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27. Juli 2023
Ist der Gipfel der Zinserhöhungen erreicht?

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Ist der Gipfel der Zinserhöhungen erreicht?

Wie geht es weiter?

Interessanter als die Frage, ob die EZB am Donnerstag den Leitzins weiter erhöhen wird, war bereits im Vorfeld die Frage, wie viele Erhöhungen noch kommen. Die auf 4,25% ist die neunte in Folge. Nach den letzten Erhöhungen hatte EZB-Präsidentin Lagarde schon den nächsten Zinsschritt bei der darauffolgenden Sitzung in Aussicht gestellt – nicht so diesmal. Wie die Zentralbank weiter verfahren wird, hat Lagarde auch in der Pressekonferenz zum Zinsentscheid auf mehrfaches Nachfragen der Journalistinnen und Journalisten offengelassen.

Sie hat lediglich, analog zur EZB-Pressemitteilung, betont, dass man weiterhin einen datengestützten Ansatz verfolgen werde, vor allem basierend auf der Einschätzung der Inflationsaussichten vor dem Hintergrund aktueller Wirtschafts- und Finanzdaten, der Entwicklung der zugrunde liegenden Inflation sowie der Stärke der geldpolitischen Transmission.

Die Experten der Branche haben bereits kurz nach Veröffentlichung der Entscheidung Statements abgegeben. So unterstützt bspw. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, die Zinserhöhung. Gerade auch mit Blick auf die Märkte sei dies die richtige Entscheidung, denn der Kampf gegen die hohen Preissteigerungen sei noch nicht gewonnen. Entscheidend sei die Perspektive für das kommende Jahr: „Solange die Inflationserwartungen für 2024 über dem eigenen 2%-Ziel liegen, sollte die EZB Zinssenkungen ausschließen.“

Die DWS sieht derweil das Ende der Zinserhöhungen nahen, u. a. weil der sehr „hawkische Grundton“ der letzten EZB-Pressemitteilung abgeschwächt worden sei. Das Ende des Zinserhöhungszyklus würde durch die verschärften Finanzierungsbedingungen und die gedämpfte Nachfrage in greifbare Nähe rücken. (mki)

Bild: © Prasong – stock.adobe.com