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7. August 2023
GREIX: Preisverfall bei Immobilien vorerst gestoppt
Rows and rows of miniature blue and white houses, Generative AI

GREIX: Preisverfall bei Immobilien vorerst gestoppt

Der Abwärtstrend bei Immobilienpreisen in Deutschland ist im zweiten Quartal 2023 teilweise gestoppt. Dies zeigt ein Update des German Real Estate Index (GREIX). Demnach haben sich die Verkaufspreise für Häuser und Eigentumswohnungen gegenüber dem ersten Quartal 2023 stabilisiert.

Im Mai hatten das Bundesbauministerium und das Exzellenzcluster ECONtribute den „German Real Estate Index“ (GREIX) vorgestellt (AssCompact berichtete). Die Datenbank soll den Vergleich lokaler Immobilienpreisentwicklungen in 18 großen Städten erleichtern. Bei dem Projekt, das seit Juni 2023 in Kooperation mit dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) durchgeführt wird, werden die tatsächlichen Verkaufspreise deutscher Immobilien nach wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Der Index bildet die Preisentwicklung einzelner Städte und Stadtviertel bis zurück ins Jahr 1960 ab und basiert auf über zwei Millionen Transaktionsdaten.

Häuserpreise legen zu

Wie das jüngste Update des GREIX für das zweite Quartal 2023 zeigt, haben sich die Immobilienpreise in Deutschlands gegenüber dem ersten Quartal 2023 stabilisiert. Die Häuserpreise haben die Phase der Preiskorrektur zunächst hinter sich gelassen und sind im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. So legten Preise für Einfamilienhäuser um 2,3% zu, für Mehrfamilienhäuser um 1,8%.

Preise für Eigentumswohnung sinken nur noch leicht

Die Preise für Eigentumswohnungen haben zwar nachgegeben, aber nur noch leicht und regional sehr unterschiedlich. So haben sich die Verkaufspreise gegenüber dem Vorquartal um 0,3% verringert. Auch inflationsbereinigt sind im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres nur die Preise für Eigentumswohnungen zurückgegangen, und zwar um 1,5%. Die Preise für Einfamilienhäuser liegen gemessen in aktueller Kaufkraft im Plus (1,1%), ebenso wie die Preise für Mehrfamilienhäuser (0,5%).

Deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr

Beim Vergleich mit dem Vorjahr ergibt sich jedoch noch ein kräftigtes Minus. Gegenüber dem zweiten Quartal 2022 bewegen sich die Preise gemessen am absoluten Verkaufserlös auf deutlich niedrigerem Niveau. Laut GREIX stehen die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich fast 10% tiefer, Preise für Einfamilienhäuser über 10% und für Mehrfamilienhäuser über 20%.

„Der deutsche Immobilienmarkt zeigt sich im zweiten Quartal durchaus robust. Die Erwartung, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank allmählich zum Ende kommen, hat dem Immobilienmarkt nach den deutlichen Preiskorrekturen der letzten Monate ganz offenbar gutgetan“, erklärt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. Dass sich die Immobilienpreise auch inflationsbereinigt stabilisieren, sei dem Experten zufolge für die Konjunktur ein positives Signal.

So entwickelten sich die Preise in den Metropolen

Die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen in Deutschlands sieben größten Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) haben sich im zweiten Quartal stabilisiert und gegenüber dem Vorquartal teilweise sogar wieder angezogen. Eine Ausnahme bildet Hamburg, wo die Preise um 3,9% nachgegeben haben. Den zweitkräftigsten, aber eher moderaten Preisrückgang weist Frankfurt auf mit –0,9%. In Köln (–0,2%) und Stuttgart (–0,4%) verringerten sich die Verkaufserlöse nur noch geringfügig. In Düsseldorf legten die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen um 2,9% zu, in Berlin um 1,3%. Für München lagen im aktuellen Update des Greix keine Daten für das zweite Quartal vor.

Weitere Informationen zum GREIX-Update gibt es hier. (tk)

Bild: © Kenishirotie – stock.adobe.com