtsumme von 297 Mio. Euro reguliert hatte. Rückläufig entwickelte sich dagegen die durchschnittliche Schadenhöhe: Sie lag mit 1.601 Euro um etwa 18% unter dem Vorjahr (1.955 Euro).

Besonders viele Schäden wurden der Allianz nach den Herbststürmen „Xavier“ und „Herwart“ im Oktober sowie in den Sommermonaten 2017 gemeldet. Allein im Oktober summierten sich die Schadenzahlungen für rund 83.000 gemeldete Schäden auf rund 124 Mio. Euro. In den Sommermonaten Juni, Juli und August waren zuvor insgesamt mehr als 134.000 Schadenmeldungen eingegangen, die Leistungen an Allianz-Kunden beliefen sich im Sommer auf etwa 250 Mio. Euro.

Sturm und Hagel, Blitz und Überspannung als Schadenverursacher

Schadenverursacher Nummer eins waren 2017 Sturm und Hagel mit mehr als 242.000 Fällen. Das sind etwa 150.000 Schäden mehr als im Vorjahr. Die zweithäufigste Schadenursachen waren Blitz und Überspannung mit fast 44.000 Schäden (2016: 41.000). Deutlich rückläufig entwickelte sich dagegen die Zahl der von Überschwemmung und Starkregen verursachten Schäden. Sie ging von 17.000 im Vorjahr auf etwa 13.000 zurück.

Spätfrost trifft Landwirtschaft

Die Landwirtschaft traf 2017 der Spätfrost Ende April schwer: Nach dem ungewöhnlich warmen März waren die Pflanzen schon weit in ihrer Entwicklung fortgeschritten, als die Temperaturen auf bis zu −7° fielen. Vor allem Obstbauern und Winzer erlitten erhebliche Ernteausfälle. Die Münchener & Magdeburger Agrar AG, der Spezialist für Landwirtschaft der Allianz, zahlte an die versicherten Landwirte in Deutschland weit über 4 Mio. Euro für Frostschäden aus.

Ausblick auf 2018

Angesichts der Unwetterereignisse, vor allem zu Jahresbeginn, lag die Elementarschadenbilanz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Ihren betroffenen Kunden zahlt die Allianz für Elementarschäden voraussichtlich insgesamt 392 Mio. Euro aus. Das sind 173 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. (ad)

 

GEV präsentiert sich mit neuer Website

Im Zuge des Relaunch ihres Markenauftritts hat die Grundeigentümer-Versicherung (GEV) ihre Internetpräsenz überarbeitet. Die Website ist nun voll responsiv. Die neue Abschlussstrecke für die Wohngebäudeversicherung ermöglicht eine individuelle Konfiguration der Schutzleistung über zubuchbare Bausteine.

Die Grundeigentümer-Versicherung (GEV) präsentiert sich im Rahmen einer Auffrischung von Corporate Identity und Design mit einer neuem Webauftritt. Das in Berlin ansässige Technologiunternehmen Sevenval hat die Website mit modernem UX-Design und einer zentralen Pattern Library überarbeitet. Die neue Website des Spezialversicherers für Immobilien ist voll responsiv und kompatibel zu allen Desktop-Rechnern und mobilen Endgeräten. Wie die GEV unterstreicht, bieten sich damit mehr Kontaktpunkte zu Kunden im Internet, unabhängig von Faktoren wie Aufenthaltsort oder Tageszeit. Die von Sevenval entwickelten Customer Journeys erhöhen die Transparenz für den Kunden und führen sie schnell zum Ziel – beispielsweise dem Abschluss einer Police.

Wohngebäudeversicherung für Online-Vertrieb weiterentwickelt

Bei der neuen Abschlussstrecke für die Wohngebäudeversicherung besteht die Möglichkeit einer individuellen Konfiguration der Schutzleistung über zubuchbare Module. Dabei wird automatisch der vom Kunden zu erwartende Beitrag ermittelt. Im Zuge der digitalen Neuaufstellung hat die GEV die Wohngebäudeversicherung speziell für den Online-Vertrieb optimiert. Bei der Produktentwicklung stand Sevenval beratend zur Seite.

