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15. Januar 2024
Kaufkraft der Deutschen soll 2024 steigen
Stack of euros in a wallet - purchasing power - male hands closeup

Kaufkraft der Deutschen soll 2024 steigen

Laut der neuesten Untersuchung des Marktforschungsinstituts GfK zur Kaufkraft in Deutschland soll diese im Jahr 2024 ansteigen – wie auch schon 2023. Die Pro-Kopf-Kaufkraft soll dann im bundesweiten Durchschnitt bei 27.848 Euro liegen.

Für Gesamtdeutschland prognostiziert das Nürnberger Marktforschungsinstitut „Growth from Knowledge“ (GfK) eine Kaufkraftsumme von 2,349 Bio. Euro. Im Vergleich zur revidierten Vorjahresprognose entspricht das einem Pro-Kopf-Wachstum von nominal 2,8% oder 767 Euro. Im Jahr 2024 steht den Deutschen demnach eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 27.848 Euro für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung.

Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Ob und wieviel jedoch vom nominalen Kaufkraftzuwachs real für die Ausgaben der Bürger übrigbleibt, hängt von der Entwicklung der Verbraucherweise im Jahr 2024 ab, so GfK in einer Pressemitteilung.

Kaufkraft der Deutschen soll 2024 steigen

So ist die Kaufkraft regional verteilt

Wie schon in den Vorjahren belegt Bayern bei den Bundesländern den ersten Platz. 30.130 Euro stehen den Bayern pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung. Damit liegen sie mehr als 8% über dem Bundesdurchschnitt. Nachdem Baden-Württemberg 2023 an Hamburg vorbeigezogen ist, belegt es 2024 erneut den 2. Platz. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.675 Euro haben die Menschen im dritteinwohnerstärksten Bundesland 18 Euro mehr zur Verfügung als die Hamburger.

Mit Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen lediglich vier der 16 deutschen Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf – in drei Vierteln der Bundesländer ist das Ausgabepotenzial in der landesweiten Betrachtung unterdurchschnittlich. Aber: Der Trend der letzten Jahre, dass vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen, setzt sich weiter fort, so GfK.

Rangänderungen im Vergleich zum Vorjahr gibt es auf den hinteren vier Plätzen. Während Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern um jeweils einen Rang aufsteigen, rutscht Bremen 2024 um drei Plätze nach hinten und bildet das neue Schlusslicht. Den Bremern stehen im Schnitt 24.702 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie etwas mehr als 11% unter dem landesweiten Durchschnitt liegen.

Top 10 Kreise werden durchgemischt

Wie in den Jahren zuvor ist der bayerische Landkreis Starnberg auch 2024 der unangefochtene Spitzenreiter unter den 400 deutschen Stadt- und Landkreisen. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 38.702 Euro liegt dieser exakt 39% über dem Bundesdurchschnitt, womit die Starnberger 1.157 Euro mehr als die Einwohner des zweitplatzierten Landkreises München haben. Neuzugänge gibt es dieses Jahr in den Top 10 nicht, dafür werden die Platzierungen 3 bis 9 durchgemischt.

Größter Gewinner in den Top 10 ist der Landkreis Erlangen-Höchstadt, der mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 33.548 Euro zwei Ränge nach oben auf Platz 7 klettert. Die durchschnittlichste Kaufkraft gibt es im Landkreis: Mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 27.855 Euro liegen die Plöner nur 7 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Schlusslicht im Kaufkraftvergleich ist wie in den Vorjahren der Stadtkreis Gelsenkirchen. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 22.007 Euro haben die Gelsenkirchener exakt 21% weniger für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als der Durchschnittsdeutsche.

Einwohnerstarke Stadtkreise

Auch wenn die 25 einwohnerstärksten Stadtkreise bereits mehr als 21% der Gesamtkaufkraft Deutschlands vereinen, erreichen nicht alle Großstädte in Deutschland ein überdurchschnittliches Kaufkraftniveau. Die Hauptstadt Berlin liegt bei der Pro-Kopf-Kaufkraft rund 5% unter dem deutschen Durchschnitt, Essen und Dresden kommen auf ein ähnliches Niveau. Gut 9% unter dem Durchschnitt liegen Leipzig, Dortmund, Mönchengladbach und Bremen. München und Düsseldorf sind dagegen mit knapp 29% und 15% deutlich darüber.

Kaufkraftdichte: Hohes Potenzial auf kleinem Raum

Dass die einwohnerstarken Städte und insbesondere die großen Metropolregionen für Einzelhändler und Dienstleister unverzichtbare Zielmärkte darstellen, zeigt ein Blick auf die Kaufkraftsummen. Die Kaufkraftdichte, also die verfügbare Kaufkraftsumme in Millionen Euro je Quadratkilometer, ist in den Metropolen München und Berlin am höchsten, gefolgt von Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Nürnberg.

Die Kaufkraftdichte ist somit für Unternehmen ein wichtiger Indikator, in welchen Gebieten sie mit einer gezielten Kundenansprache auf kleinstem Raum viel Kaufkraftpotenzial mobilisieren können. (mki)

Bild: © andrey gonchar – stock.adobe.com