Allianz: 2017 doppelt so viele Unwetterschäden wie im Vorjahr
Im Jahr 2017 haben die Allianz-Kunden in Deutschland mehr als 300.000 Unwetterschäden in Kfz-Kasko, Gebäudeversicherung, Hausrat, erweiterter Haushaltversicherung, Glas und Firmen-Sachversicherung (ohne Technische Versicherung, Transportversicherung) gemeldet. Das geht aus dem aktuellen Allianz-Naturkatastrophen-Kalender hervor, der den Vergleich der monatlichen Schadenzahlen seit 2015 ermöglicht. Laut Jochen Haug, Schadenvorstand der Allianz Versicherungs-AG, hat sich damit die Gesamtzahl der gemeldeten Schäden im Vergleich zu 2016 nahezu verdoppelt.
Durchschnittliche Schadenhöhe rückläufig
Insgesamt zahlte die Allianz im vergangenen Jahr in ganz Deutschland an ihre Kunden 485 Mio. Euro aus. Diese Summe ist um 63% höher als diejenige des Vorjahres, in dem die Allianz rund 152.000 Schäden mit einer Gesamtsumme von 297 Mio. Euro reguliert hatte. Rückläufig entwickelte sich dagegen die durchschnittliche Schadenhöhe: Sie lag mit 1.601 Euro um etwa 18% unter dem Vorjahr (1.955 Euro).
Besonders viele Schäden wurden der Allianz nach den Herbststürmen „Xavier“ und „Herwart“ im Oktober sowie in den Sommermonaten 2017 gemeldet. Allein im Oktober summierten sich die Schadenzahlungen für rund 83.000 gemeldete Schäden auf rund 124 Mio. Euro. In den Sommermonaten Juni, Juli und August waren zuvor insgesamt mehr als 134.000 Schadenmeldungen eingegangen, die Leistungen an Allianz-Kunden beliefen sich im Sommer auf etwa 250 Mio. Euro.
Sturm und Hagel, Blitz und Überspannung als Schadenverursacher
Schadenverursacher Nummer eins waren 2017 Sturm und Hagel mit mehr als 242.000 Fällen. Das sind etwa 150.000 Schäden mehr als im Vorjahr. Die zweithäufigste Schadenursachen waren Blitz und Überspannung mit fast 44.000 Schäden (2016: 41.000). Deutlich rückläufig entwickelte sich dagegen die Zahl der von Überschwemmung und Starkregen verursachten Schäden. Sie ging von 17.000 im Vorjahr auf etwa 13.000 zurück.
Spätfrost trifft Landwirtschaft
Die Landwirtschaft traf 2017 der Spätfrost Ende April schwer: Nach dem ungewöhnlich warmen März waren die Pflanzen schon weit in ihrer Entwicklung fortgeschritten, als die Temperaturen auf bis zu −7° fielen. Vor allem Obstbauern und Winzer erlitten erhebliche Ernteausfälle. Die Münchener & Magdeburger Agrar AG, der Spezialist für Landwirtschaft der Allianz, zahlte an die versicherten Landwirte in Deutschland weit über 4 Mio. Euro für Frostschäden aus.
Ausblick auf 2018
Angesichts der Unwetterereignisse, vor allem zu Jahresbeginn, lag die Elementarschadenbilanz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Ihren betroffenen Kunden zahlt die Allianz für Elementarschäden voraussichtlich insgesamt 392 Mio. Euro aus. Das sind 173 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. (ad)