GEV digital neu aufgestellt

Die weiterentwickelten Produkte sowie der Relaunch von Marken- und Webauftritt sind Teil eines umfangreichen Projektes zur digitalen Transformation des Versicherers. Dr. Matthias Salge, Sprecher des Vorstands der GEV, erklärt: „Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir online denselben umfangreichen Service bieten, für den wir seit langer Zeit bekannt sind. Diesem Wunsch tragen wir mit der neuen Website und neuen Produkten Rechnung.“ Jan Webering, CEO von Sevenval, unterstreicht: „Komplexität ist der größte Feind der Digitalisierung. Kunden wünschen sich einfache Produkte, die keine Erklärung benötigen. Das gilt heute auch für Versicherungen.“ (tk)

 

Wenn kurz vorm Jawort etwas dazwischen kommt

Für Heiratswillige bietet der August 2018 mit dem 08.08., dem 18.08. und dem 28.08. gleich drei Termine mit besonderen Zahlenkonstellationen. Doch wann auch immer die Hochzeit stattfinden soll, kann etwas Unvorhergesehenes passieren. Wenn die Feier ausfallen muss, kann eine Hochzeitsversicherung helfen.

Es soll der schönste Tag im Leben werden, am besten an einem ganz besonderen Datum: Mit dem 08.08., dem 18.08. und dem 28.08.2018 hat der August in diesem Jahr gleich drei Schnapszahl-Termine für Heiratswillige im Angebot. Doch wann auch immer die Hochzeit stattfinden soll, ist man nie davor gefeit, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und die aufwändig geplante Feier ausfallen müssen. Sei es, weil einer der Brautleute plötzlich schwer erkrankt, jemand in der nahen Verwandtschaft unerwartet verstirbt oder die Schwiegermama aus dem Ausland wegen eines Unwetters nicht starten kann. Absicherung in einem solchen Fall bietet die Hochzeitsversicherung. Hat das Brautpaar eine entsprechende Police abgeschlossen, kommt die Versicherung für die Kosten auf, die mit der Absage oder Verschiebung der Feier verbunden sind. Dazu zählen Miete für einen Saal, Kosten für den gebuchten Fotografen, Ausfallhonorar für die Hochzeitsband oder Entschädigung für die Cateringfirma. Je nach Versicherer umfasst eine solche Police auch andere Ausfälle und die Fristen sind hierbei ganz unterschiedlich, wie Sara Friedrich in einem GDV-Beitrag unterstreicht. 

Die Braut, die sich nicht traut

Laut GDV besteht aber ein wichtiger Ausschlussgrund: Wenn die Braut oder der Bräutigam einen Rückzieher machen, greift die Hochzeitsversicherung nicht. Allerdings kommen einige Versicherer für die Kosten einer Psychotherapie für den zurückgelassenen Partner auf.

Lohnt sich eine Hochzeitsversicherung?

Ob sich der Abschluss einer solchen Police lohnt, kommt auf das Verhältnis zwischen Aufwendungen und Lebensstandard an. Paare, die lange für den schönsten Tag im Leben gespart haben, sollten sich eher überlegen, wie viel ihnen eine Absicherung wert ist. Würde ein zweiter Termin nur noch als kleine Feier stattfinden können, weil das ursprüngliche Hochzeitsbudget nach den Stornogebühren aufgebraucht ist, könnte sich eine solche Police rentieren. Doch auch mit durchdachter Planung lassen sich die meisten Risiken verringern.

