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15. April 2024
BU-Rating: Qualität stimmt meist, Preis mitunter nicht

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BU-Rating: Qualität stimmt meist, Preis mitunter nicht

Franke und Bornberg hat erneut Berufsunfähigkeitsversicherungen beleuchtet. Mehr als die Hälfte der 123 untersuchten Tarife erhalten die Bestnote. Die Analysten warnen aber vor ungleichen Chancen auf bezahlbaren Versicherungsschutz und sind skeptisch beim Verzicht auf konkrete Verweisung.

Die Qualität von selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherungen (SBU) ist „so gut wie nie zuvor“. So lautet das Fazit des Analysehauses Franke und Bornberg anhand der Ergebnisse des aktuellen SBU-Ratings 2024. „Seit unserem ersten Tarifrating im Jahr 1995 werden BU-Tarife immer leistungsfähiger“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Trotz anspruchsvoller Kriterien erhielten im aktuellen Rating über die Hälfte aller Tarife die Bestnote FFF+.

Viel Licht, aber auch Schatten

Die Analysten haben aber nicht nur Positives zu vermelden. Dabei geht es nicht um die Qualität, sondern den Preis. Die Freude über leistungsfähige Tarife werde laut Michael Franke durch ungleiche Chancen auf bezahlbaren Versicherungsschutz getrübt. „BU-Versicherer schreiben die Entwicklung zur Klassengesellschaft fort. Insbesondere für Akademiker wird das Angebot seit Jahren nicht nur besser, sondern noch günstiger. Wer körperlich arbeitet, muss sich den teuren BU-Schutz hingegen vom Mund absparen“, betont der Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Pflegeberufe etwa oder auch Handwerker würden durchs Raster fallen. Für eine Positionierung der Branche als eine ergänzende Säule der Sozialsysteme reiche das bei Weitem nicht aus, so Franke weiter.

Stärkere Ausdifferenzierung der Berufsbilder keine Lösung

An die Produktentwickler adressiert Franke die Empfehlung, sich stärker auf breitentaugliche SBU-Tarife zu konzentrieren, anstatt für eine kleine Gruppe von Beschäftigten immer bessere Tarife zum niedrigeren Preis vorzuhalten. Eine immer stärkere Ausdifferenzierung der Berufsbilder sei keine Lösung. „Je differenzierter die Berufe, umso mehr Verlierer wird es geben. Was einige an Prämie sparen, zahlen andere drauf“, betont Franke.

123 SBU-Tarife von 55 Anbietern unter der Lupe

Für das aktuelle BU-Rating hat Franke und Bornberg in der dritten Schicht (private SBU) 123 Tarife von 55 Gesellschaften anhand von bis zu 73 Einzelkriterien analysiert, die gegenüber dem Vorjahr nicht verändert wurden. Im Vergleich zum Vorjahresrating hat sich der Anteil der Top-Tarife auf 56,91% erhöht: 70 SBU-Tarife schneiden mit der Bestnote „hervorragend“ (FFF+ ) ab. Weitere 21 Tarife und damit 17% erhalten die Note „sehr gut“ (FFF). Die Bewertung „gut“ (FF+) haben die Analysten an 17 Tarife vergeben (13,82%). Eine schlechtere Wertung gab es für lediglich 15 Tarife (12,2%).

So steht es um BU-Direktversicherungen

Auf den Prüfstand gestellt hat Franke und Bornberg auch selbstständige BU-Direktversicherungen – wobei das Angebot eher überschaubar ist. Lediglich 25 Gesellschaften haben Tarife zur SBU über den Arbeitgeber im Portfolio. Dabei gilt gerade dieses Marktsegment als zukunftsfähig, wie die Analysten anmerken. Insgesamt 32 Tarife wurden beleuchtet. Davon haben 20 die Auszeichnung „hervorragend“ (FFF+) erhalten. Für sechs Tarife gab es die Note „sehr gut“ (FFF) und für vier Tarife die Bewertung „gut“ (FF+). Lediglich zwei Tarife schnitten schlechter ab.

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