Der aktuellen Rentnergeneration in Deutschland geht es im weltweiten Vergleich gut, insbesondere was die Gesundheitsversorgung und die finanzielle Absicherung angeht. Zukünftige Rentnergenerationen werden es schwerer haben. Das gilt laut „Retirement Index“-Studie aus dem Hause Natixis Global Asset Management sowohl für die Industrie- als auch für die Schwellenländer. Das global agierende Unternehmen hat für die Studie die Situation der heutigen Rentner in 150 Ländern untersucht und dabei ein Länderranking erstellt.
Während demnach im letzten Jahr Deutschland noch auf Platz neun der Rangliste lag, konnte es in diesem Jahr auf Platz sieben vorrücken. Das bessere Abschneiden liegt der Studie zufolge unter anderem an den hohen Werten für den „Health Sub-Index“, der Auskunft über die Gesundheitsversorgung im Ruhestand gibt. Dieser Index verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr in jedem Aspekt. Wichtige Kriterien waren dabei etwa die Ärztedichte pro Kopf sowie gesetzliche Ausgaben für Leistungen im Gesundheitssektor. Auch der Index für allgemeine Lebensqualität im Alter ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies ist auch auf die Politik in Deutschland mit einer stärkeren Ausrichtung auf ökologische Themen zurückzuführen.
Laut dem aktuellen „Retirement Index“ haben sich Länder wie Deutschland, die in diesem Jahr unter den Top Ten (Platz eins bis sechs: Schweiz, Norwegen, Österreich, Schweden, Australien, Dänemark) anzutreffen sind, zuletzt innovativ gezeigt und die Strukturen ihrer Rentensysteme im Sinne der Bürger verbessern können. Teilweise hat die Politik unpopuläre Entscheidungen, etwa die Rente mit 67 zur Stabilisierung der finanziellen Absicherung im Alter, treffen müssen.
Den Rentnern in der Schweiz geht es am besten
Die Untersuchung ergab außerdem, dass im internationalen Vergleich Rentner in Europa finanziell am besten abgesichert sind. Acht der Top Ten-Länder liegen in Europa. Besser als Deutschland schnitt in diesem Jahr die Schweiz mit dem ersten Platz im Ranking ab. Hier haben die Rentner die derzeit höchste Lebensqualität und finanzielle Versorgung im Alter. Die Schweiz konnte den „Vorjahres-Klassenbesten“ Norwegen auf den zweiten Platz verdrängen. Innerhalb Europas gilt es aber hinsichtlich der Lebenssituation von Ruheständlern stark zu differenzieren: Die Länder in der Peripherie Europas, wie Griechenland, Italien oder Spanien, können die finanzielle Sicherheit ihrer Rentner aufgrund der starken Verschuldung und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit nicht mehr gewährleisten.
Weltweiter Trend: Die staatliche Altersvorsorge wackelt
Die Studie zeigt aber auch auf, dass schon heute in vielen Ländern die hohe Staatsverschuldung und ein verändertes Marktumfeld negative Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit ihrer Bürger im Alter haben. Dieser Trend ist nach Ansicht von Natixis Global Asset Management aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung mit höheren Ansprüchen an die gesetzlichen Versorgungssysteme auf Dauer nicht mehr aufzuhalten. Selbst bei den Ländern, die im Ranking am besten abgeschnitten haben, führt wegen der demografischen Entwicklung kein Weg daran vorbei, dass künftige Rentner bereits heute finanziell vorsorgen sollten. Die eigene Branche fordert der Asset Manager auf, erforderliche Portfoliobausteine zur Verfügung zu stellen, bei denen der Fokus auf dem Faktor Risiko und Minimierung der Volatilität liegt, damit die Anleger ihre langfristigen Sparziele auch erreichen können.
Zur Studie
Natixis Global Asset Management (NGAM) hat die Ergebnisse seiner globalen repräsentativen Studie in Form des „Retirement Index“ veröffentlicht. Untersucht wurden dabei die jeweiligen Standards der finanziellen Alterssicherung, sowie die allgemeinen Rahmenbedingungen für Ruheständler in 150 Ländern. Es wurden 20 der wichtigsten Trends der folgenden vier Kategorien unter die Lupe genommen: Gesundheit und Qualität der medizinischen Betreuung, persönliches Einkommen und Finanzen, Lebensqualität sowie sozioökonomische Faktoren. Im Vorjahr wurde der „Retirement Index“ zum ersten Mal erhoben. Mit der Umfrage wurde CoreData beauftragt.
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