Prämie hängt ab von Gesamtkosten

Die Gesamtkosten der Feierlichkeiten bestimmen die Höhe der Prämie. Hochzeitsplaner kalkulieren hierzulande durchschnittliche Kosten von 13.000 Euro pro Paar. Im Schnitt sind etwa 60 Personen zu Gast.Für eine Hochzeitsversicherung interessieren sich laut GDV insbesondere jene Paare, deren Feier 5.000 Euro oder mehr kostet. Die klassische Hochzeit, die beim Versicherungsmakler Aon versichert wird, kostet zwischen 10.000 und 15.000 Euro. In den USA dagegen kommt eine Hochzeit nicht selten auf mehr als 30.000 US-Dollar. Daher sind Hochzeitsversicherungen dort auch gängiger als in Deutschland. (tk)

 

Waldbrand: Wer kommt für Schäden auf?

Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen und der extremen Trockenheit herrscht derzeit vielerorts erhöhte Waldbrandgefahr. Dem Bundes-Umweltamt zufolge kommt es etwa 1.000 Mal pro Jahr in deutschen Wäldern zu einem Brand. Aber wer zahlt in einem solchen Fall? Und wie können sich Waldbesitzer absichern?

Die Temperaturen sind in einigen Teilen Deutschlands seit Tagen hochsommerlich und Regen Mangelware. Aufgrund der extremen Trockenheit wurde in einigen Teilen Deutschlands bereits die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe ausgerufen. Laut Bundes-Umweltamt bricht etwa 1.000 Mal pro Jahr in deutschen Wäldern ein Feuer aus. Doch wer kommt eigentlich in einem solchen Fall für den Schaden auf? Und wie können sich Waldbesitzer schützen?

Ein Fall für die Haftpflicht?

Das größte Risiko für einen Waldbrand ist die Unachtsamkeit des Menschen – sei es eine weggeworfene Zigarette oder ein Lagerfeuer, das außer Kontrolle gerät. Konrad Göbel, Privathaftpflicht-Experte bei der Gothaer Versicherung erklärt: „Entsteht durch fahrlässiges Verhalten ein Waldbrand, leistet die private Haftpflichtversicherung des Verursachers für den Schaden. Wir unterscheiden dabei nicht zwischen leichter und grober Fahrlässigkeit. Auch wenn Rauchen im Wald oder ein offenes Feuer natürlich gesetzlich verboten sind.“ Göbel unterstreicht aber auch, dass Versicherte in jedem Fall auf eine ausreichend hohe Deckungssumme von mindestens 10 Mio. Euro achten sollten. Wird jedoch bewusst und gezielt ein Waldbrand ausgelöst, so springt die private Haftpflicht nicht ein, denn sie kommt nicht für vorsätzlich verursachte Schäden auf.

Absicherung für Waldbesitzer

Für Waldbesitzer besteht die Möglichkeit, sich mit einer Waldbrand- und Waldsturmversicherung abzusichern. Eine Waldbrandversicherung deckt neben dem bereits geschlagenen Holz, das sich noch im Eigentum des Waldbesitzers befindet, auch Jagdeinrichtungen wie Hochsitze und Jagdhütten ab. Zusätzlich können Waldbesitzer zur Erstattung des Vermögensverlustes im Brandfall auch eine Absicherung gegen Folgekosten wie Wiederaufforstung abschließen. (tk)

 

Credit Life erweitert Zielgruppen und Produktportfolio

Credit Life stellt sich neu auf und konzentriert sich nicht mehr nur auf Banken und Versicherungen, sondern auf alle Unternehmen, deren Kunden in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Absicherungslösungen erhalten damit zum Beispiel auch Bezahldienste oder Start-ups. Darüber hinaus wurde das Portfolio neu gestaltet.

