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13. August 2018
Klinikverweildauer bei psychischen Erkrankungen steigt

Klinikverweildauer bei psychischen Erkrankungen steigt

Wie der BARMER-Krankenhausreport 2018 zeigt, bleiben Patienten insgesamt immer kürzer im Krankenhaus. So verringerte sich die durchschnittliche Verweildauer in der Klinik wegen körperlicher Erkrankungen um 16%. Ganz anders sieht es dagegen bei den psychischen Erkrankungen aus.

Seit dem Jahr 2006 bleiben Patienten immer kürzer im Krankenhaus, wie aus Daten des BARMER-Krankenhausreports 2018 hervorgeht. Insgesamt verringerte sich die durchschnittliche Verweildauer im Jahr 2017 von 8,5 Tagen auf 7,5 Tage, was einer Abnahme von 12% entspricht. Die Verweildauer wegen körperlicher Erkrankungen sank sogar von 7,5 Tagen auf 6,3 Tage und damit um 16%. Anders dagegen das Bild bei den psychischen Erkrankungen: Hier stieg die Verweildauer im Jahr 2017 von 22,2 auf 24,2 Tage. Das entspricht einer Zunahme von 9,2%.

Stationäre Behandlung wegen Depressionen

Im vergangenen Jahr waren laut Report insbesondere Depressionen dafür verantwortlich, dass sich Patienten viele Tage in einer Klinik behandeln lassen mussten. Depressive Störungen waren in 4,9% aller Krankenhaustage die Ursache, 3,1% betrug der Anteil wegen depressiver Episoden. Einen Anteil von 2,7% aller Krankenhaustage machten Fälle von Herzinsuffizienz aus. Der Anteil durch Schizophrenie lag bei 2,5% und durch Hirninfarkte sowie psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol bei jeweils 2%.

Höhere Kosten bei psychischen Erkrankungen

Die Ausgaben je männlichem Versicherten für den vollstationären Aufenthalt betrugen im Jahr 2017 durchschnittlich 802 Euro bei körperlichen und 90 Euro bei psychischen Erkrankungen. Bei weiblichen Versicherten lagen die Kosten bei 771 bzw. 102 Euro. Im Schnitt fallen für den Klinikaufenthalt eines Patienten 4.280 Euro bei körperlichen und 5.959 Euro bei psychischen Erkrankungen an. Bei einer Patientin beläuft sich die Summe auf durchschnittlich 3.773 Euro bzw. 7.518 Euro.

Männer seltener im Krankenhaus

Männer wurden im Jahr 2017 mit 187 Behandlungsfällen wegen körperlichen Erkrankungen je 1.000 Versichertenjahre seltener vollstationär behandelt als Frauen (205 Fälle). Auch kommen männliche Patienten auf weniger Krankenhaustage je 1.000 Versichertenjahre als weibliche Patienten. Wie der Report zusammenfasst, sind Männer seltener im Krankenhaus, pro Fall bei körperlichen Erkrankungen, bei den psychischen Erkrankungen aber wiederum günstiger. (tk)