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19. September 2023
Immobilienfinanzierer: Stimmung auf neuem Tiefstand

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Immobilienfinanzierer: Stimmung auf neuem Tiefstand

Nachdem sich die Stimmung bei den deutschen Immobilienfinanzierern zuletzt ganz leicht aufzuhellen schien, ist sie nun wieder im Keller. Dies zeigt das BF.Quartalsbarometer für das dritte Quartal 2023. Die Umfrageteilnehmer nehmen restriktivere Bedingungen am Finanzierungsmarkt wahr.

Das BF.Quartalsbarometer wird im Auftrag der BF.direkt AG durch das Analyseunternehmen bulwiengesa AG erstellt. Der Index misst die Stimmungslage und das Geschäftsklima unter den deutschen Immobilienfinanzierern. Nachdem das BF.Quartalsbarometer zuvor in sechs aufeinanderfolgenden Quartalen auf Tiefstwerte gefallen war, war es im zweiten Quartal 2023 erstmals wieder leicht gestiegen (AssCompact berichtete). Doch im dritten Quartal ging es nun wieder abwärts. Der Wert ist auf einen neuen Tiefststand gesunken: Der Sentiment-Index für Immobilienfinanzierer steht bei –20,22 Zählern.

Restriktivere Finanzierungsbedingungen

Als Grund für den Negativrekord werden mehrere Faktoren angeführt, vor allem aber die Einschätzung der Lage am Finanzierungsmarkt. So beobachten 80,4% der Umfrageteilnehmer restriktivere Finanzierungsbedingungen – das sind 7,7 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Auch beim Neugeschäft werden laut BF.direkt AG und Bulwiengesa mehr rückläufige Tendenzen angegeben als bei der letzten Befragung. Von unverändert oder neuerdings steigenden Liquiditätskosten berichten nun 53,5% der Umfrageteilnehmer und somit 2,3 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Auch dieser Faktor lässt den den Barometerwert sinken.

„Der Barometerwert entspricht dem Eindruck, den wir zur Zeit vom Markt haben. Hinzu kommt: Viele Umfrageteilnehmer dürften den Fragebogen unter dem Einfluss der Projektentwickler-Insolvenzen der vergangenen Wochen und Monate ausgefüllt haben“, erklärt Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG.

Margen und Beleihungsausläufe rückläufig

Laut aktueller Auswertung ist mit dem steilen Anstieg der Margen Schluss. Die Durchschnittsmarge bei der Bestandsfinanzierung ist von 245,1 Basispunkten im Vorquartal auf 220,5 gesunken. In der Projektentwicklungsfinanzierung ging es von 342,3 Basispunkten im zweiten Quartal auf 306,6 runter. Auch die Beleihungsausläufe sind rückläufig. Die durchschnittlichen Loan-to-Values in der Bestandsentwicklung sind von 65,28 auf 64,19% gesunken, die Loan-to-Costs in der Projektentwicklung von 69,33 auf 68,62%.

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