Neuaufstellung bei Credit Life: Der Spezialist für die Absicherung von Zahlungsverpflichtungen erweitert das Geschäftsmodell und präsentiert ein neu gestaltetes Portfolio: Künftig liegt der Fokus nicht mehr nur auf Banken und Versicherungen, sondern auf allen Unternehmen, deren Kunden in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder mit unvorhergesehenen Einbußen konfrontiert werden können. Die Absicherungslösungen und der Schutz gegen Zahlungsausfälle bietet Credit Life somit beispielsweise auch für Energieversorger, digitale Mobilitätsanbieter, Bausparkassen, Bezahldienste und Start-ups. Wie das Unternehmen mitteilt, reagiere es damit auf die Marktveränderungen, wonach Absicherungsbedarf nicht mehr nur bei Krediten besteht, sondern überall dort, wo Zahlungen erfolgen.

Produktportfolio ausgebaut

Das neu gestaltete Portfolio bietet neben den klassischen Restkreditversicherungen für Immobiliendarlehen und Konsumentenkredite auch eigensfür die Partner entwickelte innovative Produkte wie etwa eine Kaufpreisversicherung. Diese Police deckt im Schadenfall die Lücke zwischen Wiederbeschaffungswert und ursprünglichem Kaufpreis eines Fahrzeugs. Zudem gibt es Lösungen zur Absicherung der Ansparleistung bei Bausparverträgen oder dem Verlust von Mieteinnahmen.

Unterstützung über Produktstart hinaus

Credit Life fungiert in der Regel nicht nur als bloßer Produktlieferant. „Wir dienen als Berater, Experte und Sparringspartner über den kompletten Zeitraum einer Kooperation und schaffen es gemeinsam, Lösungen zu entwickeln, auszubauen und damit die Erträge unserer Partner zu steigern“, erklärt Vorstand Andreas Schwarz. Hierfür habe das Unternehmen umfangreiche Unterstützungsleistungen entwickelt und sich noch stärker auf den Ausbau der gemeinsamen Kooperation konzentriert. „Wir beraten unsere Partner in juristischen Fragen, etwa in Bezug auf die Ausgestaltung von Vertragsmodellen oder aktuell in Fragen von IDD und DSGVO,“ so Schwarz weiter. Bei der technischen Einbindung der Absicherungslösungen setzt die Credit Life auf Digitalisierung. Gerade die Kooperation mit Start-ups verdeutliche die Potenziale von Webservices, Realtime APIs und Apps.

Markenauftritt überarbeitet

Die ausgeweitete strategische Positionierung vermittelt Credit Life auch in der Kommunikation nach außen mit einem neuen Markenauftritt. Dabei wurden auch das Logo und Corporate Design überarbeitet. (tk)

 

Naturgefahren: Beraten, bevor die Kunden im Regen stehen

Wetterextreme wie Starkregen werden häufiger. Noch immer unterschätzen viele Hausbesitzer das Risiko und sind nicht ausreichend versichert, wobei sich in den einzelnen Bundesländern ein unterschiedliches Bild zeigt. Gerade auf nicht abgedeckte Schäden durch Starkregen sollten Makler ihre Kunden hinweisen. 

Immer häufiger sorgt Starkregen für teils schwere Überschwemmungsschäden. Andreas Becker, Klimaexperte beim Deutschen Wetterdienst, stellt klar: „Starkregen kann jeden treffen. Insbesondere die schweren Unwetter sind deutschlandweit in etwa gleich wahrscheinlich.“ Wie eine Auswertung des DWD für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, hat es in Deutschland seit 2001 in der Spitze 115 Stunden Starkregen gegeben. Dieser Rekordwert wurde im bayerischen Aschau gemessen. Rekordwerte melden auch Berchtesgaden und Ruhpolding. Wegen seiner topografischen Lage ist der Freistaat besonders anfällig für schwere Unwetter. Doch auch im Flachland gibt es regelmäßig Wolkenbrüche. Insgesamt verzeichnete der DWD seit 2001 bundesweit 43 Fälle, in denen Meteorologen von Jahrhundertstarkregen sprechen, wie etwa 2014 in Münster oder 2017 im Umland von Berlin.

Hauseigentümer unterschätzen die Risiken

„Erst 41% der Häuser in Deutschland sind gegen Überflutungen durch Starkregen oder Hochwasser versichert. Das ist angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse eine besorgniserregende Zahl“, erklärt Oliver Hauner, Experte für Sachversicherungen beim GDV. Viele Eigentümer unterschätzen die Gefahr starker Regenfälle für ihr Haus oder aber schätzen ihren Versicherungsschutz falsch ein. So ergab eine GfK-Umfrage im Auftrag des GDV aus dem Jahr 2016, dass nur 12% der Hausbesitzer Starkregen und Überschwemmungen als gefährlich ansehen. In vielen älteren Verträgen der Wohngebäude- oder Hausratversicherung sind oft nur die Naturgefahren bzw. Elementarrisiken Sturm oder Hagel abgedeckt, nicht jedoch Überschwemmungsschäden durch Starkregen und Hochwasser. Hierfür ist ein erweiterter Naturgefahrenschutz erforderlich, den es als Zusatzbaustein zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung gibt. In neueren Policen ist der Baustein mitunter schon enthalten. „Hausbesitzer sind gut beraten, ihr Wohneigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern“, betont GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Große Unterschiede in den Bundesländern

Was den erweiterten Naturgefahrenschutz angeht, zeigen sich laut GDV gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. In Sachen Absicherung ist Baden-Württemberg Spitzenreiter im bundesweiten Vergleich: Hier sind 94% der Gebäude umfassend gegen Naturgefahren versichert. Dieser hohe Anteil ist historisch bedingt, da in Baden-Württemberg bis zum Jahr 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden galt. In Bremen dagegen sind es gerade einmal 19% der Gebäude.

 

 Beraten, bevor die Kunden im Regen stehen

 

„Lieber abgesichert absaufen“ – Vermittler am Zug

Einen Grund für niedrige Durchdringung des Marktes mit einem Naturgefahrenschutz sehen die Versicherer oftmals darin, dass viele Hausbesitzer nicht ausreichend informiert sind. Mit Initiativen wie „Stadt. Land. unter“ will der GDV Aufklärung leisten und mit Video-Kampagnen unter dem Motto „Lieber abgesichert absaufen!“ für das Thema sensibilisieren. Für Makler ergibt sich beim Thema Starkregen viel Potenzial in Sachen Kundenansprache und Bestandspflege. Vermittler sollten ihre Kunden aktiv auf die Risiken ansprechen und dabei vor allem auch auf nicht gedeckte Schäden im Zusammenhang mit Starkregen hinweisen. Denn auf staatliche Hilfen können sich Kunden nicht mehr verlassen, zumal immer mehr Bundesländer Hilfsprogramme zurückfahren und auf vorbeugende Maßnahmen und die Eigenverantwortung der Hausbesitzer setzen. Bayern startete als erstes Bundesland 2009 eine Kampagne für Haus- und Wohneigentümer sowie für Unternehmen. Inzwischen haben zahlreiche Bundesländer mit ähnlichen Kampagnen nachgezogen.

BdV plädiert für Pflichtversicherung

Auch der Bund der Versicherten e. V. (BdV) setzt sich für eine flächendeckende Elementarschadenversicherung für Hauseigentümer. Die Verbraucherschützer kritisieren allerdings immer wieder, dass Hausbesitzer in Gegenden, die von Naturgewalten stark bedroht sind, entweder keine Absicherung erhalten würden oder nur mit einer sehr hohen Selbstbeteiligung. Während die Versicherer diese Kritik von der Hand weisen, plädiert der BdV für eine verpflichtende Elementarschadenversicherung für alle Hauseigentümer und eine damit einhergehende Verpflichtung der Versicherer, auch bezahlbare Angebote anzubieten. Die Politik hat sich aber vorerst gegen eine solche Pflichtversicherung entschieden. (tk)

 

Statussymbol Küche: Absicherung bei Schäden

Die Küche ist in Deutschland längst nicht mehr nur bloße Kochstelle, sondern löst das Auto als Statussymbol ab. Dementsprechend geben die Deutschen auch immer mehr Geld für ihre Küchen aus. Doch welche Versicherung zahlt, wenn die teure vom Schreiner maßgefertigte Einbauküche Schaden nimmt?

Die Küche wird hierzulande immer mehr zum Statussymbol. Und dafür geben die Deutschen auch immer mehr Geld aus. Laut Konsumforschern kostet fast zweite Küche inzwischen bereits mehr als 10.000 Euro. Welche Versicherung im Schadenfall zahlen, erklärt der Schadenexperte Frank Eiles von der uniVersa Versicherung. So zählt die vom Schreiner exakt angepasste Einbauküche zur Wohngebäudeversicherung und ist je nach Police gegen Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert.

Anbauküche ist Hausrat

„Weit häufiger verbreitet sind allerdings sogenannte Anbauküchen, die aus Möbelprogrammen zusammengestellt und mit einer Arbeitsplatte angepasst werden“, so Eiles. Sie gehören zum Hausrat und sind damit über die Hausratversicherung gegen Feuer, Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert.

Vorsicht vor Unterversicherung

Entscheidend ist in beiden Fällen, die Küche bei der Wertermittlung zu erfassen und auf eine Versicherungssumme zu achten, die dem Wert des Hausrates oder des Gebäudes entspricht. Andernfalls droht im Schadenfall eineUnterversicherung und Leistungskürzung.

Einschluss von Elementarschäden

Wer seine Küche auch gegen Naturgefahren wie Überschwemmung und Rückstau schützen möchte, sollte darauf achten, dass Elementarschäden eingeschlossen sind. Der Experte Eiles rät außerdem, Überspannungsschäden an Elektrogeräten und grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern. Somit besteht auch Absicherung, wenn die Herdplatte versehentlich nicht heruntergedreht wird und ein Brand entsteht. (tk)

 

Campingurlaub: Diese Versicherungen sollten ins Gepäck

Vor dem Start ins Camping-Vergnügen sollten Urlauber nicht nur ihre Ausrüstung überprüfen, sondern auch den Versicherungsschutz. Der Bund der Versicherten (BdV) informiert, welche Policen neben der privaten Haftpflichtversicherung für Campingbus, Wohnmobil & Co. sinnvoll sind.

Bevor es auf den Campingplatz geht, sollten Reisende auch an die passende Absicherung denken. Welche Versicherungen ins Gepäck gehören, erklärt der Bund der Versicherten e. V. (BdV). Zu den unverzichtbaren Policen zählt die private Haftpflichtversicherung, denn sie kommt für Schäden auf, die man anderen zufügt. Fängt etwa beim Grillen auf dem Campingplatz versehentlich das Vorzelt des Nachbarn Feuer, bietet diese Versicherung Schutz. Beim Urlaub im Ausland ist zudem eine Auslandsreisekrankenversicherung wichtig.

Inhaltsversicherung oder Camping-Versicherung

Für das Gepäck im Campingurlaub bietet die Hausratversicherung grundsätzlich keine Absicherung. Als Außenversicherung sind mitgeführte Reiseutensilien nur abgedeckt, wenn der Schaden in Hotels oder anderen Gebäuden entstanden ist. Viele Versicherer haben allenfalls einen eingeschränkten Schutz im Angebot, der Diebstahl aus einem verschlossenen Kraftfahrzeug umfasst. „Dieser gilt jedoch nur bei manchen Tarifen auch für den Diebstahl aus verschlossenen Wohnwagen oder Wohnmobilen – teilweise auch mit Summenbegrenzungen und weiteren Beschränkungen“, so die BdV-Pressesprecherin Bianca Boss. Das Hab und Gut im Wohnmobil lässt sich über eine Inhaltsversicherung für Reisefahrzeuge oder einer Camping-Versicherung absichern. Bei den Tarifen gibt es aber große Unterschiede. Der Versicherungsschutz besteht meist gegen Beschädigung, Verlust oder Zerstörung, unter anderem durch Brand, Sturm, Überschwemmung, Diebstahl und Raub, wie Boss erklärt.

Kaskoversicherung fürs Wohnmobil

Schutz fürs Wohnmobil bietet eine Kaskoversicherung. Die Teilkaskoversicherung deckt zum Beispiel Schäden ab durch Brand, Explosion oder Diebstahl, Sturm und Zusammenstöße mit Haarwild. Der Versicherer übernimmt Reparaturkosten und ersetzt beim Totalschaden den Wiederbeschaffungswert des Wohnmobils. Die Vollkaskoversicherung zahlt darüber hinaus auch für Schäden am Wohnmobil bei selbst verschuldeten Unfällen. Mitversichert sind außerdem mut- und böswillige Beschädigungen durch Fremde (Vandalismus).

Kfz-Schutzbriefe

Im Falle einer Panne oder eines Unfalls garantieren Kfz-Schutzbriefe Hilfe, etwa beim Abschleppen oder beim Fahrzeugrücktransport. Oft sind auch personenbezogene Leistungen enthalten, zum Beispiel Krankenrücktransport, Kostenerstattung bei außerplanmäßiger Heimreise oder Hilfe beim Todesfall im Ausland. „Ein Kfz-Schutzbrief kann sinnvoll sein, wenn man viel mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Allerdings sollte genau auf die Bedingungen geschaut werden, da die Leistungen der Schutzbriefe stark variieren“, empfiehlt Boss.

Absicherung für Fahrräder

Wer Fahrräder mit in den Campingurlaub nimmt, kann eine Fahrradversicherung zusätzlich zur Hausratversicherung mit einem 24-Stunden-Schutz abschließen. In diesem Fall ist das Rad auch gegen einfachen Diebstahl versichert, wenn es draußen angeschlossen ist. „Wer das Fahrrad ins Ausland mitnehmen möchte, sollte sich bei seinem Versicherungsunternehmen erkundigen, ob der Schutz auch für das Reiseland gültig ist“, rät Boss. (tk)

 

Diese Risiken sollten Versicherer auf dem Schirm haben

Im SONAR-Bericht 2018 hat Swiss Re eine Reihe von „Emerging Risks“ identifiziert, die die Versicherungswirtschaft “auf ihrem Radar“ haben sollte. So warnt der Rückversicherer vor neuen geopolitischen Risiken, dem Wiederaufkommen von Asbestfällen, Cyberrisiken oder Gefahren durch voreingenommene Algorithmen.

Swiss Re hat erneut beleuchtet, welche kurz- und längerfristigen Risiken die Versicherungswirtschaft vor große Herausforderungen stellen werden. Im SONAR-Bericht 2018 hat der Rückversicherungskonzern 18 „Emerging Risks“ und sieben „Emerging Trend Spotlights“ festgelegt, die Rückversicherer und Versicherer „auf ihrem Radar“ haben sollten, aber auch die gesamte Gesellschaft. So warnt Swiss Re vor neuen geopolitischen Risiken, dem Wiederaufkommen von Asbestfällen und Gefahren durch neue Technologien wie Cyberrisiken, voreingenommene Algorithmen oder der Erosion der Risikodiversifikation. Emerging Trend Spotlights bezeichnen frühe Entwicklungen, die zukünftig sowohl Chancen als auch Risiken für die Versicherungswirtschaft bergen.

Asbest nicht überall verboten

Neben den neuen geopolitischen Risiken gibt vor allem das Wiederaufkommen von Asbestfällen Anlass zur Sorge. Nicht in allen Ländern ist Asbest verboten. Nach Einschätzung der UNO dürften ein Drittel der Menschen in Europa bei der Arbeit oder in ihrem Umfeld möglicherweise Asbest ausgesetzt sein. Verluste von 100 Mrd. US-Dollar seien laut Swiss Re zu verzeichnen mit steigender Tendenz.

Erosion der Risikodiversifikation

Als schleichendes Gift bezeichnet der Bericht die Erosion der Risikodiversifikation. So seien eine breite Diversifikation und der freie Kapitalverkehr entscheidend, um ein globales Rück-/Versicherungsunternehmen zu führen. Nationaler Protektionismus und regulatorische Fragmentierung würden aber die Vorteile der internationalen Diversifikation gefährden.

Cyberrisiken und Algorithmen als lauernde Gefahren

Mängel und Schwachstellen in Hardware und Software stellen latente Bedrohungen dar: Lange Zeit unentdeckt können sie fatale Folgen haben. Ein großes Risiko sieht der SONAR-Bericht zudem in Algorithmen, denn sie sin nicht unfehlbar. Inzwischen werden immer mehr Geschäftsprozesse durch Algorithmen gesteuert. Sie werden als objektiv und unvoreingenommen dargestellt, doch auch sie basieren auf menschlichen Urteilen. So kann auch eine diskriminierende Voreingenommenheit in fehlerhafte Modelle und Voraussagen münden, wodurch sich ein zweifaches Risiko für Versicherungen und andere Branchen ergibt.

Gesundheitsrisiken durch winzige Partikel?

Auch der Gesundheitsbereich birgt weitere Risiken. Beispielsweise schlafen die Menschen weniger und es stellt sich die Frage, inwieweit Tattoos ein Risiko darstellen. Unter dem Stichwort „Plastik in unseren Venen“ identifiziert der Bericht auch mögliche gesundheitliche Gefahren durch winzige Partikel.

Branche muss sich für Eventualitäten rüsten

„Bei unserem SONAR-Bericht geht es nicht darum, die Zukunft vorherzusagen oder alle Emerging Risks abzudecken, sondern vielmehr darum, sich auf deren Eventualität vorzubereiten», betont Patrick Raaflaub, Group Chief Risk Officer von Swiss Re. „Je mehr Transparenz und Zeit wir haben, desto besser können wir uns an die sich wandelnde Risikolandschaft anpassen“, so Raaflaub weiter. (tk)

 

Hannover Rück und HDI Global vereinen Specialty-Aktivitäten

Die Talanx-Töchter Hannover Rück und HDI Global bündeln ihre Aktivitäten im Bereich Spezialversicherung in einem Joint Venture. Die neue Gesellschaft „HDI Global Specialty“ wird das Agentur- und Spezialerstversicherungsgeschäft in Sparten wie etwa Vermögensschadenhaftpflicht oder Rechtsschutz zeichnen.

Unter dem Dach der Talanx AG starten die beiden Tochterunternehmen HDI Global SE und Hannover Rück SE eine gemeinsame Initiative im Bereich Spezialversicherungen. Beide Unternehmen bündeln ihre Specialty-Aktivitäten in der neuen Gesellschaft „HDI Global Specialty SE“. Das Joint Venture soll Agentur- und Spezialerstversicherungsgeschäft unter anderem in den Sparten Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftpflicht, Rechtsschutz, Sports and Entertainment, Luftfahrt, Offshore Energy und Tierversicherung zeichnen.

Joint Venture mit Prämienvolumen von über 1 Mrd. Euro

Zur Gründung des neuen Unternehmens wird die HDI Global SE die Mehrheit der Anteile an der Hannover-Rück-Tochter International Insurance Company of Hannover SE (Inter Hannover) für rund 100 Mio. Euro übernehmen. Anschließend soll die Inter Hannover in HDI Global Specialty SE umbenannt werden. Die HDI Global SE wird 50,2% der Anteile an der neuen Gesellschaft halten, Hannover Rück 49,8%. Die HDI Global Specialty geht mit einem Prämienvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro an den Start. Mit der aufsichtsrechtlichen Genehmigung des Anteilskaufs soll das Joint Venture die operative Tätigkeit zum 01.01.2019 aufnehmen. (tk)